Neulich bin ich wieder über 1 Kor 14,33 gestoßen: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ Ob nun die besorgte Mutter, der überforderte Ordner oder der ermahnende Pfarrer, wie oft greift man zur verkürzten Ableitung dieses Verses: „Gott ist ein Gott der Ordnung“. Selbst Google höchstpersönlich bestätigt das. Tippt man „Gott ist ein Gott…“ in das Suchfenster ein, ist „der Ordnung“ das erste vorgeschlagene Suchergebnis. Beweise? Das Ergebnis der Suche in unterschiedlichen Browsern fiel eindeutig aus:
Wichtiger als das Gott ein Gott der Lebenden ist, der große Dinge und Wunder tut und uns sieht, ist also, dass Gott ein Gott der Ordnung ist (ich schweige darüber, das das andere direkte Zitate wären).
Einige der Artikel, die die Suche liefert, habe ich übrigens durchgelesen und zumindest bei einigen davon gilt der gleiche Eindruck, den man auch vom mantrartigen Wiederholen der Formel „Gott ist ein Gott der Ordnung“ kennt. Relativ kontextungebundenes Durchdrücken von Regeln und Struktur! (Ich gestehe manche erfahrene Verletzung durch diese Verwendung ein) Weiterlesen