Alle Artikel mit dem Schlagwort “Dispensationalismus

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Bruder unter Brüdern

Zunächst sollte ich erklären, dass ich keine christlichen Wurzeln habe. Weder meine Mutter, noch meine Oma, noch irgendein entfernter Onkel waren oder sind Christen. Als ich mit 16 Jahren zum Glauben kam, war vieles für mich neu. Ja ich würde sogar sagen, dass es kein Element des Glaubens und des Handelns als Christ gibt, was ich nicht neu lernen musste. Angefangen vom Verzicht auf Notlügen bis zur Änderung der Ausdrucksweise. Auch wäre es gelogen, zu behaupten, dass der Prozess fertig ist. Wenn ich jedoch rückblickend einen Fehler wiederholt begangen habe, dann den, mehr auf erfahrene Brüder zu hören als auf die Stimme des Heiligen Geistes durch sein Wort. Prinzipiell ging ich nach meiner Bekehrung immer davon aus, dass mich ein Bruder belehren muss, wie man die Schrift nun korrekt zu verstehen hat. Nun stimmt es, dass Gott Lehrer eingesetzt hat, aber durch die Gemeinschaft mit Christus in seinem Wort, ist jeder Christ in der Lage den vollkommenen und wunderbaren Willen Gottes zu erfassen und zudem auch die Kraft zu bekommen, seinen Willen zu tun.

Ich kam zum Glauben in der wahrscheinlich konservativsten und strengsten Gemeinde Deutschland. Und damit meine ich nicht nur die Kleiderfrage, sondern auch Fragen wie das Zehnte zahlen, wöchentlich fasten usw. Obwohl ich vieles rückblickend nur belächeln kann, staune ich immer noch, wie viele dem Christentum total wildfremde Menschen hier zum Glauben gekommen sind. Das ist vielleicht auch die Ursache für manche Radikalisierung in dieser Gemeinde gewesen. Manch ein Alkoholiker, der durch seinen Alkoholkonsum großen Schaden anrichtet an seinen Nächsten, bleibt auch als Abstinenzler unerträglich. Oder wie man so sagt: Man kann von zwei Seiten vom Pferd fallen. Immer wieder habe ich unglaublich wahnsinnige Radikalisierungen von Christen erlebt, die vor ihrer Bekehrung ein besonders wildes Leben führten. Weiterlesen

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Wie falsche Theologie uns die Bibel stehlen kann

Mit Entsetzen aber gleichzeitig auch mit Freude entsinne ich mich an eine „christliche“ und „bibeltreue“ Konferenz, auf der ich vor etwa zwei Jahren anwesend war. Ich werde keine Namen und Orte nennen, jedoch wird für den Kenner auch so offensichtlich sein, wovon ich rede. Der Autor sprach über die Offenbarung und sein Fazit war im Großen und Ganzen, dass die Offenbarung die Christen nichts angeht, da der Inhalt nur die Juden betrifft, die nach der Entrückung der Gemeinde zum Glauben kommen werden. Es waren noch viele weitere verwirrende Thesen aufgestellt worden, jedoch lag über allem der Unterton: Dies betrifft nur die Juden, und das betrifft nur die Juden, für die Gemeinde sind im Großen und Ganzen nur die Paulusbriefe, und selbst hier nicht alle. Das war das Entsetzen! Es wurde größer, als aus den Reihen der Zuhörer vereinzelt Halleluja-Rufe erschallten über diese „Frohe Botschaft“. Der Redner hielt uns vor, dass Verse, wie „sei getreu bis zum Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“, niemals für Menschen gemeint sein können, die unter der Gnade leben, denn wir als Christen wissen doch, dass wir so treu nicht sein können. Tja, die „Frohe Botschaft“ des Redners  war viel mehr eine erbärmliche, trübsinnige und armselige Botschaft. Weiterlesen