„Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!“ (Markus 12,30)
Ich liebe es, mit jungen Christen zu sprechen. Sie haben oft noch diese frische, unbekümmerte Beziehung zu Gott und Jesus. Häufig spürt man ein inneres Brennen, das vielen älteren Christen abhandenkommt. Ich glaube jedoch, dass das, was im Alter verloren geht, seine Wurzeln oft schon in den frühen Tagen der Nachfolge Christi hat.
Natürlich gibt es unterschiedliche Ursachen, und was ich nun schildere, beschreibt womöglich eher ein Symptom als eine Ursache: eine bereits vorhandene Unentschlossenheit – oder auch die Vorstellung, oft geprägt durch das eigene, eigentlich christliche Elternhaus, dass man in allem „erfolgreich“ sein muss: im Beruf, in der Ehe, in der Karriere; ein schönes Haus, gelungene Urlaube, perfekt erzogene Kinder, überall engagiert – auf der kirchlichen Bühne ebenso wie beim Stadteinsatz; aktiv in Musik, Kunst und Literatur; unterwegs in WhatsApp und Instagram – und das alles, während man angeblich vollständig nur für Christus lebt.
Das klingt nach einem unerreichbaren Perfektionismus – und ist es auch! Doch wir streben nur deshalb nach solch einem Perfektionismus, weil wir das Perfekte – oder vielmehr den Perfekten – nämlich Jesus Christus, aus dem Blick verloren haben.
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