Alle Artikel von “Eduard Klassen

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So wie der Meister

„Wir leben in einer Kultur, die Toleranz zur höchsten Tugend erhoben hat […] Glaube ist subjektiv geworden, dass nur wenige Menschen heute den Mut haben, Christus als den einzigen Weg, die Wahrheit, und das Leben zu bekennen. “ So fängt das englisch-sprachige Buch More Like the Master von Randy Jaeggly an. Hier ein paar Auszüge:

Als Gläubige müssen wir uns von allen humanistischen Sichtweisen über Gott distanzieren. Diese fehlerhaften Ideen ueber Gott sind um uns herum, sie duerfen aber nicht in unseren Herzen sein. Wir muessen Sein Wesen kennenlernen. Wir muessen unseren Herrn auf der Basis biblischer Erkenntnis lieben, sonst werden wir beginnen, unser Christenleben den verschiedene Weltanschauungen anzupassen.Wir können unseren Gott nicht lieben und vertrauen, wenn wir Ihn nicht kennen.

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Genau 24 Stunden pro Tag

Fast alle denken es, viele sagen es: „Ich habe keine Zeit.“

Dass diese Aussage so allein stehend nicht ganz korrekt ist, leuchtet schnell ein. Denn jeder verfügt über 24 Stunden am Tag. Ob es der Metzger um die Ecke ist, die Bundeskanzlerin oder ich selbst es bin. Streng genommen ist es eine Lüge. Aber wie kommt es dazu, dass wir mit unserer Zeit nicht mehr zurecht kommen? Was machen wir falsch? Dabei sollten wir unseren ersten Blick Jesus zuwenden. Wie ging Jesus mit seiner Zeit um? Viele Menschen bedrängten ihn. Das Volk lief ihm hinterher. Einige suchten Heilung von irdischen Leiden, andere den Weg zu Gott, noch andere einen Grund zur Anklage und Verhaftung. Jesus hatte viel zu tun und hätte noch viel mehr tun können. Jesus hätte sich 24 Stunden am Tag um das Volk kümmern können. Aber er tat es nicht. Hatte er zu wenig getan?

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Wer liest schon so ein altes Buch?!

Seitdem ich diese Seite kenne, habe ich immer gerne einen Blick darauf geworfen und eifrig mitgelesen.
Ab jetzt möchte ich jedoch das tun was Eddi im ersten Beitrag November 2006 schrieb:

„Falls du auch interessante Beiträge auf dieser Seite veröffentlichen, d.h. Bücher aus deiner Bibliothek vorstellen willst, melde dich einfach per Email und ich schalte dich frei: ed.kl@web.de“

Über Kommentare und Rückmeldungen freue ich mich…

Kennt ihr diese Bücher mit vergilbtem Papier und eingerissenen Buchdeckeln? Meistens schon etwas älter. Oft nur nur noch als Deko im Bücherschrank im Gebrauch. Viele tragen eine Schrift, die heute fast nur noch Großmütter und Großväter kennen.
Darunter sind viele Bücher, die einmal vor 30, 50 oder 80 Jahren gekauft, gelesen und einen großen Segen gespendet haben.
Was an diesen Jahrgängen jedoch auffällt – sie werden immer seltener. Sie haben keine Verwendung mehr in Zeiten von Marketing und Verkaufsstrategie. Wer liest schon so ein altes Buch?! Das muss doch veraltet sein.
Kürzlich kam ich zur großen Freude, direkt mehrere Hundert dieser mir wertvollen Bücher zu erhalten. Es war der Nachlass einer kleinen Bibelschule. Es betrübte mich, als ich die Bücher mit den Worten erhielt: „Der Pfarrer hat sich die Bücher angeschaut und als überholt bewertet.“

Jedes Jahr werden im deutschsprachigen Raum Hunderte von christlichen Büchern veröffentlicht. Aber welches Thema wurde noch nicht behandelt? Es sind wahrscheinlich nur noch wenige. Paradoxerweise steigt die Zahl der Neuerscheinungen aber jährlich an. In den letzten 15 Jahren wurden mehr neue christliche Verlage gegründet als in 30 Jahren zuvor.
Und doch reizen mich gerade die alten Bücher. Die Bücher, die schon lange nicht mehr erhältlich sind. Oft verstauben sie im Regal, da diese Bücher nicht „zeitgemäß“ gestaltet sind. Äußerlich erscheinen sie langweilig, uninteressant. Sie sind nicht für den heutigen Konsumenten gestaltet. Aber ihr Inhalt ist äußerst wertvoll.

Viele der Bücher, die ich in den letzten Jahren las, gehören zu dieser Gruppe von nicht mehr erhältlichen Büchern. Ich mag diese Bücher nicht mehr missen und freue mich wenn ich eine Neuauflage dieser Bücher entdecke.

Ich möchte euch einladen, eure Regale zu durchforsten und nach den Unansehnlichen, schlicht gehaltenen Büchern auszuschauen. Und wer weiß, vielleicht lässt sich ein kleiner Schatz finden…

Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich ab und an ein Buch aus meiner Bibliothek vorstellen und hoffentlich nützliche Gedanken zur Welt des Lesens und Schreibens weitergeben.

Herzlichst,

Alex

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Ein Moleskine-NT

Ein Moleskine-NT
22.01.2010
18:28

Fast täglich fahre ich mit der Bahn nach Hamburg in die Uni und nutze die einstündigen Fahrten zum Lesen. Ein Buch habe ich immer dabei – mein Neues Testament (Übersetzung: Schlachter 2000). Die Ausgabe ist zwar preisgünstig, aber nicht dafür gedacht, sie täglich ungeschützt im Rucksack zu transportieren. Als ich zu Weihnachten ein Moleskine Kalender bekam, kam ich auf die Idee, meinen alten Moleskinekalender zu verwerten. Da die Maße des Kalenders und des NTs identisch sind, wollte ich das NT in den Lederumschlag des Moleskine einbinden. Somit würde meine tägliche Lektüre, die inhaltlich kostbarer als Gold ist, nicht nur äußerlich veredeln, sondern auch mit einem harten Lederumschlag und einem Gummiband stabilisieren.

Ich finde das Ergebnis so genial, dass ich es meinen Lesern nicht vorenthalten wollte. Gleichzeitig sollen die Fotos zum Nachmachen animieren. Eines solltet ihr aber besser machen. Ich habe mein bereits sehr gebrauchtes NT genommen, vor allem auch weil ich dort Einiges unterstrichen habe. Mit einem neuen NT würde da ganze aber auf jeden Fall besser aussehen.

So sieht ein mein Moleskine Kalender für 2010 aus:

Die Arbeit geht los…

1. Lesezeichen an das NT mit Kraft-Kleber festkleben.

2. Den alten Kalender mit einem Tapetenmesser rausschneiden und auf die Buchdeckel gleichmäßig Kraft-Kleber auftragen. Anschließend das NT passgenau auflegen.

3. Als nächstes habe ich das Moleskine-NT unter die „Presse“ gelegt. Dafür musste Spurgeons „Schatzkammer Davids“ herhalten.

4. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hier mein fertiges NT und mein Kalender.

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Bei Stromausfall ein Buch lesen

Zeit-Soziologe Hartmut Rosa erzählt in einem Interview, wie schwer es uns fällt ein Buch zu lesen, weil wir dann meinen, so viel zu verpassen. Er hat auch das interessante Buch „Beschleunigung – Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“ geschrieben. Hier der Auszug aus dem Gespräch:

Zeit: Sind wir also unfähig geworden, die Muße zu genießen?

Rosa: Das Problem ist, dass wir ständig das Gefühl haben, Zeit sei kostbar und dass ich deshalb jede Aktivität rechtfertigen müsse. Wenn ich mir vornehme, heute mal in Ruhe ein Buch zu lesen, dann gäbe es auch hundert andere Optionen: fernsehen, im Internet surfen, E-Mails checken… Das heißt, wenn ich lese, muss ich zugleich das Gefühl haben, dies sei die nützlichste, die sinnvollste Verwendung meiner Zeit.

Zeit: Sie meinen, ich muss es quasi vor mir selbst rechtfertigen, dass ich nun ein Buch lese?

Rosa: Natürlich läuft dieses Abwägen nicht bewusst. Es beschäftigt uns permanent unbewusst und bindet Denk-Energie.

Zeit: Wie entkommt man dem? Welche Strategien haben zum Beispiel Sie selbst?

Rosa: Es gibt nichts schöneres, als wenn bei mir im Hochschwarzwald, wo ich wohne, der Strom ausfällt. Das passiert im Winter immer mal durch Sturm oder Schneebruch. Dann kann ich nicht an den Computer, der Fernseher funktioniert nicht – und in dieser Situation ein Buch zu lesen ist etwas ganz anderes, als wenn die Welt da draußen weiter rauscht.

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Ende der Winterpause!

Es sind jetzt schon einige Wochen ins Land gegangen, in denen es keine neuen Beiträge auf dieser Seite gab. Nachdem jetzt einige Leser dieses Blogs per Email nachgefragt haben, was denn mit mir eigentlich los sei, habe ich beschlossen, mich wieder zu Wort zu melden.

Als aller erstes möchte ich mich bei allen Lesern entschuldigen, dass ich über die Bücher der Puritaner-Serie aus dem 3L-Verlag nicht wöchentlich geschrieben und die Serie auch nicht weiter geführt habe. Ich habe die Bücher zwar alle gelesen, kam aber bedauernswerterweise nicht zum Schreiben. Mittlerweile ist ein weiteres Buch von den Puritanern erschienen, was darauf wartet gelesen zu werden. Da sich bei mir wieder das Semesterende naht, und damit auch einige umfangreiche Hausarbeiten, möchte ich keinen Zeitplan nennen, wann ich die Serie beenden werde. Ich werde sie aber, so Gott will, weiterführen. Es lohnt sich also hier wieder vorbeizuschauen.

Ich habe mich in der letzten Zeit auch immer wieder über den Sinn und Unsinn dieser Seite Gedanken gemacht. Folgendes ging mir dabei durch den Kopf:

  • Wer liest überhaupt meinen Blog?
  • Fördern meine Beiträge das Lesen guter Bücher?
  • Bloggen war für mich bisher immer Einweg-Kommunikation. Wäre es nicht sinnvoller, sich mit jemandem über das Gelesene auszutauschen als nur darüber zu schreiben?
  • Andererseits, wenn man über das Gelesene schreiben will, liest man konzentrierter und mit der Absicht, anderen davon zu berichten. Lesen wird also zu einem komplexen Prozess: Nachdenken über den Inhalt, Verstehen des Gedankenganges und abschließend das Verstandene in Worte fassen.
  • Wie kann man bloggen und trotzdem Epheser 5,16 befolgen?
  • Welche Bedeutung haben christliche Bücher für das Wachsen in der Gnade?

Ich kann vorerst so viel verraten, dass ich selbst von einigen christlichen Blogs profitiere. Und wenn mein Blog für Einige zum Segen ist, möchte ich, soweit es meine zeitlichen Ressourcen erlauben, weiter schreiben. Falls ich aber von dem Unsinn dieses Blogs überzeugt werde, dann werde ich aufhören, wie es z.B. Sebastian Heck getan hat…

Wie auch immer: tolle lege – und zwar zuallererst das Buch der Bücher – die Bibel!

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Welches Buch ist dir sehr ans Herz gewachsen?

Alberto Manguel beginnt sein Buch „Tagebuch eines Leser“ mit folgenden Worten:

Manche Bücher durchqueren wir wie im Fluge. Schon beim Umblättern vergessen wir, was auf der vorigen Seite stand. Andere lesen wir mit Ehrfurcht, ohne Widerspruch oder Zustimmung zu wagen. Wieder andere dienen lediglich der Information und bleiben ohne Kommentar. Dann gibt es Bücher, die uns in vielen Jahren so sehr ans Herz gewachsen sind, dass wir sie nur Wort für Wort wiederholen können, denn wir kennen sie längst auswendig.

Bei den Büchern, die ihm ans Herz gewachsen sind, findet man leider nicht die Bibel, das Buch der Bücher. Aber wünschte es für mich, dass mir die Bibel wie kein anderes Buch ans Herz und ins Herz wachsen würde, so dass ich sie Wort für Wort rezipieren, auswendig zitieren und vollständig leben könnte, so wie es Gustave Flaubert sagte: „Lies, um zu leben.“

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Wohin mit den vielen Büchern?

Wir haben gestern im IKEA-Restaurant nach einer anstrengenden und regnerischen Autobahnfahrt Kaffee getruken. Nebenbei habe ich der IKEA-Family Zeitschrift geblättert und folgenden Tipp gefunden:

„Je voller der Gefrierschark, desto sparsamer läuft er. Ungenutzen Platz kannst du mit Büchern füllen.“ (IKEA Umweltkämpfer Charlie Browne)

Das man auf diese Weise Energie sparen kann, sehe ich ein. Aber ob das für meine Bücher ein sicherer Aufbewahrungsort ist, bin ich mir nicht ganz sicher. Dann stelle ich sie doch lieber in mein Billy Regal von IKEA. Ich habe zwar gehört, dass man feucht Bücher durch Gefriertrocknen retten kann, bezweifle aber, dass das mit einem normalen Gefrierschark auch funktioniert.

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Zur Größe gebeugt (Ravi Zacharias)

Folgenden Auszug aus dem Buch von Ravi Zacharias „Kann man ohne Gott leben?“ (S. 186-188) fand ich sehr tiefgehend und überführend.

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Im Alten Testament steht in 1. Mose 32 ein Abschnitt, dessen Kern­punkt häufig auch von sorgfältigen Lesern übersehen wird. Es ist die erzählende Beschreibung von Jakobs Heimkehr nach langer Abwe­senheit. Jahre zuvor war er von Zuhause geflohen, weil er den Segen gestohlen hatte, der seinem älteren Bruder Esau zugestanden hätte. Während Esau auf der Jagd war, verkleidete sich Jakob in einem ge­meinen Akt als Esau, kniete sich vor seinen blinden Vater Isaak und bat Isaak, ihn mit dem Erstgeburtsrecht zu segnen, das rechtmäßig Esau zustand. Der Vater war ernstlich verwirrt, denn die Stimme klang wie Jakobs; daher sagte er: „Du bist nicht Esau – wie kann ich dir den Segen erteilen?“

Jakob reichte ihm etwas Wildbret und behauptete, er habe das Tier gerade erlegt. Zögernd segnete Isaak Jakob in dem Glauben, es sei Esau, und gab ihm das Vorrecht der Erstgeburt, das ihm nicht zustand. Daraufhin wurde sein Bruder Esau so zornig, dass Jakob flie­hen musste, und er musste die ganzen Jahre auf der Hut bleiben. In der Zwischenzeit war seine Mutter, die mit ihm den Komplott ge­schmiedet hatte, gestorben und Jakob beschloss heimzukehren, in der Hoffnung, der Zorn seines Bruders habe sieh gelegt.

Jetzt war der Augenblick der Konfrontation gekommen. Am nächsten Morgen sollten sich Jakob und Esau begegnen. Jakob fürch­tete um sein Leben und tat das Einzige, was ihm übrig blieb – er ging vor Gott in die Knie. Die Heilige Schrift berichtet, Jakob habe die ganze Nacht mit Gott gerungen und gerufen: „Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.“

Es war der Schrei eines verzweifelten Mannes, der nicht wusste, welches ominöse Schicksal ihn am nächsten Tag erwartete.

Gott antwortete mit einer außergewöhnlichen herausfordernden Frage: „Wie heißt du?“

Das ist eine unglaubliche Frage für ein allwissendes Wesen! Warum fragte Gott Jakob nachdem Namen? Man bedenke nur, welche Rüge Gott hätte erteilen können. Stattdessen fragt er Jakob nur nach seinem Namen.

Gottes Absicht mit dieser Fragestellung enthält eine Lektion für uns alle, die zu tiefgreifend ist, um sie zu ignorieren. Ja, sie hat sogar die Geschichte des Alten Testaments dramatisch verändert. Durch seine Bitte um Gottes Segen wird Jakob durch Gottes Frage gezwun­gen, erneut die Zeit zu durchleben, als er das letzte Mal um einen Segen gebeten hatte, nämlich den, den er seinem Bruder wegnahm.

Als Jakob das Setzte Mal nach seinem Namen gefragt wurde, war die Frage von .seinem irdischen Vater gekommen. Jakob hatte damals gelogen und gesagt: „Ich bin Esau“, und somit den Segen gestohlen. Jetzt befand er sich nach vielen verschwendeten Jahren, in denen er sich immer ängstlich umdrehen und auf der Hut sein musste, vor einem allwissenden, alles sehenden himmlischen Vater und verlangte wieder nach einem Segen. Jakob verstand voll und ganz den Grund und die Anklage hinter Gottes Frage, und er antwortete: „Ich heiße Jakob.“

„Wohl wahr“, sagte Gott, „und du weißt auch genau, was dein Name bedeutet. Du bist ein doppelzüngiger Mensch, der jeden be­trügt, dem er begegnet. Aber nun, da du dein wahres Ich erkennst, kann ich dich verändern, und ich werde ein großes Volk aus dir ma­chen.“

Größe in den Augen Gottes geht immer Demut ihm gegenüber voraus. Sie oder ich oder sonst jemand kann keine Größe erlangen, bis wir zu ihm kommen. Selbstbefreiung und Selbsterhöhung stellen sich leicht ein, wenn wir uns an dem niedrigeren Standard eines anderen messen, aber daraus folgt unweigerlich die Entfremdung sowohl von uns selbst, als auch voneinander. Die Erkenntnis der Sünde stellt sich ein, wenn wir Gott zum Maßstab nehmen. Ein Bewusstsein der eige­nen Bedürftigkeit ist der Anfang des Ziels und der Beginn von Cha­rakter.

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Ist das der neue Atheismus?

Ich lese gerade das Buch „Kann man ohne Gott leben“ von Ravi Zacharias. Er versucht mit einer apologetisch-philosophischen Herangehensweise in der Tradition Francis Schaeffers den christlichen Glauben zu verteidigen. Im 1. Teil „Der Atheismus ist lebendig – und tödlich“ zitiert er folgendes satirisches Gedicht von dem englischen Journalisten Steve Turner:

Wir glauben an Marxfreundunddarwin.
Wir glauben, alles ist OK,
solange du keinem wehtust,
nach bestem Wissen über deine Definitionen von wehtun,
überhaupt nach deinem besten Wissen.

Wir glauben an Sex vor, während und nach der Ehe.
Wir glauben an die Therapie der Sünde.
Wir glauben, Ehebruch macht Spaß.
Wir glauben Sodomie ist OK.
Wir glauben, Tabus sind tabu.

Wir glauben, alles wird besser,
trotz der Beweise des Gegenteils.
Der Beweis muss erforscht werden
und alles lässt sich durch Beweise belegen.

Wir glauben, es ist etwas dran an Horoskopen,
UFOs und verbogenen Löffeln;
Jesus war ein guter Mensch, genau wie Buddha,
Mohammed und wir selber.
Er war ein guter Moralprediger, wenngleich wir meinen,
dass seine guten Sitten schlecht waren.

Wir glauben, alle Religionen sind im Grunde gleich –
Zumindest war es die, die wir deuten.
Sie glauben alle an Liebe und Güte.
Sie unterscheiden sich bloß in so Sachen wie Schöpfung,
Sünde, Himmel, Hölle, Gott und Erlösung.

Wir glauben, nach dem Tod kommt das Nichts,
denn wenn du die Toten fragst, was passiert,
sagen sie nichts.
Wenn der Tod nicht das Ende ist, wenn die Toten gelogen haben, dann ist
der Himmel für alle verbindlich,
vielleicht von Ausnahme von
Hitler, Stalin und Dschingis Khan.

Wir glauben an Masters und Johnson.
Was erlesen ist, ist Durchschnitt.
Was Durchschnitt ist, ist normal.
Was normal ist, ist gut.

Wir glauben an die vollständige Abrüstung.
Wir glauben, es gibt direkte Verbindungen zwischen
Kriegsführung
und Blutvergießen.
Die Amerikaner sollten ihre Waffen zu Traktoren schmieden
und die Russen würden es ihnen gewiss nachtun.

Wir glauben, der Mensch ist im Grunde gut.
Nur sein Verhalten, das lässt ihn im Stich.
Daran ist die Gesellschaft schuld.
An der Gesellschaft sind die Bedingungen schuld.
An den Bedingungen ist die Gesellschaft schuld.

Wir glauben, jeder Mensch muss die Wahrheit finden,
die für ihn richtig ist.
Die Realität wird sich entsprechend anpassen.
Die Geschichte wird sich verändern.
Wir glauben, es gibt keine absolute Wahrheit, bis auf die Wahrheit,
dass es keine absolute Wahrheit gibt.

Wir glauben an die Ablehnung von Glaubensbekenntnissen
und die Entfaltung individuellen Denkens.

Wenn der Zufall
der Vater allen Fleisches ist,
ist Unheil sein Regenbogen am Himmel,
und wenn du hörst:

Notstand!
Heckenschütze tötet zehn Menschen!
Truppen wüten!
Weiße plündern Läden!
Bomben jagen Schulen in die Luft!

Ist das nur der Klang des Menschen,
der seinen Schöpfer anbetet.