Alle Artikel mit dem Schlagwort “D.A. Carson

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Gottes Vorsehung im alltäglichen Leben

Gott sorgt sich umfassend um seine Schöpfung. Alle unsere Haare sind aktiv durchnummeriert und kein Sperling wird von einer Katze gefressen, ohne dass Gott es will. Auf der einen Seite sehen wir also Gottes ausgezeichnete und erstklassige Fürsorge für seine Schöpfung. Zwei Themen auf unserer Seite drängen sich dann beim Nachdenken über Gottes souveräne Vorsehung automatisch auf: Gebet und Leid. Wir beten, weil wir wissen, dass Gott uns hört, und doch weiß Gott, was wir bedürfen, bevor wir ihn bitten. An vielen Stellen ermutigt uns die Schrift, auch in der bitteren Vorsehung des Leids die liebende Hand Gottes zu wissen. Und doch macht so vieles an unserem Leid überhaupt keinen Sinn. Entsprechend hat Carson in beiden Büchern ein sehr ähnliches Kapitel darüber, was er als Vereinbarkeitsthese bezeichnet. Carson meint damit, dass folgende beide Aussagen wahr sind, auch wenn wir uns nicht erklären können, wie sie miteinander übereinstimmen können:

Donald A. Carson: Lernen, zu beten - 3L Verlag„1. Der allmächtige Gott waltet souverän und frei, doch wirkt sich seine Herrschaft niemals so aus, dass dabei die Verantwortung des Menschen beschnitten, minimiert oder gänzlich aufgehoben würde.

2. Menschen sind moralisch  verantwortliche Wesen – sie treffen sinnvolle Entscheidungen, rebellieren, gehorchen, glauben, widersetzen sich usw. und werden zu Recht für diese Handlungsweisen verantwortlich gemacht: Dies wirkt sich jedoch nie so aus, dass Gott dadurch eingeschränkt würde.“ (Ach, Herr, wie lange noch – S. 197)“

Ich empfehle die Lektüre beider Bücher, die zwar Thematisch wie mit einer Klammer zusammengehalten werden, aber literarisch ziemlich unterschiedlich umgesetzt wurden. Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (12) – ENDE

Heute erscheint der letzte Artikel zu dem Buch „Lernen, zu beten“ von D.A. Carson. Vor gut 13. Wochen habe ich angefangen, die einzelnen Kapitel zu besprechen, indem ich Inhalte, die mir wichtig geworden sind, aufgegriffen und näher erläutert habe. Das Buch in einer Gruppe zu lesen und zu besprechen, wäre effektiver gewesen, als Artikel zu schreiben oder sie zu lesen. Beim gemeinsamen Bibelstudium und Gebet lernt man nicht nur die Gebete des Paulus kennen, sondern man lernt auch voneinander in biblischer Weise zu beten. Diese Vorgehensweise möchte ich jedem empfehlen. Vielleicht geben meine Beiträge Impulse für das Gruppengespräch.

Bildquelle: www.3lverlag.de

Es gibt Fachbücher, die man in der vorgegebenen Kapitelreihenfolge, also vom Anfang bis zum Ende lesen sollte. Das Buch von Carson könnte man auch mit dem letzten Kapitel beginnen und sich zum Anfang vorarbeiten. Doch weil der Autor im letzten Kapitel ein Gebet untersucht, das so ganz anders ist als die anderen, ist es empfehlenswert, nicht mit dem letzten Kapitel zu beginnen. Das Gebet aus Römer 15 ist eines, das von Gott nicht so erhört wurde, wie Paulus es sich gewünscht hat. Es wird in dem Leben eines jeden Christen „unerhörte“ Gebete geben. Damit ist nicht gemeint, dass Gott die Gebete nicht gehört hat. Gott hört ganz sicher jedes Gebet, aber erfüllt unsere Bitten nach seinem Willen und entscheidet souverän, was er sofort gibt, was er später gibt oder was er sich verbittet zu geben. „Das Gebet ist nicht wie ein gutes Rezept: Befolge einfach ein paar technische Anweisungen und schon klappt alles.“ Auch wenn Gott seine Kinder in Regel nicht ohne erfreuliche Gebetserhörungen lässt, bleibt immer noch die Erfahrung des Geheimnisses der „unerhörter Gebete“. Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (11)

Heute folgt der vorletzte Artikel zu dem Buch „Lernen, zu beten“ von D.A. Carson. Der Professor für Neues Testament hat uns anhand der Gebete des Apostel Paulus das Beten gelehrt. Wenn man es genau nimmt, kann uns nur der Heilige Geist wirklich beim Beten helfen. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen und Zeit investiert, die Gebete des Paulus‘ zu studieren, wird eine ungeahnte Tiefe in seinem Gebetsleben erfahren. Im Gebet können wir die innigste Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott pflegen, die wir auf dieser Erde je haben können. Näher können wir Gott nicht kommen als im Gebet. Doch Beten will gelernt werden.

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Wenn unsere Generation nicht viele Gebetskämpfer hervorbringt, deren Gebetsgewohnheiten die Normen der Schrift angemessen wiedergeben, dann müssen wir umso dringender zur ursprünglichen Quelle zurückkehren. Dann werden wir von Neuem lernen, wofür wir beten sollen, welche Argumente wir verwenden und auf welche Themen wir uns konzentrieren sollen, welche Leidenschaft sich gehört, wie diese Gebete in eine größere christliche Vision passen und wie die zentrale Stellung Gottes in unseren Gebeten wahren.

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Leserunde: Lernen, zu beten (10)

Heute möchte ich einen kurzen Einblick in das 10. Kapitel des Buches „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son geben. Dieses und das nächste Kapitel beschäftigen sich mit zwei Abschnitten aus dem Epheserbrief. Die dichte Sprache der ersten drei Kapitel dieses Bibelbuches geben immer wieder Anlass, sich mit dem reichen Inhalt zu beschäftigen.

Es ist nicht nur zu empfehlen, sondern unumgänglich ein Buch wie dieses mit offener Bibel an der Seite zu lesen. Zwar ist am Anfang eines jeden Kapitels der Bibeltext freundlicherweise abgedruckt. Doch das hin und her blättern ist unpraktisch und man verliert schnell die Übersicht. Gerade bei diesem Text aus Epheser 1,15-23 der nur aus zwei Sätzen mit über 180 Wörtern besteht, ist es sinnvoll, den Text beim Lesen der Auslegung stets im Blick zu behalten.

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Nachdem D.A. Carson im 9. Kapitel uns Leser mit der geheimnisvollen Eigenschaft, der Souveränität Gottes, bekannt gemacht hat, erklärt er im 10. Kapitel, was es bedeutet, zum souveränen Gott zu beten. Der Autor hat gute Arbeit geleistet, den Gedankengang in diesen langatmigen Sätzen nachzuzeichnen. Wer textauslegende Predigten wertschätzt, wird gut beraten sein, dieses Kapitel zu lesen und durchzuarbeiten. Denn nichts anderes macht Carson hier, als den Abschnitt auszulegen. Als Zusammenfassung begnüge ich mich heute nur mit der Wiedergabe der Zwischenüberschriften. Nicht weil ich das Kapitel unwichtig, schwierig oder überflüssig finde. Nein, dieses Kapitel gehört mit zu den Besten des ganzen Buches. Es ist großartig und hilfreich.

Der rote Faden in diesem Abschnitt hat folgende Eckpunkte:

1. Weil Gott souverän ist, sagt Paulus Dank für Gottes eingreifende, souveräne Gnade im Leben seiner Leser (V. 15-16).

2. Weil Gott souverän ist, tut Paulus Fürbitte dafür, dass Gottes souveräne, heilige Ziele in der Erlösung seines Volkes erreicht werden mögen (V. 17-19).

3. Weil Gott souverän ist, bietet Paulus einen Überblick über Gottes dramatischste Erweise seiner Kraft (V. 19-23).

Kurz und bündig: Weil Gott souverän ist, tut Paulus Fürbitte dafür, dass Gottes souveräner, heiliger Ratschluss in der Erlösung seines Volkes erreicht werden möge. Insbesondere bittet er Gott, dass wir ihn besser kennenlernen und die Erkenntnis haben mögen, bestimmte entscheidende Wahrheiten zu erfassen – die Hoffnung unserer Berufung, der Reichtum von Gottes herrlichem Erbe in den Heiligen und seine unvergleichlich große Kraft für uns, die wir an ihn glauben.

Und diese Frage muss ich mir immer wieder stellen: „Wann haben Sie zum letzten Mal für solche Dinge gebetet?“

Und jetzt bist du dran! Wie wür­dest du die Fra­gen zur Ver­tie­fung am Ende des Kapi­tels beant­wor­ten? Was ist dir beson­ders wich­tig gewor­den? Ich freue mich auf dei­nen Kom­men­tar. Bis Mitt­woch wol­len wir das 11. Kapi­tel (vorletzte) lesen. Ich wün­sche dir dabei Got­tes Segen!

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Leserunde: Lernen, zu beten (9)

Eigentlich wollte ich jede Woche ein Kapitel aus dem Buch Lernen, zu beten von D.A. Carson besprechen. Den Beitrag von letzter Woche möchte ich heute nachholen. Der Artikel zum 10. Kapitel erscheint dann Ende dieser Woche. Damit möchte ich allen denen entgegenkommen, die sich vorgenommen haben, ein Kapitel pro Woche zu lesen. Ab nächste Woche plane ich wieder jeden Mittwoch ein Kapitel zu reflektieren.

In Kapitel 9 beschäftigt sich Carson mit der wohl geheimnisvollsten Eigenschaft Gottes – mit dem souveränen Gott. Dem Begriff Souveränität bin ich nur sehr spät in meinem Glaubensleben begegnet. Dieses Wort wurde in meiner Gemeinde nicht verwendet.  Und wer mit dem Wort nicht viel anfangen kann, der sei getröstet: dieses Wort kommt in der Bibel nicht vor. Doch was in diesem Wort komprimiert ausgedrückt wird, ist die biblische Lehre von Gott, dem König in seiner Welt. Die Heilige Schrift lehrt vom Anfang bis zum Ende ausdrücklich seine unumschränkte Herrschaft. Wer sich mit dieser Eigenschaft Gottes beschäftigt, wird schnell feststellen, dass sie scheinbar mit der Verantwortung des Menschen kollidiert. Doch beim genauen hinsehen, lässt sich schnell feststellen, dass es sich dabei nicht um ein Paradox, sondern um zwei sich ergänzende Wahrheiten handelt (Komplementarismus). Carson fasst diese zwei Wahrheiten folgendermaßen zusammen:

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Leserunde: Lernen, zu beten (8)

Letzte Woche konnte ich aus zeitlichen Gründen keinen Artikel zur Leserunde schreiben. Doch heute möchte ich nahtlos mit Kapitel 8 weitermachen. Wir lesen gemeinsam das Buch  „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son. Darin untersucht der Autor einige Gebete des Apostels Paulus. Im 8. Kapitel beschäftigt er sich mit einem recht kurzen Gebet aus Philipper 1,9-11:

„Und um das bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und allem Urteilsvermögen, damit ihr prüfen könnt, worauf es ankommt [Luther 1984: „was das Beste sei“], sodass ihr lauter und ohne Anstoß seid bis auf den Tag des Christus, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus gewirkt werden zur Ehre und zum Lob Gottes.“

Carson legt seinen Schwerpunkt in diesem Kapitel auf zwei Worte, die seiner Meinung nach auch den Kerngedanken dieser Verse enthalten: Das Beste. Ich möchte in diesem Beitrag das Kapitel zusammenfassen, in dem ich erläutere, wie wir uns für das Beste entscheiden können und warum das Beste nicht unser Götze werden darf. Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (7)

Wir lesen jede Woche ein Kapi­tel aus dem Buch „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son. Heute sind wir genau in der Mitte des Buches angekommen. Wer es bis hierher geschafft hat, wird die zweite Hälfte mit steigendem Interesse weiterlesen. Wer evtl. jetzt noch einsteigen möchte, kann dies gerne mit Kapitel 7 tun und die vorherigen Kapitel später lesen.

Das 7. Kapitel ist eines der vier Kapitel, die sich nicht exklusiv mit einem Bibelabschnitt beschäftigen. D.A. Carson nutzt diese Kapitel für Exkurse und Vertiefungen. Dieses Mal geht er auf Ausreden für mangelndes Gebet ein. Klingt nicht besonders motivierend. Doch möchte der Autor weder demoralisieren, noch frustrieren. Wenn er dem Leser den Spiegel vors Gesicht hält und die Ausreden demaskiert, tut er es auf eine einfühlsame und überzeugende Art. Sechs Mal wird dem Leser die gleiche Frage gestellt: Was antwortet Gott darauf? Nicht die Meinung des Autors, sondern Gottes Perspektive ist ausschlaggebend. Lassen wir Gott zu uns reden! Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (6)

Kapitel für Kapitel arbeiten wir uns durch das Buch „Lernen, zu beten“ von D.A. Carson. Von Francis Bacon stammt der Satz: „Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.“ Ich habe mich dafür entschieden, dieses Buch von Carson langsam zu kauen und zu verdauen. Ich lade dich ein, es mir nachzumachen. Das Buch kannst du in jeder guten christlichen Buchhandlung erwerben. Oder frag doch mal beim Büchertisch deiner Gemeinde nach.

Wenn ich früher die Gebete des Paulus‘ las, hatte ich oft den Eindruck, dass er pauschal und sehr allgemein betete. Doch je mehr ich mich mithilfe dieses Buch mit seinen Gebeten beschäftige, desto stärker wird die Erkenntnis, dass ich bisher viele banale und arme Gebete gesprochen habe. Paulus dagegen einen reichen Gebetsfundus hatte. Gleich am Anfang von Kapitel 6 stieß ich auf einen Satz, der mich motivierte, mit dem Studium der Gebete fortzusetzen:  Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (5)

Wir lesen jede Woche ein Kapi­tel aus dem Buch „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son. Für manch einen mag es eine Herausforderung sein, jede Woche 20-30 Seiten eines theologischen Buches zu lesen. Andere lesen das Drei- bis Vierfache davon. Ganz gleich wie deine Lesegewohnheit ist, ich würde mich freuen, wenn du dir wöchentlich Zeit nehmen würdest, dieses äußerst wertvolle Buch von D.A. Carson zu lesen.  Für mich ist der wöchentliche Rhythmus ein Vorteil, weil ich es auf diese Weise schaffe, jedes Kapitel 2-3 Mal zu lesen. Beim ersten Lesen lese ich zur eigenen Erbauung. Beim zweiten und evtl. dritten Mal vertiefe ich einige Gedanken und überlege mir, welche Aspekte ich für den Artikel im Blog aufgreife. Lieber Bruder Carson, ganz ehrlich, ich bin Gott sehr dankbar für dieses Buch!

In Kapitel 5 sehen wir, wie Paulus‘ Leidenschaft für Menschen seinen ganzen Dienst für den Herrn und seine Gebete prägte. Weiterlesen

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Leserunde: Lernen, zu beten (4)

Wir lesen jede Woche ein Kapi­tel aus dem Buch „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son. Heute sind wir beim 4. Kapitel angekommen und haben somit gut ein Drittel des Buches gelesen. Bisher gab es noch kaum Kommentare zu den einzelnen Kapiteln. Insgeheim hoffe ich, dass einige das Buch trotzdem mitlesen. Sommermonate sind natürlich auch immer Urlaubs- und Auszeiten, in denen man sich auch mal leichtere Lektüre gönnt. Für das Beten lernen eignet sich jede Jahreszeit, insbesondere aber der Sommer. Andererseits hoffe ich, dass diese Artikel eine Langzeitwirkung haben werden und die Besucher dieser Seite auch nach Monaten oder gar Jahren wegen dieser Artikel zum Buch greifen werden.

Das 4. Kapitel trägt die schlichte Überschrift „Für andere beten“. Auf den ersten fünf Seiten des Kapitels konnte ich zunächst nicht ganz nachvollziehen, wohin der Autor der Leser führt. Auch nach mehrmaligem Lesen konnte ich keinen nachvollziehbaren roten Faden erkennen. Auf Seite 94 kommt Carson dann aber zum Wesentlichen und zu etwas sehr Wichtigem:

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