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Martin Luther King – Vorkämpfer für Frieden und Menschenwürde

Mit zwei Freunden versuchen wir gelegentlich historische Texte zu lesen und haben uns den Brief von Martin Luther King aus dem Gefängnis in Birmingham vorgenommen. Dafür das King den Brief auf Zeitungsresten und Papierfetzen mitten aus seiner unwürdigen Zelle geschrieben hat, entstand ein wirklich mächtiges und hilfreiches Dokument. Auf der Suche nach einer deutschen Übersetzung dieses Briefes bin ich auf ein Band aus der Reihe „Zeugen des gegenwärtigen Gottes“ gestoßen (Und dabei entdeckt, das Sermon-Online eine ganze Menge Bände dieser super Reihe zum Download anbietet)

Die Beschäftigung mit dem Gewaltlosen Widerstand, den Martin Luther King mit den Gemeinden der Schwarzen praktiziert hat, ist eine Ermutigung in vielerlei Hinsicht. Da kommt ein junger Pfarrer von dem Theologiestudium und ist gewappnet das Gelernte, mit dem er sich intensiv auseinandergesetzt hat, ziemlich schnell in die Praxis umzusetzen. 1955 weigert sich die farbige Näherin Rosa Parks beim Busfahren sich weiterhin der Rassentrennung (Segregation) zu fügen und hinten Platz zu nehmen. Nun folgt ein ganzes Jahr harter Kampf gegen die Segregation, der vor allem von den Kirchen getragen wird. Die Schwarzen währenddessen nutzen keine Omnibusfahrten mehr und unterstützen sich entweder gegenseitig mit Fahrdiensten oder gehen zu Fuß. Nun versucht die Stadt alles mögliche, um die Menschen zum Busfahren zu bewegen, oder wohl eher zu zwingen. Privater Fahrten werden als Steuerhinterziehung gebrandmarkt, Fahrende werden für „Geschwindigkeitsüberschreitung“ verhaftet. Dabei stehen gerade die Pastoren gewaltig unter Druck, und in Kings Haus wird regelmäßig eine Bombe (!) platziert. Als man die Verursacher der Terroranschläge fängt, werden sie von den Geschworenen freigesprochen!

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„Ungerechtigkeit irgendwo ist ein Angriff auf die Gerechtigkeit überall“

Durch eine Predigt von Tim Keller bin ich auf einen offenen Brief von Martin Luther King Jr. aufmerksam geworden, denn er am 16.04.1963 verfasst hat. Dieser Brief ist eine Reaktion auf einen Aufruf zur Einheit, den King ins Gefängnis geschmuggelt bekommen hat. Dort wurde er aufgefordert, den Kampf für Bürgerrechte ausschließlich vor Gericht und nicht auf der Straße zu führen. Mehr zu den Hintergründen findet sich auf Wikipedia.

Der vollständige Brief findet sich hier.

Ich habe einige Auszüge dieses Briefes übersetzt, mit dem King seinen Widerstand begründet. Ich glaube King bleibt für uns ein Lehrmeister.

Zunächst: King bleibt trotz Unverständnis und unter Druck sachlich und freundlich und doch bestimmt, wie die Einleitung seines Briefes zeigt:

„Meine lieben Mitpfarrer: Während meiner Verwahrung hier im Gefängnis von Birmingham City, stieß ich auf eure kürzliche Aussage, die meine letzten Tätigkeiten als „unweise und  unpassend verfrüht“ bezeichnet. Ich halte nur selten inne um auf Kritik an meiner Arbeit und meinen Ideen einzugehen. Wenn ich versuchen würde, alle Kritik zu beantworten, die an meinen Bürotisch gelangt, hätten meine Sekretäre kaum noch Zeit für etwas anderes, als für die Bearbeitung solcher Korrespondenz. Auch ich hätte keine Zeit für konstruktive Arbeit.

Doch weil ich spüre, dass ihr Menschen von echtem guten Willen seid und dass ihr eure Kritik aufrichtig darstellt, will ich versuchen, eure Stellungnahme in, wie ich hoffe geduldigen und vernünftigen Ausführungen, zu beantworten.“ Weiterlesen