Gott sorgt sich umfassend um seine Schöpfung. Alle unsere Haare sind aktiv durchnummeriert und kein Sperling wird von einer Katze gefressen, ohne dass Gott es will. Auf der einen Seite sehen wir also Gottes ausgezeichnete und erstklassige Fürsorge für seine Schöpfung. Zwei Themen auf unserer Seite drängen sich dann beim Nachdenken über Gottes souveräne Vorsehung automatisch auf: Gebet und Leid. Wir beten, weil wir wissen, dass Gott uns hört, und doch weiß Gott, was wir bedürfen, bevor wir ihn bitten. An vielen Stellen ermutigt uns die Schrift, auch in der bitteren Vorsehung des Leids die liebende Hand Gottes zu wissen. Und doch macht so vieles an unserem Leid überhaupt keinen Sinn. Entsprechend hat Carson in beiden Büchern ein sehr ähnliches Kapitel darüber, was er als Vereinbarkeitsthese bezeichnet. Carson meint damit, dass folgende beide Aussagen wahr sind, auch wenn wir uns nicht erklären können, wie sie miteinander übereinstimmen können:
„1. Der allmächtige Gott waltet souverän und frei, doch wirkt sich seine Herrschaft niemals so aus, dass dabei die Verantwortung des Menschen beschnitten, minimiert oder gänzlich aufgehoben würde.
2. Menschen sind moralisch verantwortliche Wesen – sie treffen sinnvolle Entscheidungen, rebellieren, gehorchen, glauben, widersetzen sich usw. und werden zu Recht für diese Handlungsweisen verantwortlich gemacht: Dies wirkt sich jedoch nie so aus, dass Gott dadurch eingeschränkt würde.“ (Ach, Herr, wie lange noch – S. 197)“
Ich empfehle die Lektüre beider Bücher, die zwar Thematisch wie mit einer Klammer zusammengehalten werden, aber literarisch ziemlich unterschiedlich umgesetzt wurden. Weiterlesen