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J. Gresham Machen

Mein Herz jubelte, als ich im Buch „Christentum und Liberalismus“ diese Zeilen fand. Ich bewundere Machens Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu erkennen und einfach zusammenzufassen:

Eine zweite Meinungsverschiedenheit, die inmitten der christlichen Gemeinschaft existieren kann, betrifft die Wirksamkeit der Sakramente. Die hier bestehenden Unterschiede sind tatsächlich von ernster Natur, und die Wichtigkeit dieses Problems zu leugnen, wäre weit schlimmer, als die falsche Seite in dieser Debatte einzunehmen. Es wird oft gesagt, dass der geteilte Zustand der Christenheit ein Übel darstellt, und das stimmt auch. Das Übel besteht jedoch in der Existenz der Irrtümer, die diese Trennung hervorrufen, nicht etwa in der Wahrnehmung dieser Irrtümer. Es war tragisch, dass Luther während des Marburger Religionsgesprächs zwischen ihm und dem Schweizer Zweig der Reformation im Zusammenhang mit dem Abendmahl auf einen Tisch „Das ist mein Leib“ schrieb und zu Zwingli und Oekolampad sagte: „Ihr habt einen anderen Geist.“ Diese Differenz führte zur endgültigen Trennung zwischen dem lutherischen und dem reformierten Zweig der Kirche und war dafür verantwortlich, dass der Protestantismus viel an Boden verlor, den er sonst hätte halten können. Es war in der Tat ein großes Unglück, zu verdanken dem Fakt, dass Luther (wie wir glauben) sich bezüglich des Abendmahls geirrt hat. Es wäre aber noch viel schlimmer gewesen, wenn er diese Streitfrage als trivial abgetan hätte. Luther lag falsch, was das Abendmahl anging, aber noch falscher hätte er gelegen, wenn er seinen Gegnern gesagt hätte: „Diese Sache ist unwichtig, es macht im Grunde keinen Unterschied, was man vom Tisch des Herrn hält. “ Eine solche Gleichgültigkeit wäre noch viel verderblicher gewesen als sämtliche Spaltungen innerhalb der Kirche. Ein Luther, der in Bezug auf das Abendmahl einen Kompromiss eingegangen wäre, hätte niemals auf dem Reichstag in Worms stehen und sagen können: „Hier stehe ich und kann nicht anders! Gott helfe mir. Amen!“ Gleichgültigkeit der Lehre gegenüber bringt keine Helden des Glaubens hervor

J. Gresham Machen in seinem Buch „Christentum und Liberalismus“ (S. 65 f.), erschienen im 3L-Verlag 2013. Hervorhebung nicht im Text.

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J. Gresham Machen: The New Testament

Hier im Blog haben wir bereits einen Text von J. Gresham Machen veröffentlicht, der die Intelligenz und Sprachbegabung des Autors zeigt: Ihr seid das Salz der Welt!

Machen ist ein Autor, der in der Lage ist ein Thema kompakt und doch umfassend darzustellen und dabei einfache Formulierungen für komplizierte Sachverhalte findet. Dies zeigt die tiefe Auseinandersetzung des Autors mit den besprochenen Themen. Hier hat man es nicht nur mit einem Autor, sondern mit einem überzeugten Christen zu tun. Machen selbst ist in Deutschland so gut wie unbekannt, und ich bin eher durch einen Zufall auf das Werk, das ich an dieser Stelle besprechen möchte, gestoßen.

Wer etwas mehr über den Autor erfahren möchte, findet eine freundlich gesinnte Zusammenfassung seines Lebens in Wikipedia.

Ein Bruder hat mir vor Jahren gesagt, am sinnvollsten zum Verständnis der Heiligen Schrift findet er diverse „Einführungen in die Bibel“. Ich konnte dies damals nicht verstehen, mit dem Vorbehalt, dass man für die Bibel ja keine Bücher zum Verständnis braucht, und der Heilige Geist uns alles erklärt. Weiterlesen