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Devil in the Family – Der Fall Ruby Franke

Vor einigen Jahren zog die Verhaftung der bekannten „Erziehungsbloggerin“ Ruby Franke sogar die internationale Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufnahme einer Überwachungskamera, die ihren zwölf Jahre alten Sohn dabei zeigt, wie er bei Nachbarn Hilfe holt, ist erschütternd. Zum Zeitpunkt er Verhaftung war es mir nicht möglich gewesen, weitere Hintergrundinformationen zu der Entwicklung dieser Frau, die von Youtube für den Muttertag als DIE Mutter überhaupt ausgewählt wurde, nachzuverfolgen. Denn mit der Verhaftung waren alle Blogs und Auftritte natürlich entsprechend weg.

Umso dankbarer bin ich für Die Dokumentation „Devil in the Family: The Fall of Ruby Franke“, die in Deutschland leider bisher nur via Disney-Plus zugänglich ist (soweit ich recherchieren konnte). Ein Trailer findet sich hier.

Diese dreiteilige, insgesamt etwa 2,5h lange Dokumentation ist überraschend gut gemacht und enthält einige lehrreiche, wenn auch schockierende Lektionen. Ruby fängt 2015 mit Ihrem Youtube-Channel „8 Passengers“ an, in dem sie das Leben ihrer 8 köpfigen Familie filmt. Schon den ersten Folgen des Vlogs ist eine gewisse Sehnsucht nach Perfektion anzumerken, eindrucksvoll ruft Ruby in die Kamera, dass das für sie „der Himmel auf Erden“ sei, für Ihre Familie in der Küche zu stehen. Jeder kennt die Anspannung in der Öffentlichkeit zu sein. Immer nur privat können wir niemals bleiben, und ich denke jeder ist schon einmal in die Falle gegangen, dass die Außenwirkung besser war, als „das Wahre und Persönliche“.

Entsprechend zeigen die veröffentlichten Folgen von 8 Passengers schon bald nur das, was die Familie zeigen möchte. Die Kinder machen zunächst begeistert mit, denn sie fühlen sich wie kleine Stars. Doch schon bald wird Ist die Kamera immer dabei, und als die Familie in ein neues Haus zieht, wird dieses mehr wie ein Studio hergerichtet. Eine Szene zeigt die Ankunft des Vaters von der Arbeit – immer ein kritischer Moment – ,man erkennt einen erschöpften Mann, der sich zu einem Lächeln für die Kamera zwingt.

Für die Mormonin Ruby wird diese Show immer mehr zur Mission. Sie sieht in ihrem Channel immer mehr eine Art Mission und Tränen stehen ihr im Gesicht, als sie einen jungen Mann trifft, der sich wegen Ihrem Channel der Kirche der Heiligen der Letzten Tage, anschließt.

Es scheint in R. Frankes Vlog zwei Umbrüche zu geben. Irgendwann, und dieser Moment ist nicht so ganz eindeutig in der Doku auszumachen, dominiert nicht mehr bloß die Darstellung des Familienalltags. Ruby fängt an, immer mehr über ihre zunehmend harschen Erziehungspraktiken zu reden. Zu einem Bruch mit den Followern kommt es, als sie in einem Video erzählt, dass der Älteste Sohn wegen unzufriedenstellenden Umgangs mit seinem Smartphone zu sieben Monate langem Schlafen auf dem Sitzkissen verdonnert wurde. Mit den Followern verschwinden auch die Einnahmen, die bis zu 100.000Dollar monatlich betrugen. Ruby sieht sich einer Woken Cancel-Kultur ausgeliefert und die Familie bekommt Kontakt mit der mormonischen „Seelsorgerin“ Jodi Hildebrandt. Sie macht erst mächtig Eindruck auf die Familie, sowohl der Ehemann wie auch der Sohn haben nun wöchentlich mit Ihr Online-Treffen, Ruby selbst wird schon bald Assistentin von J. Hildebrandt.

Nun überschlagen sich die Ereignisse. Es ist 2019-2020 mittein in Corona und sowohl für Fam. Franke wie für Jodi Hildebrandt ist klar: Die letzte Zeit ist vor der Tür. J. Hildebrandt interpretiert sich zunehmend als eine Prophetin dieser Zeit und wird begeistert von Ruby angefeuert, die sie nun immer mehr in ihre Familie lässt. Mit fatalen Folgen: Kevin, der Mann von Ruby wird zu einer Zwangstrennung verdonnert, die beiden ältesten Kinder dürfen keinen Kontakt mehr mit der Familie haben. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht Ruby vor allem Prepper-Videos.

Sie ist nun überzeugt, dass ihre jüngsten Kinder dämonisch besessen sind. Austreiben kann die Dämonen hier nur noch mehr Härte, so lässt sie die Kinder in der Sonne stehen, verschmiert Ihre Wunden mit Pfeffer, hält sie gefangen fest. Verhungert, verprügelt und mit letzter Kraft gelingt dem 12 Jährigen Sohn die Flucht – Jodi und Ruby werden verhaftet. Im Verlauf des Verfahrens bekennen sie sich schuldig und werden zu jeweils 30 Jahren Haft verurteilt.

An der Dokumentation wirken auch die zwei ältesten Kinder Rubys, Chad und Shary Franke, so wie ihr Mann Kevin Franke mit. Die Kinder erzählen sehr behutsam und vorsichtig, fast schon zu unkritisch von dem Verhalten Ihrer Eltern, aber das gibt einen umso zuverlässigeren Einblick in die vorgegangenen Situationen. Das Verhalten des Ehemanns Frankes wirkt aber verstörend, und ein Stück weit versucht er wohl seine Schuld reinzuwaschen, aber leider ist ein Großteil der Entwicklung dieser Familie nur möglich gewesen, weil er zu oft zu passiv war.

Die Dokumentation fesselt einen eigentlich von der ersten bis zur letzten Minute. Sie ist ein guter Warnruf für jeden, der öffentlich, nicht nur mit Youtube-Beiträgen, sondern z.B. mit Blogs oder Instagram-Beiträgen aktiv ist. Gerade wenn man „seine Familie“ präsentiert, ist man schnell dabei, diese in einem gewünschten, statt tatsächlichen Licht zu sehen und zu präsentieren. Und schon bald fängt man an das verkaufte Bild selbst zu glauben und jede Abweichung von diesem Ideal wird zu einer großen Krise. Die Dokumentation bringt glaubhaft herüber, dass Franks Ansinnen zunächst wirklich ein gutes war, doch sie verliert sich letztlich in einem schrecklichen Albtraum. Jeder der öffentlich auch nur irgendetwas geäußert hat, wird um diesen Kampf wissen, sich „besser darzustellen, als die Realität ist“. Die Dokumentation zeigt dafür eine gut gewählte Szene (die auch im Trailer zu sehen ist). Die Mutter möchte eine glückliche Familie zeigen, doch der Sohn ist zermürbt. Also fordert sie ihn auf „zu faken, dass er glücklich ist“.

Auch wenn der Mormonismus ebenfalls eine Ursache dieser Entwicklung ist, was in der Dokumentation regelmäßig, aber leider nicht vertiefend genug, besprochen wird, sind die Parallelen zu allen Christlichen Lebensmodellen in denen Jesus zwar durchaus wichtiges Vorbild, aber eben kein Freund und Versöhner ist, deutlich. Überall sah diese Familie Dämonen, und fing an, diese zu bekämpfen, und merkte in all diesem Kampf nicht, dass sie dem Teufel schon längst Tür und Tor geöffnet haben. Die Parallelen hier zu einigen Gesprächen mit z.B. Pfingstlern waren beängstigend. Gleichzeitig besitzen sie eine geradezu krankhafte Gier nach Perfektion, und eigentlich nicht nur Fam. Franke, sondern der ganze Ort, getrieben von einer erbarmungslosen Leistungs-Theologie des Mormonismus.

Aber auch Ihr Kontakt mit einer Seelsorgerin, die zwar Paar-Therapie anbot, aber selber geschieden war, ist ein lehrreicher Aspekt. Seelsorge ist eine behutsame Sache und gehört nicht in die Hände von Spezialisten- geschweige den in die von selbsternannten Aposteln – , sondern in den geschützten Rahmen der Gemeinde. J. Hildebrandt hat übrigens ein vierstöckiges Herrenhaus ganz alleine bewohnt. Und trotz allem ihrem Wohlstand war sie eine Prepperin und besaß einen ganzen Keller voll Vorräte.

Die Dokumentation zeigt auch die zentralen Ratschläge Hildebrandts: Isolation und Trennung. Gemixt mit feministischen Ideen, wurden Paare, die sich von ihr beraten lassen haben, sehr bald zur Trennung ermutigt und zur Isolation von anderen. Seelsorge kann auch in evangelikalen Kreisen genau diesen gefährlichen Trend entwickeln: Isolation und Trennung. Umso beklagenswerter ist, dass obwohl ihr und Ruby das Handwerk gelegt wurde, sie letztlich ihr Ziel erreicht hat. Die Beziehung von Vater zu den Kindern und den Kindern untereinander ist nachhaltig gestört.

Diese Rahmenbedingungen: Die Sekte der Mormonen, durch manipulierte Seelsorge herangezüchtete Angst vor Dämonie, der Prepper-Wahn und der Perfektionismus der digitalen Selbstdarstellung waren das Gift aus dem die Zerstörungswut Ruby Frankes wuchs, die ihren Kindern beinahe das Leben gekostet hat. Für mich persönlich war vor allem der letzte Aspekt eine wichtige Mahnung ehrlicher und demütiger in der digitalen Welt aufzutreten (oder eben nicht aufzutreten). Es wäre viel besser, wenn diese Frau auch nicht ein Video gefilmt hätte, auch nicht einen Like bekommen hätte, auch nicht einen Follower gehabt hätte, und doch ihre Seele und ihre Familie gerettet hätte.

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Ein neuer Blog über das Leben in sexueller Reinheit
unbeschwert laufen... frei von Pornographie!

Die Tage wurde ich auf einen noch recht neuen Blog aufmerksam gemacht, den ich gerne weiter empfehlen möchte: Auf unbeschwert-laufen.de  finden wir einen Blog, der sich den Kampf um sexuelle Reinheit und gegen die Pornographie und Selbstbefriedigung auf die Fahne geschrieben hat. Ich schreibe hier Blog, aber es ist wohl vielmehr eine umfangreiche Datenbank, oder noch besser, eine Informationsstation. Auf unbeschwert-laufen.de finden sich zahlreiche Informationen, darunter eine der umfangreichsten Literatur-Sammlungen zu diesem geistlichen Kampffeld und eine ausführliche Darstellung mit gegenwärtig mehr als 200 Ressourcen zu diesem Thema, darunter auch Ansprechstellen für Seelsorge und Beratung  oder Ressourcen für Frauen (als Täter und/oder Opfer betroffen) oder eine Auflistung der unterschiedlichsten Zeitschriftenartikel.

In besonderer Weise hat mir die Aufbereitung audiovisueller Beiträge zugesagt, die man hier finden kann. Überhaupt ist die Seite sehr ordentlich und übersichtlich aufgebaut und besitzt ein ansprechendes Design. Ich hatte vor kurzem auch die Möglichkeit den Verantwortlichen des Blogs persönlich zu sprechen und sein Eifer,  in diesem Thema vor allem Männern zu helfen Sieg und Befreiung zu erfahren, wirkte ansteckend. Ich bin mir sicher, dass Gott diese Seite und die Materialien darauf segensbringend verwenden wird. Wenn ich etwas bemängeln würde, dann höchstens den sehr engen thematischen Rahmen, so fände ich z.B. auch eine etwas allgemeinere Seite zur christlichen Sexualethik hilfreich. Womöglich ist aber gerade diese konzentrierte thematische Fixierung eine Unterstützung/Orientierungshilfe für Menschen, die gerade gegen ihre Pornosucht kämpfen. Auf diese Weise bleibt der Blog auch eine Hilfestellung für die, die Menschen in Ihren Anfechtungen auf diesem Gebiet begleiten.

 

 

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Zwölf Perlenketten meiner Lektüre

Der Artikel „Meine persönliche „Top-Ten“ Auswahl christlicher Werke“ benötigt dringend eine Aktualisierung. Heute kann ich sie endlich liefern:

Zunächst möchte ich aufzeigen, wo die Grenzen meines bisherigen Artikels liegen.  Anschließend erläutere ich das Konzept, dass ich als „Perlenketten“ bezeichne: Das Konzept ermöglicht mir, sich mit zentralen Themen ausführlich zu befassen und doch unterschiedliche Perspektiven einzubinden. Die Frage, die ich dabei bespreche, ist, wie man eine hilfreiche Kette mit einem passenden „Anfangsknoten“ knüpft. Schließlich gewähre ich einen Blick in eine größere Auswahl an Perlenketten.

Was an meiner bisherigen Liste problematisch ist

Im Wesentlichen drei Dinge:

1) Es fehlte Struktur: Vor allem „heilige fromme“ Titel prägten mich, häufig ohne Folgen für das alltägliche Leben.

2) Fehlt Substanz: Vor 9 Jahren war ich einfach kein erfahrener Leser: So kannte ich außer Calvins Bibelkommentaren kaum einen anderen Kommentar. Und obwohl ich diese weiterhin für exzellent halte, denke ich, dass man weiser mit Kommentaren umgehen kann.

3) Ich konzentriere mich ausschließlich auf christliche Werke. Ein Schwerpunkt, der mein Leben auch weiterhin prägt, aber ich habe immer auch gerne Klassiker gelesen, die ich nun mit aufnehme.

Wie Perlenketten entstehen

Am Anfang einiger meiner Perlenketten steht der Predigtdienst von Tim Keller:  Immer wieder finden sich dann Beiträge, in denen er davon spricht, welche Autoren ihn geprägt haben. Er sagt, dass er sich in jungen Jahren mit der Frage konfrontiert sah, wie er Nicht-Christen erreichen kann. In Amerika könne man in vielen Bereichen immer noch die Kirchen voll mit Besuchern bekommen, weil viele noch über das christliche Vokabular verfügen. Er sah sich mit der Frage konfrontiert, wie er das Evangelium auch denen erzählen kann, die mit dem christlichen Konzept von Gott, Schöpfung und Erlösung nicht viel anfangen können und fand dabei viel Hilfe in den anglikanischen Evangelikalen Stott, Packer, Motyer, Lucas und weitere. Schon war mein erster Knoten geknüpft: Ich sehe in meinem Umfeld die gleiche Herausforderung, und ein Abgleichen meines Denkens an einer doch anderen Kultur der Briten der 50er bis 90er klingt verlockend. Weiterlesen

Wuppertaler Studienbibel - Logos
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Online-Meeting zur Wuppertaler Studienbibel

Update vom 18.10.2021: Die Online-Gesprächsrunde kann bei Youtube nachgeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=qS1_TPpSztw

Die Wuppertaler Studienbibel habe ich in den letzten Jahren selten benutzt. Meine erste Bekanntschaft mit dieser Studienbibel machte ich vor 15-20 Jahren, als die digitale Ausgabe des Neuen Testaments auf CD-Rom erschien. Regelmäßig habe ich damals diesen Kommentar konsultiert. Tatsächlich hatte ich vorher nie die gedruckte Ausgabe in Händen gehalten. Erst später wurden mir einige Bände geschenkt und ich erweiterte nach und nach die antiquarische Sammlung. Hinzu kam, dass die CD-Rom ab Windows 7 nicht mehr nutzbar war. Lange ist es her.

Wer hätte gedacht, dass diese umfangreiche Kommentarreihe wieder digital erscheinen wird. In der Bibelsoftware Logos wird demnächst die vollständige Ausgabe digital nutzbar sein. Das ist ein Grund zum Feiern. Logos bietet im Vorfeld der Erscheinung eine Online-Gesprächsrunde mit zwei Autoren der Wuppertaler Studienbibel an. Weiterlesen

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Bibliografie: Alle Bücher von Puritanern auf Deutsch

An dieser Stelle möchte ich alle Bücher von Puritanern auflisten, die bisher in deutscher Sprache erschienen sind. Einfachheitshalber verweisen die meisten Kaufen-Links auf cbuch.de. Die meisten Bücher sind entweder im 3L Verlag oder im neuen Verlag Sola Gratia Medien erschienen. Ergänzungen und Korrekturen können im Kommentarfeld hinterlassen werden.

Dieser Artikel erschien zuerst im Mai 2012. Aktualisiert und ergänzt im September 2021.

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„Gelobt sei der Herr, der dir heute den Erlöser nicht versagt hat“

Das Buch „Five Festal Garments“ von B.G. Webb untersucht fünf Bücher des AT, die wir als Christen häufiger vernachlässigen. Webbs Überlegungen waren unter anderem die Grundlagen für nachfolgende Skizzen:

1. Episodische Struktur:

Webb macht auf die Schönheit des Aufbaus im Inneren des Werks aufmerksam. Es liegt eine strukturelle Parallele mit geringfügigen Varianten in Kapitel 2 und Kapitel 3 vor:

Kapitel 2: Kapitel 3:
1. Ruth bietet Naomi, ob sie gehen kann und sagt ihr was sie tun will. Naomi bietet Ruth zu gehen Naomi bietet Ruth zu gehen und sagt ihr, was sie zu tun hat.
2. Ruth geht 2. Ruth geht
3. Boas frägt, wer Ruth sei und es wird ihm erklärt 3. Boas frägt, wer Ruth sei und es wird ihm erklärt
4. Boas bittet Ruth zu bleiben und sagt, dass „Sie segnenswert sei“ und gibt ihr Nahrung 4. Boas sagt Ruth, dass „Sie segnenswert sei“ und bittet sie zu bleiben und gibt ihr Nahrung
5. Ruth spricht mit Naomi, erzählt ihr was passiert sei und bekommt von ihr Rat 5. Ruth spricht mit Naomi, erzählt ihr was passiert sei und bekommt von ihr Rat

Doch in dieser Parallele entwickelt sich weiter, so wie aus der Erntezeit von Kapitel zwei die Dreschzeit von Kapitel drei wird.

Dieses Zentrum wiederum ist flankiert von „Namenslisten“: Zu Beginn finden wir mindestens drei Namen, die keinerlei Rolle mehr spielen sollen. Die Genealogie zum Schluß kann jedoch kaum bedeutender sein, verknüpft sie Ruth doch als Bindeglied zwischen der Mose-Richter Zeit mit der Zeit des großen Königs Davids. Entsprechend spiegeln auch diese Namenslisten die Entwicklung von der Leere zur Fülle wider, die Naomi und Ruth als Individuen widerfährt für einen größeren Kontext wieder

2. Thematische Entwicklung und Kanonische Einbindung

Damit wären wir mitten im Plot des Buches. Wer Ruth als an Richter anschließend liest, dem wird auffallen, dass die zwei abschließenden Horrorgeschichten des Richter-Buches damit Anfangen, dass Jemand Bethlehem (= Haus des Brotes) verlässt ( Ri 17,9 und Ri 19,2 bzw. 19,18). Wer das Haus des Brotes verlässt, steht in der Gefahr eine Katastrophe auszulösen. Ruth als Abschließender Teil dieser Trilogie bietet nun die „Kontra-Erzählung“ dafür. Dabei war die Ironie besonders groß, dass im „Haus des Brotes“ eine Hungersnot herrscht (Rt. 1,1). Im Übrigen dürfen wir auch sonst Umstände der Richter-Zeit erwarten: Ein jeder tut was ihm recht vor Augen scheint. Das gerade eine fremde Migrantin ein beliebtes Opfer für ein kurzes Sexabenteuer werden kann, scheinen Rt2,21 und Rt2,15 zumindest anzudeuten.

Doch zehn Jahre nach Verlassen des verheißenen Landes ausgerechnet in Richtung Moab, muss Ruth Buße übend zurückkehren und bekennt, als die Frauen rufen: „Ist das die Naomi?“:

„Nennt mich nicht Naomi(Lieblich), sondern Mara (Bitter). Denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt. Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht.“  Weiterlesen

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Mit Christus zu Christus gehen…

Auf  glaubend.de berichte ich über meine Erfahrungen mit der Seeslsorgeausbildung bei der Christlichen Fachstelle für Ehe, Familie und Lebensberatung in Aarau. Ich wünschte ich könnte deutlicher schildern, wie ich von dieser Ausbildung und von den Kontakten mit Beat Tanner profitiert habe und weiterhin profitiere.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf dieses Video von Beat Tanner hinweisen, mit dem er die Ziele der Ausbildung erklärt:

Wer meinen Artikel lesen möchte, findet diesen hier: „Welchen Rat kann ich meinem Bruder, meiner Schwester in ihrer Not, ihrer Angst und ihrer Sorge geben. Wie kann dieser Rat wirklich weise sein und Liebe und Wahrheit vermitteln? Was muss ich an mir ändern, damit ich besser auf Christus hinweisen kann? Wie kann ich meinen Bruder besser verstehen? Wie kann ich zwischen Sünde und Scham unterschieden? Wie kann ich Strategien entwickeln, um auch mit einem sehr beunruhigten Menschen ins Gespräch über das Wort Gottes zu kommen? Das sind nur einige der Themen, die ausführlich einschließlich persönlichem Mentoring und zusätzlicher Vorbereitungslektüre im Laufe von zwei Jahren besprochen werden…“

Auch Hanniel hat übrigens vor einiger Zeit über diese Ausbildung berichtet.

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Alle meine Lieben – und mein „Liebstes“

Ein Gastartikel von Peter Engler

Eigentlich komme ich mehr von der analogen Schiene her. Das gedruckte Wort und der beständige Umgang mit ihm sind mir sehr wichtig. Dennoch habe ich Bibelstudium durch die Jahre hindurch auch digital betrieben. Und ich habe die Logos Bible Software gekauft, um meine digitalen Bibelstudien zu vereinheitlichen.

Aber ich stelle fest: Sie sind immer noch da – die anderen Bibelprogramme, die sich im Lauf der Jahre auf meiner Festplatte angesammelt haben. Einige davon wollte ich endlich loswerden und löschen – konnte mich  aber – aus Nostalgie- und anderen Gründen – doch noch nicht so recht dazu durchringen.

Doch was unterscheidet diese Programme von Logos? Und warum kann ich problemlos zugeben, dass Logos mit weitem Abstand vor allen diesen Programmen liegt? Dazu hier etwas mehr. Doch der Reihe nach – dabei das Neueste zuerst: Weiterlesen

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ceBooks.de veröffentlicht 300. eBook

Der christliche eBook-Verlag ceBooks.de (Folgen Verlag) hat das 300. eBook veröffentlicht. Es handelt sich um Band 2 der Reihe „Alltag aus christlicher Weltsicht“ von Hanniel Strebel (hanniel.ch) für eine Erziehung, die sich am Wort Gottes und nicht am Konsumzeitalter orientiert. Das eBook ist bei ceBooks.de erhältlich.

In der Reihe „Alltag aus christlicher Weltsicht“ gehe ich Tätigkeiten nach, die bedeutenden Raum einnehmen. Viele Christen, und mögen sie das frömmste Bekenntnis haben, werden durch zwei gesellschaftliche Wandlungen „eingesackt“: Die pornografische Epidemie und die in jeden Winkel unseres Lebens vordringende Webtechnologie. In der vorliegenden Abhandlung geht es um unseren Umgang mit der Sexualität in verschiedenen Lebensphasen.

Heute wird so viel von Sex und so wenig über Sex gesprochen. Menschen sind weniger an Selbstbeherrschung und viel mehr an unmittelbarer Lustbefriedigung interessiert. Christen kennen den Begründer der Sexualität persönlich. Er ihnen alles mitgegeben, was sie zu einem erfüllenden Leben vor Ihm benötigen – also auch im Umgang mit ihrer Sexualität. Es geht dabei um vielmehr als den Geschlechtsakt, nämlich um Ehe, Familie, Kinder, aber auch um Geschlechterrollen, Geburt und Tod.

Jeder Abschnitt kann in einem ruhigen Moment gelesen werden. Er folgt einem einheitlichen Aufbau: Zentraler Gedanke, eine kurze Ausführung dazu sowie ein, zwei Fragen zur persönlichen Reflexion. Hanniel Strebel (Klappentext)

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Aktualisiert(14.01.2019): Im Vogelflug durch die Bücher der Bibel

Ich bin Hanniel Strebel dankbar für seine Predigtreihe „Im Vogelflug durch…“. Prinzipiell denke ich, dass Einführungen zur Bibel zunächst gar nicht so einfach zu erstellen sind, und sind sie erst einmal da, werden sie auch wenig gelesen oder gehört. Nun gibt es Einleitungen in Buchform, akustisch war das bisher aber ein eher verwehrtes Vergnügen. Mit den Beiträgen von Hanniel wird eine Lücke geschlossen. Veröffentlicht sind bisher Beiträge zu diesen Bibelbüchern:

Das AT ist nun fertiggestellt.

Neues Testament:

Hanniel gelingt die Ausarbeitung des Roten Fadens und des zentralen Themas, z.B. in der Apostelgeschichte: Der Herr/Heilige Geist der die Gemeinde baut, die Mitarbeiter aussendet und lenkt und die Umstände fügt. Gleichzeitig fand ich vor allem bei der Apostelgeschichte auch die Bedeutung des Autors Lukas, als Arzt, Missionar und Apologet wichtig, zum besseren Verständnis des Textes!

Mal sehen ob die Reihe mal voll wird!