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Tipp: Der Untergang des christlichen Abendlandes

Ouweneel scheint in den Kreisen der „Brüder“ durchaus umstritten zu sein. Aber selbst die größten seiner Kritiker finden noch Anerkennendes über sein Frühwerk.

Eines davon trägt den durchaus provozierenden Titel: „Der Untergang des Christlichen Abendlandes“ und ich würde das Buch als leichten Einstieg zu Schaeffers ausführlich gestalteter Analyse „Wie können wir denn Leben?“ sehen.  Ich fand das Buch neulich in meinem Bücherregal und habe die 60 Seiten sehr schnell durchgelesen.

Der Autor arbeitet heraus, dass der Existenzialismus für die Popkultur am Ende des zwanzigsten Jahrhundertes die Leitidee war. Der Existenzialismus kennt nur Relative Aussagen und ist hoffnungslos. Diese Hoffnungslosigkeit geht zunächst in die Kunst über und erreicht schnell junge Menschen und irgendwann die ganze Gesellschaft. Die Früchte dieser Entwicklung seit den 60 Jahren können wir heute überall ernten:

Das hat ganz einschneidende Konsequenzen. Früher war es absolut verboten zu morden, zum Beispiel auch, gesunde Kinder zu töten. Heute gibt es aber Fälle, in denen das Leben von Mutter und Kind nicht gefährdet ist und kein wirklich unlösbares Problem vorliegt, und doch erwogen wird, die Tötung des Kindes im Mutterleib zu legalisieren. Früher war es Personen desselben Geschlechts verboten, miteinander geschlechtlichen Umgang zu haben. Heutzutage ist es denkbar, das zu tolerieren oder sogar zu propagieren. Wir leben nicht mehr mit Gegensätzen zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Gutem und Bösem. Früher wurden die Kinder mit absoluten moralischen Maßstäben erzogen. Das ist nicht mehr so. Und darum gibt es keine echten Antworten mehr auf die drängenden Fragen der Jugend. (S. 33)

Wem Schaeffer zu kompliziert sein sollte, der sollte zu diesem Buch greifen. Jedoch wird man schnell sehen, eine genauere Analyse bräuchte sicher mehr Platz.  Das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich. Mein Exemplar würde ich für 5 EUR inklusive Versand verkaufen. Wer zuerst kommt mahlt zuerst.

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Warum manche christlichen Hörspiele sehr günstig sind

Manche Kunden beklagen sich über Hörspiel-Preise im zweistelligen Bereiche (zirka 10 EUR) und verweisen auf die günstigen Veröffentlichungen (zirka 6 EUR) anderer christlicher Hörspiel- und Hörbuch-Verlage. Dabei wird ein entscheidender Unterschied übersehen.

Viele, oft kleinere konservativ-evangelikale Verlage, können nur deshalb vergleichsweise günstige Preise anbieten, weil die Arbeit teilweise von ehrenamtlichen (Laien-)Mitarbeitern erbracht wird.

Wo ist Habty? Familie Streatley Folge 4, CMV, 6 EUR

Das heißt, nicht alle angefallenen Kosten werden durch den Verkaufspreis wieder eingenommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter (vor allem Sprecher, aber auch Lektoren und Designer) schenken den Kunden letztendlich Ihre Zeit und Arbeitskraft.

Dazu gehören auch die Verlage CMV und CLV. Der Verlag CMV zum Beispiel veröffentlicht die meisten Hörspiele zum Preis von 6 EUR. Bei fast allen Sprechern handelt es sich um ehrenamtliche Laien-Darsteller. Zusätzlich wird eine für christliche Hörspiele verhältnismäßig hohe Auflage in Auftrag gegeben, um die Kosten auf möglichst viele Exemplare zu verteilen und den Preis gering halten zu können.

Zum Vergleich: Einzelfolgen der säkularen (nicht-christlichen) 5 Freunde sind mit je 6,99 EUR sogar teurer als die CMV-Hörspiele, obwohl die 5 Freunde zu den erfolgreichsten Hörspielserien überhaupt gehören und die Auflage X-Mal höher ist.

Die meisten christlichen Verlage (CVDillenburg, SCM Hänssler, Gerth Medien) veröffentlichen Hörspiele zum Preis von rund 10 EUR. Die Hörspiel-Dauer liegt bei zirka 65 Minuten. Dieser Preis ist für professionell gemachte Hörspiele angesichts des Aufwands, Qualität, Umfangs und Auflage durchaus angemessen.

Verlage die mit ungeübten Laien-Sprechern arbeiten, sollten sich hingegen, meines Erachtens, am 6 EUR-Preis orientieren.

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Tipp: Orthodoxie

Je komplexer ein Thema ist, desto schwieriger wird es in Kürze einen roten Faden aufzuzeigen, ohne den Inhalt des Besprochenen zu korrumpieren. Zu Chestertons Werk „Ketzer“ gibt es zahlreiche Rezensionen, ich habe mich aber lieber für „Orthodoxie“ entschieden. Chesterton ist immer dann stark, wenn er das Christentum verteidigt, und immer dann schwach wenn er den Katholizismus verteidigt. So habe ich auch dieses Werk empfunden. Chesterton argumentiert offen und emotional von seiner Erfahrung und verweist von verschiedenen Argumenten her auf die Vollständigkeit und Fülle eines christlichen Denkens, welches er Dogma nennt. Das uralte Dogma wusste bereits alles, was die Denker mühselig entdecken mussten. Das Dogma ist auch ein Segen und einer Bereicherung, denn der Glaube schenkt den Menschen Freude, Zufriedenheit und … Demokratie! Für Chesterton auch eine Frucht des Glaubens.

Dieser Freude (und gleichzeitiger Leidensbereitschaft) des Glaubens steht entweder ein blinder Optimismus von Idealisten oder ein fataler Pessimismus von Materialisten entgegen. Chesterton beschreibt letzteren folgendermaßen:

Menschen, die die Kirche zunächst im Namen von Freiheit und Menschlichkeit bekämpften, schleudern am Ende Freiheit und Menschlichkeit von sich, nur um die Kirche zu bekämpfen. Das ist keine Übertreibung; ich könnte ein ganzes Buch mit Beispielen füllen. Als zielstrebiger Bibelkritiker zog Mr. Blatchford aus, um zu beweisen, dass Adam sich nicht gegen Gott versündigt hat; während er sich noch trickreich mühte, diese These zu untermauern, bekannte er ganz nebenbei, kein einziger Tyrann, von Nero bis König Leopold, habe sich gegen die Menschheit versündigt. Ich kenne einen Mann, der fanatisch zu beweisen sucht, dass es für ihn kein persönliches Leben nach dem Tod geben wird, und der bei der Ansicht landet, für ihn gebe es auch jetzt kein persönliches Leben. (…) Sie verbrannten ihr eigenes Getreide, nur um die Kirche in Brand zu stecken, sie zerschlugen ihr eigenes Werkzeug , nur um sie damit zu zerschlagen.; jeder Stock war gut genug, um auf sie einzuprügeln, auch wenn er das letzte Stück ihres eigenen zerbrochenen Mobiliars war. Den Fanatiker, der das Diesseits aus Liebe zum Jenseits zugrunde richtet, bewundern wir ganz und gar nicht und würden ihn kaum entschuldigen. Aber was halten wir von dem Fanatiker, der das Diesseits aus Hass gegen das Jenseits zugrunde richtet?

Was mich überrascht hat war, wie leicht das Buch zu lesen war. Chesterton arbeitet die Stärken eines Denkens aus, dass Supernaturalismus berücksichtigt. Hier sieht er generell das reichere Leben, das freiere Denken, die bessere Kunst. Diese Ansicht teile ich mit dem Autor. Die vor allem zum Schluss des Werkes stärker werdende Verteidigung des Katholizismus muss ich aber verwerfen.

Das Buch ist für 9,95EUR zu erwerben.

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10 + 1 Fragen an Prof. Dr. theol. Dr. phil. Thomas Schirrmacher

Wir sind Prof. Dr. Schirrmacher für die Beantwortung unserer Fragen dankbar. Er ist als einer bekannt, der auch bereit ist anzuecken. Mir ist er vor allem für seinen Kampf um verfolgte Christen weltweit bekannt. Seine offene Haltung zur Ökumene brachte Ihm jedoch auch viel Kritik ein. Bekannt ist er auch als Autor zahlreicher Publikationen, darunter das berühmte Standardwerk: „Ethik„.

1. Wie kamen Sie dazu Bücher zu schreiben?

Ich bin eigentlich ein Vortrags- und Vorlesungstyp. Aber ich konnte den Studenten und Zuhörern immer nur kleine Ausschnitte liefern und wollte ihnen mehr zum Weiterstudium da lassen. Also begann ich Vorlesungen zu verschriftlichen und stellte fest, dass ein gründliches Buch Leben verändern und sogar globale Diskussion in Gang bringen kann.

2. Ist aktuell ein Buchprojekt geplant?

Ja, immer. Neben einer völligen Bearbeitung meines Buches „Menschenhandel“ und der englischen Fassung von „Kaffeepausen mit dem Papst“ steht eine Geschichte des Dokumentes „Christliches Zeugnis in einer multireligösen Welt an.

3. Nennen Sie uns ihre 3 Lieblingsbücher (neben der Bibel)?

Johannes Calvins Institutio in allen Überarbeitungsstufen.

4. Welche Bücher würden Sie nicht noch einmal lesen?

Miroslav Wolfs Buch über den Islam, Rob Bells Buch über die Hölle und drei Romane von Johannes Mario Simmel, die wir in der Schule lesen mussten.

5. In welchem Bereich sehen Sie die größte Not in der heutigen Christenheit und wo(und/oder) wie könnte man da am besten einschreiten/helfen?

a) Im Analphabetentum der Bibel gegenüber. Wir müssten wieder von der Basis her eine ständig die Bibel lesende Bewegung sein. De facto kommen wir aber bei den Millionen Bekehrungen jedes Jahr mit der Schulung nicht mehr hinterher.

b) In der Vergesslichkeit, dass Christsein immer potentiell die Bereitschaft zum Leiden einschließt und dass für weite Teile der Christenheit das Wohlstandsevangelium absurd ist, weil die diskriminiert, verfolgt und getötet werden.

c) Während ich in dogmatischen Fragen weltweit ein Aufeinanderzubewegen in großen Teilen der Christenheit sehe, treiben gleichzeitig ethische Fragen die Kirchen weiter auseinander, trennen aber oft nicht eine Kirche von der anderen, sondern Flügel innerhalb der Kirchen. Ohne Heiligung wird aber kein Christ und keine Kirche die Herrlichkeit Gottes sehen.

6. Wie beurteilen Sie den reformatorischen Aufbruch unter vielen Christen aktuell?

Die evangelikale Bewegung hat in ihrer Geschichte allerlei mehr oder weniger gute Erweckungsbewegungen aufgenommen, die oft in lehrmäßigen Fragen recht dünn aufgestellt wurden, durch die Gemeinsamkeit mit anderen Christen aber den Grundstock der christlichen, biblischen Lehre übernahmen. Derzeit erleben wir weltweit, dass in der evangelikalen Bewegung wieder gründliche reformatorische Lehre gefragt ist. In den 1980er und 1990er Jahren war ich etwa mit meinen Auffassungen ein Außenseiter.

7. Wie wurden Sie Christ?

Zum einen haben mir zwei Diakonissen mit 6 Jahren erklärt, was Sünde ist und warum Menschen sie nicht wieder gut machen können. Darauf wollte ich, dass Jesus nicht „ein“ Herr ist, sondern „mein“ Herr. Mit 20 musste ich während des Theologiestudiums noch einmal eine Grundsatzentscheidung fällen, ob mein kindlicher Glaube angesichts der Bibelkritik Bestand haben kann. Der konnte!

8. Was bedeutet für Sie „Christ sein“?

Vor allem, dass ich selbstkritisch eingestehen kann, dass ich sündige und Fehler mache und nicht ständig anderen etwas vormachen muss, dies aber keine Entschuldigung ist, sondern durch Gottes Versöhnung und Vergebung zur Veränderung führt.

9. Worin sehen Sie Grundlagen für geistliches Wachstum?

Das ständige Gebet, dass Gottes Geist uns aufzeigt, wo wir irren, fehlen und uns selbst betrügen, damit unser von Vorurteilen geprägtes Denken durch Gottes Denken ersetzt werden kann (Römer 12,1-3).

10. Welche historischen Personen würden Sie gerne Treffen und welche Fragen würden Sie mit dieser besprechen wollen?

Kaiser Konstantin, um zu verstehen, wie sehr er wirklich persönlich Christ war und wie sehr er die Kirche nur für seine Politik benutzte.

Martin Bucer, um ihn zu fragen, wie er mit all den Angriffen und Beleidigungen von anderen Protestanten und von Katholiken umgegangen ist.

Den Jünger Thomas, um zu erfahren, wo er missioniert hat und ob er wirklich bis nach Südindien gekommen ist.

11. Ist die katholische Kirche heute nicht weiter entfernt von der Rechtgläubigkeit als zur Zeit der Reformation?

Die katholische Kirche ist in ihrer Geschichte nicht statisch, sondern macht starke Entwicklungen durch. In einigen Fragen hat sie sich viel weiter von biblischen Positionen entfernt, als noch zur Reformationszeit. Das gilt etwa für die ständige Überhöhung des Papstamtes oder den Ausbau der Mariendogmen. In anderen Fragen dagegen hat man falsche Positionen der Reformationszeit aufgegeben, etwa mit der Erlaubnis für Laien die Bibel zu lesen und der Massenverbreitung von Bibeln, oder der Religionsfreiheit, die Religionskriege früherer Zeiten unmöglich macht.

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Können so viele irren?

Eine Argumentation Luthers gegen die Einwände des Erasmus haben wir hier bereits besprochen. Im späteren Verlauf seines Buches, Vom unfreien Willen, widerspricht Luther diesem Einwand:

Denn es bewegt dich doch gewaltig, „die sehr lange Reihe höchst gelehrter Männer, die man jahrhundertelange einstimmig anerkannt hat; undter ihnen waren die besten Kenner der Schrift, ebenso die heiligsten Männer, einige davon Märtyrer, viele berühmte Wundertäter“ (S. 74)

Luther und seine Genossen sind wiederum nur einige Eigenbrötler, die „weder so hoch gebildet sind, noch so hoch begabt, zahlreich oder bedeutend, weder so heilig noch solche Wundertäter, „dass sie nicht einmal ein lahmes Pferd heilen können““ (S.75).

Hat sich nun die Kirche geirrt?

Luther argumentiert mit der verborgenen Kirche, die nicht irren kann.

Zuerst einmal sagen wir nicht, Gott hätte diesen Irrtum in seiner Kirche oder bei irgeneinem seiner Heiligen zugelassen; denn die Kirche wird durch Gottes Geist regiert, die Heiligen von Gottes Geist getrieben, und Christus bleibt bis ans Ende der Welt bei seiner Kirche. (…) Denn so steht es auch in dem uns allen gemeinsamen Glaubensbekenntnis: „Ich glaube, dass es eine heilige, allgemeine Kirche gibt.“ So ist es unmöglich, dass sie auch nur im geringsten Artikel irre. Wenn wir auch zugeben, dass einige Auserwählte ihr ganzes Leben lang in einem Irrtum gefangen waren, so ist es doch nötig, dass sie vor ihrem Tode auf den rechten Weg zurückkehren; denn Christus sagt: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ Hier aber ist Mühund Arbeit nötig, um sicher festzustellen, ob die welche du Kirche nennst, auch Kirche sind, oder besser: ob die, die sich ihr ganzes Leben irrten, zuletzt vor ihrem Tode wieder zurechtgebracht wruden (S.87.f)

Luther argumentiert weiter mit der unsichtbaren Kirche, die in der sichtbaren verborgen ist.

Was geschah unter Christus selbst, als alle Apostel an ihm Anstoß nahmen, und er danach vom ganzen Volk verleugnet und verdammt wurde? Als kaum der eine oder andere übrig blieb- NIkodemus und Josef von Arimathäa, zulietzt der Räuber am Kreuz? Aber wurden denn etwa diese damals „Gottes Volk“ genannt? Allerdings waren sie der Überrest des Volkes Gottes, aber sie wurden nicht so genannt; die, die so genannt wurden, waren es nicht. Wer weiß, ob nicht im ganzen Lauf der Welt von Anfang an dies der Zustand der Kirche Gottes war: Einige wurden Gottes Volk und Heilige Gottes genannt, die es nicht waren; andere aber, gleichsam als Überrest, wurden weder Volk noch Heilige genannt.

Bewegend ist sein Fazit, wie er mit den „Heiligen“ der katholischen Kirche umgehen will:

Ich sage dies nicht, weil ich leugnen will, dass diejenigen, welche du anführst, Heilige oder die Kirche Gottes seien, sondern weil dies nicht bewiesen werden kann, wenn es jemand leugnet, dass sie Heilige seien (und sagt), das bleibe vielmehr ganz ungewiss: darum sei die Lehre von der Heiligkeit derselben nicht zuverlässig genug, um irgend eine Glaubenslehre damit zu bestätigen. Ich nenne sie Heilige und halte sie dafür; ich gebe ihnen den Namen Kirche Gottes und achte sie so, nach der Regel der Liebe, nicht nach der Richtschnur des Glaubens, das ist, die Liebe, welche von jedermann alles Beste denkt, die nicht argwöhnisch ist, die alles glaubt und Gutes vom Nächsten voraussetzt, nennt jeden Getauften einen Heiligen, und es ist keine Gefahr, wenn sie irrt. Denn der Liebe Art ist, daß sie betrogen wird, da sie dem Gebrauche und Missbrauche aller ausgesetzt ist; sie ist die allgemeine Dienerin der Guten, der Bösen, der Gläubigen, der Ungläubigen, der Wahrhaften und der Falschen. Der Glaube aber nennt niemanden einen Heiligen, der nicht durch göttliches Urteil dafür erklärt ist, weil des Glaubens Art ist, dass er sich nicht betrügen lässt. Darum, wiewohl wir alle uns gegenseitig für Heilige halten sollen nach dem Rechte der Liebe, so darf doch keiner für einen Heiligen gehalten werden nach dem Rechte des Glaubens, als ob es ein Glaubensartikel wäre, daß der oder jener ein Heiliger wäre, wie der Papst, jener Widersacher Gottes, der sich an Gottes Statt setzt, seine Heiligen kanonisiert (das ist, für heilig erklärt), welche er nicht kennt.

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NEU: schöpfung.info Nr. 2 „Licht“

Um Christen bei der Auseinandersetzung von Bibel und Wissenschaft zu unterstützen und Glau­ben zu stärken, wurde im Herbst 2017 eine Initiative ins Leben gerufen, die neben einer Website das kostenfreie Magazin „schöpfung.info“ herausgibt. Jetzt ist die zweite Ausgabe „Licht“ erschienen und kann kostenlos angefordert werden.

Im Vorwort heißt es:

„Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser“.
Das war der Zustand der Erde in einem leeren Universum, bevor Gott seine Schöpfung nun von Tag zu Tag immer reicher anfüllt. Wasser war unser Leitthema der letzten Ausgabe. In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Licht, welches durch das berühmte „Es werde Licht“ am ersten Tag der Erdgeschichte ins Dasein gerufen wurde. Dem aufmerksamen Bibelleser entgeht natürlich nicht, dass die Sonne, die Quelle unseres Lichts, noch gar nicht da war .

Sowohl diese als auch die damit in Verbindung stehende Frage, wo denn Wissenschaft aufhört und Glaube an das Übernatürliche anfängt, werden in der Rubrik WISSEN behandelt, zusammen mit einem Artikel über moderne Weltentstehungstheorien aus dem Bereich der Quantenmechanik. Doch auch das STAUNEN soll nicht zu kurz kommen. Wir werfen u.a. einen Blick auf ungewöhnliche Lichterscheinungen und auf das Organ, das uns die Wahrnehmung des Lichts erst möglich macht: das Auge.


Wussten Sie, dass unser Universum genauestens darauf abgestimmt ist, dass Leben überhaupt möglich ist? Gott hat viel genauer gearbeitet als der beste Schweizer Uhrenmacher! Staunen Sie auch mit über die biblische Bedeutung des Lichts und der Farben. Beim kritischen REFLEKTIEREN von säkularen Medienartikeln wie z.B. der Frage nach dem, was vor dem Urknall gewesen sein soll, wird der Glaube an das unfehlbare Wort Gottes gestärkt. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Gottes Segen beim Lesen dieser Ausgabe. Zögern Sie nicht, uns Feedback zu geben.

Das Magazin erscheint drei Mal im Jahr und kann auf schöpfung.info kostenlos abonniert wer­den. Die zweite Ausgabe hat 32 Seiten.

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Wie viel verdient ein (christlicher) Verlag an Musik-CDs?

Beim letzten Bücherbasar in der Weihnachtszeit erhielt ich als Organisator die Rückmeldung, dass die angebotenen Musik-CDs für 12,90 EUR zu teuer wären. Ich war offen gesagt „etwas überrascht“. Nach meiner bisherigen Kenntnis des christlichen Verlagsmarktes war dieser Preis mehr als fair.

Dazu muss bemerkt werden, dass dieser Preis deutlich unterhalb der üblichen CD-Preise modern-evangelikaler Verlage wie SCM oder Gerth Medien (gehört seit 2017 ebenfalls zu SCM) liegt. Hier sind Preise zwischen 15 EUR und 20 EUR üblich.

Ich recherchierte, wie sich ein Preis zusammensetzt und wie viel ein Verlag letztendlich tatsächlich an einer CD verdient. Die Informationen erhielt ich aus einem Blog (Buchkalkulation – Was verdienen Autor und Verlag an Büchern?) und dem E-Mail-Verkehr mit einem christlichen Verlag.

Eine Kalkulation sieht demnach in etwa wie folgt aus:

Musik-CD Auflage
2500
Endverkaufspreis           12,90 €
19% Steuer –          2,06 €
Aufnahmekosten (Studio, Bearbeitung) –          2,24 €
Buchhandelsrabatt und Vertriebskosten ca. 50 % –          5,42 €
Honorare, Spesen –          0,40 €
CD-Produktion –          0,60 €
Booklet-Gestaltung, Lektorat, Korrektur –          0,16 €
Werbung, Marketing –          0,14 €
Lagerkosten –          0,12 €
Saldo/Erlös je Stück             1,76 €
Roherlös, Auflage 2500     4.400,42 €

Bei einer durchschnittlichen CD-Auflage von 2500 bleiben zirka 1,90 EUR je CD beim Verlag. Dabei sind bei dieser Kalkulation Gemeinkosten wie Personal, Miete für Gebäude u. a. noch nicht einmal berücksichtigt. Und wenn GEMA-pflichtige Musik enthalten ist (was meist der Fall ist), fallen zusätzlich GEMA-Gebühren an.

Jesus Christus LOBEN (CD), CLV, 12,90 EUR

Zusätzlich ist das Risiko einzuplanen, dass sich nicht alle aufgelegten Exemplare zum regulären Preis abverkaufen lassen und der Verlag den Restbestand zu einem deutlich rabattierten Preis verkaufen muss, um nicht auf dem Bestand sitzen zu bleiben.

Tatsächlich ist es so, dass sich Musik-CDs so wie auch Bücher unterschiedlich gut verkaufen. Mit vielen Produktionen macht der Verleger ein Verlustgeschäft. Mit einem weiteren großen Teil werden nur etwas mehr als die Kosten gedeckt. Und nur ein Teil der Artikel verkauft sich so gut, dass sie die Verluste der anderen ausgleichen und das wirtschaftliche Bestehen des Verlags sichern. Es ist also eine Art Mischkalkulation.

Die Realität sieht demnach so aus, dass ein Preis von 12,90 EUR für eine handwerklich professionell gemachte Musik-CD ein sehr günstiger Preis ist und der Verlag damit im besseren Fall lediglich einen geringen Überschuss erwirtschaftet. Und je kleiner die Auflage ist, also die zu erwartende verkaufte Stückzahl einer CD, desto höher muss der Preis letztendlich sein.

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Tipp: Desiring God

Joy is not optional. It’s essential

Diese Aussage (Freude ist keine Option. Sie ist Grundlegend) ist zentral für den Dienst von John Piper. Man muss seinen Hedonismus nicht mögen, dennoch ist Piper als guter Autor auch im deutschsprachigen Raum durch die zahlreichen Übersetzungen des CLV-Verlages bekannt. Ich habe bisher keine seiner theologischen Werke, dafür aber einige seiner kurzgefassten Biographien zu zahlreichen Männern Gottes gelesen.

Auf der Homepage von John Piper finden sich zahlreiche Materialien, darunter auch eine beachtliche Menge an kostenfreien E-Books. Bei Desiring God gefällt mir auch die Rubrik Ask Pastor John. Ich habe zwar noch nicht probiert meine Fragen loszuwerden, aber habe regelmäßig einige seiner Artikel gelesen.

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Leserunde: Das Westminster Bekenntnis

Aus zwei Gründen, möchte ich Kapitel fünf, welches lesenswert ist, überspringen.

Erstens muss ich  zugeben, dass einige Dinge mir darin einfach zu hoch sind, und ich in der Gefahr stünde, beim Vornehmen einer Beschreibung den Inhalt nicht weiter zu erhellen, sondern nur zusätzlich zu verdunkeln.

Des Weiteren wundert mich etwas, warum das Westminster Bekenntnis Kapitel drei und fünf nicht gemeinsam bespricht, und dazwischen das Kapitel vier über die Schöpfung einschiebt. Aber eine solche Frage, wird uns nur ein Fachmann ausreichend beantworten können. Vielleicht aber möchte einer unserer Leser dazu etwas schreiben. Dem sei es hiermit freigegeben. Das wäre doch mal was: eine Gastkolumne für eine Leserunde!

Die ersten vier Artikel beschreiben das, was als Erbsünde bezeichnet wird. Mir ist das Ausmaß dieses Themas erst in jüngster Zeit bewusst geworden: Das Christentum ist einerseits voller Optimismus, hat aber gleichzeitig ein negatives Menschenbild. Chesterton hat dies wunderbar in seinem Buch „Orthodoxie“ dargestellt. Das Christentum steht damit im Kontrast, z. B. zum Islam, welches von einem guten Menschen ausgeht. Die Bibel jedoch kennt den durch und durch verdorbenen Menschen: Weiterlesen

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Tipp: Helmuth Egelkraut: Das Alte Testament

Ich bin Eduard zu großem Dank verpflichtet, dass er mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat. Nachdem ich J. Gresham Machens Buch „New Testament: An Introduction to its History and Literature“ gelesen habe und durch dasselbe deutlich in der Schrifterkenntnis gewachsen bin, war ich auf der Suche nach einem ähnlichen Werk für das Alte Testament. Mit diesem Buch ist meine Suche vorerst beendet.

Warum Einführungen in die Bibel?

Ist die Bibel etwa nicht klar verständlich? In den ersten Glaubensjahren scheute ich mich vor derartigen Büchern. Heute schätze ich sie mehr als einen entsprechenden Kommentar. Hat man z. B. Anliegen und Thema eines Briefes ausgearbeitet, bekommt man schneller Zugang zu einer deutlichen Anwendung desselben. Hier im Blog haben wir mehrmals zur systematischer Theologie aufgerufen. Der erste Schritt zu einer solchen ist eine saubere Bibelkunde. Was ist das Anliegen der Bibel, wie wird der rote Faden erarbeitet etc.? Am besten arbeitet man mit solchen Büchern und mit einem zusätzlichen Notizbuch und erstellt über jedes Bibelbuch eine Übersicht. Egelkraut vereinfacht einem diese Aufgabe, indem jedes einzelne Kapitel (zu jedem Buch des AT mindestens eins) mit Fragen „zur Wiederholung, Vertiefung und Weiterstudium“ aufhört. Weiterlesen