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Standardwerk zur Heiligen Dreieinigkeit Gottes

The Holy Trinity: In Scripture, History, Theology, and Worship (English Edition) von [Robert Letham]Ich glaube in der letzten Zeit hat mich kaum ein Thema mehr beschäftigt als die Dreieinigkeit. Es gab hier so viel Unklarheit, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen konnte. Einige Beispiele. Im Grunde genommen wäre das Modell das ich aus der Dreieinigkeit zeichnen würde in etwa so etwas wie eine „Zweieinigkeit“ von Vater und Sohn + einem in irgend einer Weise untergeordneten Heiligen Geist. Ehrlich gesagt kenne ich auch kaum einen aus dem konservativen Milieu der nicht in irgend einer Weise die Subordination des Sohnes lehren würde.

Der Sohn weiß ja schließlich nicht, wann das Ende der Zeiten anbrechen soll (Mt. 24,36). So ein Modell endet schließlich im Tritheismus: Die Lehre von drei göttlichen Wesen, die sich zudem im Umfang ihrer Göttlichkeit unterscheiden würden. Ein klarer Verstoß gegen die Einheit Gottes, die an so vielen Stellen der Schrift gelehrt wird. Zudem muss man eingestehen, dass die Dreieinigkeit so gut wie keine Rolle im Evangelikalismus spielt. Man wird zwar im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft, aber das die Dreieinigkeit das typisch christliche Element unserer Gotteslehre ist (z. B. im Vergleich zum Judentum, nicht nur zum Islam) wird in der Anbetung viel zu selten  ausgearbeitet. Mir ist es geradezu peinlich, wie viele Jahre ich die Omas in der Gemeinde, die ihre Gebete mit „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ beendeten, mit schrägen Blicken anblickte, im Verdacht, es wäre noch ein Restkatholizismus in ihrer Pietät enthalten. Weiterlesen

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Die Heilige Dreieinigkeit

Ich glaube in der letzten Zeit hat mich kaum ein Thema mehr beschäftigt als die Dreieinigkeit. Es gab hier so viel Unklarheit, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen konnte. Einige Beispiele. Im Grunde genommen wäre das Model das ich aus der Dreieinigkeit zeichnen würde in etwa so etwas wie eine „Zweieinigkeit“ von Vater und Sohn + einem in irgendeiner Weise untergeordneten Heiligen Geist. Ehrlich gesagt kenne ich auch kaum einen aus dem konservativen Milieu, der nicht in irgendeiner Weise die Subordination des Sohnes lehren würde. Der Sohn weiß ja schließlich nicht, wann das Ende der Zeiten anbrechen soll (Mt. 24,36). So ein Model endet schließlich im Tritheismus: Die Lehre von drei göttlichen Wesen, die sich zudem im Umfang ihrer Göttlichkeit unterscheiden würden. Ein klarer Verstoß gegen die Einheit Gottes, die an so vielen Stellen der Schrift gelehrt wird. Zudem muss man eingestehen, dass die Dreieinigkeit so gut wie keine Rolle im Evangelikalismus spielt. Man wird zwar im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft, aber das die Dreieinigkeit das typisch christliche Element unserer Gotteslehre ist (z.B. im Vergleich zum Judentum, nicht nur zum Islam) wird in der Anbetung viel zu selten ausgearbeitet. Mir ist es geradezu peinlich, wie viele Jahre ich die alten Damen in der Gemeinde, die ihre Gebete mit „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ beendeten, mit schrägen Blicken anblickte, im Verdacht, es wäre noch ein Restkatholizismus in ihrer Pietät enthalten. Zunehmend musste ich eingestehen, wie Analogien in der Erklärung der Dreieinigkeit im besten Fall als kindlich misslungen zu gelten sind. Man denke an das Model des Wassers: So wie Wasser drei Formen besitzt (Eis, Dampf, Flüssig) und doch immer Wasser bleibt, wäre es auch mit Gott. Doch dieses Model hat mehr Ähnlichkeit mit etwas, das die Kirche als Irrlehre des Modalismus (von Modus, Modi) zur Seite getan hat: Die verschiedenen Personen der Dreieinigkeit sind dann nur „Modi“ oder Erscheinungsformen der einen Person. Die Unterschiede der Personen verschwimmen und verschwinden so. Gleichzeitig wuchs zunehmend die Herausforderung an die Kinder ein biblisches Gottesbild zu vermitteln. Wer ist der Gott, auf dessen Wort wir hören, dem wir folgen, den wir anbeten? Ein zu großes Vermeiden über das Thema Dreieinigkeit nachzudenken, kann man auch kaum gut heißen. Es klingt zu sehr nach: „Was redest du da über Gott, ich will einfach wissen wie ich in den Himmel komme“. Können wir dann als gleichgültige Götzenanbeter die Rechtfertigung aus Gnaden überhaupt beanspruchen? Vielleicht spielt die Dreieinigkeit in unserem Leben deswegen eine solch geringe Rolle, weil wir so wenig Zeit im Gebet verbringen oder unsere Gebete eher dem Vortragen von Wunschlisten ähneln.

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Preis und Ehre dem dreieinigen Gott

Beim Lesen von Robert Lethams Werk über die Heilige Dreieinigkeit Gottes bin ich über diesen Auszug des Pfingstgebets der syrisch-orthodoxen Kirche Südindiens gestoßen. Diese Christen führen ihre Gründung auf die Missionsarbeit von Thomas zurück! Die vollständige Liturgie zu Pfingsten findet sich hier.  Typisch Ostkirche: „Gott, Erbarme dich meiner!“. Auch Typisch Ostkirche (laut Letham): „Die Dreieinigkeit ist zentraler für das Leben und die Anbetung der Gemeinde als im Westen“. Dieses Gebet bestätigt Lethams Annahme:

„Ehre sei Ihm, der unsichtbar, verborgen und über allem menschlichen Denken, Sinnen und Verständnis erhaben ist. Er, selbstexistent und selbstgenügsam, Schöpfer und Erhalter aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge hat keinen Anfang und wird immerdar ohne Ende bestehen. Der ewige, unvergängliche und unergründliche eine wahre Gott. Ein Wesen, eine Autorität und ein Wille des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. In ihm ist kein Name ohne eine Person und keine Person ist jünger oder älter als die andere Person, noch gibt es einen Wandel oder eine Veränderung einer Person, ob zum Wachstum oder zur Erniedrigung. Kein Name und keine Person ist jünger oder von der göttlichen Substanz getrennt. Wenn der „Vater“ sagen, dann kommen der Sohn und der Heilige Geist von ihm. Wenn wir „Sohn“ sagen, dann werden der Vater und der Heilige Geist durch Ihn erkannt. Wenn wir „Geist“ sagen, dann sind der Vater und der Sohn in ihm vollkommen. Der Vater ist der Schöpfer, ungeboren. Der Sohn ist geboren und gebiert nicht. Der Heilige Geist geht vom Vater aus und empfängt vom Sohn die Person (consubstantial) und das Wesen (co-essential) des Vaters. Ihm gebührt Ruhm, Ehre und Macht zu dieser Zeit der Pfingstfeier und zu allen Festen, Zeiten, Stunden und Zeitpunkten von nun an in allen Tagen unseres Lebens für immer.“

Ich entschuldige mich für eine schwache Übertragung, da dieses Gebet so zweimal übersetzt wurde. Dennoch spürt man auch so die Anbetung der Heiligen Dreieinigkeit.