Immer wenn ich ein systematisches Thema aus mennonitisch-evangelikaler Sicht betrachten möchte, greife ich zur Biblischen Glaubenslehre von Thiessen. Kein Wunder, ist doch dieses Buch Pflichtlektüre auf dem Laien-Prediger Seminar einer recht großen evangelikalen Vereinigung (Stichwort: Friedensstimme). So musste auch ich zu diesem Werk greifen und (obwohl die Laienkurse einige Jahre her sind) erschüttert mich ein bestimmter Punkt an diesem Werk in besonderer Weise. Tatsächlich finde ich zahlreiche problematische Punkte in Thiessens Systematik, ob nun die ohne Besprechung einfach übernommene Trichotomie des Menschen oder die doch abenteuerlichen Spekulationen über die Endzeit. Doch diese Punkte verblassen, wenn man realisiert, dass der Autor einfach darauf verzichtet, über Gottes Vorsehung zu reden.
Egal wie ich die Sache drehe und betrachte, ich kann mir einfach keinen Reim darüber machen, wie Thiessen in seiner Glaubenslehre einen derart wichtigen Lehrpunkt wie die „Lehre von der Vorsehung“ übersehen konnte (Eine Definition von „Vorsehung“ findet sich in einem Essay von Paul Helm). Weiterlesen