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Corona und Christus

„Der Grund, warum wir es alle verdienen, umzukommen, ist nicht eine Liste von Regelverstößen, sondern der unendliche Wert, den wir verachtet haben – der unendliche Wert all dessen, was Gott für uns in Jesus Christus bedeutet“ (J. Piper in Corona und Christus, S 64f.) 

John Piper hat unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Krise ein Buch über dieses alles beherrschende Thema verfasst. Gerade weil wir langsam anfangen, uns auf ein Leben mit dem Virus einzustellen, freue ich mich auf die deutsche Übersetzung des Buches, die von E21 derart schnell realisiert wurde. Hut ab!

Pipers Antwort ist in vielerlei Weise befreiend: Er verweist immer wieder darauf, dass es sich lohnt, Gott zu vertrauen. Gott ist ein unerschütterlicher Fels, dessen Wort absolut zuverlässig ist. Hier zeigen 50 Jahre Pastorendienst ihre feinen und sensiblen Früchte. Damit unterscheidet sich Pipers Ansatz meines Erachtens deutlich von dem Ansatz des evangelikalen Fundamentalismus hierzulande, der keine Antwort auf die Pandemie geben kann und ich würde hinzufügen, auch keine Antwort geben will. Ein Beispiel: Bereits am 22.03.2020 veröffentlichte die EFK Riedlingen auf Youtube eine Predigt, die sich mit der Pandemie auseinandersetzt, die bis heute bereits über 60.000 Mal angehört wurde. Als ich die Zahlen der Aufrufe sah, war ich darüber verwundert, dass es überhaupt so viele Evangelikale (zumindest derart konservativer Prägung) in Deutschland gibt. Völlig mit Entsetzen erfüllt mich aber die Art der Reaktion, die hier gegeben wird. „Als möglicherweise letzter dringender Ruf Gottes zur Buße“ getarnt, wird ein  eigentlich politisches Programm abgespielt, bei dem die Bösen „da oben“ für alles schuld sind. Wer also Buße tun muss, macht der Prediger unbarmerherzig deutlich… Würde also bloß Merkel „und die anderen da oben“ doch umkehren, wäre alles wieder so „großartig wie früher“. Reichlich darunter gestreut sind verschiedene Vermutungen und Anmaßungen, die einen hervorragenden Boden für Verschwörungstheorien bitten und offensichtlich auch mit dem Zweck geäußert werden, diese anzuheizen. Welchen Trost das einem vom Corona-Virus schwer Erkrankten, oder einem indirekt Betroffenen (z.B. durch Arbeitslosigkeit), oder einem Menschen unter Angst geben soll, bleibt dabei völlig unklar. Doch genau diese Art an Antworten zieht in unfassbar vielen Kreisen, zumindest in denen ich mich bewege. Statt in Buße und Glauben umzukehren, statt das Evangelium zu suchen, statt sich am Worte Gottes zu sätigen, tarnt man sich als Verschwörungs-Experte. Das sind mal erbärmliche Feigenblätter. Weiterlesen