Alle Artikel in der Kategorie “Mission und Evangelisation

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Der Mut des John Paton!

Einmal im Jahr stellte John Piper eine Lebensgeschichte auf der Bethlehem Conference for Pastors vor. 1993 war es J. Gresham Machen, ein Lebensbild, dass wir auch auf deutsch veröffentlicht haben. 2000 war es das wirklich herausfordernde Leben John Patons, des Kannibalen Missionars der Inseln, die heute als Vanuatu bekannt sind.

Die Lebensgeschichte Patons war für mich eine große Ermutigung. Als Paton mit etwa 30 Jahren seinen Wunsch vor den Gemeindeältesten äußert, Missionar unter den Kannibalen zu werden, die noch wenige Jahre zuvor mehrere Missionare verspeist haben, erwidern diese: „Die Kannibalen! Sie werden sie auffressen!“ Doch Paton erwidert ziemlich schroff (eigene Übersetzung, hier und an allen Stellen):

„Herr Dickson, Sie sind jetzt in fortgeschrittenem Alter, und Ihre Aussicht ist die, bald ins Grab gelegt zu werden, um dort von Würmern gefressen zu werden; ich gestehe Ihnen, dass, wenn ich nur leben und sterben kann, um dem Herrn Jesus zu dienen und ihn zu ehren, es für mich keinen Unterschied machen wird, ob ich von Kannibalen oder von Würmern gefressen werde; und am ebendiesen gleichen Tag wird mein Auferstehungsleib so schön wie der Ihre auferstehen…“

Patons Dienst war so fruchtbar, das bis Heute Vanuatu ein christliches Land ist, und sich 22% der Einwohner als Evangelikal bezeichnen. Zeit für Feigheit gab es dabei nicht viel, denn kaum kommt Paton in Vanuatu an, verstirbt erst seine Frau und kurze Zeit später sein Kind. Er ist nun allein auf sich gestellt, umgeben von zahlreichen Feinden. Patton hält seinen Kummer fest (fast auch zeigt, dass sein Mut nicht eine Art von Abgestumpftheit war):

„Betäubt von diesem schrecklichen Verlust, als ich dieses Arbeitsfeld betrat, zu dem mich der Herr so offensichtlich geführt hatte, schien meine Vernunft eine Zeit lang fast zu versagen. Der immer barmherzige Herr hat mich gestützt … und dieser Ort (Anm.: Das Grab des Kindes und der Frau, das Paton eigenhändig ausgegraben hat) wurde zu meinem heiligen und viel besuchten Heiligtum während all der folgenden Monate und Jahre, in denen ich mich unter Schwierigkeiten, Gefahren und Todesfällen für die Rettung der wilden Inselbewohner einsetzte. . . . Ohne Jesus und die Gemeinschaft, die er mir dort gewährte, wäre ich wohl verrückt geworden und neben dem einsamen Grab gestorben…“

4 Jahre bleibt Paton nun auf der Insel, und kehrt zwischendurch nach England um anschließend für 30 Jahre erneut auf diese pazifischen Inseln zurückzukehren. Leichte Phasen gab es dabei nur selten. Meistens stand ein ganzes Band an Prüfungen vor Paton. Dabei wird deutlich, dass gerade die Prüfungen Patons Glauben gestärkt haben.

„Meine Feinde ließen nur selten von ihren hasserfüllten Plänen gegen mein Leben ab, auch wenn sie für den Moment besänftigt oder verwirrt waren. . . . Ein wilder Häuptling verfolgte mich vier Stunden lang mit seiner geladenen Muskete, und obwohl er oft auf mich zielte, hielt Gott seine Hand zurück. Ich sprach freundlich mit ihm und ging meiner Arbeit nach, als ob er nicht da gewesen wäre, in der festen Überzeugung, dass mein Gott mich dort hingestellt hatte und mich beschützen würde, bis die mir zugewiesene Aufgabe erfüllt war. In unablässigem Gebet zu unserem lieben Herrn Jesus aufblickend, überließ ich alles seinen Händen und fühlte mich unsterblich, bis mein Werk vollendet war. Die Prüfungen, denen ich nur um Haaresbreite entkam, stärkten meinen Glauben und schienen mir nur Mut zu machen für das, was noch folgen sollte, und sie folgten rasch aufeinander. „

Der Widerstand der Kannibalen reduzierte seinen Eifer für die Mission nicht. Schon zu Beginn seines Dienstes hat Paton einen Ureinwohner namens Abraham als Unterstützer. Paton sah darin die positive Wirkung der Missionsarbeit:

„Wenn ich die oberflächlichen Einwände irreligiöser Schreiberlinge und Schwätzer gelesen oder gehört habe, die andeuteten, dass Bekehrungen nicht der Realität entsprächen und dass Missionsbemühungen nur Verschwendung seien, oh, wie sehr hat sich mein Herz danach gesehnt, sie nur eine Woche auf Tanna einzupflanzen, mit dem „natürlichen“ Menschen überall in der Person des Kannibalen und Heiden, und nur der eine „geistliche“ Mensch in der Person des bekehrten Abraham, der sie pflegt, ernährt und „aus Liebe zu Jesus“ rettet – damit ich erfahre, wie viele Stunden es dauert, sie davon zu überzeugen, dass Christus im Menschen doch eine Realität ist! Der ganze Skeptizismus Europas würde sein Haupt in törichter Scham verbergen; und all seine Zweifel würden sich auflösen unter einem Blick des neuen Lichts, das Jesus, und nur Jesus, aus dem Auge des bekehrten Kannibalen gießt.“

Nur verbissener Mut? Patons Leben war voller Freude, er bezeugt selbst:

„Ach, könnten die vergnügungssüchtigen Männer und Frauen der Welt doch nur die wahre Freude derer schmecken und fühlen, die den wahren Gott kennen und lieben – ein Erbe, das die Welt ihnen nicht geben kann, das aber die ärmsten und bescheidensten Nachfolger Jesu erben und genießen! Mein Herz sagt oft in sich selbst – wann, wann werden den Menschen zu Hause die Augen geöffnet werden? Wann werden die Reichen und die Gelehrten … ihren seichten Frivolitäten entsagen und unter den Armen, den Unwissenden, den Ausgestoßenen und den Verlorenen leben und ihren ewigen Ruhm auf die Seelen schreiben, die sie gesegnet und zum Erlöser gebracht haben? Diejenigen, die diese höchste Freude, „die Freude des Herrn“, gekostet haben, werden nie wieder fragen: „Ist das Leben lebenswert?““

Alle Zitate kommen aus John Pipers Artikel, der diese Zitate sämtlich aus John Patons Autobiographie entnommen hat.

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Der „Schmuggler Gottes“ ist tot
Anne van der Bijl ist heim gegangen

Foto: Open Doors

Am 27.09.2022 ist Anne van der Bijl, besser bekannt als Bruder Andrew, heimgegangen. Der Gründer und langjährige Leiter von Open Doors machte bereits in den 60ern des letzten Jahrhunderts Schlagzeilen mit Bibelschmuggelaktionen in die kommunistischen Länder des Ostblocks. Über diese berichtete er in einem langjährigen Bestseller „der Schmuggler Gottes. Sehr hörenswert ist auch das gleichnamige Hörbuch. 

Der Schmuggler GottesNachdem sein Buch veröffentlicht wurde, war für ihn zwar der Weg in die Staaten des Warschauer Paktes versperrt, es eröffneten sich neue Möglichkeiten für Bibeltransporte, nach China und in islamische Länder. Heute ist OpenDoors vor allem für seinen Einsatz für verfolgte Christen weltweit bekannt.

Zahlreiche Zeitschriften berichten heute über den Tod von Bruder Andrew. Eine Auswahl:

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„Mir scheint der Teil der christlichen Lehre welcher von der Prädestination handelt, nicht der schwierigste zu sein…“

Die Webseite Licht-und-Recht.de ist immer wieder eine Quelle für Neuentdeckungen.

So habe ich neulich ein Schreiben von Ursinus an einen (zu diesem Zeitpunkt) lutherisch-humanistischen Theologen namens Jakob Monau gefunden, der sich mit der Lehre von der Prädestination auseinandersetzt. Ganze 14 DINA4-Seiten ist der Brief lang und wurde offensichtlich in einer Nacht fertiggestellt. Eine ganze Seite lang zitiert Ursinus Bibelverse, wie Gott auch im „Bösen“ wirkt. Wie gesagt, ohne jegliche digitalen Mittel, im Grunde aus dem Stand heraus. Obwohl nicht immer ganz freundlich im Ton, bleibt Ursinus sachlich und leicht verständlich. Er schreibt:

„Mir scheint der Teil der christlichen Lehre welcher von der Prädestination handelt, nicht, wie Du schreibst, der schwierigste zu sein; wofern wir nur die heilige Schrift ohne Vorurteile lesen undohne Leidenschaft mit dem ernsten Streben, nicht etwa Gott nach unseren Phantasiegebilden umzugestalten, sondern von Ihm selbst über Ihn zu lernen und ihm allein alle Ehre zu geben und von uns ab zu Ihm hin zu wenden. So ist mir vieles leicht geworden, was schwierig zu sein schien, so lange ich auf das Ansehen der Menschen mich stützte, welche weder sich, noch mir halfen. Es gibt kein Stück der heiligen Lehre, über welches sich in den prophetischen und apostolischen Schriften mehr Stellen finden, als eben von der Vorsehung, von der Erwählung und dem freien Willen, so daß es mich Wunder nimmt, wie gelehrte und christliche Männer hier nicht vorwärts können.

Tue, was ich getan habe. Ich habe nämlich, um alles, was sowohl in Aussprüchen als auch in
Beispielen der heil. Schrift über diese Frage enthalten ist, zu sammeln, zu erwägen und zusammenzustellen, die Bibel mit großem Fleiß von der Genesis bis zum Schluß der Apokalypse durchgelesen. Als ich solches getan hatte, belächelte ich teils, teils aber verwünschte ich jenen Kehricht von Disputationen und diesen Dunst von Sophismen, welche vergebens diesem Blitz entgegengestellt werden. Manche, auch Gutgesinnte, hatten hierzu wirklich keine Muße, sonst hätten sie sich gewiß nicht so verirrt. Das aber halte mir fest! Wenn nicht gleich Alles Dir klar und deutlich wird, so lasse Dich dadurch nicht verwirren, sondern denke ernstlich in Deinem Gemüte nach, Gott um Beistand anrufend und jene Grundlage, welche bei den Frommen außer aller Frage steht, festhaltend: Daß nämlich nicht Du, sondern Gott der Urheber Deines Heils und alles dessen ist, was Du bist, hast und Gutes entweder Großes oder Kleines tust. So wirst Du niemals mit Gefahr Deines Gewissens oder Heiles irren, wenn Du auch nicht Alles auflösen und entwirren kannst, was Du wohl möchtest. Das Wissen bläht auf, die Liebe aber erbaut.“

Ursinus, einer der Autoren des Heidelberger Katechismus brilliert als Meistertheologe. Im Übrigen beweist dieser Brief auch, dass all die Fragen, die heute diskutiert wurden, bereits vor knapp 500 Jahren diskutiert wurden. Von Ursinus werde ich sicher mehr lesen.

 

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Mit Christus zu Christus gehen…

Auf  glaubend.de berichte ich über meine Erfahrungen mit der Seeslsorgeausbildung bei der Christlichen Fachstelle für Ehe, Familie und Lebensberatung in Aarau. Ich wünschte ich könnte deutlicher schildern, wie ich von dieser Ausbildung und von den Kontakten mit Beat Tanner profitiert habe und weiterhin profitiere.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf dieses Video von Beat Tanner hinweisen, mit dem er die Ziele der Ausbildung erklärt:

Wer meinen Artikel lesen möchte, findet diesen hier: „Welchen Rat kann ich meinem Bruder, meiner Schwester in ihrer Not, ihrer Angst und ihrer Sorge geben. Wie kann dieser Rat wirklich weise sein und Liebe und Wahrheit vermitteln? Was muss ich an mir ändern, damit ich besser auf Christus hinweisen kann? Wie kann ich meinen Bruder besser verstehen? Wie kann ich zwischen Sünde und Scham unterschieden? Wie kann ich Strategien entwickeln, um auch mit einem sehr beunruhigten Menschen ins Gespräch über das Wort Gottes zu kommen? Das sind nur einige der Themen, die ausführlich einschließlich persönlichem Mentoring und zusätzlicher Vorbereitungslektüre im Laufe von zwei Jahren besprochen werden…“

Auch Hanniel hat übrigens vor einiger Zeit über diese Ausbildung berichtet.

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Hinweis: Gnade für dich

Gnade für dichGanz frisch auf deutsch ist ein kurzes evangelistisches Büchlein von John MacArthur aufgelegt worden: Gnade für dich erklärt anhand der Geschichte vom verlorenen Sohn (Lk. 15,11-32) das Evangelium. MacArthur gelingt es in Kürze aufzuzeigen, wie unverschämt Sünde ist, ohne den Kontext des Geschehens und der Situation von Christus zu verlieren:

„Um das Gleichnis jedoch richtig zu verstehen, müssen wir es mit den Augen eines Menschen in der Kultur des Judentums des ersten Jahrhunderts sehen. In einem solchen Umfeld war die Idee, dass Gott reuigen Sündern (einschließlich der schlimmsten von ihnen) uneingeschränkt entgegenkommt und ihnen vergibt, ein schockierendes und revolutionäres Konzept.Kaum einer in dieser Gesellschaft konnte sich Gott als einen solchen vorstellen, der Seine Hand Sündern ausstreckt.“

„Ein solcher Ausfall an Dreistigkeit hätte in jener Kultur zumindest einen kräftigen Schlag über das Gesicht als normale Reaktion des Vaters bedeutet. Das wäre üblicherweise in aller Öffentlichkeit gemacht worden, um den Sohn zu beschämen, der seinem Vater eine solche Verachtung erwiesen hatte. Somit konnte ein Sohn, der sich der Entehrung seines Vaters in diesem Schweregrad schuldig gemacht hatte, gut damit rechnen, von allem was er besaß enteignet zu werden, um dann für immer von der Familie abgewiesen zu werden. Betrachtet als ein Toter. So ernst war diese Verfehlung. Es war zu jener Zeit nicht unüblich, eine effektive Beerdigung für ein Kind abzuhalten, das sein Zuhause und seine Familie auf diese freche Weise verlassen  hatte. Noch heute ist es in strengen jüdischen Familien so, dass die Eltern zu einem Sohn oder einer Tochter manchmal »Kaddisch« sagen (das formelle Vortragen eines Beerdigungsgebets), um Ihre Ablehnung für diese Art von Verhalten auszudrücken.“

Kann nach einem solchen Bruch wieder Versöhnung stattfinden? Sie kann, wie Jesus in aller Deutlichkeit beim Erklären seines Gleichnisses unterstreicht. Doch wo bleibt dann die Sühne? Man kann das Gleichnis somit nur als eine Botschaft lesen, die zum Kreuz führt:

„Während es jeder von uns verdient,für seine Sünde zu sterben und die Ewigkeit getrennt von Gott zuzubringen – eine Existenz, die Jesus als unerträglich unglücklich beschrieb. (Matt. 13,41-50; Luk. 16,23-24) –, erduldete der Sohn Gottes unseretwegen die Strafe. Weil Jesus als unser Stellvertreter die Strafe für die Sünde bezahlte, kann uns unser himmlischer Vater völlige Vergebung für die Sünde anbieten, ohne die Gerechtigkeit zurückzustellen oder seine eigene völlig gerechte Natur zu verleugnen.“

Das Buch eignet sich in besonderer Weise für Teenager aus christlichen Häusern, die mit dem Gedanken spielen, den Glauben zu verlassen. Offensichtlich ist MacArthur eine aktualisierte Fassung von „Jesus unser Schicksal“ gelungen, wobei Wilhelm Busch meines Erachtens näher und direkter in die Situation der Menschen gesprochen hat.

Das 70 Seiten lange Büchlein ist für 5,90EUR bei Voice of Hope erhältlich.

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EIN Schulranzen macht ZWEI Kinder glücklich

Der Hilfsdienst FREUNDESKREIS e.V. sammelt seit 2015 gebrauchte Schulranzen für Waisenkinder in Moldawien, Armenien und der Ukraine. Für viele dieser Kinder ist es unvorstellbar einen eigenen Ranzen zu besitzen. Deshalb hat jeder, der einen gebrauchten Ranzen besitzt und nicht mehr benötigt, die Chance, den Ranzen an einer der vielen Sammelstellen des konservativ-christlichen Hilfswerks abzugeben.

Wer seinen gespendeten Ranzen füllen möchte, kann es gerne tuen.

Wo die Sammelstellen sind und wie die Ranzen gefüllt werden können findet sich unter diesem Link: www.hilfsdienst-freundeskreis.org/schulranzenaktion

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Tipp: Afrika war nur der Anfang

Vor einigen Jahren habe ich Afrika war nur der Anfang mit Begeisterung gelesen und später festgestellt, dass es vergriffen war. Nun ist das Buch in der 5. Auflage erschienen. Im Verlagstext heißt es:

Martin Vedder berichtet von Erlebnissen, die er mit einem großen Gott machen durfte. Er möchte damit dem Leser Mut machen, es ebenso mit dem zu wagen, der versprochen hat, niemals den zu verlassen, der sich auf Ihn verlässt. Ja, Gott ist treu, und auf unseren Herrn Jesus Christus ist Verlass in jeder Situation! Was auch kommen mag: Wir sind geborgen in Seiner Hand, und niemand und nichts wird uns jemals aus dieser Seiner Hand und der Hand Seines Gottes rauben!

Der Missionar und Gründer der Zentral-Afrika-Mission ZAM Martin Vedder hat während seiner Zeit in Afrika viel mit Gott erlebt und seine Erfahrungen auf 144 Seiten festgehalten. In einem Interview hier im Blog schreibt Vedder, wie es zu dem Buch gekommen ist:

Mein Buch „Afrika war nur der Anfang“ entstand in Folge verschiedener Anfragen, meine Erlebnisse, die ich teilweise auf Missionsabenden berichtete, in schriftlicher Form niederzulegen. Der Inhalt soll die Leser ermutigen, mehr mit dem Herrn zu wagen und alles von IHM zu erwarten.

Ich möchte dieses Buch jedem Christen empfehlen, der nach Ermutigung im Vertrauen auf Gott sucht. Da es viele kurze Kapitel, ist es auch für Wenigleser sehr gut geeignet.

Für sehr günstige 3,90 EUR ist es bei CLV erhältlich.

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Wenn Tiere reden könnten

Wenn Tiere reden könnten Manchmal kommt es vor, dass man allgemein bekannte Bücher weniger erwähnt, dabei haben die Bücher von Werner Gitt einen beachtlichen Einfluss auf meine Jugend gehabt. Die positive Schreibweise von Werner Gitt ist einfach ermutigend.  Über die Schöpfung zu staunen ist heute eine vergessene Tugend, dabei wissen wir mehr über die Dinge dieser Welt, als alle Generationen zuvor. Bücher wie Wenn Tiere reden könnten sind hier ein guter Anfang. In zehn einfach verständlichen Kapiteln werden unterschiedliche Wunderwerke der Schöpfung vorgestellt! Halt, eigentlich stellen sie sich selbst vor, darunter der so gewöhnliche Sperling, der total ungewöhnliche Wal und das aus allen Rahmen fallende Schnabeltier.

Eine Kostprobe:

Hätten Sie gewusst, dass mein gesamter Schädel leichter ist
als meine beiden Augäpfel?! Daraus brauchen Sie jetzt nicht
etwa boshafte Schlüsse auf mein Spatzenhirn zu ziehen.
Meine Augen sind weitaus besser als die Ihrigen. Wir Vögel
haben sieben- bis achtmal mehr Sehzellen pro Flächeneinheit
als Sie. Dadurch entsteht in unserem Gehirn ein viel
schärferes Bild. Wenn Sie z. B. einen Gegenstand so genau
erkennen wollen, wie ihn ein Bussard wahrnimmt, müssten
Sie einen Feldstecher (8 x 30) zu Hilfe nehmen. Ich gebe
zu, meine Augen sind zwar nicht ganz so scharf, aber den
Vergleich mit Ihnen halte ich immer noch aus. Ein Biologe
schreibt, dass unser Auge ein Wunderwerk an Bau, Funktion
und Leistungsfähigkeit ist. Es gehört zu den vollkommensten
optischen Organen in der Wirbeltierwelt. Das muss
auch so sein, denn uns darf selbst beim schnellsten Flug
keine wichtige Einzelheit entgehen. (S.14)

Das Beobachten der Schöpfung lenkt den Christen zu Dank und Anbetung. Es sollte uns immer dazu führen, ein Loblied zu singen. Ein Lied das heute zu selten gesungen wird.

Aufgrund des günstigen Preises von 1,90 EUR eignet sich das Buch sehr gut für den Büchertisch und als evangelistisches Verteilmaterial. Die Bedeutung des Schöpfungsberichts für die Evangelisation wurde hier bereits ausführlich diskutiert

Wer etwas tiefgründigere und ausführlichere Betrachtungen zum Wunder der Schöpfung haben möchte, ist mit dem (säkularen) Buch Why US? von James LeFanu gut bedient.

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Die Zeit auskaufen

Die folgenden Zeilen fand ich in „Vom Knast zur Kanzel – Das Leben des Wolfgang Dyck“ (S.117 ff.)

Müßiggang ist aller Laster Anfang, sagt das Sprichwort. Es muss ja gleich nicht alles so dick kommen; es fängt meist klein an. Meine Frau und ich machten einen kleinen Spaziergang die Bahrenfelder Chaussee runter. Da sahen wir auf der anderen Seite die Reklame der Bahrenfelder Lichtspiele: »Der brave Soldat Schweijk«. Ein Film, den ich schon früher einmal in der ostzonalen Fassung gesehen hatte. Da ich nun einmal für mein Leben gern lache und wir nichts vor hatten, gingen wir nach langer, langer Zeit zum ersten Mal ins Kino. Ausgerechnet wurde an diesem Abend als Vorfilm ein kurzer Streifen gezeigt: »Der Sonntag der anderen«. Dieser Film berichtete von der Arbeit der Heilsarmee. Alle Akteure kannte ich persönlich. Ich sagte zu meiner Frau: »Da muss ich ausgerechnet ins Kino gehen, um mir zeigen zu lassen, was ich in meiner freien Zeit zu tun habe.« Eine Bank hinter uns spotteten einige junge Leute beim Anblick der Heilsarmee. Mit ein paar gezielten Worten brachte ich sie zum Schweigen. So hatte mein Kinobesuch einen doppelten Dienst getan. Eigentlich hatte ich ja gar kein Recht, mich über das verkehrte Verhalten anderer Leute aufzuregen, wo ich ja selber verkehrt gehandelt hatte. Als wir dann zu Hause ankamen, bekam ich eine zweite Zurechtweisung. Ich öffnete den Briefkasten und zog einen Umschlag hervor, in dem ein Exemplar »Herold Seines Kommens« lag. Ausgerechnet in diesem Blatt stand ein Leitartikel unter der Überschrift: »Jesus als Straßenprediger«. In dieser Nacht wurde mir unumstößlich klar, dass mein Platz am Hamburger Hauptbahnhof ist. So begannen wir am nächsten Sonntag um 19 Uhr wie gewohnt unsere Straßenpredigten. Seit dieser Lektion habe ich sehr auf meine Zeit achtgegeben. Ich habe mir dann auch keinen Kinobesuch mehr geleistet. Natürlich möchte ich daraus kein Gesetz für andere machen, denn ich kann von anderen nicht fordern, was für mich gilt. Dennoch sollten wir bedenken, dass unsere Zeit in Gottes Händen steht. Zeit haben heißt Leben haben und unser Leben gehört Gott. Es sollte immer zu seiner Verfügung stehen. Ansonsten sollte man sich erholen und ausruhen, um so bereit zu sein für den nächsten Dienst.

Wolfgang Dyck wurde schon als Jugendlicher wiederholt straffällig und verbrachte 11 Jahre seines Lebens hinter Gefängnismauern. Durch den Kontakt zur Heilsarmee erlebte er seine Umkehr zu Jesus Christus, die sein Leben total veränderte. Aus dem ehemaligen Schwerverbrecher wurde nun ein leidenschaftlicher Rufer zu Jesus Christus. In Kneipen und Nachtlokalen, in Zuchthäusern und auf der Straße verkündigte er in rastlosem Einsatz die Botschaft vom Kreuz. Wo er erschien, gab es Schlagzeilen in den Zeitungen und Tumult unter den Christen. Seine ungewöhnliche Lebensgeschichte ist ein Beweis dafür, dass es bei Gott keine unmöglichen Fälle gibt.

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Tipp: Briefe, die nie geschrieben werden …

2562531-1Vor einigen Jahren habe ich ein Buch gelesen, dass meinen Blick auf Missionare und ihre Familien stark verändert hat. Die in 2015 verstorbene Missionarin Elisabeth Elliot wurde einmal gefragt, was ihre größte geistliche Herausforderung war.

Eine zu erwartende Antwort hätte sein können, den Mördern ihres Ehemannes Jim Elliot zu vergeben. Aber keineswegs. Sie antwortete: „Das Zusammenleben mit den anderen Missionaren!“ Diese Antwort ernüchtert, da sie zeigt, dass auch Missionare „ganz normale Christenmenschen“ sind. Sie haben ihre Charakterschwächen und auch sie sündigen, indem sie lieblos zum Partner, ungeduldig mit ihren Kindern sind und mit Ungerechtigkeiten von Seiten Nichtchristen zu kämpfen haben.

Viele Missionare scheuen sich von ihren Anfechtungen zu sprechen, da sie oft als „Überchristen“ angesehen werden, und von ihnen ein fehlerloses Christsein erwartet wird. Der Autor Kosin hat mit vielen Missionaren gesprochen, kennt ihre spezielle Herausforderungen und gibt ihnen mit diesem Buch eine Stimme. Das Buch besteht aus fiktiven Briefen, wie sie viele Missionare hätten schreiben können.

Viele praktische Hinweise zeigen auf, wie wir Missionaren helfen könne, ihre Herausforderungen zu bewältigen. Der Autor gibt konkrete Gebetsanliegen und hat mir die Augen für die Nöte von Missionaren und ihren Kindern geöffnet. Ich empfehle es uneingeschränkt gerne. Das Buch ist bei CLV erschienen und kostet 7,90 EUR.