Alle Artikel mit dem Schlagwort “Biografie

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Buchrezension: Abraham Kuyper – moderner Calvinist, christlicher Demokrat

Abraham KuyperUm wen geht es in dieser Biografie? Bratt beschäftigt sich mit der schillernden Gründergestalt des niederländischen Neo-Calvinismus, Abraham Kuyper (1837-1920). Es ist wahrlich nicht einfach, ein Portrait dieses vielschichtigen Lebens nachzuzeichnen. Der Theologie, Journalist und Politiker hat nicht nur die erste politische Partei der Niederlande gegründet. Ebenso hat er eine Abspaltung von der niederländischen reformierten Kirche (Hervormde Kerk) angeführt sowie die Vereinigung mit einem abgespaltenen Teil mit vorangetrieben. Er gründete die Freie Universität Amsterdam und war dort lange Zeit Professor für Systematische Theologie. Als ständiges Sprachrohr dienten die Zeitungen, für die er unaufhörlich Beiträge produzierte. Kuyper stammt aus dem Haus eines Theologen und studierte selbst als „Provinzler“ an der renommierten Universität Leiden Theologie.

Seine Promotion schrieb er über die Ekklesiologie des polnischen Reformators Johannes à Lasco. Es handelte sich um die Erweiterung eines Manuskripts, für das er bereits früher einen Preis gewonnen hatte. Voraussetzung für dieses Studium waren seine ausgezeichneten Kenntnisse der klassischen Sprachen, die ihn in die Lage versetzten ein Manuskript in Latein zu verfassen. Wichtig zu erwähnen ist sein Bekehrungserlebnis während seines ersten Pastorats im ländlichen Beesd. Dass Kuyper zum orthodoxen Calvinismus gefunden hat und dort zur Ruhe gekommen ist, stellte den letzten Schritt einer religiösen Odyssee in seiner Jugend dar.

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Verlosung: Schlachter, Tozer, Hornbacher *BEENDET*

UPDATE: Die Gewin­ner ste­hen fest und wer­den benach­rich­tigt. Die Pakete haben Ruth Eckstein, Christian und Margrit! Herz­li­chen Glückwunsch!

Drei kleine Buch-Pakete haben wir geschnürt, die auf interessierte Leser warten. In dieser Woche verlosen wir die Titel Ich habe einen Tumor, Mama! (Maria Hornbacher), Muss man Gott fürchten (A.W. Tozer) und Franz Eugen Schlachter (Karl-Herrmann Kauffmann). Warum machen wir die Verlosungen eigentlich? Diese Frage habt ihr euch vielleicht schon mal gestellt.

In erster Linie geht es uns darum, inhaltlich wertvolle Bücher zu verbreiten und ihre Bekanntheit zu vergrößern. Wir erhalten in der Regel keine kostenfreien Verlos-Exemplare durch die Verlage. Das bedeutet, dass wir die Bücher selbst auswählen und es sich nicht um indirekte Werbung durch die herausgebenden Verlage handelt.

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Durch viel Trübsal

Spurgeon berichtet immer wieder von den tiefen Gewissensbissen, die ihn als Teenager und Jugendlichen plagten:

Mein Herz war Brachland, mit Unkraut bedeckt, aber eines Tages kam der große Bräutigam und begann, meine Seele zu pflügen. Er kam mit zehn schwarzen Pferden, er benutzte eine scharfe Pflugschar und zog tiefe Furchen. Die schwarzen Pferde, das waren die zehn Gebote, und es war die Gerechtigkeit Gottes, die meinen Geist wie eine Pflugschar aufriss. Ich war verdammt – hoffnungslos, hilflos – ich dachte, ich stünde direkt vor der Hölle. Dann kam eine neue Zeit des Pflügens in eine andere Richtung. Denn als ich das Evangelium zu hören begann, tröstete es mich nicht. Ich wünschte wohl, daran Teil zu haben, aber ich fürchtete, eine solche Gnade komme für mich nicht in Frage.  Die auserwähltesten Verheißungen Gottes blickten mich finster an, und seine Drohungen donnerten auf mich herab. Ich betete, fand aber keine Antwort des Friedens. Dieser Zustand hielt lange an.

Es quälte Spurgeon zutiefst, dass er keinen Frieden mit Gott finden konnte. Seine tiefen Erfahrungen waren für sein geistliches Leben von großer Bedeutung. Denn erstens konnte er dadurch umso mehr die Errettung erfahren und schätzen und zweitens konnte er auch als Evangelist ein feinfühliger Seelsorger werden. Er selber sagt zu seinen Gewissensqualen: Weiterlesen

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Thomas von Aquin (Biografie)

Thomas von AquinWer wie ich ein angefressener Leser von Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) ist, freut sich auf die Lektüre jedes Buches von ihm. Der brillante Autor schreibt in einer dichten, humor- und vor allem gehaltvollen Art. Kein Wunder existieren von ihm Hunderte von Zitaten und Aphorismen. Einzelne Sätze behalten auch ausserhalb des Zusammenhangs eine hohe Wirkung. Nach seiner Autobiographie, den bekannten Werken „Orthodoxie“ und „Ketzerei“ sowie einigen Bänden seiner Detektivromane machte ich mich an die kurze Biografie über den grossen Theologen des Mittelalters, Thomas von Aquin (1225-1274).

Bei einem Buch ist es stets ratsam, die Absicht des Autors zu erfahren. Chesterton schickt voraus, dass man vom heiligen Thomas „nur einen Plan anlegen wie von einer labyrinthischen Stadt“ (122 ) anfertigen könne. So masst Chesterton sich nicht an, mit seinem kurzen Beitrag eine hinreichende Einführung in das umfangreiche Werk zu bewerkstelligen. Die einzelnen Kapitel sind denn eine Mischung zwischen einzelnen Fragmenten seiner Biographie und einigen inhaltlichen Referenzpunkten. Weiterlesen

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Wolfgang Dyck – Der große Auftrag

Als uneheliches Kind geboren und in Heimen und Erziehungshäusern aufgewachsen wurde Wolfgang Dyck schon als Jugendlicher wiederholt straffällig und verbrachte elf Jahre seines Lebens hinter Gefängnis- und Zuchthausmauern. Durch den Kontakt zur Heilsarmee erlebte Dyck 1960 in Stuttgart seine Umkehr zu Jesus Christus, die sein Leben total veränderte. Aus dem ehemaligen Schwerverbrecher wurde nun ein leidenschaftlicher Rufer zu Jesus Christus. In Kneipen, Nachtlokalen, Gefängnissen und auf der Straße verkündigte er die Frohe Botschaft vom Kreuz. 1970 verstarb er bei einem tragischen Autounfall mit gerade erst 39 Jahren. Trotzdem sind seine Predigten auch heute noch äußerst aktuell. Sein Stil ist einfach, lebendig und erfrischend. An dieser Stelle, sollen die heute noch verfügbaren Werke von und über Wolfgang Dyck vorgestellt werden.

1. Der große Auftrag
Ich war überrascht, dieses Buch in verschiedenen Internetbuchhandlungen (z.B. leseplatz.de) zu finden. Für gerade einmal einen Euro bekommt man vier Predigten von Wolfgang Dyck über den Missionsbefehl. Ein kleiner Auszug aus dem Buch:

Nein, Gott hat nicht angeordnet, dass wir uns gegenseitig die Köpfe waschen sollen. Deine Gedanken sind biblisch rein, orthodox, fundamentalistisch, ich bezweifle es nicht. Aber die Welt pfeift auf deine reinen Gedanken.  Sie möchte Taten sehen. Sie will die Kirche sehen als eine Stadt auf dem Berge, herausgenommen aus allem und klar zu durchschauen in ihrer Begründung und Zielsetzung. 

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Ohne Pampers und Waschmaschine

ohne pampers

Eigentlich wollte Riesken Krampulz dem Drängen ihres älstesten Sohnes nicht beigeben. Ein Buch über ihr Leben schreiben zu lassen, war ihr zu viel Aufmerksamkeit: „Wir sollten uns selbst nicht so wichtig nehmen, es geht doch nicht um uns, sondern darum, dass der Herr verherrlicht wird.“ Doch kurz bevor die Autorin mit ihr Kontakt aufnimmt, liest Riesken folgendes Psalmwort: „Kommt her, höret zu, alle die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an mir getan hat.“

So wird Riesken Kamputz bewusst, dass ihre Erfahrungen mit Gott auch eine Verantwortung für sie sind, von diesen anderen Menschen zu erzählen. So entstand dieses kleine Büchlein, das die Biografie einer Frau beschreibt, die 1938 als Frühchen in Rumänien geboren wird, in ihrem Leben 17 Kinder großzieht, ihre Eltern und ihren Schwiegervater pflegt und schließlich auch ihren Ehemann versorgt, der ganz plötzlich eine Hirnblutung erleidet. Weiterlesen

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NIMM UND LIES verlost Fritz Binde-Biografien - November 2012 *BEENDET*

UPDATE: Die Gewin­ner ste­hen fest und wer­den im Laufe des Tages per E-Mail benach­rich­tigt: Friedrich, Sven und Fred.

Herz­li­chen Glückwunsch!!!

Ihr lieben Leser des NIMM UND LIES-Blogs. Es geht weiter mit den monatlichen Verlosungen. Der Verlag Linea hat uns freundlicherweise drei Exemplare der eben im Verlag erschienenen Fritz Binde-Biografie zur Verfügung gestellt.

 

Der innerlich von Unruhe getriebene Uhrmacher Fritz Binde (1867–1921) schloss sich freidenkerischen Kreisen an und hoffte, hier seine Ideale vom Guten und Schönen zu verwirklichen. Doch mehr und mehr entwickelte er sich zum kritischen Denker und Zweifler.

Dann feierte er Erfolge in der Arbeiterbewegung – als Schriftsteller und Redner. Doch letztlich blieb er unzufrieden und unerfüllt. Schließlich wird gerade ein persönlicher Zusammenbruch zu einem neuen Anfang: Fritz Binde findet zum Glauben an den verborgenen und doch lebendigen Gott.

Dieses Mal machen wir es nicht so leicht, an ein Exemplar zu kommen. Ein sinnfreier Kommentar reicht nicht aus ;).

Wir möchten von Dir wissen: Hast Du einen E-Book-Reader oder planst Du demnächst einen Reader zu erwerben? Oder nutzt du dein Tablet um E-Books zu lesen? Weiterlesen

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Fritz Binde über das Wissen der Welt und das Wissen über Gott

„Ich hatte einen Plan gemacht. Streben wollte ich, streben jede Stunde und mit allen Kräften. Aber nach was? Maler wollte ich werden. Aber malen konnte ich nur am Sonntag. Sollten die Abende der Woche verloren gehen mit dem Geschwätz der sogenannten Freunde? Das musste aufhören. Da sah ich im Schaufenster einer Buchhandlung eine Reihe blaugrauer Bücher stehen. „Wissen der Gegenwart“ stand darüber und jeder Band kostete eine Mark.

Bildquelle: www.verlag-linea.de

Auf einmal wusste ich, wonach ich streben wollte,  nämlich nach mehr Wissen als mir die Schule und Vaters Bibliothek gegeben haben, nämlich nach dem gesamten Wissen der Gegenwart – über alles in der Welt. Auch über Gott. Ja, auch über Gott. Und da wusste ich auch, wo von jetzt an die Mark bleiben sollte, die mir Vater jede Woche als Taschengeld gab. Einen solch blaugrauen Band würde ich mir dafür kaufen, jede Woche einen, und an den Abenden jeder Woche würde ich ihn durchlesen. So fing ich an und führte es aus, Woche um Woche. Ich las vom Licht, vom Schall, von der Wärme und Elektrizität, von Fixsternen und Kometen, von der Sonne und den Planeten, von der Erde und ihrem Gestein, vom Bau und Wachstum der Pflanzen, von den Werkzeugen und der Geschichte der Tiere, vom Bau und Werden des Menschen, von den Kulturen und Künsten der Rassen und Völker und von der Geschichte der Staaten.  Weiterlesen

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Iain H. Murray: John MacArthur

Bildquelle: www.cbuch.de

Seit über 40 Jahren dient John MacArthur als Pastor in der Grace Community Church in Kalifornien und ist durch seine schriftauslegenden Predigten weit über die Vereinigten Staaten bekannt geworden. Ich weiß nicht mehr, welches Buch ich von ihm als erstes gelesen habe. Sicher ist, dass es in den vergangenen Jahren immer mehr geworden sind.

Es bedarf nicht wenig Fleiß, Beständigkeit und noch mehr Gnade, über Jahrzehnte hinweg einer Gemeinde treu zu dienen und nicht schon in jungen Jahren den Dienst des Predigers aufzugeben und eine vielversprechende Karriere als Profisportler zu beginnen. Erst ein schwerer Autounfall veranlasst den jungen John sein Leben Christus zu weihen und dass zu tun, „was er von mir will, nämlich sein Wort zu verkündigen.“

Die folgenden Jahrzehnte als Hirte der Gemeinde verlaufen mit Höhen und Tiefen, im Vergleich mit anderen Dienern Gottes aber eher gleichmäßig. Immer wieder fällt MacArthur dadurch auf, dass er sich – oft erst nach abwartendem Zögern – gegen Entwicklungen in der christlichen, evangelikalen Welt ausspricht. Damit macht er sich nicht nur Freunde und ihm wird mangelnde Demut vorgeworfen. Weiterlesen

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Und trotzdem habe ich JA gesagt

Bildquelle: boas-verlag.de

Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden. Wenn Christen heiraten, bedeutet dieser Satz aus der Bibel weit mehr als ein frommer Wunsch. Es ist der grundsätzliche Ausschluss einer Trennung. Es gibt kein Zurück.

Beim Lesen der dünnen Biografie von Brigitte Grill ahnt man, dass sie nicht nur einmal innerlich mit sich selbst und ihrem Versprechen gerungen hat.

Sie ist Ende zwanzig als sie dem scheinbar familienlosen Martin das erste Mal begegnet. Dann werden sie Freunde. An dem herrlich sonnigen Tag, an dem sie sich verloben wollen, beginnt Martin zu erzählen. Was nun folgt, ist der Bericht einer schlimmen Kindheit, die über Brigittes Vorstellungskraft hinausgeht. Der Vater lebt nicht mehr, die Mutter seit Jahren in der Psychiatrie. Weiterlesen