Alle Artikel in der Kategorie “Verlagswelt

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Erfahrungsbericht: Logos auf einem E-Reader nutzen

Weihnachten 2021 habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht und einen Wunsch erfüllt, den ich seit meiner ersten Logos-Nutzung hatte, erfüllt. Genauer suchte ich eine Lösung, um die Logos Bibliothek auch auf einem E-Ink-Display nutzen zu können. Vor vielen Jahren bot Logos die Möglichkeit an, die Bücher der Bibliothek (oder zumindest Kapitel) in „send to kindle“ zu exportieren. Es ist aber verständlich dass diese Option aufgrund von Lizensierungsfragen irgendwann eingestellt wurde.

2021 machte ich mich also auf die Suche nach einem Android-fähigen Reader, der es gestattet auch Apps aus dem Play-Store zu laden und habe das damals im Onyx Boox Note Air 10.3 gefunden. Das Gerät war damals bereits ein Auslaufmodel, da Model zwei rausgekommen ist und konnte relativ günstig für etwa 350 EUR auf Ebay erworben werden.

Ich habe das Investment nicht bereut, da nach einer kleinen Aktivierung der Play-Store auf dem Reader aktiviert werden konnte und die Logos-App heruntergeladen, installiert und genutzt werden konnte. Gerade längere Werke oder theologische Artikel lese ich nun auf dem Boox Note Air. Textmarkierungen werden genauso synchronisiert wie die Bibliothek. Die Nutzung ist also ganz gewohnt, wobei natürlich die lange Lade- und Reaktionszeit von E-Ink-Displays nicht alle Flexibilität von Logos sinnvoll nutzbar macht. Aber dafür habe ich mein iPad oder den PC. Dieser Reader ist ein weiterer Weg und häufiges Mittel der Abendlektüre. Entgegen ersten Befürchtungen, dass es sich um mangelhafte China-Ware handeln könnte, bekommt der Reader auch heute noch regelmäßig System-Updates und bietet eine Möglichkeit Bücher und Dokumente via Boox Drop kabellos (mit Kabel ist es natürlich genauso möglich) zu übertragen.

Heute habe ich den Onyx-Store besucht und gesehen, dass der Reader sogar in 3er Generation auf dem Markt ist, und nun auch Modelle in handlicher 6 Zoll-Größe angeboten werden. Außerdem experimentiert der Hersteller auch mit Monitoren und E-Ink-Displays in Farbe. Obwohl der Preis schon recht hoch ist und man für den gleichen Preis auch ein recht praktikables Notebook erwerben könnte, überwiegt für mich der Vorteil der augenschonenden Logos-Nutzung. In den letzten 2,5 Jahren hat sich zudem die Zahl der E-Ink-Display-Logos-Nutzer deutlich vergrößert, wie die Reaktion auf diese Forum-Anfrage zeigt.

Wuppertaler Studienbibel - Logos
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Online-Meeting zur Wuppertaler Studienbibel

Update vom 18.10.2021: Die Online-Gesprächsrunde kann bei Youtube nachgeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=qS1_TPpSztw

Die Wuppertaler Studienbibel habe ich in den letzten Jahren selten benutzt. Meine erste Bekanntschaft mit dieser Studienbibel machte ich vor 15-20 Jahren, als die digitale Ausgabe des Neuen Testaments auf CD-Rom erschien. Regelmäßig habe ich damals diesen Kommentar konsultiert. Tatsächlich hatte ich vorher nie die gedruckte Ausgabe in Händen gehalten. Erst später wurden mir einige Bände geschenkt und ich erweiterte nach und nach die antiquarische Sammlung. Hinzu kam, dass die CD-Rom ab Windows 7 nicht mehr nutzbar war. Lange ist es her.

Wer hätte gedacht, dass diese umfangreiche Kommentarreihe wieder digital erscheinen wird. In der Bibelsoftware Logos wird demnächst die vollständige Ausgabe digital nutzbar sein. Das ist ein Grund zum Feiern. Logos bietet im Vorfeld der Erscheinung eine Online-Gesprächsrunde mit zwei Autoren der Wuppertaler Studienbibel an. Weiterlesen

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4 Blogs über den Tellerrand

Es ist mir ja fast peinlich, aber ich habe erst vor kurzem angefangen Blog-Artikel zu lesen. Sie ersetzen zunehmend meine Frustration der täglichen Nachrichtenschau. Entsprechend möchte ich 4 meiner Neu-Entdeckungen vorstellen, die allesamt über meinen Teller als Evangeliums-Christ hinausgehen:

1. Lutherisches Lärmen

Es gibt viele Gründe, warum man diesen sehr ungewöhnlichen Blog lesen sollte: Zunächst wird der Freikirchliche Leser damit konfrontiert, dass Luther in einigen Punkten nicht so „evangelikal“ war, wie wir es hoffen würden (z.B. dieser Artikel über das Übergabegebet) und ich habe eine gewisse Freude am Zerlegen von Worthaus(z.b. hier). Überhaupt ist es der Blog zu dem ich greife, wenn ich wissen möchte, wie eigentlich Lutheraner das erklären würden. Trotz der generellen Leseempfehlung bleibt zumindest für mich immer eine gewisse Irritation darüber, dass es ja eigentlich überhaupt keine Bedeutung hätte, den Autoren völlig recht zu geben. Fast bei jedem Artikel frage ich mich: Ok, und jetzt? Ich wüsste nicht wie es möglich sein sollte, in Deutschland auf diese Weise lutherisch orthodox zu werden, wie die Autoren es schildern. Wenn es sowohl die EKD, die ja immerhin Luthers offizieller Stellvertreter ist und die Freikirchen erst recht falsch machen, wie geht dann richtig? Irritationen sind natürlich immer guter Nährboden für aufmerksames Lesen. Neuerdings bauen die Autoren einen Podcast aus, denn ich mir auf die nächste Hör-Liste mitgenommen habe.

2. TheoBlog

Die Blogger Heimat von Ron Kubsch, des wohl fleißigsten deutschsprachigen Bloggers überhaupt. Nahezu täglich findet sich ein neuer Artikel aus den unterschiedlichsten Bereichen. Für mich geht er über deswegen über den Tellerrand weil er reichlich über Feulleton und Politik berichtet. Der letzte fleißige Zeitungsleser schreibt ausführlich über die Gender-Debatte und Meinungsfreiheit, stellt Bücher vor, skizziert Kurzbiographien, sammelt Links zu interessantem Material und liefert so einen der lesenswertesten deutschen Blogs überhaupt. Ein weiterer Bonbon: Es ist einer der wenigen christlichen Blogs die ich kenne, die einen regen, genutzten und nicht vollgemüllten Kommentarbereich besitzen. Kubschs‘ Leistung ist sicherlich herausfordernd und vorbildhaft für jeden christlichen Blogger. Achtung: Man hat es hier mit einem Vollblut-Akademiker zu tun!

3. Philipp Keller

Philipp Keller hat wieder angefangen intensiv zu bloggen. ich wünsche ihm, dass er (und seine Frau) es nun lange durchziehen können! Eigentlich war sein Blog der Auslöser, dass ich angefangen habe, morgens nicht mehr Nachrichten sondern mal einen Blogartikel (meist in der Kaffee-Pause) zu lesen. Die Stärke Philipps (und seiner Frau) ist, dass viele Themen sehr ausführlich über eine  längere Themenreihe verfolgt werden, z.B. über das Gebet,  aber auch viel krasser, über Minimalismus. Es hat gedauert bis mir dämmerte, dass sie es wirklich ernst meinen. Keller geht über meinen Tellerrand, weil er Pfingstler (?, zumindest pfingstlerischer als ich) ist. Philipp Keller hilft uns Cessationisten plumpe Anti-Charismatik abzulegen und aufeinander zuzugehen (ja ich weiß, was ich gerade schreibe). Ein guter Einstiegsartikel handelt über Erziehungsbücher. 

4. Unter dem Regenbogen

Ich denke, der am meisten unterschätze Blog dürfte der von Ruth Metzger sein, eine Schwester, die mich schon lange mit Übersetzungen unterstützt (Hier eine Auswahl an Artikeln). Wenn Philipp Keller darüber berichtet, Ruth als weise Lebensberaterin kennengelernt zu haben, dann deckt sich das mit meiner persönlichen Erfahrung. Ihr Blog geht absolut über meinen Tellerrand, könnten doch zwei Menschen nicht antithetischer sein. In Christus aber, werden wir alle zu einer neuen Kreatur vereinigt. Mir ist beim Lesen der Kommentare auf dem Blog aufgefallen, dass Ruth vor allem Leser hat, die in einer komplett anderen Bubble leben. Hier ist eine Frau im Einsatz auf einem Acker, der für viele unerreichbar ist. Ausgangspunkt für die Leser ist sicher Ruths Lebensgeschichte.

Welche Blogs lest ihr und warum?

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Verlegene Verleger

„Bei erneuter Durchsicht habe ich jetzt den Text für diese vierte Auflage gekürzt, weil wir uns in unserer schnelllebigen Zeit von knapp gefaßten Aussagen eher ansprechen lassen“ (Vorwort von Gerda Zottmaier zur vierten revidierten Auflage von „Durch den Glauben“ von Ernst Modersohn)

„…(Seine Werke) sind so vertraut, dass ich meine, ihn selbst noch zu hören, wenn ich mich in seine Werke vertiefe und sie so für den Druck vorbereite, dass nur herausgenommen wird, was noch zu sehr dem Stil des Entstehungsjahres (1910) entspricht und darum manchem heute nicht mehr ganz verständlich ist. “ (Erneut ein Vorwort von Gerda Zottmaier, diesmal zur 3. Auflage des Werkes „Ein gesegnetes Leben“ von Ernst Modersohn“)

Nun, ehrlich gesagt ist es durchaus tröstlich zu hören, dass selbst seine größten Förderer Modersohn für einen eher langweilige Autor hielten. Jetzt weiß ich auch endlich, warum keine seiner Werke mehr aufgelegt werden. Die Zeit ist noch schnelllebiger geworden, und nun wurde sein Werk so weit gekürzt, dass nichts mehr übrig bleibt. Dabei würde der interessierte Leser ja durchaus wissen wollen, was den „zu sehr dem Entstehungsjahr“ entspricht, und was „heute nicht mehr ganz verständlich ist“. Man kann jetzt natürlich antisemitische Aussagen Modersohns vermuten, die man nun lieber nicht mehr gedruckt sehen möchte. Aber letzten Endes bleibe ich als Leser der Entscheidung des Verlegers ausgeliefert. Ich bekomme  nicht mit, was denn  „nicht mehr ganz verständlich ist“. Beachtet auch das „manchem“. Die meisten also würden dass immer noch verstehen, aber es gebe womöglich irgendwo in einem Winkel einer Großstadt irgendjemanden, der Modersohn nicht mehr verstehen würde? Und mit der Kürzung wurde das besser? Die Anzahl heutiger Auflagen der „angepassten Werke“ Modersohns spricht hier eine andere Sprache. Ach Gerda… Weiterlesen

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Verlag: Voice of Hope

Ich staune darüber in welch kurzer Zeit sich der Voice of Hope Verlag (im Folgenden VoH) zu einem soliden Lieferanten reformatorischer Literatur entwickelt hat. Für alle, die VoH noch nicht kennen, ein kurzer Überblick:

Audio-Material:

Frieden mit Gott (CD)Ich denke VoH schafft es eine Stärke des russlanddeutschen evangelikalen Erbes zu bewahren, nämlich die Musik-Arbeit.

Jeder, der Lieder die vor allem von Content geprägt sind, sucht, wird hier schnell fündig. Für Zweifler besteht die Möglichkeit zu ausführlichen Hörproben, z. B. hier. Auch auf Spotify habe ich die Produktionen von VoH in meiner Playlist. Es ist bewundernswert welche Qualität die meisten Musikstücke aufweisen, wenn man bedenkt, dass die meisten Musiker und Sänger Laien sein werden. Das Audiomaterial wird in letzter Zeit zudem zunehmend um Hörbücher erweitert (z. B.: Serie Glaubensvorbilder).

Das kraftvolle Evangelium (Band 1)Offensichtlich ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher reformatorisch zu denken, wenn man John mit Vornamen heißt. unabhängig davon, legte VoH in Kurzer Zeit klassische Werke wie „Was jeder Christ wissen muss“ von John Owen ( Zum Größten Teil der Text von „Mortification of Sin“) oder „Gnade im Überfluss“ von John Bunyan auf.  Beachtenswert sind zudem die zahlreichen Übersetzungen der Werke von John MacArthur oder Peter Masters. Positiv nehme ich zudem die Möglichkeit auf, die verlagseigenen Ausgaben im VoH-Shop versandkostenfrei zu bestellen. Zudem werden reformierte Werke holländischer Herkunft übersetzt, z. B. diese Kinderbibel von van Wijk. Wer weiß, vielleicht gibt es ja in einigen Jahren auch Werke Kuypers oder Bavincks?

Insgesamt bin ich dankbar dafür, dass die reformatorische Literatur-Landschaft in Deutschland um einen konservativen und äußerst produktiven Verlag bereichert wurde.

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35 Jahre CLV

Vor 35 Jahren wurde CLV gegründet. Zum Jubiläum hat der Verlag 7 besondere Buchpakete geschnürt.

Buchpaket »MacArthur-Kommentare« (6 Bände)
Buchpaket »MacDonald« (2 Bücher im Paket)
Buchpaket »Evangelium« (3 x 20er-Packs im Paket)
Buchpaket »Elliot« (7 Bücher im Paket)
Buchpaket »Biografien« (5 Bücher im Paket)
Buchpaket »Ehe & Familie« (6 Bücher im Paket)
Buchpaket »Abenteuer« (2 Buchserien im Paket)

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Warum manche christlichen Hörspiele sehr günstig sind

Manche Kunden beklagen sich über Hörspiel-Preise im zweistelligen Bereiche (zirka 10 EUR) und verweisen auf die günstigen Veröffentlichungen (zirka 6 EUR) anderer christlicher Hörspiel- und Hörbuch-Verlage. Dabei wird ein entscheidender Unterschied übersehen.

Viele, oft kleinere konservativ-evangelikale Verlage, können nur deshalb vergleichsweise günstige Preise anbieten, weil die Arbeit teilweise von ehrenamtlichen (Laien-)Mitarbeitern erbracht wird.

Wo ist Habty? Familie Streatley Folge 4, CMV, 6 EUR

Das heißt, nicht alle angefallenen Kosten werden durch den Verkaufspreis wieder eingenommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter (vor allem Sprecher, aber auch Lektoren und Designer) schenken den Kunden letztendlich Ihre Zeit und Arbeitskraft.

Dazu gehören auch die Verlage CMV und CLV. Der Verlag CMV zum Beispiel veröffentlicht die meisten Hörspiele zum Preis von 6 EUR. Bei fast allen Sprechern handelt es sich um ehrenamtliche Laien-Darsteller. Zusätzlich wird eine für christliche Hörspiele verhältnismäßig hohe Auflage in Auftrag gegeben, um die Kosten auf möglichst viele Exemplare zu verteilen und den Preis gering halten zu können.

Zum Vergleich: Einzelfolgen der säkularen (nicht-christlichen) 5 Freunde sind mit je 6,99 EUR sogar teurer als die CMV-Hörspiele, obwohl die 5 Freunde zu den erfolgreichsten Hörspielserien überhaupt gehören und die Auflage X-Mal höher ist.

Die meisten christlichen Verlage (CVDillenburg, SCM Hänssler, Gerth Medien) veröffentlichen Hörspiele zum Preis von rund 10 EUR. Die Hörspiel-Dauer liegt bei zirka 65 Minuten. Dieser Preis ist für professionell gemachte Hörspiele angesichts des Aufwands, Qualität, Umfangs und Auflage durchaus angemessen.

Verlage die mit ungeübten Laien-Sprechern arbeiten, sollten sich hingegen, meines Erachtens, am 6 EUR-Preis orientieren.

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Wie viel verdient ein (christlicher) Verlag an Musik-CDs?

Beim letzten Bücherbasar in der Weihnachtszeit erhielt ich als Organisator die Rückmeldung, dass die angebotenen Musik-CDs für 12,90 EUR zu teuer wären. Ich war offen gesagt „etwas überrascht“. Nach meiner bisherigen Kenntnis des christlichen Verlagsmarktes war dieser Preis mehr als fair.

Dazu muss bemerkt werden, dass dieser Preis deutlich unterhalb der üblichen CD-Preise modern-evangelikaler Verlage wie SCM oder Gerth Medien (gehört seit 2017 ebenfalls zu SCM) liegt. Hier sind Preise zwischen 15 EUR und 20 EUR üblich.

Ich recherchierte, wie sich ein Preis zusammensetzt und wie viel ein Verlag letztendlich tatsächlich an einer CD verdient. Die Informationen erhielt ich aus einem Blog (Buchkalkulation – Was verdienen Autor und Verlag an Büchern?) und dem E-Mail-Verkehr mit einem christlichen Verlag.

Eine Kalkulation sieht demnach in etwa wie folgt aus:

Musik-CD Auflage
2500
Endverkaufspreis           12,90 €
19% Steuer –          2,06 €
Aufnahmekosten (Studio, Bearbeitung) –          2,24 €
Buchhandelsrabatt und Vertriebskosten ca. 50 % –          5,42 €
Honorare, Spesen –          0,40 €
CD-Produktion –          0,60 €
Booklet-Gestaltung, Lektorat, Korrektur –          0,16 €
Werbung, Marketing –          0,14 €
Lagerkosten –          0,12 €
Saldo/Erlös je Stück             1,76 €
Roherlös, Auflage 2500     4.400,42 €

Bei einer durchschnittlichen CD-Auflage von 2500 bleiben zirka 1,90 EUR je CD beim Verlag. Dabei sind bei dieser Kalkulation Gemeinkosten wie Personal, Miete für Gebäude u. a. noch nicht einmal berücksichtigt. Und wenn GEMA-pflichtige Musik enthalten ist (was meist der Fall ist), fallen zusätzlich GEMA-Gebühren an.

Jesus Christus LOBEN (CD), CLV, 12,90 EUR

Zusätzlich ist das Risiko einzuplanen, dass sich nicht alle aufgelegten Exemplare zum regulären Preis abverkaufen lassen und der Verlag den Restbestand zu einem deutlich rabattierten Preis verkaufen muss, um nicht auf dem Bestand sitzen zu bleiben.

Tatsächlich ist es so, dass sich Musik-CDs so wie auch Bücher unterschiedlich gut verkaufen. Mit vielen Produktionen macht der Verleger ein Verlustgeschäft. Mit einem weiteren großen Teil werden nur etwas mehr als die Kosten gedeckt. Und nur ein Teil der Artikel verkauft sich so gut, dass sie die Verluste der anderen ausgleichen und das wirtschaftliche Bestehen des Verlags sichern. Es ist also eine Art Mischkalkulation.

Die Realität sieht demnach so aus, dass ein Preis von 12,90 EUR für eine handwerklich professionell gemachte Musik-CD ein sehr günstiger Preis ist und der Verlag damit im besseren Fall lediglich einen geringen Überschuss erwirtschaftet. Und je kleiner die Auflage ist, also die zu erwartende verkaufte Stückzahl einer CD, desto höher muss der Preis letztendlich sein.

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Wie viel verdient ein (christlicher) Verlag an Büchern?

Manche Kunden nehmen an, dass Verleger aufgrund der vermeintlich hohen Preise reich sein müssten. Diese Annahme rührt sicher aus der Unkenntnis, wie sich ein Buchpreis zusammensetzt. Wie sich ein Preis zusammensetzt, wird aus der Buchpreiskalkulation deutlich.

Der Betanien Verlag hat in seinem Blog ein Kalkulationsbeispiel für eine Buchproduktion veröffentlicht. Hier erhält der Verbraucher einen informativen Einblick, wie sich der Preis für ein Buch zusammensetzen kann, welches aus dem Englischen übersetzt wird.

Buch aus dem Englischen übersetzt, 300 Seiten Auflage
Anspruchsvoller geistlicher Inhalt 2000
Endverkaufspreis           15,90 €
7% Steuer –          1,04 €
Buchhandelsrabatt und Vertriebskosten ca. 45 % –          6,69 €
Autorenhonorar 5 % –          0,74 €
Übersetzung –          2,50 €
Druck –          2,25 €
Lektorat, Korrektur –          0,75 €
Satz –          0,50 €
Covergestaltung –          0,25 €
Saldo/Erlös je Stück             1,18 €
Roherlös, Auflage 2000     2.359,81 €

Bei dieser Kalkulation bleiben je Buch 1,18 EUR als Erlös. Wobei auch hier einschränkend gesagt werden muss, dass Kosten wie Vorplanung, Koordination, Verwaltung, Lagerung, Werbung, Logistik, Freiexemplare, Beschädigungen, Zinsen, Vorabhonorare etc. darin nicht enthalten sind. Wenn diese Kosten abgezogen sind, bleibt ein kümmerlicher Gewinn übrig.

Erst ab einer 2. oder 3. Auflage kann bei einem Buch aus diesem Bereich ein nennenswerter Gewinn erlöst werden, da Kosten für Übersetzung, Bearbeitung des Textes und Covergestaltung nicht erneut anfallen.

Der Spalier und der Weinstock, Betanien, 13,90 EUR

Realistisch betrachtet kommt es jedoch regelmäßig vor, dass ein Buch mit anspruchsvollem geistlichem Gehalt auch nach 4 Jahren nicht vollständig verkauft werden kann und der Preis um die Hälfte reduziert wird.

Das hat zur Folge, dass der Erlös nach Abverkauf aller 2000 Exemplare geringer ist, als die angefallenen Kosten. Der Verlag erwirtschaftet also einen Verlust mit diesem Artikel. Und dieser Verlust muss durch die Erlöse aus anderen Artikeln ausgeglichen werden. Wenn der Verlag zu viele schwierig verkäufliche Bücher und CDs veröffentlicht, ist daher schnell seine Existenz bedroht.

Wenn ein Kunde über den Online-Shop des Verlags bestellt, ist der Erlös höher, da der Buchhandelsrabatt wegfällt. Aber gerade bei kleinen Verlagen ist der Anteil, der über den Großhandel (SCM, Amazon etc.) verkauft wird, mit zirka 90 % enorm hoch. Daher appelliere ich auch an dieser Stelle, möglichst beim Verlag direkt zu bestellen, um die christliche Verlagsarbeit zu unterstützen.

Zusammenfassend ist also festzustellen, dass (christliche) Verlage mit den Veröffentlichungen nicht reich werden und die Preise in aller Regel nicht mehr als einen angemessenen Gewinn ermöglichen. Um einen großen Gewinn zu erwirtschaften muss ein Titel mehrere 100 000 Mal verkauft werden. Und das geschieht nur alle Jubeljahre.

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Bücher von John F. MacArthur

Ein überaus günstiges Buchpaket ist aktuell bei CLV zu erwerben. Ich konnte zumindest nicht widerstehen und war vor allem vom Umfang des Buches „Verändertes Denken“ erstaunt. Es ist ja tatsächlich eine Art Einführung in ein christliches Weltbild und Denken. Dabei besticht das Werk vor allem durch seine einfache Ausdrucksweise, wie eigtl. John F. MacArthur prinzipiell. Die anderen beiden Werke habe ich noch nicht ausführlicher angeschaut, werde sie aber sicher mal ausführlicher hier vorstellen, vor allem die Betrachtung über die Leiden Christi würde mich interessieren. Man müsste sogar mal die zahlreichen Bücher zu diesem Thema einmal gemeinsam vergleichen.

Man bekommt über 1000 (!) Seiten für 11,50 EUR. Wer dann noch ein paar Euros übrig hat (also so gut wie jeder), kann noch das zweite Buchpaket erwerben.