Alle Artikel mit dem Schlagwort “Nachfolge

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Im Gespräch mit Wilhelm Pahls 2/3

Der Evan­ge­list Wil­helm Pahls gab in einem Inter­view einen Ein­blick in seine Gedan­ken über wie­der­holte Bekeh­run­gen von Teens, radi­kale Nach­folge und das enorme Poten­tial der jun­gen Gene­ra­tion. Ein per­sön­li­ches Gespräch in drei Teilen.

Nach dem ersten Teil folgt nun Teil zwei

Wie gelingt es uns trotz des materiellen Wohlstandes intensiver in der Abhängigkeit von Gott zu leben?

Also ich denke, in unseren Gemeinden wird viel zu wenig über den Himmel gepredigt und nachgedacht. Viele haben auch ein ganz falsches Verständnis: „Wenn ich hier sterbe, dann holt Jesus mich Heim und dann bin ich bei ihm im Himmel. Und dort wird es mir unglaublich gut gehen.“

Aber was das eigentlich bedeutet, gerettet zu sein, bei Jesus zu sein, das haben die allermeisten gar nicht richtig verstanden! Mein ganzes Erdenleben ist ja nur eine Vorbereitung auf das ewige Leben. Und das ewige Leben wird ja so unglaublich vielfältig und interessant sein. Unser Zustand dort hat sehr viel mit dem zu tun, was wir als Bekehrte hier unten gemacht haben. Manche Leute werden so mit Ach und Krach gerettet. Wie ein Brandscheit aus dem Feuer. Sie sind soeben gerettet und stehen dann mit leeren Händen vor Jesus. Und die anderen werden mit Triumph empfangen. Ein Mütterchen, eine treue Beterin, wird geehrt vor allen anderen, weil sie treu gewesen ist.

Wir können uns darunter ja nicht viel vorstellen, aber ich denke, es wird unheimlich interessant sein. Wenn dann die Einzelnen kommen und ihre Anerkennung, ihren Lohn und ihre zukünftigen Aufgaben zugeteilt bekommen. Weiterlesen

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Im Gespräch mit Wilhelm Pahls 1/3

Der Evan­ge­list Wil­helm Pahls gab in einem Inter­view einen Ein­blick in seine Gedan­ken über wie­der­holte Bekeh­run­gen von Teens, radi­kale Nach­folge und das enorme Poten­tial der jun­gen Gene­ra­tion. Ein per­sön­li­ches Gespräch in drei Teilen.

Viele christlich erzogene Jugendliche haben Zweifel an ihrer Errettung, weil sie keine „schwarz/weiß”-Umkehr erlebt haben. Oft sieht es dann so aus, dass diese Jugendlichen schon in der Gemeinde sind und trotzdem gehen sie bei der nächsten Evangelisation wieder nach vorne und bei der nächsten wieder… Was ist die Lösung?

Wilhelm Pahls: Oft hört man Menschen sagen, und zwar aus einer tiefen Not heraus: „Ich habe immer wieder Probleme mit der Heilsgewissheit.“ Und jedes Mal, wenn sie eine ernste Predigt hören, kommt wieder die Frage: „Bin ich wirklich wiedergeboren?“ Was ist überhaupt Heilsgewissheit? In dem Wort steckt das Wörtchen „Gewissheit“, das bedeutet auch Überzeugung. Das Wort bedeutet ganz einfach: Ich bin davon überzeugt, dass ich bekehrt und wiedergeboren bin! Das ist alles. Heilsgewissheit hat nichts mit Gefühlen zu tun.

Und warum bin ich überzeugt? Weil ich das selber erlebt hab. Das kann mir ja keiner ausreden. Das hat ja nicht die Oma oder die Tante für mich gemacht. Auch nicht die Eltern. Ich habe mich bekehrt und Jesus aufgenommen und das weiß ich ganz genau. Ich war selber dabei.

Ich hab es in dieser Evangelisation schon mal so erklärt: Da ist ein Paar, das verliebt oder verlobt ist. Die beiden haben sich jedenfalls gern und sind schon jahrelang zusammen. Wenn es unbekehrte Leute sind, leben sie vielleicht sogar zusammen und leben wie Eheleute; aber in Wirklichkeit sind sie keine. Wenn es ums Erben ginge – angenommen, er wäre sehr reich und sie normal begütert, und der Mann würde plötzlich sterben-, was würde sie dann kriegen? Keinen Cent! Sie hat überhaupt keine Rechte.

Aber angenommen sie heiraten beide – der entscheidende und rechtliche Akt passiert ja nicht in der Kirche sondern beim Standesamt-, beide sagen ja, die beiden und die Trauzeugen geben ihre Unterschrift.Der Standesbeamte unterschreibt die Heiratsurkunde und versieht sie mit einem Siegel. Jetzt gehen die Jungverheirateten aus dem Standesamt und da geschieht ein Unglück: Der Mann wird von einem Auto angefahren. Er fällt unglücklich, bricht sich das Genick und ist tot.

Wer kriegt sein ganzes Vermögen? Seine Frau! Die Brüder kriegen keinen Cent. Die Ehefrau bekommt alles! Warum? Weil die beiden einen Bund gemacht haben! Aber der Bund hat nichts mit dem Gefühl zu tun. Sie haben eine Entscheidung getroffen und haben in Gegenwart der Trauzeugen und in Gegenwart der zuständigen Behörde „Ja“ gesagt. Es hängt unheimlich viel von diesem Bund ab, von diesem Augenblick der Entscheidung. Weiterlesen

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Vorschau: Das Leben von David Brainerd

Ich habe es soeben erblickt. Der 3L Verlag kündigt das äußerst bedeutende Buch Das Leben von David Brainerd (Originaltitel: Life & Diary of David Brainerd) für den 6. Mai an. In der deutschen Übersetzung erscheint das Tagebuch eines Indianermissionars erstmalig. Bisher erschien in den siebziger Jahren lediglich ein Auszug seines Tagebuchs im Brendow Verlag. Der Autor der bewegenden Biografie ist kein geringerer als Jonathan Edwards, die größte intellektuelle Gestalt Amerikas im 18. Jahrhundert.

Hier der Verlagstext:

In diesem Buch hat Jonathan Edwards das Tagebuch und die Aufzeichnungen des Indianermissionars David Brainerd zusammengestellt und zu einer Erzählung verwoben. In seinen Betrachtungen zeichnet Jonathan Edwards gewissermaßen ein Porträt von David Brainerd und fügt die jeweiligen Tagebucheinträge und Aufzeichnungen wie Puzzleteile zu einem großen Gesamtbild zusammen.

Mit diesem Buch wird der Leser nicht nur Gelegenheit haben, zu sehen, was die äußeren Umstände und außergewöhnlichen Ereignisse im Leben dieses Menschen waren und wie er jeden Tag seine Zeit verbrachte sowie was sein äußeres Verhalten betrifft, sondern auch, was in seinem Herzen vorging. Es gibt zwei Wege, der Welt wahre Frömmigkeit und echte Tugend vor Augen zu führen und zu empfehlen. Der eine besteht in Lehre und Unterweisung, der andere aus Beispiel und Vorbild. Ein solches Vorbild finden wir in David Brainerd. Er hatte bemerkenswerte natürliche Begabungen, was allen bewusst war, die ihn kannten. Als Diener am Evangelium war er in dieser Arbeit zu einem außergewöhnlichen Dienst berufen, und sein Dienst wurde von sehr bemerkenswerten und außergewöhnlichen Ereignissen begleitet. Er war das Werkzeug einer außergewöhnlichen Erweckung, einer wunderbaren und bleibenden Veränderung und moralischen Umwandlung von Menschen, die diesen Wandel herausragend und in seltener und erstaunlicher Weise umsetzten.

Das Leben von David Brainerd erscheint als gebundene Ausgabe und kostet als 408 Seiten starkes Buch 14,30 EUR. Das Buch kann demnächst im 3L Shop bestellt werden.

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Was lese ich? – Was ich lese, zeigt, was ich bin

„Was lese ich?“ und „Was sollte ich eigentlich lesen?“ — das sind wichtige Fragen für jeden Gläubigen. In diesen Fragen liegt mehr, als wir gerne zugeben wollen. Wir müssen uns alle, ja ich muss mir selbst eine ehrliche Antwort auf diese Frage geben. Ein bekanntes Sprichwort sagt: Zeige mir deine Freunde und ich sage dir, was du bist. Wir könnten ebenso gut auch sagen: Zeige mir dein Bücherregal und ich sage dir, wo du bist. Oder anders ausgedrückt: Zeige mir, welche Bücher, Zeitungen und Zeitschriften du liest, und ich sage dir, wie es um dein geistliches Leben bestellt ist.

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Henry Martyn – Alles für Christus verlassen

Henry-Martyn149_0Henry Martyn (1781 – 1812) arbeitete als der erste moderne Pionier-Missionar unter Muslimen. Was veranlasst einen jungen Mann mit 27 Jahren seine große Liebe aufzugeben, nach Indien zu gehen und einsam in der Fremde an einem chronischen Leiden zu sterben?

Es gibt wohl wirklich nicht viele Menschen, die koste es, was es wolle, Gottes Willen zu erfüllen suchen. Henry Martyn ist einer von diesen. Er opfert seine ihm vorhergesagte Zukunft als großer Gelehrter, seine Gesundheit und nicht zuletzt seine große Liebe.

Für ihn ist die Hingabe an Gott wichtiger und somit ist für ihn klar, was er tun soll. Der junge Engländer gewinnt Zuneigung zu Muslimen und reist zuerst nach Indien. Mit Hilfe Einheimischer beginnt er mit der Übersetzung des Neuen Testaments auf Urdu. Immer wieder wird er durch Muslime aufgefordert, seinen Glauben zu verteidigen. Martyn schreibt dazu:

Ich wünsche mir, dass eine Gesinnung des Suchens geweckt würde, doch ich lege keinen großen Wert auf schlüssige Argumente; auf diese Weise wird das Werk Gottes selten gewirkt. Das Evangelium durch den Heiligen Geist predigen, der vom Himmel herabgesandt wurde, ist der bessere Weg, ihre Seelen zu gewinnen.“ S. 65

Ich habe noch nie so stark verspürt, dass ich nichts tun kann. Alle meine klaren Argumente sind nutzlos; wenn der Herr seine Hand nicht ausstreckt, spreche ich zu Steinen.“ S. 117

Das mag eine Grundhaltung sein, die wir leider gerne mal vergessen. Als Christen haben wir schon oft die Erfahrung gemacht, dass langes und bisweilen heftiges Debattieren noch lange keinen Nichtchristen zu Christus bekehrt.

Später geht Henry Martyn unter großer körperlicher Anstrengung nach Persien. Seine Stimme wird immer schwächer so dass es ihm immer schwerer fällt, zu reden, geschweige denn zu predigen. Doch diese große Einschränkung führt nicht dazu, dass er in seine Heimat reist. Er versucht stattdessen sich verstärkt auf dem Gebiet für Gott einzusetzen, der ihm noch bleibt. Die Übersetzung des Neuen Testaments ins Persische.

Als er innerhalb kürzester Zeit fertig wird, will er nun doch die Reise bis nach England auf sich nehmen um noch einmal die lieben Freunde und Familie zu sehen. Doch soweit kommt er nicht mehr. In Tokat, einem Ort in der heutigen Türkei stirbt er als ein Mensch, der alles für Gott geopfert hatte.

Das Leben des Henry Martyn ist ein beeindruckendes Leben. Voller Höhen und Tiefen in der völligen Hingabe an Gott. Leider ist das Buch eher analytisch und somit nicht sehr spannend geschrieben. Für den Preis von 2,90 EUR aber eine sehr gute Investition.

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Buchempfehlung: Lügen, die wir Frauen glauben

256211_z1Kein Buch (speziell für Frauen) hat so viele gute Kritiken von den Kunden der Christlichen Buchhandlung Düren erhalten wie dieses Buch.

Nancy Leigh DeMoss legt ihren Finger in kleine und größere Wunden im Leben vieler Christinnen hinein. Sie schreibt, dass viele christliche Frauen von Lügen geprägt sind. Das ist zuerst mal kein schöner Gedanke. Wer gibt denn gerne zu, dass er einer (oder gar mehrere) Lüge glaubt.

Aber je länger ich das Buch las, desto mehr erkannte ich, wie auch ich (als Mann) an viele der Lügen glaubte. Hier eine kleine Kostprobe der zahlreichen Lügen, die uns in unserem Leben oft lähmen:

„Gott ist genau wie mein Vater“, „Gott ist nicht wirklich ausreichend“, „Ich muss lernen, mich selbst zu lieben“, „Ich kann mein Wesen nicht ändern“, „Äußere Schönheit ist wichtiger als innere“, „Man kann mir nicht zumuten, mit unerfüllten Wünschen zu leben“, „Ich habe keine Zeit, alles zu tun, was ich tun sollte“, „Eine Berufskarriere ist wichtiger und befriedigender als Hausfrau und Mutter zu sein“. Weiterlesen

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Alex & Brett Harris: Start

Nach dem provokativem ersten Buch der zwei Rebelution-Verfechter wollte ich nicht lange zögern und habe mir gleich Nummer zwei gekauft. Die Lektüre von Start ging schnell vonstatten und nun ist es an der Zeit, euch davon zu berichten.

Thema und Inhalt

Alex und Brett haben Yes you can geschrieben um gegen falsche Vorstellungen anzugehen: Die jungen Jahre sind dazu da, herumzuhängen und sich allein zu amüsieren. Stattdessen fordern die beiden auf, Schwieriges für Gott anzupacken.

Yes you can läutete den Beginn der Rebelution-Bewegung ein. Start ist dagegen dein persönlicher Reiseführer. Er soll dir helfen, in der Bewegung der Rebelution praktisch mitzumischen. S. 8

Die inzwischen 22-jährigen ermutigen zum ersten Schritt. Oft beginnt Gottes Projekt in der Familie, in der Heimatgemeinde oder in der Jugendgruppe. Es geht nicht in erster Linie darum Abenteuer zu erleben oder besonders großen Erfolg zu erleben. Auch bei der Wahl des Projekts für Gott kann die Orientierung an den bestehenden Fähigkeiten und Interessen helfen. Dabei sollte eine wesentliche Frage nicht unbeantwortet bleiben: „Warum will ich diese schwierige Aufgabe anpacken?“ Ist es meine Sucht nach Anerkennung? Der Wunsch nach Macht und Einfluss?

Im Kapitel „Wenn du eine Idee hast“ gibt es einige interessante Antworten auf Fragen, die in der Entstehungsphase eines Projekts auftauchen. Darunter sind so scheinbar selbstverständliche und gleichfalls wichtige Fragen wie: Wo sind meine Grenzen? Was machen andere bereits, und was kann ich von ihnen lernen? Was gibt es zu diesem Thema zu lesen? Wie kann ich andere (Eltern, Freunde, Gemeinde) mit einbinden?

Dann beschäftigen sich Alex und Brett mit möglichen Nebenwirkungen, die sich sehr gerne einstellen. Auf der einen Seite die große Bandbreite im Bereich Einbildung und Stolz. Auf der anderen Seite Entmutigung und Enttäuschung. Deshalb ist es umso wichtiger, bei jedem Schritt Gott im Blick zu behalten. Es geht nicht um Erfolg, nicht um Begeisterung oder Niederlagen. Es geht um Treue im Werk für Gott.

Doch auch die besten Vorsätze, Projekte und Hingabe an Gott können gestört werden:

Eines Tages sitzt du in deinem Sessel und liest ein Buch über Theologie, aus dem du viel lernen kannst. Plötzlich fällt dein Blick auf den Fernseher. Und er sieht so leer und einsam aus. Und dann fällt dir ein, dass deine Lieblingssendung ja gerade läuft. Und. Dann. Machst. Du. Die. Kiste. An. S. 154

Alex und Brett ermutigen darum zur praktischen Veränderung des eigenen Umfelds. Es gibt viel zu Überdenken. Was prägt mich? Durch was lasse ich mich beeinflussen? Welche Freunde habe ich? Bringen sie mich näher zu Gott oder bewirken sie eher das Gegenteil? Was tue ich, wenn ich Freizeit habe? Stundenlang surfen, surfen und nochmals surfen? Das Netz bietet so viele Möglichkeiten des oberflächlichen Zeitvertreibs.

Zum Schluss gibt es noch zwei Storys über Rebelutionäre und ihre Projekte. Und für angehende Rebelutionäre eine Liste mit 88 Vorschlägen um vor allem die eigene Welt zu verändern. Und vielleicht sogar auch die Umwelt.

Sprache, Stil und Cover

Start orientiert sich vom Design noch stärker am amerikanischen Original, als es Yes you can bereits tat. Ganz in schwarz mit einem roten kreisrunden Fleck auf dem Cover, zieht es förmlich an. Auch selbst das Format des Buches ist sehr gut gewählt. Nicht zu groß und nicht zu klein.

Autor

Alex & Brett Harris sind jüngere Brüder von Joshua Harris, der unter anderem das Buch „Ungeküsst und doch kein Frosch“ geschrieben hat. Ein Buch über den Sinn des Lebens, auch ohne zwangsweise eine Beziehung mit dem anderen Geschlecht zu führen.

Fazit

Normalerweise ist Teil zwei einer Story schlechter als Teil eins. In diese Richtung ging auch meine Vermutung. Weil Yes you can (Do hard things) so gut angekommen ist, musste einfach Teil zwei und in diesem Fall Start (Start here) erscheinen. Es musste „schwächer“ sein. Doch ich wurde in meiner negativen Annahme enttäuscht. Das Buch lohnt sich. Es ist die logische Fortsetzung vom ersten Buch. Auch wenn ich nicht in jedem Detail zustimmen kann, wünsche ich, dass viele dieses Buch bestellen und lesen.

Daten

Titel: Start
Autor:
Alex & Brett Harris mit Elisa Stanford
Seiten: 224
Einband: Hardcover
Format: 13 cm x 19 cm
Verlag: Gerth Medien
Jahr: 1. Auflage 2011
Preis: EUR 9,99
erhältlich bei: Gerth Medien, leseplatz oder SCM

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Alex & Brett Harris: Yes you can

Dieses Buch ist eine einzige Provokation auf die verschwendeten Leben vieler junger (Christen-)Menschen. Als ich dieses Buch las, stellte sich mir eine wesentliche Frage. Wieso ist das Buch nach dem Erscheinen in deutscher Sprache 2009 immer noch weitgehend unbekannt? Wenn auch du zu denen gehörst, die jeden Tag Stunden auf Facebook verbringen, dann ist das Buch für Dich! Weiterlesen

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Timotheus Magazin

Christliche Zeitschriften haben es zumindest in den USA seit Beginn der Finanzkrise besonders schwer. Das führende Zeitschriftenhaus Christianity Today musste gleich mehrere Zeitschriften einstellen. Ganz anders scheint es im deutschsprachigem Raum auszusehen. Hier gab es in den vergangenen Jahren eine Fülle an neuen Zeitschriften. Faszination Bibel, Lebenslust, respect – alles neue Magazine die um Leser und vor allem Abonnenten werben.

Als junger Mensch sucht man natürlich nach etwas ganz Speziellem. Ein paar Zeitschriften gibt es schon auf dem christlichen Markt. Die modernevangelikale „dran“ und gleich drei Zeitschriften aus dem Umfeld der Brüdergemeinden: „komm!“, „folge mir nach“ und „fest und treu“.

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Gute Gaben, alles haben?

Das Thema Christ und Geld wird gerne behandelt. Man schaue sich nur an, wie viele Bücher dazu bereits geschrieben wurden. Und vielleicht ist das auch ganz gut so. Man beachte: 16 der 38 Gleichnisse Jesu handeln vom Umgang mit irdischem Besitz. Jetzt also dieses Buch. Ich habe es ganz besonders günstig im Paket bei der Aktion zum 10-jährigen Jubiläum vom 3L Verlag bestellt.

Thema und Inhalt

Das Buch ist in zehn Kapitel eingeteilt. Fast jedes Kapitel stützt sich dabei auf einen längeren Bibelabschnitt. Dabei macht John Benton direkt am Anfang klar, dass wir Menschen in einer vom Konsumdenken beherrschten Welt leben.

Wie sollte nun unsere Grundausrichtung als Christen aussehen?

Wir sollten unsere Hoffnung auf Gott setzen und nicht auf materielle Dinge. S. 16

Wir sollen die materiellen Güter dieser Welt im Licht der kommenden Welt gebrauchen. S. 20

Er nennt die Problematik der Postmoderne. Nichts ist wahr. Nichts ist falsch. Alles steht zur Debatte. Alles ist relativ. Wie soll man dabei als durchschnittlicher Mensch hindurchblicken? Wer kann einem noch sagen was wirklich richtig oder falsch ist? Diese Orientierungslosigkeit verführt den Menschen zur Aufgabe des selbstständigen Denkens und Flucht in den Konsum.

Der einzige Lebenszweck ist, das Leben zu genießen, solange man es noch kann. S. 30

Benton fragt wo denn die christliche Gegenbewegung geblieben sei. Wo ist der revolutionäre Lebensstil, den Jesus predigte?

Das Image eines Weltverbesserers und eines Außenseiters sollte wahrer Jüngerschaft immer anhaften. Es ist dieses Image, das wir wieder neu entdecken müssen. S. 35

…der Hauptgrund[…]für die Impotenz der christlichen Gemeinden von heute [sind] nicht unbedingt die schlimmen Sünden, sondern die Tatsache, dass Christen sich vom Trivialen ablenken lassen – von dem schier unbegrenzten Angebot an zeitvergeudenden Aktivitäten unserer Konsumgesellschaft. S. 36

In der Analyse über die Medienmacht stellt der Autor fest, dass vor allem das Fernsehen stark zur Manipulation unseres Denkens führt. Er führt fünf wesentliche Botschaften auf, die das Fernsehen aussendet:

Was du siehst, ist wahr.

Nur das Jetzt zählt.

Was auf dem Bildschirm geschieht, betrifft dich nicht.

Was unterhaltsam ist, ist gut.

Was du wählst, ist das Beste. S. 64

Doch es bleibt nicht nur beim Aufführen des mächtigen Konsumzwangs, des manipulierenden Fernsehens und der verführerischen Werbung.

Benton fordert die Christen auf, die Ich-Sucht zu kreuzigen und zur Zufriedenheit in Christus zurückzukehren. Vor allem mit dieser Haltung wird eine Trennung zur konsumsüchtigen Umwelt geschaffen.

Form und Sprache

Das Buch ist einerseits schnell zu lesen, da es meist leicht formuliert ist. Andererseits wirkt es trocken und langatmig. Das Cover ist gut, auch wenn ich bei “Gute Gaben” zuerst an die Gaben des Heiligen Geistes denken musste. Besonders schön sind bei 3L-Büchern der rote Streifen auf dem Cover. Es wirkt einfach edel und unverwechselbar.

Autor

3L schreibt: John Benton ist mehr als 25 Jahre lang Pastor der “Chertsey Street Baptist Church” in Guildford (UK) und seit 14 Jahren Herausgeber von “Evangelicals Now”. Er ist Autor mehrer Bücher. John Benton ist glücklich verheiratet mit seiner Frau Ann.

Fazit

Ich habe das Buch recht schnell durchgelesen. Teilweise überflog ich es, da mir die Gedanken selbstredend oder nicht wesentlich erschienen. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, einige gute und neue Gedanken reicher geworden zu sein. Aber einige Seiten hätte ich mir sparen können. Und so wird es vermutlich auch anderen Lesern gehen. John Benton holt teilweise weit aus und fordert damit zum Überfliegen auf. Ich möchte es so sagen: Wer sich über den Konsumzwang in der Welt und dessen Auswirkungen auf uns Christen Gedanken macht, wird in diesem Buch Hilfe finden. Wer jedoch einfach nur Auslegungen und praktische Anwendungen zu Bibelaussagen über Geld sucht, sollte lieber zu „Wahre Jüngerschaft“ oder „Wer gibt, gewinnt“ greifen.

Titel: Gute Gaben, alles haben?
Autor:
John Benton
Seiten: 150
Einband: Paperback
Format: 13,5 cm x 20,5 cm
Verlag: 3L Verlag
Jahr: 2001
Preis: 9,60 EUR