Alle Artikel mit dem Schlagwort “Wahre Jüngerschaft

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Ist Jesus unsere ganze Leidenschaft?

Wahre Jüngerschaft Viele Christen fühlten sich sehr betroffen, als Billy Graham den folgenden Brief verlas, den ein amerikanischer Student geschrieben hatte, der sich in Mexiko dem Kommunismus zuwandte. Der Zweck des Schreibens war, seiner Verlobten zu erklären, warum er das Verhältnis lösen müsse:

»Wir Kommunisten haben eine verhältnismäßig hohe Unfallrate. Wir sind diejenigen, die erschossen, erhängt, gelyncht, geteert, gefedert, eingesperrt, verleumdet und verhöhnt und aus unserer Stellung geworfen werden, denen man auf alle erdenkliche Weise das Leben schwer macht. Ein bestimmter Prozentsatz von uns wird getötet. Wir leben buchstäblich in Armut. Wir übermitteln jeden Pfennig unserer Partei, außer dem Allernotwendigsten, das wir brauchen, um uns am Leben zu erhalten. Wir Kommunisten haben weder Zeit noch Geld für viele Kino- oder Konzertbesuche, für große Koteletts oder ein anständiges Heim und neue Wagen. Wir werden als Fanatiker beschrieben. Wir sind es! Unser Leben wird regiert von einem großen, alles überschattenden Faktor: Dem Kampf für den Weltkommunismus. Wir Kommunisten haben eine Lebensphilosophie, die mit keiner noch so großen Geldsumme zu erkaufen ist. Wir haben eine gerechte Sache, für die wir kämpfen, und ein klares Ziel für unser Leben. Unser eigenes kleines Ich wird der großen menschlichen Bewegung unter geordnet, und wenn unser persönliches Leben hart zu sein und unser Ich an der Unterordnung unter die Partei zu leiden scheint, so werden wir doch reichlich entschädigt durch den Gedanken, dass jeder Einzelne von uns zu etwas Neuem, Wahrem und Besserem für die Menschheit beiträgt. Es gibt nur eines, womit ich es todernst meine, und das ist der Kommunismus. Er ist mein Leben, meine Arbeit, meine Religion, mein Hobby, mein Schatz, meine Frau und Geliebte, mein Brot und mein Fleisch. Ich arbeite des Tages dafür und träume davon in der Nacht. Diese Beschlagnahmung ist ständig im Wachsen begriffen und wird niemals abnehmen. Deshalb kann ich keine Freundschaft, keine Liebesaffäre oder auch nur eine Unterhaltung aufrecht erhalten, ohne sie in Beziehung zu dieser Macht zu bringen, die mein Leben führt und leitet. Ich bewerte Menschen, Bücher, Ideen und Handlungen danach, wie sie das Ziel des Kommunismus beeinflussen und wie sie dazu stehen.
Ich war schon im Gefängnis wegen meiner Ideale, und wenn nötig, bin ich auch bereit, mich dafür vor das Exekutionskommando stellen zu lassen.«

Wenn Kommunisten so ihrer Sache hingegeben sein können, wie sehr viel mehr sollten Christen sich ihrem Herrn in liebender, fröhlicher Hingabe schenken.

Auszug aus dem Buch „Wahre Jüngerschaft“ (S.40 ff.)

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William MacDonald: Seiner Spur folgen

Seiner-Spur-folgen2464_0Im Jahr 2007 verstarb eine für mich sehr wesentliche Person. William MacDonald, der in über 80 Büchern das weitergegeben hat, was ihn selber so sehr bewegte und es in großen Teilen selbst auslebte. Bisher habe ich einige wenige dünnere Bücher von ihm gelesen. Darunter „Wahre Jüngerschaft“, „Zerbrich mich, Herr“, das Andachtsbuch „Licht für den Weg“. Auch seine Bibelkommentare gebrauche ich.

Als eines der letzten seiner Bücher erschien Seiner Spur folgen. Eine Anleitung zur Jüngerschaft und eine Art Vermächtnis eines Gottesmannes. Seiner Spur folgen ist mit gut 430 Seiten wahrscheinlich sein umfangreichstes Werk. Von den Kommentaren einmal abgesehen. Weiterlesen

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Gute Gaben, alles haben?

Das Thema Christ und Geld wird gerne behandelt. Man schaue sich nur an, wie viele Bücher dazu bereits geschrieben wurden. Und vielleicht ist das auch ganz gut so. Man beachte: 16 der 38 Gleichnisse Jesu handeln vom Umgang mit irdischem Besitz. Jetzt also dieses Buch. Ich habe es ganz besonders günstig im Paket bei der Aktion zum 10-jährigen Jubiläum vom 3L Verlag bestellt.

Thema und Inhalt

Das Buch ist in zehn Kapitel eingeteilt. Fast jedes Kapitel stützt sich dabei auf einen längeren Bibelabschnitt. Dabei macht John Benton direkt am Anfang klar, dass wir Menschen in einer vom Konsumdenken beherrschten Welt leben.

Wie sollte nun unsere Grundausrichtung als Christen aussehen?

Wir sollten unsere Hoffnung auf Gott setzen und nicht auf materielle Dinge. S. 16

Wir sollen die materiellen Güter dieser Welt im Licht der kommenden Welt gebrauchen. S. 20

Er nennt die Problematik der Postmoderne. Nichts ist wahr. Nichts ist falsch. Alles steht zur Debatte. Alles ist relativ. Wie soll man dabei als durchschnittlicher Mensch hindurchblicken? Wer kann einem noch sagen was wirklich richtig oder falsch ist? Diese Orientierungslosigkeit verführt den Menschen zur Aufgabe des selbstständigen Denkens und Flucht in den Konsum.

Der einzige Lebenszweck ist, das Leben zu genießen, solange man es noch kann. S. 30

Benton fragt wo denn die christliche Gegenbewegung geblieben sei. Wo ist der revolutionäre Lebensstil, den Jesus predigte?

Das Image eines Weltverbesserers und eines Außenseiters sollte wahrer Jüngerschaft immer anhaften. Es ist dieses Image, das wir wieder neu entdecken müssen. S. 35

…der Hauptgrund[…]für die Impotenz der christlichen Gemeinden von heute [sind] nicht unbedingt die schlimmen Sünden, sondern die Tatsache, dass Christen sich vom Trivialen ablenken lassen – von dem schier unbegrenzten Angebot an zeitvergeudenden Aktivitäten unserer Konsumgesellschaft. S. 36

In der Analyse über die Medienmacht stellt der Autor fest, dass vor allem das Fernsehen stark zur Manipulation unseres Denkens führt. Er führt fünf wesentliche Botschaften auf, die das Fernsehen aussendet:

Was du siehst, ist wahr.

Nur das Jetzt zählt.

Was auf dem Bildschirm geschieht, betrifft dich nicht.

Was unterhaltsam ist, ist gut.

Was du wählst, ist das Beste. S. 64

Doch es bleibt nicht nur beim Aufführen des mächtigen Konsumzwangs, des manipulierenden Fernsehens und der verführerischen Werbung.

Benton fordert die Christen auf, die Ich-Sucht zu kreuzigen und zur Zufriedenheit in Christus zurückzukehren. Vor allem mit dieser Haltung wird eine Trennung zur konsumsüchtigen Umwelt geschaffen.

Form und Sprache

Das Buch ist einerseits schnell zu lesen, da es meist leicht formuliert ist. Andererseits wirkt es trocken und langatmig. Das Cover ist gut, auch wenn ich bei “Gute Gaben” zuerst an die Gaben des Heiligen Geistes denken musste. Besonders schön sind bei 3L-Büchern der rote Streifen auf dem Cover. Es wirkt einfach edel und unverwechselbar.

Autor

3L schreibt: John Benton ist mehr als 25 Jahre lang Pastor der “Chertsey Street Baptist Church” in Guildford (UK) und seit 14 Jahren Herausgeber von “Evangelicals Now”. Er ist Autor mehrer Bücher. John Benton ist glücklich verheiratet mit seiner Frau Ann.

Fazit

Ich habe das Buch recht schnell durchgelesen. Teilweise überflog ich es, da mir die Gedanken selbstredend oder nicht wesentlich erschienen. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, einige gute und neue Gedanken reicher geworden zu sein. Aber einige Seiten hätte ich mir sparen können. Und so wird es vermutlich auch anderen Lesern gehen. John Benton holt teilweise weit aus und fordert damit zum Überfliegen auf. Ich möchte es so sagen: Wer sich über den Konsumzwang in der Welt und dessen Auswirkungen auf uns Christen Gedanken macht, wird in diesem Buch Hilfe finden. Wer jedoch einfach nur Auslegungen und praktische Anwendungen zu Bibelaussagen über Geld sucht, sollte lieber zu „Wahre Jüngerschaft“ oder „Wer gibt, gewinnt“ greifen.

Titel: Gute Gaben, alles haben?
Autor:
John Benton
Seiten: 150
Einband: Paperback
Format: 13,5 cm x 20,5 cm
Verlag: 3L Verlag
Jahr: 2001
Preis: 9,60 EUR