Alle Artikel in der Kategorie “Biografien

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Neuauflage: Dorie – Ein verwandeltes Leben

256138_z1-624x1024Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Meine Eltern liebten mich und tuen es heute noch. Sie haben nicht immer alles richtig gemacht. Aber sie waren immer darum bemüht. Und dafür bin ich wirklich dankbar. Leider hat nicht jedes Kind dieses Privileg. Es scheint, dass immer mehr Kinder ungewollt und ungeliebt geboren werden. Über so ein Kind handelt dieser wahre Bericht eines schweren Frauenschicksals, das Gott selbst in die Hand nahm.

Doris ist ein ungewolltes Kind. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einer kleinen, häßlichen Wohnung. Doris Schwester Maria ist jünger als sie und so trägt sie die Verantwortung wenn die Mutter tagsüber arbeitet. Meist kommt sie spät nach hause.

Hoffentlich freut sie sich, mich zu sehen!“ Doch wie gewöhnlich schob sie mich beiseite und nahm meine Schwester Maria in die Arme. „Liebling, wie geht es dir?“, sagte sie zärtlich. Ich stand da, die Hände in den Taschen meines verschlissenen Rockes vergraben und wartete darauf, dass sie mich auch liebhatte. Doch sie stieß mich beiseite. „Was willst du?“, fuhr sie mich an. „Würdest du mich auch umarmen?“, fragte ich schüchtern. „Scher dich weg!“, schnauzte sie mich an. S. 7

Doris und Maria landen bald in einem Waisenhaus. Besonders Doris hat große Probleme sich einzuleben. Sie wird agressiv und verbittert. Als Doris 13 wird, werden die Schwestern an eine Pflegemutter vermittelt. So folgt eine Station der nächsten. Von fast allen ungeliebt und abgelehnt, findet Doris durch Begegnungen mit Christen den Weg zu Gott.

Ein freundliches Ärzteehepaar stellt Doris als Haushaltshilfe ein und sie empfängt das erste mal so etwas wie Anteilnahme und Sorge. Auf ihrer Suche nach ihrem Vater bekommt sie einen einträglichen Job und beginnt auf eigenen Füßen zu stehen. Auch geistlich entwickelt sie sich weiter.

Das letzte, was ich sein wollte, war Missionarin. Das Zweitschlimmste für mich war, einen Prediger zu heiraten.“ S. 72

Aber durch die Begegnung mit der Missionarin Darlene Deibler Rose entsteht eine grundlegende Änderung.

Als ich an jenem Abend zum Altar ging, kniete Darlene Deibler neben mir nieder und legte ihren Arm um mich. Gemeinsam beteten wir, und ich versprach: „Herr, ich werde gehen!“ S. 75

Froh über diese Entscheidung fährt sie zu ihrem kranken Vater um es ihm mitzuteilen.

Dad, ich bin hergekommen, um dir etwas zu sagen – Gott hat mich dazu berufen, Missionarin zu werden, um anderen von Jesus Christus zu sagen. Ich werde diesen Herbst zur Bibelschule gehen und später nach Neuginea.“

So krank er auch war, erhob er sich und richtete sich kerzengerade vor mir auf. Seine Augen starrten an mir vorbei ins Leere. Dann wandte er sich um und kehrte mir den Rücken zu. „Wenn du das willst, brauchst du erst gar nicht deinen Koffer auszupacken. Rufe ein Taxi und fahre sofort wieder nach Kalifornien zurück. Von jetzt ab bist du nicht mehr meine Tochter!“ S. 80

Doris beginnt mit den Vorbereitungen zum Leben als Missionarin. An einer Bibelschule lernt sie Lloyd kennen und sie heiraten. Gemeinsam arbeiten sie in Neuginea und bauen Kontakte zu der „wilden Bevölkerung“, den „Danis“ auf.

Der kleine Sohn Burney wird jedoch der Anfang vom Ende der Missionarstätigkeit. Er möchte nicht ohne die Eltern sein und bei ihnen kann er auch nicht bleiben. So entscheiden sie sich schweren Herzens Neuginea zu verlassen. Zuhause erwartet sie nicht nur Verständnis.

Ihr habt uns enttäuscht. Warum habt ihr Gott nicht vertraut, dass er euch da draußen heilen würde? Er hätte sicherlich euch und eure Kinder durchgetragen!“ S. 141

Doch Doris hält daran fest, dass Gott sie liebt. Sie geht auf Vortragsreisen und kann viele verletzte und kaputte Seelen auf Christus hinweisen. Auf den, der alle zerbrochenen Herzen heilen kann.

Ich glaube für Menschen, die nie so Schreckliches erlebt haben wie zum Beispiel Doris, ist dieses Buch auch in einer besonderer Weise wichtig. Christen, die aus intakten Familien kommen, kennen so ein unglückliches Familienleben oft nicht. Zumindest nicht aus eigener Erfahrung. Dieses Buch kann helfen, Betroffene besser zu verstehen. Gerade heute. In einer Zeit, in der Familien so oft kaputt gehen.

Titel: Dorie – ein verwandeltes Leben
Autor:
Doris van Stone/Erwin Lutzer
Seiten: 160
Einband: Paperback
Format: 13 cm x 20,5 cm
Verlag: CLV
Jahr: voraussichtlich 15.02.2011
Preis: 2,90
erhältlich bei: CLV

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Harold St. John – Reisender in Sachen Gottes

Harold-St.-JohnHeute stelle ich euch ein Buch vor, dass bereits 1989 das erste Mal (in Deutschland) erschienen, und absolut wert ist, mehrmals gelesen zu werden.

Thema und Inhalt

Es geht um Harold St. John. Er scheint sich bei allen von mir gelesenen Biographien besonders hervorzuheben. Die Lebensgeschichte dieses Originals ist thematisch gegliedert. Das sieht dann so aus: das Kind, der Evangelist, der Liebende, Vater von fünf Kindern, der Mann der Gemeinde, der Bibelstudent, der Prediger usw. Jedes der 14 Kapitel beschränkt sich somit auf ein bestimmtes Gebiet im Leben von St. John.

Mehr als zwanzig Jahre arbeitete er bei einer Bank. Und alleine diese Tatsache sagt eine Menge über ihn und sein Leben aus. Ein Leben gefüllt mit Selbstdisziplin und Einsatz für den Herrn.

Ich habe niemals gesehen, dass Harold durch die Straßen oder durchs Leben geschlendert wäre. Er sah immer aus, als wäre er von einer Aufgabe getrieben. S. 18

Er war immer in Bewegung, arbeitete für zwei und hinterließ immer den Eindruck, dass er begriffen hatte, das die Aufträge unseres himmlischen Königs eile erfordern. S. 20

Zumindest in seiner Anfangszeit kämpfte er mit enormen Schwierigkeiten bei der Predigtvorbereitung. Ganz im Gegensatz zu seinen privaten Bibelstudien die Tausende lose Blätter füllten. Für leichtfertiges Reden von der Kanzel und unausgegorene Gedanken war er nicht zu haben. Seine Predigten waren immer gekennzeichnet vom Umgang mit dem Herrn und sorgfältiger Vorbereitung.

Harold St. John hatte ein großes Herz für junge Menschen und es war im ein großes Anliegen, die Jugend zur völligen Hingabe zu motivieren. Viele kamen zu ihm um Rat und Hilfe zu einem Problem oder einer Frage zu erhalten. Aber seine Antworten wurden nicht immer so einfach beantwortet. Er vermied es bei Streit oder Zwist schnell Partei für eine Gruppe einzunehmen. Um nur ein Beispiel für seinen hervorragenden Umgang zu nennen:

Mr. St. John, sind sie der Meinung, dass ein junger Christ tanzen gehen darf?“ Ich antwortete: „Erst einmal bin ich ganz froh, dass du junger Christ gesagt hast. Ein alter Christ wird gar kein Verlangen nach Tanzen haben, weil seine Knochen zu steif sind. Aber du hast mir eine sehr schwere Frage gestellt, und es fällt mir schwer, darauf eine Antwort zu geben. Wenn du mich etwas Einfaches gefragt hättest, etwa die Bedeutung der Räder oder der Flügel der Seraphim bei Hesekiel, so hätte ich dir sofort antworten können, aber zu solch einer tiefgründigen Frage wie dieser habe ich leider keine Antwort.“ S. 108

In allen Kreisen und Altersgruppen wurde er als Mann Gottes geschätzt. Das lag sicher auch an seiner sehr demütigen Art über andere Menschen und Christen zu reden. Beim Besuch einer Familie und gemeinsamen Mittagessen fing eine der Töchter an, einen alten gottesfürchtigen Evangelisten zu kritisieren und zu verspotten. Nun begannen auch andere Familienmitglieder abwertende Bemerkungen über andere Gemeinschaften zu machen. Für viele Christen äußerst unüblich war die Reaktion Harolds. Er erhob sich ruhig und wandte sich an den Gastgeber:

„Es macht Ihnen doch sicher nichts aus, wenn ich mich jetzt verabschiede?“ „Aber“, sagte sein Gastgeber voller Überraschung, „wir haben doch gerade erst mit dem Essen begonnen!“ „Nun“, antwortete Harold St. John, „ich habe es mir zur Regel gemacht, niemals Leuten Gesellschaft zu leisten, die von Gottes Dieners abwertend sprechen. Ich muss Sie bitten, mich entweder zu entschuldigen oder das Thema zu wechseln.“

Dieser Umgang mit anderen Christen beschämt mich persönlich. Ist es nicht gerade eine Neigung der „Bibeltreuen“, zu denen ich mich dazuzähle, die oft sehr heftig und abwertend über die „Neoevangelikalen“ schimpfen? Es scheint manchmal so, als hätten wir unsere helle Freude daran, wenn wir andere kritisieren können. Harold St. John ist hierbei ein alternatives, besseres Vorbild.

Dass bedeutet nicht, dass er sich für Zusammenschlüsse unter Konfessionen aller Couleur aussprach. Er fürchtete sich nicht, die katholische Kirche als eine „große Sekte“ zu bezeichnen (S. 145).

Patricia St. John hat das Buch voll mit Zitaten von ihrem Vater gespickt. Und ich würde am liebsten noch viel mehr Zitate vorstellen. Ich werde mich jetzt aber nur noch auf drei Zitate über Harold St. John beschränken.

„Der heiligste Mann, den ich je kennen gelernt habe, unabhängig vom Glaubensbekenntnis“, schrieb ein Mann der katholischen Kirche.

„Er verbreitete eine Atmosphäre des Friedens, die aus einer anderen Welt zu stammen schien, und die uns wirklich zum Segen wurde.“

„Ich halte Mr. St. John für einen der großartigsten Christen, denen ich je begegnet bin. Sein Gesicht war immer eine Erfrischung, denn er wandelte einfach mit Gott“. sagte eine alter Missionar der China-Inland-Mission. S. 175

Sprache, Stil und Cover

Ich bin überzeugt, dass auch Wenigleser bei dieser Biografie ihre Freude haben werden. In kurzen Absätzen und großer Schrift formatiert, kommt der Leser gut voran. Auf diese Weise stellt sich schnell ein Erfolgserlebnis ein.

Autor

Patricia St. John (1919-1993), die Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher und Tochter des bekannten Missionars Harold St. John, verbrachte ihre Kindheit in England und begann – nach einer einjährigen Zwischenstation in der Schweiz 1950 einen Dienst als Missionskrankenschwester in Marokko. Während dieses 27 Jahre währenden Dienstes unternahm sie auch Reisen in den Libanon, die Türkei, nach Ruanda und Äthiopien. 1977 kehrte sie nach England zurück, wo sie ältere Verwandte pflegte und von zu Hause aus Jugendlichen, allein stehenden Eltern und älteren Menschen dienste. Ihre Bücher, die ihr eigenes spannendes Leben und ihre vielen Reisen widerspiegeln, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Quelle: CLV

Fazit

Es ist eine Freude diese originelle Lebensgeschichte zu lesen. Harold St. John ist heute für jeden jungen und auch älteren Christen eine Ermutigung und ein Ansporn, niemals in Selbstzufriedenheit zu verfallen und alles für den Herrn zu geben.

Titel: Harold St. John – Reisender in Sachen Gottes
Autor:
Patricia St. John
Seiten: 240
Einband: Hardcover
Format: 14,5 cm x 21 cm
Verlag: CLV
Jahr: 2. Auflage 2000
Preis: 9,50 EUR
erhältlich bei: CLV gesondert oder günstig im Paket

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Gladys Aylward – Im Auftrag des Mandarin (CD)

Gladys Aylward – Im Auftrag des Mandarin

Christliche Hörspiele für Erwachsene gibt es noch nicht so lange. Vor wenigen Jahren hat SCM Hänssler mit der Produktion von HörspielBüchern begonnen. Es war für mich etwas verwunderlich. Denn bis dahin hatte ich noch nie etwas von HörspielBüchern gehört. Hörspiele kannte ich. Hörbücher auch. Aber was waren Hörspielbücher? Ich wollte es bald herausfinden…

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Buchrezension: D.M. Lloyd-Jones „privat“

SBLLEs ist oft unglaublich, wie nah man scheinbar einer Person kommt, wenn man ihre Bücher liest. Und manches mal muss man gar nicht so viele Bücher von diesem Autor gelesen haben, um sich einzubilden, man kennt ihn per Du. Nein, man würde ihn nicht als Freund bezeichnen, aber einen guten Bekannten. So ging es mir mit Martyn, sorry, David Martyn Lloyd-Jones. Martyn Llyod-Jones starb genau zwei Jahre nach meinem Geburtstag und ca. 8.000 km von meinem damaligen Wohnort entfernt. Ich kann ihn also weder persönlich gekannt noch gesehen haben. Von daher ist meine Bekanntschaft mit ihm „nur“ über Bücher entstanden.

Bevor ich die Biographie von Lloyd-Jones las, las ich folgende Bücher von ihm:

  • Die Predigt und der Prediger
  • Gott uns seine Gemeinde
  • Licht an einem dunklen Ort
  • Gott allein genügt!

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Immer wieder freitags…

Immer wieder freitags bekomme ich die Gebetsmail von Open Doors. Darin berichtet das Hilfswerk wöchentlich über verfolgte Christen und ruft zum Gebet für sie auf. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, mindestens einmal pro Woche für verfolgte Christen zu beten. Denn es ist für mich schockierend, wie es unseren Brüdern und Schwestern in verschiedenen Ländern der Erde geht. Das mindeste, was wir für sie tun können, ist das Gebet zu unserem himmlischen Vater. Gleichzeitig sind die Gebetsaufrufe für mich eine große Ermutigung, weil ich sehe, wie diese Christen unerschütterlich ihren Glauben bezeugen. Es ist überwältigend, welche Mühen sie auf sich nehmen, Gottesdienste durchzuführen, um im Glauben zu wachsen.

Wenn ich ihre Zeugnisse und Erfahrungen lese, frage ich mich immer wieder, welchen Wert meine Bibel und mein Glaube an Jesus Christus für mich haben. In einem freien und demokratischen Land zu leben, hat für die Ausübung des Glaubens unendlich viele Vorteile. Wenn man jedoch diese Vorteile nicht zu nutzen weiß, können diese positiven Umstände katastrophale Folgen haben und zur Gleichgültigkeit, Trägheit und Stagnation im Glaubenswachstum führen. Um diesem vorzubeugen, eignen sich Bücher, die über die Erfahrung der verfolgten Gemeinde erzählen.

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Susannah Spurgeon – Die Frau an der Seite des Predigerfürsten

SSCRDas Leben Charles Haddon Spurgeon ist vielen bekannt. Viele seine Predigten sind heute noch erhältlich und werden immer wieder neu aufgelegt. Er gilt als Fürst unter den Predigern. Eher unbekannt ist die Frau an seiner Seite: Susannah Spurgeon.

Am 15.01.1832 wird Susannah Thompson geboren. Es ist eine fromme Familie und ein Freundeskreis von ernsten Gläubigen die sie in ihrer Jugend prägen. Sie bekehrt sich, aber es mangelt an Gleichgesinnten und nützliche, christliche Beschäftigung. Ihre erste Begegnung mit Spurgeon ist von allem anderen als Zuneigung geprägt. Doch es dauerte nicht lange bis seine ernsten Predigten sie wachrütteln und sie merkt, dass ihr fruchtloses Leben nicht richtig ist. Weiterlesen

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L’Abri – Die Geschichte und die Ursprünge von L’Abri

Es gibt Bücher, die erst im Bücherregal „reifen“ müssen, bis sie der Besitzer in die Hand nimmt und in den Genuss des Lesens kommt. Manchmal muss auch der Leser für bestimmte Bücher reifen, um sie dann gewinnbringend zu lesen. Beides war bei mir der Fall, als mich jemand auf die Bücher von Francis Schaeffer hinwies. Seit ca. 4 Jahren steht in meinem Bücherregal das Buch von Francis Schaeffer „Wie sollen wir denn leben? Aufstieg und Niedergang der westlichen Kultur“. Doch bevor ich mich an dieses höchst intellektuelle Buch wagte, entschied ich mich zuerst ein Buch von seiner Frau, Edith Schaeffer, L’Abri – Ursprünge und Geschichte von L’Abri zu lesen.

Kurz nach dem 2. Weltkrieg sind die Schaeffers aus Amerika in die Schweiz gezogen, um dort missionarisch tätig zu sein. Was sie in der Schweiz tun sollten, war ihnen zunächst auch nicht bekannt, jedoch vertrauten sie Gott, dass er ihnen den richtigen Ort und die entsprechenden Aufgaben zuführen würde. In den recht turbulenten Anfangsjahren mit einigen Wohnortwechsel und nach der Rückkehr aus dem Heimaturlaub wurde die Aufenthaltsgenehmigung der Schaeffers nicht wieder verlängert und sie mussten innerhalb von sechs Wochen die Schweiz verlassen. Die Gründe für die Ausweisung waren höchst merkwürdig, jedoch wahr: Aus religiösen Gründen war für sie der Aufenthalt in der Schweiz beendet.

Die Schaeffers wollten und konnten nicht glauben, dass so etwas in der Schweiz möglich sei. In dramatischer Weise werden die kommenden Wochen beschrieben, in denen sich die Zweifel an deren Auftrag in der Schweiz, Aussichtslosigkeit und Hoffnungslosigkeit kumulierten. Durch hochrangige Bekanntschaften und durch Kontakte, die so nur Gott zusammenführen konnte, wurde der Widerspruch akzeptiert, den die Schaeffers gestellt hatten. Sie mussten zwar ihr Kanton verlassen, fanden jedoch in kurzer Zeit ein anderes Haus, was die Voraussetzung war, um überhaupt in der Schweiz zu bleiben. In kurzer Zeit hatte sich die Situation völlig gewandelt. Ihnen wurde auf wundersame Art der weitere Aufenthalt in der Schweiz genehmigt, und infolge dessen wurde L’Abri (deutsch: Obdach) ins Leben gerufen. L’Abri war kein Missionshaus oder eine Art Freizeitheim. L’Abri war eine Familie, die ihre Türen für suchende Menschen öffnete. Sie öffneten aber auch ihre Ohren und Herzen, um zuzuhören, zu helfen und zu reden. Hier wurde durch beständige Gastfreundschaft ein Werk Gottes begonnen, das bis heute andauert.

Schon gleich zu Beginn von L’Abri hatten die Schaeffers folgende Prinzipien, die gleichzeitig auch ein Gebet waren (S. 147-148):

  1. Wir wollen darum beten, dass Gott uns die richtigen Menschen zuführt, und alle fernhielt, die nur zum Skilaufen kamen oder ein offen stehendes Haus ausnutzen wollten.
  2. Wir wollen darum beten, dass Gott uns Woche um Woche und Monat um Monat genug Geld senden würde, um unsere Bedürfnisse zu decken und auch den Menschen, die er uns schicken würde, Gastfreundschaft zu gewähren.
  3. Wir beschlossen, keine Pläne in Bezug auf unsere Arbeit zu machen, sondern uns in jeder Hinsicht der göttlichen Leitung zu überlassen.
  4. Wir beten auch darum, dass falls die Arbeit wachsen sollte, Gott uns die richtigen Mitarbeiter senden solle.

L’Abri sollte ein Ort werden, zu dem Menschen jeglicher Couleur mit ihren Fragen nach dem Sinn des Lebens, Menschen die auf der Suche nach Gott waren, kommen konnten, um Antworten zu bekommen. Ein Großteil dieses Buches berichtet über die verschiedenen Menschen, die in L’Abri aus- und eingingen.

In diesem Buch fand ich einen authentischen, auf Gottes Führungen ausgerichteten, Bericht über ein Glaubenswerk. Die Autorin erzählt in einer sehr fesselnden Art, wie Gott sie durch Schwierigkeiten, die immer mit Freuden und Glaubenssiegen einhergingen, geleitet hat. Sie stellt fest, dass es dabei nie einen Zufall gab. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus und war an vielen Stellen des Buches über den Glaubensmut der Schaeffers und Gottes Antwort darauf tief bewegt. Gleichzeitig habe ich während der Lektüre gelernt, was es heißt, im Glauben zu beten. Ich kann jedem dieses Buch wärmstens empfehlen und hoffe, dass es nicht ohne Auswirkungen im persönlichen Glaubensleben bleibt. Nimm und lies! Zahlreiche Illustrationen der Häuser von L’Abri, deren Inneneinrichtung und eine Straßenkarte von Huémoz runden das Buch ab, und lassen den Leser in eine andere, jedoch stets reale Welt eintauchen.

Titel: L’Abri – Die Geschichte und die Ursprünge von L’Abri
Autor: Edith Schaeffer
Seiten: 315
Format: 21 x 14cm
Einband: Paperback
Jahr: Neuauflage 2021
Verlag:
Haus der Bibel
Preis: 2,90 Euro
erhältlich bei: cbuch.de

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Spurgeon – ein Mensch von Gott gesandt

Letzte Woche bin ich auf einige Predigten von Spurgeon gestoßen. Und dann habe ich ein altes Buch in meinem Regal gefunden – eine Kurzbiographie von Spurgeon. Vor ca. 6 Jahren schenkte mir eine alte Schwester dieses Buch zum Geburtstag, doch gelesen hatte ich es bisher nicht.

Den Namen Spurgeon habe ich schon oft gehört, aber bisher nichts genaues aus seinem Leben gekannt. Als ich dann anfing, das Buch zu lesen, wollte ich gar nicht mehr aufhören. Innerhalb von einem Tag war ich fertig mit dem Buch. Das Buch bietet nur Appetithäppchen aus dem Leben dieses großen Mannes. Das Wenige hat mir Geschmack auf mehr gemacht. Als nächstes werde ich seine Autobiographie lesen

Nach der Biographie von dem Evangelisten Whitefield war die Kurzbiographie von Spurgeon, der ein Prediger und Hirte seiner Gemeinde war, eine gute Ergänzung. Er predigte fast 30 Jahre in seiner Gemeinde und hat nie eine Predigt wiederholt. Jedes mal holte er einen neuen Schatz aus dem Wort Gottes und predigte interessant, humorvoll und mit einer tiefen Ehrfurcht. Die Wirkung war enorm. Jede seiner Predigten hatte einen evangelistischen Teil, weil er nie einen Sünder ohne den Aufruf, sich zu Christus zu wenden, weggehen lassen wollte.

Es gibt noch vieles über diesen gesegneten Mann zu sagen. Mich hat sein Leben sehr stark beeindruckt.

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