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Vorzüge und Tücken der Auslegungspredigt

In der neuen Ausgabe der „Sword and Trowel“ (02/2010) gibt es einen interessanten Artikel von Peter Masters (ein von mir sehr geschätzter Prediger). Thema: Fortlaufende Auslegungspredigt (consecutive expository preaching). (Wer es original nachlesen möchte.)

Das Thema ist mir wichtig, da es – wie es mir scheint – vielen Gemeinden oft an vernünftiger, gründlicher Auslegungspredigt mangelt. Doch auch diese Predigtart sollte mit Bedacht geschehen. Denn auch sie birgt einige „Gefahren“.

Dieser Beitrag ist eine kurze Zusammenfassung (und teils Übersetzung) dieses Artikels.

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Antichristliche Kalender

Ich zitiere einen etwas längeren Text:

Die EU-Kommission ließ 3.2 Millionen Schülerkalender für fünf Millionen Euro drucken, in denen die christlichen Feiertage wie Weihnachten, Ostern und andere gestrichen wurden. Dafür wurden muslimische und hinduistische Feiertage penibel aufgeführt wie den islamischen Fastenmonat Ramadan, das Lichterfest der Sikhs und Hindus oder auch das chinesische Neujahrsfest und die dafür zentrale Bedeutung des „mythischen Wesens Nian“.

MdEP und ZDK-Mitglied Martin Kastler (CSU) fordert Konsequenzen für die zuständigen Brüsseler Beamten und eine Entschuldigung von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

Das Kolpingwerk Europa hat den Schülerkalender als „inakzeptabel“ kritisiert und werde sich wegen Diskriminierung an den Petitionsausschuß in Straßburg wenden.

Für Prof. Dr. Hubert Gindert vom Forum Deutscher Katholiken ist dieser Kalender ein weiterer Beweis einer zunehmenden Christophobie in Europa: Die Kalender-Initiative der EU-Kommission bestätigt, was der Präsident des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Fisichella, beklagt: „In Europa nehmen wir auf dramatische Weise eine zunehmende Christianophobie wahr, die sich auch in Ländern mit alter christlicher Tradition zeigt.“ Wir fordern alle auf, derartigen Bestrebungen der EU-Kommission entgegenzutreten, damit Christen im eigenen Land nicht zu Fremden gemacht werden.“

Der „Katholische Laienrat Österreichs“ (KLRÖ) verlangt eine Ergänzungslieferung zum EU-Schülerkalender für alle Adressaten mit Informationen über christliche Feste.

Die EU-Kommission hat sich bei der katholischen Kirche für die Herausgabe entschuldigt, will ihn aber nicht aus dem Verkehr ziehen oder die verteilten Exemplare einsammeln.

Quelle: http://www.zeltmacher-nachrichten.eu

Es ist zwar erschreckend, aber dennoch nicht unerwartet. „Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen“ (Joh 15,20). Es wäre sicherlich gewinnbringend darüber nachzudenken, wie wir diesem begegnen sollen. Evtl. mit „segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen und bittet für die, die euch beleidigen“??? Oder dann doch solchen „entgegentreten“?

Interessant ist auch, dass Christen mittlerweile einen Sinn für „ihr eigenes Land“ bekommen haben. Dabei „haben wir hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

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Rezension: Tim Kelly: Auserwählt und eins gemacht

Die Lehren der Gnade als Heilmittel gegen Spaltung

2024 ist eine erweiterte Auflage erschienen. Diese erweiterte Neuausgabe enthält nun auch ausführliche Erklärungen zu Römer 9-11 und Hebräer 6 und 10, die manchmal als Argumente gegen die Heilssicherheit angeführt werden.

Tim Kelly, Vater von vier Kindern, ist Gemeindegründer und Pastor der „Freien Evangelischen Bibelgemeinde Meine“ bei Braunschweig. Seine theologische und akademische Ausbildung hat er am Moody Bible Institute in Chicago und am Wheaton College in Illionis jeweils mit einem B.A. absolviert.

Das ist wohl das außergewöhnlichste Buch, das je zu diesem Thema verfasst worden ist. Tim Kelly fängt mit ein paar hermeneutischen Regeln an und wendet anschließend diese auf etliche Bücher der Bibel wie z.B. Römer, Korinther, Epheser an. Dem Bibeltext wird in seiner Funktion als dem „zweischneidigen Schwert“ Rechnung getragen. Er wird weder „gebogen“, so dass es passt, noch wird etwas „hineingelesen“.

Sehr interessant und aufschlussreich ist die Einleitung vor der Auslegung. Der Autor spricht das Thema der „Trennwand der Feindschaft“ zwischen Juden und Heiden an. Oft wird behauptet Apostel Paulus hätte den Römerbrief geschrieben mit der Absicht der Gemeinde in Rom eine umfassende Lehre der Rechtfertigung zu geben. Doch liest man den Römerbrief mit dem Hintergedanken, dass es der Zweck dieses Briefes war, diese „Trennwand der Feindschaft“ zwischen Juden und Heiden in der Gemeinde in Rom abzuschaffen und sie zu vereinen, dann erscheint einem der sonst so komplizierte Gedankengang und die Argumentation des Paulus auf einmal sehr logisch und nicht schwer.

„[…] In ihrem Eifer, den Römerbrief auf unsere heutige Welt anzuwenden, haben viele Christen übersehen, zu welchem Zweck Paulus ihn schrieb. Damit haben sie den geschichtlichen Zusammenhang missachtet, der zeigt, wie wunderbar und von welch praktischer Bedeutung die Erwählung, Vorherbestimmung und Berufung durch Gott sind. Wir benutzen Römer 1-3, um Sünder zu überzeugen, dass jeder gesündigt hat und den Tod verdient. Wir benutzen Römer 4-5, um unseren katholischen Freunden zu beweisen, dass wir allein durch den Glauben und nicht durch Gesetzeswerke gerettet werden. Jede zeitgenössische theologische Darstellung der Heiligung benutzt die Teile von Römer 6-8 als Argument. Kapitel 10 wird benutzt, um Christen zu ermutigen, ihren Glauben zu bezeugen. Kapitel 12-16 benutzt man, um zu einem christlichen Lebensstil zu ermutigen. Aber Kapitel 9 und 11 meidet man wie die Pest. Warum? Weil Christen darin versagt haben, den Römerbrief als Ganzes zu sehen. […]“

Aus diesem Hintergrund heraus zeigt Tim Kelly, dass die Lehren der Auserwählung früher von den Aposteln (nicht nur von Paulus) als „Heilmittel gegen Spaltung“ verwendet wurden. Denn letztendlich demütigt uns die Prädestinationslehre und lässt uns in stiller Anbetung persönlich fragen: „Herr, warum ich?“

Im zweiten Teil des Buches geht Tim Kelly auf ein paar Bibelstellen ein, die der Lehre der Auserwählung zu widersprechen scheinen. Er legt diese ebenfalls unter Beachtung der hermeneutischen Regeln aus. Einige dieser Bibelstellen sprechen beim genauen Hinsehen sogar für die Auserwählungslehre.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein sehr gelungenes und gutes Buch ist, das ich jedem aufrichtig suchenden Christ vorbehaltlos empfehlen würde.

„[…] Dieses Buch richtet sich an diejenigen, die nicht erkannt haben, welch wunderbare Rolle der Vater bei unserer Errettung innehat. Es richtet sich auch an die, die Probleme damit haben, Stellen wir 1Tim 2,4 und 2Petr 3,9 mit Gottes souveräner Erwählung und Vorherbestimmung auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wir werden betrachten, wie diese Stellen von den Verfassern der Schrift benutzt werden und feststellen, dass sie einander keineswegs widersprechen. Dieses Buch versucht aufzuzeigen, wie schön und von welcher praktischer Bedeutung die Lehren der Erwählung, Vorherbestimmung und Berufung sind. Dazu möchte ich aufzeigen, wie die Apostel Paulus und Johannes diese Lehren benutzen, um die theologische Grundlage für wahre christliche Einheit zu legen. […]“

Titel: Auserwählt und eins gemacht – Die Lehren der Gnade als Heilmittel gegen Spaltung
Autor: Tim Kelly
Sei­ten: 301
For­mat: 13,5 x 20,5 cm
Ein­band: Paper­back
Jahr: 2006/2024
Ver­lag: Betanien Verlag
Preis: 14,90 EUR
erhält­lich bei: cbuch.de