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NEU: schöpfung.info Nr. 5 „Gewächs“

Um Christen bei der Auseinandersetzung von Bibel und Wissenschaft zu unterstützen und Glauben zu stärken, wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die neben einer Website das kostenfreie Magazin „schöpfung.info“ herausgibt. Jetzt ist die fünfte Ausgabe „Gewächs“ erschienen und kann kostenlos angefordert werden.

Im Vorwort heißt es:

mit dem GEWÄCHS, das am dritten Tag auf Gottes Wort hin zu sprießen begann, wird der Beginn des biologischen Lebens markiert. Nachdem die Erde aus dem Wasser „hervorgeschaffen“ war, befahl Gott: „Die Erde lasse Gras sprießen und Gewächs, […] Bäume“. Faszinierend: aus demselben Erdreich wächst süß, sauer, bitter und scharf. Die Vielfalt in Farbe, Geruch, Geschmack und Größe ist schier unendlich: der grandiose Granatapfel genauso wie der uralte Mammutbaum, Hunderte von Getreidegräsern und Tausende Apfelsorten, Feigen-, Ginko- und Olivenbaum, Blumenpracht und, und, und.
Pflanzen und andere Wunder aus Gottes Schöpfungswerkstatt inspirieren Ingenieure zur Nachahmung: Technik aus der Biologie – Bionik. So ganz gelingen will aber der Nachbau des vielleicht wichtigsten Aspekts der Pflanzen – der Photosynthese – nicht. Diesem hochkomplizierten Prozess widmet sich auch „Die Jagd nach Pflanzenpower“.
Pflanzen sind ganz besondere „Lebewesen“. Die Bibel macht einen Unterschied in der Klassifizierung – Pflanzen sterben nicht, wie Menschen oder manche Tiere – sie verwelken oder verdorren. Ihre Aufgabe ist es, dem Menschen und den Tieren als Nahrungsgrundlage zu dienen (1Mo 1:29.30). Sie selbst benötigen keine Nahrung, sondern stellen die Grundlage der Nahrungskette dadurch dar, indem sie organische Kohlenwasserstoff-(C-H-)Verbindungen aus Wasser (H2O) und Kohlenstoffdioxid (CO2) per Photosynthese produzieren. Ganz nebenbei fällt da noch der für luftatmende Lebewesen lebenswichtige Sauerstoff (O2) ab.
Auf dem Weg „Zurück nach Eden“, wo der Mensch vor dem Sündenfall reiner Vegetarier war, hat sich schon so mancher verirrt.
Als die Menschen Jesus Christus, den Schöpfer (Kol 1:16) beobachteten, wie er seine Schöpferkraft bei der Heilung von Kranken bewies, wird uns berichtet: „Und sie erstaunten über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohlgemacht!“ Und damit auch wir das alles intensiv bestaunen können, gibt es hier eine ganz besondere Ankündigung!

Das Magazin erscheint drei Mal im Jahr und kann auf schöpfung.info kostenlos abonniert werden.

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10 + 1 Fragen an Thomas Schreiner

Thomas R. SchreinerThomas Schreiner wird vielen durch das ausgezeichnete Buch Mit Ausharren laufen bekannt sein, das beim Betanien Verlag erschienen ist. Er ist Professor für Neues Testament und Biblische Theologie und schrieb einige Kommentare zur Bibel. Er ist auch Dekan für Bibelkunde und Hermeneutik am Southern Baptist Theological Seminary in Louisville, Kentucky.

Er hat sich spontan bereit erklärt, unsere 10+1 Interview-Fragen zu beantworten.

1. Wie wurden Sie Christ?

Ich wuchs in einer Römisch-Katholischen Familie auf und habe in der Oberstufe angefangen, mich mit einem Mädchen treffen, die Christin war. Sie erzählte mir von ihrer Liebe zu Christus und ich begann, die Bibel zu lesen und eine Bibelstunde bei ihr Zuhause zu besuchen. So war ich dem Evangelium ausgesetzt und wurde überzeugt, dass wir aus Gnaden in Jesus Christus gerettet werden und nicht durch unsere Werken. Unser großer Gott zog mich zu sich und ich bekehrte mich nach ca. 45 Tagen.

2. Wie kamen Sie dazu Bücher zu schreiben?

Ich plante wirklich nie, Bücher zu schreiben, aber ich stellte mit der Zeit fest, dass mir das Schreiben Freude bereitete. Später hatte ich sogar einen Drang zum Schreiben. Das hat mich selbst überrascht.

3. Ist aktuell ein Buchprojekt geplant?

Ich arbeite zurzeit an einem Buch über die Theologie des Buches Offenbarung. Weiterlesen

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Eine Theologie der Seelsorge

Beat A. Tanners Dissertation war das erste Buch zum Thema Seelsorge, an dass ich mich getraut habe. Das ich gleich so einen Wälzer wählte, lag daran, dass ich den Autor persönlich kennen lernen durfte. Das erste Kapitel erschlug mich auch zunächst mit vielen Fachwörtern, aber von Seite zu Seite stieg meine Begeisterung. Der Autor versucht die Seelsorge aus der bettelnden Erniedrigung vor der Psychologie aufzuzeigen, und zeigt auch den Weg dahin: Die Flucht nach vorne zu Christus! Mit den Reichtümern Ägyptens verlieren wir nur unsere Schätze bei Christus. Dafür liefert der Autor zahlreiche Hinweise dafür, wie man Seelsorge auf Grundlage der Rechtfertigung in Christus aufbauen kann:

Unterscheiden, aber nicht trennen!

Das ist eine These auf die der Autor regelmäßig hinweist:

  • Unterscheiden kann man gut zwischen Hirn und Herz, Körper und Seele, und doch trennt die Psychoanalyse diese zu sehr, manchmal soweit, dass die Existenz des inneren Menschen völlig geleugnet wird.
  • Schuld und Scham: „Scham und Sünde sind zwei verschiedene Aspekte der Folgen des Sündenfalles, die sich voneinander nicht trennen lassen. Es lohnt sich jedoch, Sünde und Scham deutlich voneinander zu unterscheiden und gleichzeitig ihre Relation zueinander zu verstehen“ (S. 325)

In vielen weiteren Beispielen wird ein unbiblischer Dualismus entlarvt! Weiterlesen

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Tipp: Wann ist ein Christ ein Christ?

„In der Tat hörte man im Jahr 2017 nicht viele Stimmen, die sich zur Rechtfertigung aus Glauben, dem eigentlichen Kernthema der Reformation, zu Wort melden.“ Diese Aussage von Wolfgang Nestvogel auf dem Klappentext seines Buches veranlasste ihn, das Thema zum 500-jährigen Reformationsjubiläum aufzugreifen und den aktuellen Kampf um die Rechtfertigung aus biblischem Verständnis zu beleuchten und um zu ermutigen, sich damit auseinanderzusetzen.

Das gut gegliederte Buch legt in Kapitel 1 und 2 dar, wie Luther und die anderen Reformatoren die im dunklen Mittelalter lange verlorene Wahrheit der Rechtfertigung allein aus Gnade ohne Werke (sola gratia), allein durch Glauben (sola fide), allein durch Christus (solus Christus) und allein auf der Grundlage der Schrift (sola scriptura) – all dies zur Ehre Gottes (soli Deo gloria) – wieder neu entdeckten. Diese fundamentale Wahrheit der Schrift ist die Offenbarung Gottes durch sein Wort, das er den Aposteln durch seinen Geist ins Herz legte.

Dass die Wahrheit Gottes im Allgemeinen und das Herz des Evangeliums, die Rechtfertigung des Sünders durch den ewigen Gott der Gnade, umkämpft war und niemals unwidersprochen bleiben wird, ist Thema der Kapitel 3 und 4. Die Neue-Paulus-Perspektive sowie die aktuellen ökumenischen Bestrebungen, die nicht zuletzt wieder verstärkt von Seiten der Kirche Roms ergriffen werden, flankiert von den Einheitsbestrebungen vieler progressiver Evangelikaler, stellen einen offenen Angriff auf die biblische Lehre der Rechtfertigung sowie des stellvertretenden Sühnetodes Christi dar. Weiterlesen

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Die Bibelnot

Gemäß der Lehre der Bibel ist nur eine Sache von Wichtigkeit, und das ist die Wahrheit. Der Heilige Geist wird nichts anderes ehren als die Wahrheit, seine Wahrheit.1

Martyn Lloyd-Jones

Gemeinde Jesu: Die Herausgerufene aus der Welt

Katholische Autoren haben den Protestantismus und damit die protestantische Bewegung als Ganzes mit seinen unzähligen Strömungen oft als Spaltpilz beschrieben. Während Katholiken argumentieren, alleine die Protestanten seien für die konfessionelle Aufspaltung verantwortlich, entgegnen Protestanten, dass es um der Wahrheit willen zwingend notwendig war, das religiöse Denken von katholischem Aber- und Unglauben zu befreien. Sola Scriptura, allein die Schrift, diesen Wahlspruch hatten sich alle Reformatoren auf ihre Fahnen geschrieben. Wer allein der Schrift folgt, kann im konfessionellen Miteinander gerade nicht in jenem Punkt Kompromisse machen, die zum ureigentlichen protestantischen Kernanliegen zählt. Mit anderen Worten, die Autorität der Heiligen Schrift ist ein höheres Gut als die ökumenische Gemeinschaft.

Ein weiteres Motto der Reformatoren, das man fälschlicherweise Martin Luther zuschreibt, lautete: Ecclesia semper reformanda est – die Kirche muss sich ständig reformieren. Tatsächlich handelt es sich bei diesem grundlegenden Anliegen, dass die Kirche sich in Leben, Handeln und Verkündigung ständig erneuern müsse, um einen Fingerzeig der calvinistischen Theologie des 17. Jahrhunderts. Bedauerlicherweise war dies der wunde Punkt des Protestantismus. Sehr schnell nach dem Tod Luthers wurde der Protestantismus in Form der beiden großen Hauptströme, der evangelischen und reformierten Kirche, institutionalisiert. Statt konsequent weiterzureformieren, setzte schnell ein Ermüdungsprozess des reformatorischen Eifers sowie ein Konsolidierungsprozess, und damit verbunden ein Erstarrungsprozess, ein. Weiterlesen

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ceBooks.de veröffentlicht 300. eBook

Der christliche eBook-Verlag ceBooks.de (Folgen Verlag) hat das 300. eBook veröffentlicht. Es handelt sich um Band 2 der Reihe „Alltag aus christlicher Weltsicht“ von Hanniel Strebel (hanniel.ch) für eine Erziehung, die sich am Wort Gottes und nicht am Konsumzeitalter orientiert. Das eBook ist bei ceBooks.de erhältlich.

In der Reihe „Alltag aus christlicher Weltsicht“ gehe ich Tätigkeiten nach, die bedeutenden Raum einnehmen. Viele Christen, und mögen sie das frömmste Bekenntnis haben, werden durch zwei gesellschaftliche Wandlungen „eingesackt“: Die pornografische Epidemie und die in jeden Winkel unseres Lebens vordringende Webtechnologie. In der vorliegenden Abhandlung geht es um unseren Umgang mit der Sexualität in verschiedenen Lebensphasen.

Heute wird so viel von Sex und so wenig über Sex gesprochen. Menschen sind weniger an Selbstbeherrschung und viel mehr an unmittelbarer Lustbefriedigung interessiert. Christen kennen den Begründer der Sexualität persönlich. Er ihnen alles mitgegeben, was sie zu einem erfüllenden Leben vor Ihm benötigen – also auch im Umgang mit ihrer Sexualität. Es geht dabei um vielmehr als den Geschlechtsakt, nämlich um Ehe, Familie, Kinder, aber auch um Geschlechterrollen, Geburt und Tod.

Jeder Abschnitt kann in einem ruhigen Moment gelesen werden. Er folgt einem einheitlichen Aufbau: Zentraler Gedanke, eine kurze Ausführung dazu sowie ein, zwei Fragen zur persönlichen Reflexion. Hanniel Strebel (Klappentext)

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Aktualisiert(14.01.2019): Im Vogelflug durch die Bücher der Bibel

Ich bin Hanniel Strebel dankbar für seine Predigtreihe „Im Vogelflug durch…“. Prinzipiell denke ich, dass Einführungen zur Bibel zunächst gar nicht so einfach zu erstellen sind, und sind sie erst einmal da, werden sie auch wenig gelesen oder gehört. Nun gibt es Einleitungen in Buchform, akustisch war das bisher aber ein eher verwehrtes Vergnügen. Mit den Beiträgen von Hanniel wird eine Lücke geschlossen. Veröffentlicht sind bisher Beiträge zu diesen Bibelbüchern:

Das AT ist nun fertiggestellt.

Neues Testament:

Hanniel gelingt die Ausarbeitung des Roten Fadens und des zentralen Themas, z.B. in der Apostelgeschichte: Der Herr/Heilige Geist der die Gemeinde baut, die Mitarbeiter aussendet und lenkt und die Umstände fügt. Gleichzeitig fand ich vor allem bei der Apostelgeschichte auch die Bedeutung des Autors Lukas, als Arzt, Missionar und Apologet wichtig, zum besseren Verständnis des Textes!

Mal sehen ob die Reihe mal voll wird!

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Tipp: Susanna Wesley

Nun, eine „Mutter des Methodismus“, wie Susanna Wesley auch genannt wird, stellt man sich sicher wohl organisiert, fein und gut behütet vor. Die Realität sah jedoch auch bei Susanna Wesley viel rauer aus:

  • Bereits als Teenager ist sie im Konflikt mit ihrem Vater und verlässt seine puritanische Gemeinde.
  • Mit 19 heiratet sie einen Pastor, der jedoch lieber Politik treibt, statt sich um seine Schäfchen zu kümmern, ständig verschuldet ist, und bei einer Ehestreitigkeit auch mal ein Jahr fort bleibt.
  • Neun ihrer Neunzehn Kinder versterben bereits im Kleinkindalter. Als Susanna Wesley mit 73 verstirbt, leben nur noch 8 ihrer Kinder.
  • In all diesem Tumult schafft sie es ihre Kinder zu erziehen und zu bilden. Es wird deutlich, dass dabei eine ganzheitliche Bildung angestrebt wird.
  • Susanna Wesley war ein Kind ihrer Zeit und doch auch ein Kind Gottes, welches an ihre Platz für ihren Herrn leuchtete.

Die von mir gelesene Biographie von Dallimore ist nur noch antiquarisch erhältlich.

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Verfolgt im Atheismus

Verfolgt im Atheismus

Das Missionswerk Friedensstimme hat 2018 aus einer russischen, bereits etwas veralteten Vorlage mehrere Biographien übersetzt und durch neuere ergänzt. Herausgekommen ist ein Band mit zwanzig beeindruckenden Biographien:

Die Erzählungen machen deutlich, dass den Christen in der Sowjetunion brachialste Gewalt und Verfolgung entgegen strömte, die über Jahrzehnte ungebrochen anhielt: Christen wurden von ihren Arbeitsstellen entlassen, inhaftiert, in Straflager versetzt und auch sonst durch Presse und Gerüchte verunglimpft und diskriminiert.

Das Buch konzentriert sich auf drei Themenbereiche:

  • Verfolgung um die Zeit des zweiten Weltkrieges: Hier war es brachiale Gewalt und die Kälte Sibiriens mit denen die Christen ausgelöscht werden sollten. Doch der entgegengesetzte Effekt trat ein. Das Evangelium erreichte Gefängnisse und entfernte Ecken der Sowjetunion
  • Ab Ende der Fünfziger Jahre scheint die Strategie umzuschlagen. Man drängte die Gemeinden zu einer „staatlich anerkannten Registrierung“. Fast alle der Baptistengemeinden waren (zumindest anfangs) damit einverstanden, obwohl die „Registrierung“ vorsah, dass Kinder keinen Gottesdienst mehr besuchen konnten. Ab den 60ern entstand jedoch ein Widerstand in den eigenen Kreisen, der zu einer Abspaltung einer Gruppe führte, die diese Vermischung von Staat und Gemeinde nicht dulden wollten. Die überlieferten Biographien schildern sehr ausführlich um das Ringen in dieser Frage
  • 1961 kam es dann zu einer Neugründung von „nicht registrierten“ Gemeinden unter Leitung von Gennadij Krjutschkow, der nun für Jahrzehnte im Untergrund lebte, und nie, trotz intensiver Suche von KGB und Co gefasst werden konnte. Das ermöglichte ihm, Schreibarbeit zu verrichten, die nicht anonym blieb. Es brachte den Baptisten Russlands viel Respekt ein, dass sie intensive illegale Literaturarbeit betrieben.

Einige Biographien beschreiben auch die Entwicklungen nach der Perestroika. Es ist etwas schade, dass ein relativ kurzer Zeitrahmen gewählt wurde und nur im Rahmen der Denomination gedacht wurde. Es wäre interessant auch über Christen Russlands zu lesen, die eher zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ihre Wirkung hatten. Sachinformationen zu einigen typischen Begriffen und zahlreiche Fotographien ergänzen das Werk. Vor allem die Photographien würde ich manchen russlanddeutschen Christen sehr ans Herz legen, da sieht man dann schwarz auf weiß, dass die Christen Russlands eben nicht alle uniformiert glatt gestriegelt in selber Uniform herum liefen und dennoch einen feurigen Glauben haben konnten.

Zum Schluss noch ein Zitat, dass eine interessante Begebenheit gut beschreibt. Wie ging man eigentlich mit der neu erlangten und eigentlich völlig unerwarteten Freiheit nach der Verfolgung um? Gennadij Krjutschkow schreibt:

Kaum war der Eiserne Vorhang gefallen, hat man angefangen, uns zu sich einzuladen: „Brüder! Die ganze Welt betet für euch! Man kennt euch in Amerika und in England. Kommt eilends mit euren Familien zu uns zu Besuch. Wir werden eure Fahrkosten übernehmen!“ Ich antwortete: „Nein, Brüder! Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vernehmen wir von überall die Stimme, die ruft: „Kommt nach Mazedonien und helft uns!“(Apg. 16,9)“ Der Herr gibt uns die Freiheit, Bethäuser zu bauen und das Evangelium zu predigen. Das Ansehen und die Ehre, die uns aufgrund unserer arbeit zuteil geworden sind, sollen nicht dazu genutzt werden, unseren Bekanntheitsgrad zu steigern. Auf keinen Fall! Wenn die Bruderschaft uns aussendet, sei es zum Dienst, für geistliche Ziele oder sonstige Fahrten, dann ja. Wenn aber nicht, dann bleiben wir. Wenn Gott will, werden wir noch Zeit genug haben, um uns überall um zusehen. Wenn wir untreu handeln, welch ein Beispiel geben wir dann? Streben nach Gewinn, Annehmen von Geschenken, Popularität – all das zerstört die Gemeinde Siebzig Jahre lang hat Gott uns Bedrängnisse erleben lassen, um nur das Reine und Geistliche zu erhalten. Er ließ uns durchs Feuer gehen, damit der bewährte Glaube viel kostbarer erfunden würde, als das vergängliche Gold. (…) S. 392

Wer eine Ergänzung zu diesem lesenswerten Werk sucht wird mit „Das Glück des verlorenen Lebens“ gut bedient, welches auch literarisch ein sehr hochwertiges Werk ist.

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Reading the Word of God in the Presence of God

Ich war schon länger auf der Suche nach einem hilfreichen Buch für hermeneutische Fragen und griff zunächst zu Berkhof. Doch sein wirklich hochwertiges Werk war einfach zu schwer und zu herausfordernd für mich. Eine geeignete Ergänzung und einen passenderen Einstieg in die Hermeneutik fand ich in diesem Buch von Vern S. Poythress, der am WTS unter anderem auch Hermeneutik unterrichtet. Einige gelernte Lektionen:

Gesamtaufbau:

Die über 30 Kapitel des Buches wendet er immer am selben Text von 1 Sam 22,1-2 an: David versteckt sich in der Höhle Adullam. Ich finde die Textwahl sehr treffend, ist doch der erste Impuls, dass es zu diesem Text nichts zu sagen und zu lernen gebe. Vor allem gelingt es Poythress den Schaden einer rein historischen Betrachtung des AT aufzuzeigen!

Drei einfache Schritte zum besseren Textverständnis

Poythress liest sich ungemein leicht und er schreibt sehr verständlich. Ich kenne kaum einen Autor, der sich derart flüssig und angenehm liest. Man kommt wirklich sehr schnell voran. Seine Agenda ist sehr klar und gut vorbereitet. So auch in diesem Buch. Da sich der Schwierigkeitslevel von Kapitel zu Kapitel steigert spürt man geradezu, dass man an Verständnis zunimmt.

Am Anfang erläutert Poythress ein Modell, welches helfen soll, biblische Texte besser zu verstehen: Er nennt diese drei Schritte: Beobachten, Interpretieren, Anwenden. Dafür empfiehlt er auf ein Blatt mit einer Vierspaltigen Tabelle vorzugehen:

Bibeltext Beobachten Interpretieren Anwenden

Da jeder, eher einen persönlichen Schwerpunkt hat, und neigt etwas zu betonen (z.B. das Beobachten) und anderes Auszulassen (z.B. Anwenden) schützt eine systematische Vorgehensweise vor leichtfertiger Bibelauslegung. Im Verlauf des Buches greift Poythress immer wieder auf einen dieser drei Grundblöcke zurück um diesen mit weiteren Hinweisen zu füllen.  An dieser Stelle untersucht er auch ausführlich den zu besprechenden Bibeltext aus 1. Sam. 22. Diese Methode eignet sich auch gut für Bibelbetrachtungen in Jugendkreisen und Kleinen Gruppen

Heilsgeschichtlicher Ansatz

Klar Reformatorisch zeigt sich das Werk mit seinem Ansatz einen roten Faden der Heilsgeschichte in der Bibel zu entdecken, und den besprochenen Text damit zu verknüpfen. Was sagt mir dieser Text über das Heil in Christus? Poythress geht von einer sehr christozentrischen Auslegung aus, und kommt entsprechend viel auf das Thema Analogien, Symbole und Typologien zu sprechen. Er deckt auf, dass oftmals viel zu einfach mit Typologien umgegangen wird. Ein typischer roter Faden ist dabei natürlich der Bundesgedanke der Schrift. Weiterlesen