Alle Artikel mit dem Schlagwort “John Bunyan

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NEU: Die Pilgerreise zur seligen Ewigkeit

Pilgerreise FINAL KLEINAus dem Vorwort: Eigentlich wüsste ich, wie mein Leben als Christ aussehen müsste. Hier sind fünf Aufforderungen zeitgenössischer Frömmigkeit:

  1. Zweifle an allem, außer an dir selbst! Damit hältst du dir alle Möglichkeiten offen. Sonst wirst du einer dieser Super-Pseudo-Heiligen.
  2. Entwickle deine Spiritualität! Damit holst du dir emotional das ab, was dir fehlt. Sonst gerätst du in die Falle des Intellektualismus.
  3. Zelebriere dein Unterwegssein! Damit kannst du problemlos auf Nebenstraßen bleiben. Sonst wird dein Christsein langweilig.
  4. Sei begeistert für Jesus! Damit sorgst du dafür, dass der Spaß-Faktor hoch bleibt. Sonst wird dein Leben zu ernst.
  5. Gewinne Menschen für Jesus! Damit ist für eine bunte Reisegesellschaft gesorgt. Sonst wirst du abgelehnt.

An diesen Maximen ist nicht alles verkehrt. Wir zweifeln, wir erleben emotionale Durststrecken, wir sind unterwegs zum himmlischen Ziel, wir wollen uns über Jesus freuen, wir wollen Menschen die beste Botschaft der Welt bringen.

Der Bestseller „Die Pilgerreise“ hebt uns aus dieser zeitgebundenen Sicht des Christseins heraus. Der Autor lebte im 17. Jahrhundert. Er verbrachte Jahre im Gefängnis. Dafür musste er seine große, Not leidende Familie zurücklassen, was ihm fast das Herz brach. Wie hat Bunyan das christliche Leben beschrieben?

Er ist dem Verderben entflohen und auf dem Weg in die himmlische Stadt. Durch das Lesen der Bibel hat er erkannt, welche riesige Last der Sünde er mit sich schleppte; diese Last wog viel schwerer als die größten Anfechtungen, die er nachher durchlebte. Nicht der Zweifel dominierte seine Reise, sondern die Gewissheit über das Ziel und die Herrlichkeit des Retters. Unterwegs begegnete er zahlreichen Menschen. Von vielen trennte er sich nach kurzer Zeit wieder. Diese Erfahrungen führten nicht zu frommer Überheblichkeit, sondern zur Zerknirschung über das eigene Versagen.

Hier sind drei Empfehlungen für die Lektüre: Nehmen Sie sich dieses Buch abschnittsweise vor. Denken Sie über das Gelesene nach, schlagen Sie die Bibelstellen auf. Lesen Sie Ihrem Ehepartner und Ihren Kindern daraus vor. Und bleiben Sie getrost, falls Sie wie Christ Ihre Last beim Kreuz ablegen durften: Ihre Zielankunft ist so gewiss, wie sie erstaunlich ist.

Her­aus­ge­ber: Fol­gen Ver­lag, als eBook 2,99 EUR, ePub/Mobi, erhält­lich bei: ceBooks.de

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Überreiche Gnade

„Von allen Versuchungen, denen ich je in meinem Leben begegnet bin, ist der Zweifel hinsichtlich des Seins und Wesens Gottes und hinsichtlich der Wahrheit des Evangeliums die schlimmste und die am schwersten zu ertragende. Wenn diese Versuchung kommt, so nimmt sie mir den Gurt meiner Lenden, und zieht mir den Boden unter den Füßen fort. Oh ich habe oft gedacht: „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit“ und auch jenes andere: „Wenn die Grundfesten stürzen, was vermag der Gerechte?“
Manchmal, wenn ich nach begangener Sünde von der Hand Gottes herbe Züchtigung erwartete, so war das Allernächste, das mir von ihm zuteil wurde, das Offenbarwerden seiner Gnade. Manchmal, wenn ich getröstet worden bin, habe ich mich einen Toren gescholten, dass mir in Schwierigkeiten bange geworden ist. Und dann wiederum dachte ich, wenn ich niedergeschlagen war, wie unweise es von mir sei, derart dem Troste auszuweichen. (…) Über eine bestimmte Sache habe ich mich recht gewundert. Auch wenn Gott meine Seele mit noch so gesegneter Offenbarung seiner selbst besucht, haben mich dennoch hinterher solche Stunden überfallen, die meinen Geist dermaßen in Dunkelheit tauchten, dass ich auch nicht einen einzigen Augenblick begreifen konnte, was denn jener Gott und jener Trost seien, mit denen ich erquickt worden war.“

Dieses offene, herzliche und zeitgemäße Zeugnis ist bereits über 350 Jahre alt. Es stellt sich die Frage, wer der Mann war, der einem so aus dem Herzen sprechen kann, der so gut das formulieren kann, was einen Christen oftmals beschäftigt und niederdrückt. Tatsächlich wird man überrascht sein, einen einfachen Kesselflicker kennenzulernen, jedoch auch einen eifrigen, hingegeben und feurigen Christen, nämlich John Bunyan. Vielen ist sein Klassiker „die Pilgerreise“ bekannt. Für Charles H. Spurgeon wurde dieses Buch so wichtig, dass er dieses Buch als unsterbliche Allegorie bezeichnete und dazu sogar eine Interpretation verfasste.  Trotz der Bedeutung seiner Werke, dürfte der Autor jedoch der Neuzeit weniger bekannt sein.

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Meine persönliche „Top-Ten“ Auswahl christlicher Werke

Edit vom 06.12.2021: Dieser Artikel hat eine Aktualisierung erfahren, die sich hier findet.

Man kennt sowas ja mindestens von M. Reich-Ranicki, der mit seinem „Kanon“, die lesenswertesten Werke klassischer und zeitgenössischer Literatur zusammengetragen hat. Man versucht mit einem solchen Kanon die größtmöglichste und beste Anzahl an Stilen und Motiven der Literatur abzudecken. Als Laie habe ich mich in der Tat an solcherlei Listen orientiert, um meine klassische Bildung abzudecken. Meine Idee ist es nun, eine Art „Top-Ten“-Liste von christlichen Büchern zu erstellen, die z.B. wenig Zeit haben viele Bücher zu lesen oder sich generell keine ‚Bücherwürmer‘ sind. Ich möchte jedoch von vornherein zwei Bemerkungen einfügen: Ich sehe mich nicht als Kritiker über geistliche Literatur. Da fehlt mir einfach der Umfang der Bücher, die ich las. Desweiteren ist diese Liste vor allem subjektiv; ich möchte Bücher vorstellen, die vor allem mir halfen. Jeder kommt aus ganz verschiedenen Verhältnissen und Standpunkten und würde ganz andere Werke wählen, da bin ich mir gewiss. Jedoch habe ich diese Liste schon einigen in meinem Bekanntenkreis mit Erfolg empfehlen können. Leider ist das Lesen einiger Bücher schon so lange her, dass ich nicht mehr weiß, ob ich heute noch so sehr von ihnen schwärmen würde. Auf jeden Fall wird man mit diesen Werken einen möglichst großen Themenbereich abdecken. Außerdem würde ich diese Werke vor allem für junge Christen empfehlen. Eine Diskussion und eure „Top-Ten“-Listen würde ich gerne ebenfalls hören.

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John Bunyan: Die Pilgerreise (neue Ausgabe) - Teil 3

Quelle: www.scm-brockhaus.de

Hier folgt nun der dritte und letzte Teil meiner Buchbesprechung des neu aufgelegten und sprachlich überarbeitetem Klassikers Die Pilgerreise von John Bunyan. Teil 1 und Teil 2 können unten den hinterlegten Links nachgelesen werden.

Trotz einiger Kritikpunkte bin ich von der neuen Ausgabe begeistert. Sie liest sich flüssig und ist leicht verständlich. Die zusätzlichen Kapitelüberschriften teilen die ehemals recht langen Kapitel in leicht zu bewältigende Sinnabschnitte ein. Das ansprechend gestaltete Cover gibt dem Buch eine würdige Hülle, die ich mit immer wieder gerne anschaue. Die Hardcoverausgabe liegt gut in der Hand und wird auch nach mehrmaligem Lesen nicht zerfleddert aussehen. Außerdem kann ich die Pilgerreise auch auf meinem Reader als E-Book lesen, kann darin bequem nach Passagen suchen und habe sie überall dabei.

Einige Anmerkungen zum Vorwort von Johannes Falk

Ein wegweisendes Vorwort zu einem über 300 Jahre alten Bestseller zu schreiben, erfordert eine solide Kenntnis des Inhalts, des Autors und der Rezeptionsgeschichte. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, ein John-Bunyan-Experte zu sein, gibt es einige Sätze im Vorwort, die meiner Meinung nach nicht korrekt sein können. Johannes Falk schreibt:

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John Bunyan: Die Pilgerreise (neue Ausgabe) - Teil 2

Quelle: www.scm-brockhaus.de

Im ersten Teil der Buchbesprechung habe ich einige Gründe genannt, warum ich das Buch Die Pilgerreise von John Bunyan gut finde und jedem empfehlen kann. Im zweiten Teil gehe ich auf die sprachliche Neubearbeitung der Pilgerreise ein, die dieses Jahr im SCM R. Brockhaus Verlag erschienen ist. Wenn ich Vergleiche anstelle, beziehe ich mich auf die ältere Ausgabe von 1998. Weil dieser Artikel recht lang geworden ist, werde ich im nächsten Beitrag auf das Vorwort von Johannes Falk eingehen. Hier also die Vor- und Nachteile der sprachlichen Neubearbeitung.

1. Sie ist ideal zum Vorlesen.

Wer schon ein Mal die ältere Ausgabe der Pilgerreise jemanden vorlesen musste, wird gemerkt haben, dass sie dafür nicht so gut geeignet ist. Holprig ist es vor allem bei den vielen Dialogen. Hier zuerst ein Auszug aus der alten Ausgabe (S.153):

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John Bunyan: Die Pilgerreise (neue Ausgabe) – Teil 1

Quelle: www.scm-brockhaus.de

„Der Weg ist das Ziel.“ Das behaupte zumindest Konfuzius. Es mag sein, dass diese Aussage für einige Wege, die man geht, zutrifft. Doch diese Idee auf den Lebensweg zu übertragen, kann fatale Folgen haben. John Bunyan fand in der Bibel eine andere Beschreibung des Lebensweges: „Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden“ (Mt. 7,13-14). Welches Ziel du erreichst, hängt davon ab, welchen Weg du gehst. Die Bibel kennt nur zwei Ziele, die auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden. Das hier von Jesus verwendete Bild legt John Bunyan seinem Werk „Die Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“ zugrunde (so lautet der Titel der ersten deutschen Übersetzung. Seine allegorische Erzählung, die zuerst 1678/1684 erschien, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Ich möchte hier die aktuelle und sprachlich neu bearbeitete deutsche Ausgabe von 2012 aus dem SCM R. Brockhaus Verlag besprechen.

Doch zunächst möchte ich im ersten Teil einige Gründe nennen, warum ich das Buch Die Pilgerreise empfehle. Im zweiten Teil gehe ich dann näher auf neue Ausgabe ein.

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Die Hand voll glühender Asche

„Die Hand voll glühender Asche“ ist ein Gleichnis. Ein Gleichnis für das ganz normale Christenleben. Die Hauptperson ist Christ Anders. Als Computerverkäufer, Ehemann und Vater von vier Kindern lebt er ein unglückliches Leben. Geheimnisvolle Rückenschmerzen plagen ihn. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Durch die Begegnung mit Ernst van Gelst (Evangelist) beginnt er die Suche nach Gott und das Endziel, Lebensstadt. Doch so einfach ist es nicht. Freunde und Feinde kreuzen seinen Weg um ihn zu Fall oder zu Recht zu bringen.

Ich habe eine Leseprobe abgetippt. So könnt ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen. Weiterlesen