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Das höchste Gut des Menschen

„Gott und Gott allein ist das höchste Gut des Menschen.

In einem allgemeinen Sinne können wir sagen, dass Gott das höchste Gut all seiner Kreaturen ist. Denn Gott ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, die Quelle allen Seins und jeglichen Lebens und die überfließende Quelle allen Gutes. Jede Kreatur schuldet jeden einzelnen Augenblick seine ganze Existenz einzig Ihm, der das Eine, Ewige und Allgegenwärtige Wesen ist.

Doch das Konzept des höchsten Guts schließt üblicherweise auch den Gedanken mit ein, dass dieses Gut von den Kreaturen selbst erkannt und genossen wird. Und das kann natürlich nicht der Fall für die leblose oder nicht-rationale Schöpfung sein. Die leblose Schöpfung existiert bloß und besitzt überhaupt kein Lebensprinzip. Die anderen Geschöpfe, so wie die Pflanzen besitzen zwar ein Lebensprinzip, haben aber keinerlei Empfinden. Die Tiere besitzen zwar zusätzlich zu ihrer Existenz und ihrem Leben eine Art des Bewusstseins, doch es ist ein Bewusstsein, dass die Dinge um sich durch Sinnesreize wahrnimmt. Sie sind sich der irdischen, aber nicht der himmlischen Dinge bewusst. Sie sind sich der tatsächlichen, der freudigen, der nützlichen Dinge bewusst. Doch sie besitzen kein Bewusstsein für die Wahrheit, das Gute und das Schöne. Sie besitzen ein sinnliches Empfinden und sinnliche Wünsche, doch entsprechend sind sie auch durch Sinneswahrnehmung gesättigt und können zu den geistlichen Dingen nicht durchdringen.

Beim Menschen ist das völlig anders. Er ist eine Kreatur, die von Anfang an im Bilde Gottes geschaffen wurde und diesen göttlichen Ursprung kann er weder löschen noch zerstören. Auch wenn er durch die Sünde die herrlichen Eigenschaften der Erkenntnis, der Gerechtigkeit und der Heiligkeit verloren hat, die im Bilde Gottes liegen, sind sie doch in ihm in „kleinen Überresten“, als Schenkungen der Schöpfung vorhanden. Diese reichen nicht nur aus, um das Bewusstsein der Schuld aufrechtzuerhalten. Diese bezeugen auch seine ursprüngliche Größe und erinnern ihn beständig an seine göttliche Berufung und sein himmlisches Schicksal…“

Übersetzt aus „The Wonderful Works of God“

 

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Vorstellung: „Das Herman Bavinck Projekt“

Normalerweise möchte ich darauf verzichten, Artikel doppelt zu veröffentlichen. Aber an dieser Stelle erlaube ich mir eine Ausnahme (Dieser Artikel erschien am 9.12.2019 bereits auf meiner Homepage):

Wie alles begann…

Ich stieß über eine Notiz aus dem Jahr 2014(!!!), in der die Rede davon war, dass eine deutsche Übersetzung von Bavincks Dogmatik kurz vor der Fertigstellung steht. Meine Recherche ergab: Das Problem ist ein Flaschenhals. Germanisten und Theologen werden für ein sattelfestes Lektorat gesucht. Dabei wurde der Text von Dr. Jürgen-Burkhard Klautke bereits übersetzt. Ein kurzes Gespräch in unserer Katechismus-Runde machte klar: Das Ding muss durchkommen. Für den deutschen Markt wäre Bavincks Dogmatik jetzt wie Honig für das Maul eines hungrigen Bären!

Übrigens, eine kurze Recherche beim Bavinck-Institut ergab, dass es selbst auf Chinesisch oder Russisch mehr Werke von Bavinck gibt als auf deutsch. Die reformierte Dogmatik gibt es bereits auf Koreanisch und Indonesisch.

Was können wir tun?

Ich kann die Leser dieser Zeilen somit nur zur Unterstützung dieses Projektes aufrufen. Ich denke die Möglichkeiten sind hierfür vielfältig. Vielleicht kennen Sie einen geeigneten Lektor oder sind es sogar selbst? Dann kontaktieren Sie mich einfach und ich teile Ihnen die Kontaktdaten von Br. Klautke mit. Vielleicht legt Ihnen Gott aufs Herz zu spenden, denn finanzielle Mittel fehlen hier auch noch. Dafür habe ich einen Paypal Moneypool erstellt.

Zudem habe ich ein Banner erstellt, dass direkt zum Moneypool führt. Wenn Sie also das selbe Anliegen „bewerben“ möchten, dann kopieren Sie diesen Code auf Ihren Blog/ Ihre Seite:

<a href=“https://www.paypal.com/pools/c/8kuO7Di2va“ target=“_blank“>
<img src=“https://www.glaubend.de/wp-content/uploads/2019/12/bavinck_banner.png“ alt=“Das Herman Bavinck Projekt“ title=“Das Herman Bavinck Projekt“>
</a>

Dadurch fügen Sie das oben gezeigte Bild samt einen Link auf den Paypal-Moneypool ein. Wenn Interesse an der Informationsweitergabe durch Flyer oder Ähnliches besteht, freue ich mich über Ihre Anfrage an mich.

Schließlich bleibt aber das Wichtigste unsere Abhängigkeit vom himmlischen guten Hirten. Ohne Ihn können wir nichts tun und deswegen dürfen wir alle unsere Anliegen, Wünsche und Sorgen zu Ihm im Gebet bringen. Auch für die Veröffentlichung dürfen wir als Privatmenschen, als Hauskreise oder auch als Gemeinden beten.

Input

Wer mehr über Bavinck und sein Werk erfahren möchte, findet viel Content bei hanniel.ch.

Ich durfte zudem mit Jürgen-Burkhard Klautke, den Übersetzer des Werkes, sprechen:

1)Warum gerade H. Bavinck?

Während in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland die schriftkritische und liberale Theologie um sich griff, schenkte Gott in seiner Gnade in den Niederlanden eine Reformation: Hunderttausende reformierter Christen verließen die Staatskirche und konstituierten eigene konfessionelle Kirchen, die sich zu einem Kirchenverband zusammenschlossen. Dies erfolgte unter der Führung von Abraham Kuyper. Der Dogmatiker, der diese Entwicklung maßgeblich geistig begleitete und prägte, indem er als Dogmatiker für die Theologenausbildung zuständig wurde, war Herman Bavinck.

2) Hat Dogmatik heute generell noch eine Chance und einen Markt?

Das weiß ich nicht. Aber ich weiß: Als ich die Dogmatik von Hermann Bavinck in den Niederlanden las, gingen mir ganz neue Welten auf. So etwas und zwar in systematischer Form hatte ich bis dahin noch nicht gelesen.

3) Wie weit ist die Übersetzung? Welche Arbeit muss noch getan werden?

Die Übersetzung ist fertig. Aber sie muss noch etliche Male lektoriert werden. Dies erfolgt sozusagen in meiner freien Zeit. Vielleicht kann man sich vorstellen, was das heißt für ein Werk, das vom Umfang her 2500 Seiten umfasst.

4) Welche Wirkung versprechen Sie sich von dem Buch?

Bavinck war Niederländer. Aber sein Vater, ein Pastor, zog aus Deutschland in die Niederlande. Somit war Herman Bavinck nicht nur die deutsche Sprache von Kindheit an sehr vertraut, sondern auch die deutsche Philosophie und natürlich auch die liberale, also die konfessionslose Theologie, wie sie sich damals nicht zuletzt in der Theologie A. Ritschls widerspiegelte. Indem er sich nicht nur aber auch mit ihr konfrontierte, ist seine Dogmatik nicht veraltet, sondern stellt einen großen Gewinn dar.