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Sensibilität und Dankbarkeit

Da mein Vater ein Russe war und meine Mutter eine Deutsche ist, schwingen in meiner Seele zwei Saiten: Eine emotionale, verspielte, auch etwas traurige und eine rationale, kühle und sachliche. Durchaus entstehen damit Dissonanzen, im großen und ganzen hat es aber viele Vorteile multikulturell aufzuwachsen.

Heute habe ich mich entschieden einige russische Dichter vorzustellen, die ich als Jugendlicher zwischen 17 und 19 in Maßen verschlang. Obwohl ich auch gerne Thomas Mann und Mark Twain las, würde ich russischer immer den Vorzug geben. Auf mich haben viele russische Dichter einen prägenden Eindruck hinterlassen:

Natürlich kann man hier nicht an Dostojewski vorbeigehen, diesem Genie und sicherlich international bekanntesten russischen Schriftsteller. „Schuld und Sühne“, bzw. wie es neu besser übersetzt wurde „Verbrechen und Strafe“ schildert hierbei einen moralisch an sich selbst anspruchsvollen aber eben auch labilen Jugendlichen, der aus verschiedenen Gründen mit der Axt eine alte und überaus unfreundliche Pfandleiherin und ihre Schwester ermordet. Nun hört sich das nach einem Krimi an, Dostojewski gelingt jedoch eine brillante Darstellung der unerträglichen Gewissensqualen des Mörders Raskolnikov: Hier, wie überhaupt ständig in der russischen Literatur, sollte man zudem bedenken, dass alle vorkommenden Orts- und vor allem Personennamen gezielt gewählt sind.  So bedeutet auch der Name des tragischen Helden, „der Gespaltene“. Weiterlesen