Wer wie ich ein angefressener Leser von Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) ist, freut sich auf die Lektüre jedes Buches von ihm. Der brillante Autor schreibt in einer dichten, humor- und vor allem gehaltvollen Art. Kein Wunder existieren von ihm Hunderte von Zitaten und Aphorismen. Einzelne Sätze behalten auch ausserhalb des Zusammenhangs eine hohe Wirkung. Nach seiner Autobiographie, den bekannten Werken „Orthodoxie“ und „Ketzerei“ sowie einigen Bänden seiner Detektivromane machte ich mich an die kurze Biografie über den grossen Theologen des Mittelalters, Thomas von Aquin (1225-1274).
Bei einem Buch ist es stets ratsam, die Absicht des Autors zu erfahren. Chesterton schickt voraus, dass man vom heiligen Thomas „nur einen Plan anlegen wie von einer labyrinthischen Stadt“ (122 ) anfertigen könne. So masst Chesterton sich nicht an, mit seinem kurzen Beitrag eine hinreichende Einführung in das umfangreiche Werk zu bewerkstelligen. Die einzelnen Kapitel sind denn eine Mischung zwischen einzelnen Fragmenten seiner Biographie und einigen inhaltlichen Referenzpunkten. Weiterlesen