Archiv des Monats “September 2020

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Visual Bible Guide

Visual Bible Guide

Heute sind Bilder die neuen Worte. Gott wählte aber den Weg, sich durch Worte dem Menschen vorzustellen. Um nun die großartige Botschaft Gottes neu zu entdecken, haben sich Tim Challies, Autor, Blogger und reformierter Theologe und Josh Byers, Schreiber, Filmemacher, Fotograf und digitaler Illustrator dazu entschlossen, alles wichtige rund um die Bibel und Jesus im „Visual Bible Guide“ anschaulich, ansprechend und anregend aufzuarbeiten.

Die Bibel wird von vielen Menschen als veraltet und verstaubt betrachtet, weshalb ihr Inhalt als irrelevant für das Leben im Hier und Heute abgestempelt wird. Doch wer das vorliegende Buch aufschlägt merkt schnell, das diesem Stereotyp mutig entgegengetreten werden kann. Denn der Bible Guide ist eine einzigartige Einführung in die Lehre von Gott sowie eine Anleitung für die christliche Lebensführung.

Die drei Teile tragen dazu bei, sich mit der Bibel vertraut zu machen und laden zum Studium von Gottes Wort ein. Zudem wird ein Streifzug durch die Bibel vermittelt, der kompakt, illuster und aufschlussreich ist. Hervorzuheben ist dabei die Klarheit der Texte. Anstatt seitenwiese Erläuterung und Erklärungen zu präsentieren, hat sich das Autorenduo für kurze und knackige Texte entschieden, die durch die kreativen Illustrationen unterstützt werden…. (weiterlesen auf lesendglauben.de)

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„Bedenken Sie, dass Orthodoxie nicht das gleiche ist, wie fähige und weise Fürsorge“

Edward T. Welch ist Theologe und Dozent am CCEF (Christian Counseling & Educational Foundation). Er promovierte im Bereich der Neuropsychologie an der University of Utah. Er ist seit bereits mehr als 30 Jahren als Seelsorger tätig und ist Autor zahlreicher Werke über biblische Seelsorge, von denen viele auch ins Deutsche übersetzt wurden. Ed Welch stand unseren freundlicherweise Fragen Rede und Antwort.

S.P.: Sehr geehrter Herr Welch, vielen Dank für die Möglichkeit eines Interviews mit Ihnen.

E.W.: Auch von meiner Seite Danke für die Möglichkeit. Sie bewirken, dass ich meine deutschen Freunde vermisse und mich an die angenehme und erbauende Zeit erinnere, die ich in Ihrem Land verbracht habe.

S.P.: Welche Gründe bewegten Sie, Seelsorger zu werden?

E.W.: Ich glaube jeder Christ würde biblische Seelsorge lieben, wenn er sie kennen würde. Beharrlich mehr von der Schrift zu lernen und die Gelegenheit zu haben, sich um andere Menschen zu kümmern und für sie zu beten – was kann es Besseres geben? Ich selbst wuchs in einem christlichen Heim auf. Ich glaubte, dass Jesus das war, was er von sich behauptete, doch ich wollte ihm nicht folgen. Doch der Geist Gottes hielt mich gnädiglich fest, als ich gerade mein Studium beendet hatte. Ich wurde durch das Lesen der Bibel bekehrt und entschloss mich, meine anderen Studienpläne zur Seite zu legen und ein theologisches Seminar zu besuchen. Dort war es auch (1976 – man, ich werde alt!) als ich pastorale Seelsorge-Kurse belegte. Es war für mich faszinierend wie die Schrift in die Details des täglichen Lebens sprechen konnte. Ich fing damals an, die biblische Seelsorgearbeit am CCEF zu beobachten, die damals gerade erst anfing. Damals dachte ich, dass ich Biblische Seelsorge praktizieren würde, wenn ich die Gelegenheit dazu bekommen sollte. Nach meiner Promotion kam ich an das CCEF und verließ es nicht mehr.

S.P.: Was waren die Personen, die ihr Verständnis als Seelsorger, Lehrer und Autor geprägt haben?

E.W.: John Grauley war mein Mentor am Seminar – ein freundlicher und weiser Mensch. John Bettler war der Direktor am CCEF, als ich dort anfing. Er war immer geduldig mit mir und ich lernte viel von seinen Predigten und Lehren. Er hat den Ton der biblischen Seelsorge bedeutend geprägt. Sie wurde weniger konfrontativ und verwies beharrlich darauf, dass die Bibel mehr ist und tiefer reicht. Jack Miller war mein Pastor und konnte in einer Weise von Jesus sprechen, die überwältigend war. Er förderte mein Interesse an biblischer Theologie. Daher kommt es, dass biblische Seelsorge persönlicher und beziehungsorientierter wurde. Ich habe großartige Kollegen gehabt, insbesondere David Powlison, mit dem ich beinahe 40 Jahre, bis zu seinem Tod letztes Jahr, zusammengearbeitet habe. Weiterlesen

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Sing mit!

Besonders in konservativ-evangelikalen Kreisen ist Musik oft ein Zankapfel. Höchste Zeit für ein Buch von leidenschaftlichen Musikern, die die Stärken unterschiedlicher Traditionen wertschätzen und dabei auf theologischen Tiefgang achten.

Spätestens seit der Übersetzung von „In Christ alone“ sind Keith und Kristyn Getty auch im deutschsprachigen evangelikalen Bereich bekannt. Seit Jahren höre ich ihre CDs immer wieder gerne an. Sie sind musikalisch sehr schön und haben geistlichen Tiefgang. 2017 veröffentlichten sie das Buch „Sing!“, das vom 3L-Verlag jetzt ins deutsche übersetzt wurde. Ihr Buch ist nicht nur an christliche Musiker gerichtet. Die Autoren zeigen den Stellenwert der Musik in der Bibel auf und machen deutlich: Alle Christen sind aufgefordert, zu Gottes Ehre zu singen – ob sie nun besonders gute Sänger sind oder nicht…. weiterlesen

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Walfisch, Rizinus und Niniveh

Für eine Andacht über das Gebets Jonas, habe ich mich durch etwas Material gebohrt. Eine kurze Auflistung:

The Prodigal Prophet: Jonah and the Mystery of God's Mercy„The Prodigal Prophet“ von Tim Keller, habe ich als Hörbuch bei Audible angehört. Keller hat nach eigener Aussage drei mal über das Buch Jona gepredigt und verfasste das Buch auf Wunsch seiner Frau. Vorteil des Werkes: Ausführlicher Anhang, in dem Jona thematisch, biblisch theologisch betrachtet wird. Nachteil: Ich denke Keller zieht am Schluß doch zu schnell Sprünge zu unserer Zeit. Dies kann aber auch am Fehlen der Fußnoten in der Hörbuchfassung liegen. Hier bezieht Keller zahlreiche weitergehende Kommentare mit ein.

Übrigens: Im Predigt Podcast von Keller findet sich auch eine Predigt über Jona aus den 90ern Jahren. Zusätzlich zum „Prodigal Prophet“, kann man so auch eine Entwicklung des Themas bei Keller betrachten. Eine aktuellere Predigt findet sich in youtube.

Wenn wir schon bei Predigten sind. Der Vierteiler von Dick Lucas über Jonah schien mir den größten Tiefgang zu besitzen. Lucas bleibt wirklich hartnäckig dabei, den Konflikt Jonas und Gottes Handeln mit diesem ungehorsamen Propheten zu verfolgen. Die Links zu den vier Teilen finden sich hier bei monergism. Weiterlesen

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Rezension: „Preaching?“ von Alec Motyer

Alec Motyer mausert sich zunehmend zu meinem Lieblingsanglikaner. Auf den 2016 verstorbenen Theologen bin ich übrigens durch Tim Keller aufmerksam geworden, der Motyer nebst Clowney zu den Menschen listet, die ihn als Prediger am meisten geprägt haben. Motyer dürfte mit Sott und Packer zu den bedeutendsten Evangelikalen Anglikanern des 20ten Jahrhunderts zählen, ist aber offensichtlich in Deutschland nur wenig bekannt. Auf jeden Fall ist dieses kurze Werk (mit dem leider wenig ansprechenden Cover) eine wertvolle Hilfe nicht nur für angehende Prediger, sondern für jeden, der nach Wegen sucht, seinen Nächsten biblische Texte besser zu erklären. Trotz seiner Kürze bleibt das Werk sehr umfassend. Motyer legt sich nicht auf einen bestimmten Predigtstil fest und befürwortet sowohl Predigten über ganze Bibelbücher, über thematische Wortstudien oder über biblische Personen. Dabei bespricht er sechs Methoden, wie er vom Bibeltext zur Predigt kommt. Was er auf jeden Fall ablehnt ist, das man bloß nach einem biblischen Text sucht, der als „Sprungrampe“ für ein Thema dient, welches man sich eigentlich schon längst ausgesucht hat, und das meistens nur wenig mit dem eigentlichen Text zu tun hat.

Etwas also, was sicherlich jeder schon zur Unmenge erlebt hat und was dringend anders gemacht werden sollte.  Hier blickt der Autor auf über 50 Jahre Erfahrung als Prediger zurück und berichtet von zahlreichen persönlichen Begegnungen und Erlebnissen.  Immer wieder wird deutlich, dass gute Predigt dazu führen wird, dass die Zuhörer motiviert werden, sich selbstständig mit der Bibel auseinanderzusetzen.  Dadurch dass der Autor jedes seiner Schritte mit zahlreichen Beispielen (und Notizen) aus eigener Arbeit illustriert, wird deutlich, dass Motyer wirklich ein Mensch war, der „das Wort Gottes geliebt hat“. Das Buch schließt mit einer Reihe von wöchentlichen Lesetexten, die Motyer als tägliche „Lese-Hausaufgaben“ im Rahmen seiner Predigten für seine Gemeinde erstellt hat. Weiterlesen

Robert Letham
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Interview mit Robert Letham

Robert Letham

Robert Letham ist Professer für systematische und historische Theologie an der Union School of Theology in Wales. Er doziert zudem regelmäßig am Westminster Theological Seminary. Er ist Autor von  The Work of Christ (in der Reihe: Contours of Christian Theology), Union with Christ, The Holy Trinity. 2019 erschien seine Systematische Theologie. Letham hat sich für ein Interview mit uns bereit erklärt.

S.P.: Sehr geehrter Prof. Letham. Vielen Dank für die Zeit, die sie sich für unsere Fragen nehmen! Können Sie darüber berichten, wie Sie Christ wurden?

R.L.: Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, wurde jedoch erst im Alter von 19 Jahren getauft. Es gab keine ungewöhnliche oder dramatische Erfahrung dabei.

S.P.: Ihr letztes Werk war eine Systematische Theologie (Erschienen Ende 2019). Aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche systematische Theologien verfügbar sind, was ist das Besondere an Ihrem Werk?

Es hat das Ziel katholisch zu sein und bindet Figuren der Kirchenväter, des Mittelalters, der Reformation und der Moderne unterschiedlichen Spektrums in die Betrachtung mit ein. Gleichzeitig versuche ich die Soteriologie (Die Lehre vom Heil) mit der Ekklesiologie (Die Lehre von der Kirche) zu verknüpfen, um dem Wort und den Sakramenten ihre Zentralität zu gewähren. Ich habe dabei explizit auf eine trinitarische Struktur geachtet und beginne mit einem langen Abschnitt über die Dreieinigkeit. Daraufhin betrachte ich jeden Abschnitt mit Bezug auf Gott und seine Werke in der Schöpfung, Vorsehung und Gnade. Ich habe die Dogmatik auf eine Weise verfasst, die sie für zahlreiche Menschen zugänglich macht: Mit einem umfangreichen Glossar, Fragen zum Selbststudium und weiterführenden Literaturempfehlungen. Auf diese Weise kann jeder Leser die Themen weiter erforschen.

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