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Christus in der ganzen Schrift erkennen und verkündigen
Literaturhinweise für ein Bibelstudium mit Christus im Zentrum

Preaching Christ in All of Scripture (English Edition) by [Edmund P. Clowney]Meine Reise in ein Bibellesen mit Christus im Zentrum fing mit Edmund Clowney an. Zuerst bin ich auf die von Clowney mit Tim Keller gemeinsam gehaltene Vorlesung „Preaching Christ in a Postmodern World gestoßen“.  Diese war ein gewisser Startpunkt und später griff ich zur Vorlesung zur biblischen Theology von Clowney, die ebenfalls kostenfrei zugänglich ist.

Seine Strategie stellt Clowney in Kürze auch in einem Essay vor, der das Einleitungskapitel zu einem Predigtsammelband von ihm darstellt: Preaching Christ in All of Scripture – Christus aus der ganzen Schrift predigen.

Durch Clowney habe ich auch unerwartete Fährten der Schrift entdeckt, die zu Christus führen. In seiner Vorlesung führt Clowney aus, wie z.B. das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ auf Christus zeigt: Gott nimmt nicht eine bereits vorhandene Institution der Ehe, um diese als Metapher für die Liebe Christi zu seiner Gemeinde zu verwenden, sondern die Ehe ist ein Abbild einer längst, ja vor Grundlegung der Welt vorhandenen Realität, der dienenden Liebe Christi. Unsere Ehen werden an diesem Anspruch, der im Sohn Gottes zu sehen ist, gemessen. Deswegen ist Ehebruch und Hurerei auch so tragisch, da wir dem nicht nachkommen, zu dem wir als Abbilder/Bilder Gottes berufen sind. Apropos Bilder Gottes. Sollen wir uns nicht auch deswegen keinerlei Bilder von Gott machen, da Gott selbst „den Abganz seiner Herrlichkeit“ (Heb. 1.1-2) in seinem Sohn zeigen will und wir eben nur einen Antichristen produzieren würden, wenn wir selber ein Bild von Gott machen würden?

In dieser Weise entdeckt und beschreibt Clowney, wie alle Spuren, Bilder, Gedanken, Gebote, Traditionen und Praktiken der Bibel zu Christus führen. Ist Christus in den Gesetzen der Thora zu finden, verstehen wir plötzlich, warum sich die Psalmsänger an den Geboten, ob nun den Zeremonialgesetzen oder den juristischen, derart erfreuen: „HERR, wenn ich an deine ewigen Ordnungen denke, so werde ich getröstet. (…) Deine Gebote sind mir ein Lied geworden“ (Ps. 119,52.54) Weiterlesen

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Zwölf Perlenketten meiner Lektüre

Der Artikel „Meine persönliche „Top-Ten“ Auswahl christlicher Werke“ benötigt dringend eine Aktualisierung. Heute kann ich sie endlich liefern:

Zunächst möchte ich aufzeigen, wo die Grenzen meines bisherigen Artikels liegen.  Anschließend erläutere ich das Konzept, dass ich als „Perlenketten“ bezeichne: Das Konzept ermöglicht mir, sich mit zentralen Themen ausführlich zu befassen und doch unterschiedliche Perspektiven einzubinden. Die Frage, die ich dabei bespreche, ist, wie man eine hilfreiche Kette mit einem passenden „Anfangsknoten“ knüpft. Schließlich gewähre ich einen Blick in eine größere Auswahl an Perlenketten.

Was an meiner bisherigen Liste problematisch ist

Im Wesentlichen drei Dinge:

1) Es fehlte Struktur: Vor allem „heilige fromme“ Titel prägten mich, häufig ohne Folgen für das alltägliche Leben.

2) Fehlt Substanz: Vor 9 Jahren war ich einfach kein erfahrener Leser: So kannte ich außer Calvins Bibelkommentaren kaum einen anderen Kommentar. Und obwohl ich diese weiterhin für exzellent halte, denke ich, dass man weiser mit Kommentaren umgehen kann.

3) Ich konzentriere mich ausschließlich auf christliche Werke. Ein Schwerpunkt, der mein Leben auch weiterhin prägt, aber ich habe immer auch gerne Klassiker gelesen, die ich nun mit aufnehme.

Wie Perlenketten entstehen

Am Anfang einiger meiner Perlenketten steht der Predigtdienst von Tim Keller:  Immer wieder finden sich dann Beiträge, in denen er davon spricht, welche Autoren ihn geprägt haben. Er sagt, dass er sich in jungen Jahren mit der Frage konfrontiert sah, wie er Nicht-Christen erreichen kann. In Amerika könne man in vielen Bereichen immer noch die Kirchen voll mit Besuchern bekommen, weil viele noch über das christliche Vokabular verfügen. Er sah sich mit der Frage konfrontiert, wie er das Evangelium auch denen erzählen kann, die mit dem christlichen Konzept von Gott, Schöpfung und Erlösung nicht viel anfangen können und fand dabei viel Hilfe in den anglikanischen Evangelikalen Stott, Packer, Motyer, Lucas und weitere. Schon war mein erster Knoten geknüpft: Ich sehe in meinem Umfeld die gleiche Herausforderung, und ein Abgleichen meines Denkens an einer doch anderen Kultur der Briten der 50er bis 90er klingt verlockend. Weiterlesen