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Kurze Texte über historische Persönlichkeiten…

… diesen ungewöhnlichen Titel trägt eine Biographie-Sammlung von Stefan Zweig. Zweig ist ein bekannter Biograph, zu seinen Werken zählen „Sternstunden der Menschheit“, „Baumeister der Welt“ und umfangreiche Biographien über Freud, Marie Antoinette, Maria Stuart, Magellan… Zweig ist immer ein spannender Erzähler, man hat das Gefühl, man ist ihm ganz nah, ich wähle das Bild des Lagerfeuers, so dass man beinahe mitreden kann, während Zweig berichtet. Ich empfehle für den Einstiegs Zweigs Erzählung „Die unsichtbare Sammlung“, oder man schafft sich gleich die Stefan Zweig Box an. Dies ist eine Lesung ausgewählter Texte von Stefan Zweig – erschien im Argon Verlag zum 125. Geburtstag des Autors.

An die größeren und umfangreichen biographischen Werke Zweigs habe ich mich bisher nicht getraut – ich empfinde Biographien zwar einerseits als besonders fruchtbares Lesevergnügen, aber gleichzeitig auch als ein besonders herausforderndes. Entsprechend bot sich die sowohl bei Amazon, wie auch bei Projekt Gutenberg kostenfrei verfügbare Sammlung an Biographien, oder zumindest Texten mit großem biographischem Bezug, an, die unter dem markanten Titel „Kurze Texte über historische Persönlichkeiten“ veröffentlicht werden.

Die Auswahl der Texte ist bunt gemischt und bespricht das Leben der mittelalterlichen Vatermörderin Beatrice Cenci, deren Leben durch Dichtung zur Legende verkam, ähnlich wie den tragischen Tod eines französischen Teenagers (Philippe Daudet) im Jahre 1923.

Beeindruckt hat mich die „Erinnerung an Theodor Herzl“. – Ein Text der auch heute noch große Bedeutung hat und persönliche Eindrücke von Herzl schildert – Überhaupt sind es die persönlichen Erinnerungen, die sich am interessantesten in dieser Auswahl lesen. Dazu gehört im weiteren Verlauf des Buches ein Treffen mit Albert Schweitzer, eine Grabesrede über Sigmund Freud, die Begegnungen mit dem französischen Pazifisten und Sozialisten Jean Jaures und die Schilderung eines ungewöhnlichen Kommilitonen Otto Weininger. All diese Leute kannte Zweig genauso persönlich wie Walther Rathenau, der Grundlage des wohl eindrucksvollsten Textes der Sammlung ist und den Teil bildet, der am ehesten einer (Kurz-)Biographie entspricht. Doch zurück zur Erinnerung an Herzl: Herzl war es, der Zweigs erstes Werk herausgab und Zweig blieb so immer ein wohlwollender Beobachter Herzls und des Zionismus (zu welchem er ansonsten keinen Zugang findet), schildert aber wie viel Benachteiligung und Kummer Herzl für seine Ideen des Zionismus in Kauf nehmen musste. Mit Zweigs Worten: „Diese Erinnerungen, ich weiß es wohl, scheinen von einem anderen Theodor Herzl zu erzählen als dem, den die Gegenwart kennt. Sie sprechen zunächst von einem einst berühmten und heute vollkommen vergessenen Schriftsteller, dessen Bildnis die ins Überzeitliche wachsende Gestalt des Zionisten Herzl vollkommen verschattet hat.“ (Verfasst 1937!) Sich zum jüdischen Volk zu bekennen, verschloss Herzl alle Türen und isolierte ihn in der Welt der europäischen Intellektuellen. Gleichzeitig blieb Herzl für das orthodoxe Judentum selten orthodox oder passend genug. Zweig schreibt über das Erbe von Herzl:

„Die Krankheit, die damals ihn zu beugen begann, hatte ihn plötzlich gefällt, und nur zum Friedhof mehr konnte ich ihn begleiten. Vor genau fünfundzwanzig Jahren. Ein sonderbarer Tag war es, ein Tag im Juli, unvergeßlich jedem, der ihn miterlebte. Denn plötzlich kamen auf allen Bahnhöfen der Stadt, mit jedem Zug bei Tag und Nacht aus allen Reichen und Ländern Menschen gefahren, westliche, östliche, russische, türkische Juden, aus allen Provinzen und kleinen Städten stürmten sie plötzlich herbei, den Schreck der Nachricht noch im Gesicht; niemals spürte man deutlicher, was früher das Gestreite und Gerede unsichtbar gemacht, daß hier einer großen Bewegung der Führer gefallen war. Es war ein endloser Zug. Mit einmal merkte Wien, daß hier nicht nur ein Feuilletonist gestorben war, ein Schriftsteller oder mittlerer Dichter, sondern einer jener Gestalter von Ideen, wie sie in einem Land, in einem Volk nur in ungeheuren Intervallen sich sieghaft erheben. Am Friedhof entstand ein Tumult, zu viele strömten plötzlich zu seinem Sarge, weinend, heulend, schreiend in einer wild explodierenden Verzweiflung, es wurde ein Toben, ein Wüten fast; alle Ordnung war zerbrochen durch eine Art elementarer und ekstatischer Trauer, wie ich sie niemals vordem und nachher bei einem Begräbnis gesehen: und an diesem ungeheuren, aus der Tiefe eines ganzen Millionenvolkes stoßhaft aufstürmenden Schmerz konnte ich zum erstenmal ermessen, wieviel Leidenschaft und Hoffnung dieser einzelne und einsame Mensch durch die Gewalt eines einzigen Gedankens in die Welt getragen.“

Zweig ist stets bemüht das Gute, Kräftige, Nützliche, Vorbildliche in den Personen zu schildern, seine Rede über Freud wirft ein ganz anderes Licht auf diesen Vater der Psychoanalyse, den Zweig für die Entdeckung der Seele nicht hochgenug preisen kann. Aus materialistischer Sicht betrachtet ist es sicher ein großer Gewinn, wenn man die Seele, den inneren Menschen neu erkennt! Leider blieb hier der noch wichtigere Schritt, den Erhalter der Seele zu erkennen, aus. Manchmal sind die Farben der Schilderungen sicherlich etwas überzeichnet und triumphalistisch (Zweig würde wohl sagen „idealistisch“). Am selbstkritischsten ließt sich Zweig in der Schilderung des Studenten Otto Weininger, – die Schilderung trägt den Untertitel „Vorbeigehen an einem unauffälligen Menschen“. Dieses immer vorangetriebene hohe Ideal dürfte es sein, an dem Zweig letzendlich selber zerbrach, als er in den Unruhen des zweiten Weltkriegs seine Welt brennen sah und als Flüchtling gleich auf seiner ersten Station Selbstmord beging.

Der Text über Walther Rathenau ist ein würdiger Abschluss für dieses Werk. Rathenaus Begabungen waren mir bis dahin nicht bekannt. ein jüdischer Deutscher, wohlhabender Industriellensohn, Chemiker, Halter mehrerer Patente, Dichter, Poet, weitreichender Autor, Fähig flüssig in Englisch, Italienisch und Französich zu kommunizieren, und heute vor allem als tragischer Reichsaußenminister bekannt. – Zweig trifft ihn mehrmals persönlich und ist tief beeindruckt: „Nichts hat mich mehr an ihm erstaunt als die geniale Organisation seines äußeren Lebens, während solcher Vielfalt der Interessen, dieses Freisein und Zeit-haben für Alles und Jedes bei unerhörtester Tätigkeit. Es war mein stärkster Eindruck, als ich ihn zum erstenmal sah, mein stärkster, als ich ihn das letztemal sah. Das erstemal – vor mehr als fünfzehn Jahren –, als ich nach längerer brieflicher Bekanntschaft ihn in Berlin anrief, sagte er mir am Telefon, er reise am nächsten Morgen für drei Monate nach Südafrika. Ich wollte natürlich sofort auf den doch gänzlich gelegentlichen Besuch verzichten, aber er hatte inzwischen schon zu Ende kalkuliert, die Stunden gezählt und bat mich, um 1/4 12 Uhr nachts zu ihm kommen, wir könnten dort zwei Stunden angenehm verplaudern. Und wir sprachen zwei und drei Stunden: nichts deutete auf irgendeine Spannung, auf eine Unruhe knapp vor einer Dreimonatsreise in einen andern Erdteil an. Sein Tag war eingeteilt, dem Schlaf sowie dem Gespräch ein gewisses Maß zugewiesen, das er voll erfüllte mit seiner leidenschaftlichen und unendlich anregenden Rede. Und so war es immer: man mochte kommen, wann man wollte, dieser tätigste Mensch hatte für den gelegentlichsten Menschen Zeit bei Tag und bei Nacht, es gab für ihn kein unerfülltes Versprechen, keine unerledigten Briefe, keinen vergessenen Anlaß im Tumult seiner Tätigkeit, und mit genau derselben bewundernden Stärke wie das erstemal habe ich dieses Genie seiner Lebensorganisation bei der letzten Begegnung gespürt“. Die Schilderung Rathenaus ist ein hilfreiches Korrektiv für die heutige Ignoranz gegenüber der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Um bei Rathenau zu bleiben- prophetisch korrekt deutet Zweig den Märtyrertods Rathenaus (Der Text erschien 1922!):

„Die dummen Jungen, die mit ihrer eingepeitschten Hinterhaltsheldentat dem deutschen Geiste zu dienen meinten, waren unbewußt im Einklang mit dem tiefsten Sinn seines Schicksals, denn nur durch das Hingeopfertsein ward das Opfer sichtbar, das Walther Rathenau auf sich genommen hatte. Aber vielleicht ist die Nation mehr um diesen Tod zu bedauern als er selbst. Welthistorische Gestalten soll man nicht sentimentalisch sehen und nicht ihnen langgemächliches Leben und umhüteten Bettod wünschen wie braven bürgerlichen Familienvätern: ihr wahres Schicksal ist nicht das persönliche, sondern das historische, das zeitlos bildsame, und das liegt in wenigen großen Augenblicken beschlossen. Das Höchste, das solchen Naturen verstattet ist, bleibt immer im Sinne Schopenhauers ein heroischer Lebenslauf. Rathenau hat diese letzte, diese höchste Lebensform eben durch seinen Tod erreicht: eine Stunde Weltwirken nur war ihm gegeben, die hat er groß genützt, und ein Beispiel steht nun dauernd an der Stelle, wo flüchtig, allzuflüchtig seine irdische Gestalt gestanden“

Das Buch ist ein großer Gewinn für jeden, der Zweig at his best in Kombination mit interessanten Biographien lesen möchte. – Zu weiteren biographischen Texten von Zweig werde ich unbedingt greifen!

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Georg Müller liest die Bibel und trifft auf die Erwählungslehre

Georg Müllers Autobiographie ist ein wirklich monumentales Werk. Leider ist auf deutsch nur ein Teil übersetzt worden, aber durchaus so viel, dass man einen Einblick in das Denken dieses Mannes bekommt, der prägend ist für das Denken der Brüdergemeinden bis heute ist. Müller gewährt Einblicke wie die entstehende Brüderbewegung auf Praktiken wie des „unbezahlten“ Predigtdienstes oder der „Führung beim Predigen“ gekommen ist. Punkte die in vielen Gemeinden bis heute relevant sind. Persönlich schwanke ich zwischen Bewunderung und Irritation, wenn ich Müllers Biographie lese. So gebe ich Müller z.B. Recht wenn er die Auswüchse einer verstaatlichen oder staatsnahen Kirche gründlich und treffend kritisiert. Wie er aber das Gegenstück realisiert hat, wirkt manchmal allzu willkürlich. Es will einem scheinen, dass Auswüchse der Brüderbewegung, an denen sie heute krankt (unendliche Streitigkeiten, Zersplitterung und eine gewisse Lehrfeindlichkeit) schon bei ihren Vätern ihre Keime hatten.

Dennoch kann uns Müller in vielen Dingen als Beispiel dienen, so in seiner Bereitschaft, sich von Gottes Wort formen zu lassen. Er war ein Treuer Knecht unseres Herrn! Er schreibt, wie er einige seiner Positionen fundamental überdenken musste, als er tiefer in Gottes Wort einstieg. Das Buch „Und der himmlische Vater ernährt sie doch“ kann man auch kostenfrei im Web lesen. Das nächste Beispiel zeigt vielleicht recht gut, wie einerseits die Kommentar-Feindlichkeit etwas anmaßendes an sich hat. Man muss fast an das Zitat von Spurgeon denken, als er einst sagte, wie seltsam es doch wäre, dass ausgerechnet die Menschen, die so viel Wert darauf legen, wie viel der Heilige Geist ihnen offenbart hat, so gering davon denken, was der Heilige Geist anderen offenbart hat. (aus „A Chat about Commentaries“, ab Zeile 9). Doch dann kommt Punkt 2 und 3 und 4 die jeden ernsthaften Christen ermutigen fleißig in der eigenen Bibel zu lesen und erneut bestätigen, dass ein ernsthaftes Bibellesen nicht ohne Frucht bleiben wird. Im späteren Verlauf berichtet er auch wie sich seine Haltung zur Missionsarbeit (von Organisation zur individuellen geistgeführten Berufung), zur Endzeit (vom Optimismus zum Pessimismus) und zur Taufe (von Kinds- zur Glaubenstaufe) geändert hat.

„1.) Nur das Wort Gottes kann unser Maßstab für die Beurteilung geistlicher Dinge sein; es kann uns nur durch den Heiligen Geist erklärt werden, der in unserer Zeit genauso wie zu allen Zeiten der Lehrer seines Volkes ist. Und nur der Heilige Geist kann uns unseren natürlichen Zustand zeigen, kann uns klarmachen, wie sehr wir einen Erlöser brauchen, kann uns befähigen, an Christus zu glauben, kann uns die Heilige Schrift erklären und beim Predigen beistehen usw. Dass ich ganz besonders den letzten Punkt verstand, war für mich von großer Bedeutung. Denn der Herr half mir, dies durch ein Experiment zu testen, indem ich alle Kommentare und fast jedes andere Buch zur Seite legte und nur das Wort Gottes las und studierte. Das Ergebnis war, dass ich an dem ersten Abend, an dem ich mich zu Gebet und Nachdenken über die Heilige Schrift in mein Zimmer zurückzog, in wenigen Stunden mehr lernte als bisher in vielen Monaten des Studiums. Aber der eigentliche Unterschied war, dass ich, indem ich dies tat, wirkliche Festigkeit für
meine Seele erhielt.
2.) Vor dieser Zeit hatte ich mich sehr gegen die Lehre der Erwählung und der bis zum Ende bewahrenden Gnade gewehrt – so sehr. dass ich noch wenige Tage nach meiner Ankunft in Teignmouth die Erwählung eine teuflische Lehre genannt habe. Aber nun wurde ich dahin geführt, diese kostbaren Wahrheiten durch das Wort Gottes zu untersuchen. Ich las das Neue Testament von Anfang an durch und achtete besonders auf alles, was mit diesen Lehren zu tun hatte. Zu meinem großen Erstaunen fand ich, dass jene Stellen, die über Erwählung und Bewahrung reden, etwaviermal so häufig sind wie jene, die scheinbar gegen diese Wahrheiten reden. Und wenig später, als ich auch diese Stellen näher untersucht und verstanden hatte, halfen auch sie mir in der Bestätigung dieser beiden Lehren….“

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Tipp: Johannes Kuhlo (Helmut Ludwig)

Johannes Kuhlo (1856-1941) entstammte dem fruchtbaren Erweckungsboden des Minden-Ravensberger Landes. Schon im elterlichen Pfarrhaus empfing er entscheidende Eindrücke für sein späteres Leben, die während des Theologiestudiums auf den Universitäten Halle, Leipzig und Erlangen noch vertieft wurden

Eine Praktikantenzeit im Rauen Haus, der Gründung Wicherns, in Hamburg ließ den jungen Kandidaten der Theologie wertvolle Einblicke tun in die segensreiche Arbeit der männlichen Diakonie. Sein erstes Pfarramt in dem ländlichen Hüllhorst führte Kuhlo wieder in seine engere Heimat zurück, wo er zehn Jahre in großem Segen wirken durfte. Dann holte ihn Vater Bodelschwingh als Vorsteher des Brüderhauses Nazareth an die Betheler Anstalten bei Bielefeld. Hier hat Kuhlo fast fünf Jahrzehnte gelebt und gearbeitet. Noch im Ruhestand, ja bis zu seinem Heimgang im 85. Lebensjahr aber war er unermüdlich tätig als Vorkämpfer der Posaunenarbeit, die gerade ihm entscheidende Impulse verdankt. Sein Flügelhorn begleitete ihn das ganze Leben lang

Die Liebe zur Musik lag den Kuhlos im Blut. Schon im Elternhaus begann er als Sechsjähriger zu blasen, und später hat er sich in Wort und Schrift, auf ungezählten Reisen, Konferenzen und Festen für die Posaunensache eingesetzt. Kuhlos Posaunenbücher sind heute jedem christlichen Bläser ein Begriff, und als der »Posaunengeneral« lebt Johannes Kuhlo, der originelle Westfale, im Andenken der Gemeinde Jesu fort.

ceBooks.de im Folgen Verlag, als eBook 3,99 EUR, ePub/Mobi, erhältlich bei: ceBooks.de

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Tipp: Napoleon Bonaparte (Gottfried Mai)

Den tiefsten Eindruck in der Weltgeschichte haben Menschen hinterlassen, die gleichzeitig Feldherren und Staatsmänner waren. Mehr als jeder andere vor ihm beeinflusste Napoleon Bonaparte die moderne Welt hinsichtlich des Kriegswesens, der Gesellschaftsordnung, der Verwaltung und Gesetzgebung.

Sein Aufstieg in wenigen Jahren vom einfachen Artillerieoffizier zum Kaiser der Franzosen und Herrscher über weite Teile Europas ist märchenhaft und beispiellos. Weniger märchenhaft, sondern nur noch brutal war die Ausübung seiner Macht, deren Versuchung er in der unersättlichen Gier nach ständiger Ausweitung erlag.Die Königin Louise von Preußen hat nach ihrer Begegnung mit Napoleon im Jahre 1807 in Tilsit fast prophetisch das Urteil gesprochen: „Er ist ohne alle Mäßigung, und wer nicht Maß halten kann, verliert das Gleichgewicht und fällt.“ Napoleon vereinigte in seiner Hand mehr Macht als sie je Karl der Große besessen hatte. Er triumphierte über Päpste, Kaiser und Könige.

Auf dem Schlachtfeld hatte er seine Macht erworben dort zerrann sie ihm auch, nachdem er in sechzig Schlachten das Blut ungezählter Menschen zu seinem Ruhm und seiner Ehre vergossen hatte. Nach 20 Jahren Machtfülle verlor er das Spiel um die Macht und musste als machtloser Gefangener erkennen, dass Jesus Christus, dessen Kraft in den Schwachen mächtig ist, über mehr Macht verfügt, als die Mächtigsten dieser Welt.

ceBooks.de im Folgen Verlag, als eBook 5,99 EUR, ePub/Mobi, erhältlich bei: ceBooks.de

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Tipp: Albrecht Dürer (Helmut Ludwig)

Albrecht Dürer (1471-1528) entstammte einer kinderreichen Familie, er war das dritte von achtzehn Kindern. Bereits mit fünfzehn Jahren war er so sehr vom Zeichnen und Malen fasziniert, dass sein Vater ihn in eine Meisterlehre gab. So kam der junge Dürer zu Michael Wolgemut, um Technik, Stil und Kunst des Malens zu lernen.

1490 begannen seine Wanderjahre. Der Maler deutscher Frömmigkeit ist viel in der Welt herumgekommen. Italien und die Niederlande mit ihren profilierten Vertretern der Kunst haben ihn besonders angezogen und bereichert. Dass der berühmt gewordene und aus der deutschen Kunstgeschichte nicht mehr wegzudenkende Künstler ein demütiger und glaubender Mensch war, dass er mit brennendem Herzen die Ereignisse der reformatorischen Bewegung verfolgte, ist nicht allgemein bekannt.

So will dieses eBook vom Leben und Schaffen Albrecht Dürers Zeit, Werk und Persönlichkeit eines begnadeten Künstlers erschließen.

eBook 2,99 EUR, ePub/Mobi, erhältlich bei: ceBooks.de

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Tipp: William Carey, der Vater der modernen Mission

William Careys Werk ist kaum zu überschauen. Sein Einfluss in Indien ist nicht hoch genug zu schätzen. So ist auch die Abschaffung des Missbrauchs der Witwenverbrennungen auf seinen Einsatz zurückzuführen. Mehrere Pflanzen wurden von ihm entdeckt und beschrieben. Jedoch ist er vor allem Missionar und Bibelübersetzer gewesen. Als Sprachgenie war es ihm möglich das Neue Testament in 22 Sprachen zu übersetzen. Die ganze Bibel hat er zudem in weitere 6 Sprachen übersetzt, darunter Sanskrit, Hindi, Marathi und Bengalisch. Vor allem die bengalische Bibelübersetzung war sein Lebenswert, viele weitere Übersetzungen verstehen sich natürlich als Pionierarbeit.

Wenn mir etwas bei der Biographie nicht gefallen hat, dann das sie zu kurz ist. Ein derart umfangreiches Werk, wie die Mission in Serampore kann man kaum hinreichend auf etwas mehr als 250 Seiten beschreiben. Dennoch ist das Buch ein gutes Einstiegswerk und gibt eine gute Übersicht über einen der größten Missionare seit der Zeit der Apostel. Man könnte zum Leben Careys an dieser Stelle zahlreiche Ausführungen machen, z. B. seine Kampf gegen das Kastensystem. Mitglied ihrer Gemeinschaft konnte nur jemand werden, der auch mit Christen anderer Kasten und Herkünfte Gemeinschaft pflegt. Manche „kulturellen“ Gepflogenheiten mussten der Lehre der Schrift weichen.

Seine Reformen im Bildungssystem, sein Kampf gegen die Sklaverei, sein Beispiel für die weltweite Missionsbewegung überhaupt, sein Einfluss auf weitere bekannte Missionare wie Adoniram Judson oder Henry Martin, Seine problematische Beziehung zu seiner ersten Frau, die ihren Aufenthalt in Indien nicht verkraftete und wahnsinnig wurde, sind nur einige Themen die einer intensiven Besprechung wert sind. An dieser Stelle jedoch möchte ich ein Schreiben anhängen, dass er an seinen Sohn Jabez schrieb, als dieser sich ebenfalls der Mission weihte und an eine Missionsstation ausgesandt wurde. Die folgenden Zeilen habe ich in der Biographie über William Carey von S. Pearce Carey, erschienen im CLV-Verlag (9,90 EUR), gefunden (S. 201 f.). Weiterlesen

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Von einem, der zuerst nach dem Reich Gottes trachtete

1224_0Dieses Buch war schon einige Jahre in meinem Regal. Bei einer Bestellung bei cbuch.de war es günstiger, das Buch mit dazu zu bestellen, als den Versand zu zahlen. Erst jetzt kam ich dazu es zu lesen: Viele Entwicklungen, die kennzeichnend für die Erweckung in der Brüderbewegung sind, gehen auf Praktiken und Erkenntnisse von Groves zurück.

Als reicher Zahnarzt beschließt Groves (übrigens war sein Schwager niemand geringeres als Georg Müller) zuerst 10% und später 25% seines Einkommens Gott abzugeben. Aber er stellt fest, dass kein Bereich seines Lebens Privatsphäre bleiben darf. Und alles, auch sein Vermögen, Gott geweiht werden muss. Somit begnügt er sich damit, mit dem nötigsten auszukommen, alles andere gehört dem Herrn. Sein Motto ist: „Arbeite hart, verbrauche wenig, gib viel, und das alles für Christus“. 1827 soll Groves der erste gewesen sein, der vorschlug, dass kein ordinierter Pastor/Prediger anwesend sein muss, damit die Gemeinde das Brot brechen darf.  Groves war keiner, der Wasser predigte und Wein trank. Als er 1825 das Buch „Christliche Hingabe“ veröffentlichte, konnte jeder sehen, dass er das glaubte, was er lehrte. Somit war Groves ein großes Vorbild für Brüder wie Georg Müller, allein aus Glauben zu leben. Weiterlesen

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Durch viel Trübsal

Spurgeon berichtet immer wieder von den tiefen Gewissensbissen, die ihn als Teenager und Jugendlichen plagten:

Mein Herz war Brachland, mit Unkraut bedeckt, aber eines Tages kam der große Bräutigam und begann, meine Seele zu pflügen. Er kam mit zehn schwarzen Pferden, er benutzte eine scharfe Pflugschar und zog tiefe Furchen. Die schwarzen Pferde, das waren die zehn Gebote, und es war die Gerechtigkeit Gottes, die meinen Geist wie eine Pflugschar aufriss. Ich war verdammt – hoffnungslos, hilflos – ich dachte, ich stünde direkt vor der Hölle. Dann kam eine neue Zeit des Pflügens in eine andere Richtung. Denn als ich das Evangelium zu hören begann, tröstete es mich nicht. Ich wünschte wohl, daran Teil zu haben, aber ich fürchtete, eine solche Gnade komme für mich nicht in Frage.  Die auserwähltesten Verheißungen Gottes blickten mich finster an, und seine Drohungen donnerten auf mich herab. Ich betete, fand aber keine Antwort des Friedens. Dieser Zustand hielt lange an.

Es quälte Spurgeon zutiefst, dass er keinen Frieden mit Gott finden konnte. Seine tiefen Erfahrungen waren für sein geistliches Leben von großer Bedeutung. Denn erstens konnte er dadurch umso mehr die Errettung erfahren und schätzen und zweitens konnte er auch als Evangelist ein feinfühliger Seelsorger werden. Er selber sagt zu seinen Gewissensqualen: Weiterlesen

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In Erinnerung an C.H. Spurgeon

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Am 31. Januar 1892, vor 121 Jahren, ging Charles Haddon Spurgeon Heim zu seinem Herrn Jesus, von dem er seit seinem 16. Lebensjahr unaufhörlich predigte. Predigen war seine Leidenschaft, der er sich mit ganzer Hingabe widmete. Und das, was er vor über 120 Jahren predigte, wird heute noch gelesen, geliebt und gehört. Wir haben hier im Blog einige Male auf Spurgeon und seine Werke verwiesen. Heute ist ein guter Tag, wieder daran erinnert zu werden. Meine Lektüre an diesem denkwürdigen Tag wird der Bestseller von Spurgeon Ganz aus Gnade in der erneuerten Auflage vom Herold Verlag sein.

1. Bibliographie: Deutsche Bücher von Charles H. Spurgeon
2. Spurgeons Autobiografie in 4 Bänden
3. Spurgeon über das Lesen (Teil 1, Teil 2, Teil 3)
4. Susannah Spurgeon – Die Frau an der Seite des Predigerfürsten (Rezension)
5. 32 Dinge, die du von Spurgeon vielleicht noch nicht kennst (externer Link in englischer Sprache)

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Bibliographie: Biographien

Im Folgenden habe ich versucht alle Biographien von Männern und Frauen Gottes zusammenzustellen, welche es auf deutsch zu erwerben gibt. Aufgrund der großen Bandbreite an antiquariaten Werken werden (bis jetzt) nur Werke berücksichtigt, welche man neu erwerben kann. Es wurde zudem versucht auf vorhandene Wikipedia-Artikel oder Webseiten über die vorgestellten Menschen zu verweisen, damit man sich schon ein erstes Bild über die einzelnen Personen machen kann. Desweiteren wurde auch eine chronologische Auflistung angestrebt. Für Tipps, Hinweise und Ergänzungen bin ich dankbar.

Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist. Hebr. 12,1

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