Alle Artikel in der Kategorie “Erzählungen

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Wie J.H. Volkening einen Sterbenden zu Christus führte (von Wilhelm Busch)

J.H. Volkening, Erweckungsprediger

Wilhelm Busch berichtet eine ungewöhnliche Bekehrungsgeschichte in seinem Buch Jesus unser Schicksal (Ab. S. 97):

„Im Ravensberger Land hat im vorigen Jahrhundert ein gewaltiger Erweckungsprediger gelebt: Johann Heinrich Volkening. Durch die Predigten Volkenings ist das Land um Bielefeld, das Ravensberger Land, tatsächlich umgewandelt worden. Dieser Volkening wurde eines Abends zu einem reichen Bauern gerufen. Der hatte einen großen Hof und war ein rechtschaffener und fleißiger Mann. Die Er­weckungspredigten hasste er aber vom Grunde seines Her­zens.

Wissen Sie: Er lehnte es ab, ein Sünder zu sein. Er brauchte keinen Sünderheiland am Kreuz. Er sagte: »Ich tue recht und scheue niemand.« – Eines Tages wird Volkening zu ihm gerufen, weil der Bauer auf den Tod krank ist. Er will das Abendmahl. Und Volkening geht hin. Volkening war von großer Gestalt, und seine leuchtend blauen Augen fielen besonders auf. Er tritt also an das Bett dieses Bauern, schaut ihn lange schweigend an und sagt dann: »Hinrich, ich bin bange, bange bei euch. So wie bisher geht’s noch nicht in den Himmel, sondern geradewegs der Hölle zu.« Spricht’s, dreht sich um und geht. Nun, der reiche Bauer hat eine Mordswut und tobt: »Das will ein Pfarrer sein! Ist das christliche Liebe?« Dann kommt die Nacht. Der schwerkranke Bauer liegt wach. In seinem Gewissen bohrt’s: »Es geht nicht dem Himmel zu, sondern der Hölle! Wenn das wahr wäre!« Und dann fallen ihm auch allerhand Sünden ein. Er hatte Gott nicht geehrt. Und er hat gelegentlich auch sehr klug andere betrogen. In den Nächten darauf aber überfällt ihn eine richtige Angst. Er wird wirklich sehr unruhig. Er sieht auf einmal, dass es viel Schuld in seinem Leben gibt und dass er absolut kein Kind Gottes ist. Jetzt möchte er mit Ernst umkehren. Nach drei Tagen schickt er seine Frau wieder zu Volkening: »Frau, hole den Volkening!« Es ist spät am Abend. Volkening kommt sofort. Der Bauer sagt in großer Unruhe: »Pfarrer, ich glaube, ich muss umkehren!« »Ja«, erklärt Volkening, »sachte gehn kommt mit dem Alter! In der Not rufen sie, aber Notbuße – tote Buße! Es muss ganz anders kommen.« Spricht’s, dreht sich um und geht. Jetzt hat der Bauer erst recht einen Mordszorn. – Sie hätten doch auch alle einen ganz großen Zorn auf den Pfarrer, nicht? Schließlich stände der Pfarrer sich ja auch besser, wenn er mit einem reichen Bauern freundlich spräche. Es sieht doch auch so aus, als ob der Mann bald sterben würde. Aber Volkening war ein Mann, der vor Gott stand und wusste, was er sagte.

Drei Tage hat’s noch gedauert, bis der Bauer in eine schreckliche Not kam. Dann wusste er: »Ich muss sterben! Und wo sind in meinem Leben Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit gewesen?« Er hatte ein Leben lang den Heiland verachtet, der für ihn starb. Er hatte ihn weg gejagt, der in seiner Liebe vor ihm stand. Er sieht sich am Rande der Hölle und ist ein völlig verzweifelter Mann. »Frau«, bittet er, »hol den Pfarrer!« Die entgegnet: »Ich mag nicht mehr! Der hilft dir doch nicht!« »Frau, hol ihn! Ich komme in die Hölle!« Da geht dieFrau. Als Volkening kommt, findet er einen Mann, der begriffen hat: »Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, denn was der Mensch sät, das wird er ernten!« Volkening rückt einen Stuhl ans Bett heran und fragt: »Gelt, es geht in die Hölle?« »Ja, es geht in die Hölle!« Da sagt Volkening: »Hinrich, lass uns nach Golgatha gehen! Auch für dich starb Jesus!« Und nun spricht er ihm in den freundlichsten und lieblichsten Worten davon, wie Jesus Sünder errettet. Aber dazu müssten wir erst auch in unseren eigenen Augen Sünder gewor­den sein. Da müsste es erst aufhören mit dem »Ich tue recht und scheue niemand!«.Da müsste man erst in der Wahrheit stehen. Dann könne Jesus erretten! Jetzt erkennt der Bauer auf einmal: »Jesus starb für mich am Kreuz! Er bezahlt für meine Sünden! Er kann mir die Gerechtigkeit schenken, die allein vor Gott gilt!« Und zum ersten Mal betet der Bauer richtig: »Gott, sei mir Sünder gnädig! Herr Jesus, rette mich vom Rande der Hölle!« Volkening geht leise weg. Er verlässt einen Mann, der Jesus anruft. Volkening ist getrost, denn dreimal steht in der Bibel: »Wer den Namen Jesus anruft, soll selig werden.« Als er am nächsten Tag wieder hinkommt, findet er einen Mann, der Frieden mit Gott hat.»Wie steht’s, Hinrich?« Und Hinrich antwortet: »Er hat mich angenommen – aus Gnaden!« Ein Wunder ist geschehen!“

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Kein Buch, sondern ein Erlebnis: „Die Brüder Karamasow“

Ich habe schon einige Werke von Dostojweskij gelesen und hatte immer Mühe mich in der Mitte der Werke durch Abschnitte durchzukämpfen, die ich als zu langmatig empfand (Dostojewskij, der häufig pro Seite bezahlt wurde, „streckte“ seine Romane gelegentlich), deswegen entschied ich mich bei „Die Brüder Karamasow“ für ein Hörbuch.

Doch meine Vorsicht war bei diesem Werk fehl am Platz. Die Brüder Karmasow fesselt von Anfang bis zum Schluss. Im Zentrum des Romans steht vor allem Alexei („Aljoscha“) Karamasow, der Jüngste der drei Söhne von Fjodor Karamasow. Fjodor Karamasow ist ein Säufer, Lüstling, Geizhals und Spötter. Ein furchtbarer, kaum zu ertragender Mann, so dass sich dem Leser (oder Hörer) die gleiche Frage aufdrängt, die der älteste der drei Brüder, Dmitri („Mitja“) schließlich ausspricht: Warum sollte ein solcher Mann überhaupt am Leben bleiben?

Der Vater tut nun auch sein bestes, um die sowieso schon angeschlagene Liebesbeziehung seines Sohnes weiter zu untergraben, indem er um die gleiche Dame buhlt wie sein Sohn. Doch nicht nur das, er prahlt damit bei der ersten Zusammenkunft „der Familie“ nach Jahren. Man trifft sich im Kloster, dessen Mitglied Alexeij werden will. Bald geschieht auch das Drama, dass von Anfang an in der Luft schwebt: Der Vater wird ermordet aufgefunden, und alle Indizien sprechen dafür, dass es gerade der 28-jährige Mitja war, der den Mord begangen hat. Hat er doch wenige Tage vor dem Mord selbst überall herumposaunt, dass er am liebsten seinen Vater töten würde… Soweit der Ausgangspunkt des Romans, der nun sehr viele Seitenwege einschlägt. Sehr ausführlich wird das Leben von Starez Sossima, einem Art Eremetien-Abt geschildert, der der Mentor von Aljoscha ist. Der Starez schildert auf seinem Sterbebett sein Verständnis von Schuld, Vergebung und Verantwortung. Damit findet sich ein Gegenentwurf zum Konzept zum zweiten Bruder Iwan, der Atheist ist. („Ich leugne gar nicht, dass es einen Gott gibt, aber diese von ihm geschaffene Welt lehne ich ab. Ich gebe ihm mein Eintrittsbillett in diese Welt zurück“). Sein Modell schildert Iwan dem gläubigen Aljoscha in seiner Dichtung vom Großinquisition: Hier kehrt Christus während der Hochphase der spanischen Inquisition als Wundertäter auf die Erde zurück und wird natürlich nach dem ersten vollbrachten Wunder vom Großinquisitor inhaftiert, der nun Christus darum bittet, sich aus der Kontrolle der Kirche zurückzuhalten, die man nun im Griff hätte. Für Iwan ist diese Begebenheit nur die Begründung für seinen Nihilismus: „Alles ist erlaubt!“. In seiner Legende sieht er eine überzeugende Argumentation für den Nihilismus selbst aus religiöser Sicht.

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Eine Auswahl meiner Audible-Bibliothek
Was wir hören:

Seit 8 Jahren nutze ich Audible und gegenwärtig sind knapp knapp 110 Werke Teil meiner Bibliothek . In den lezten Jahren habe ich mit Freude wahrgenommen, dass die Auswahl christlicher Werke in Audible zugenommen hat, was ein Argument für ein Abo sein kann.

Persönlich höre ich Hörbücher fast ausschließlich bei drei Szenarien:

  • Bei langen Autofahrten
  • Mit den Kindern zusammen
  • Vor dem Schlafengehen vor allem in den langen Winternächten.

Entsprechend ist auch  meine Hörbibliothek in einer gewissen Weise dreigeteilt.

Das Hör-Buch der Mitte

Die große Hörbibel, die die Deutsche Bibelgesellschaft herausgebracht hat, ist eine wirkliche Perle. Durch die szenische Lesung wird die Aufmerksamkeit dem Text gegenüber deutlich erhöht. Wir hören immer wieder  mittlere und kleinere Abschnitte, ich habe mich aber auch schon dabei erwischt, dass ich das neue Testament in wenigen Tagen vollständig durchgehört habe (Zur ausführlicheren Rezension geht es hier lang).

Klassik

In den ersten Jahren habe ich vor allem Klassiker gehört. Vor allem Kurzgeschichten und Erzählungen der Weltliteratur höre ich bis heute gerne:

  • Amerikanische Kurzgeschichten von Mark Twain bis Herman Melville: Eine gelungene Auswahl. Ich will Irwings Legende von Sleepy Hallow, Melvilles Bartleby und Henrys Geschenk der Weisen besonders hervorheben
  • Die Stefan Zweig Box: Zweig ist häufig spannend, immer herausfordernd, manchmal problematisch. Die Meistererzählungen haben mich besonders mitgenommen.
  • Gert Westphal liest Thomas Mann:  Eine gelungene Auswahl. „Königliche Hoheit“ ist dabei mein Favorit. Eine leicht ins legendäre Verpackte Darstellung des letzten deutschen Kaisers, „der mit einer Hand besser regieren wird, als andere mit zwei“. Manchmal ist Mann ein bisschen zu verschämt.
  • William Somerset Maugham, z.B. der Büchersack. Typisch britische Geschichten, häufig mit Geschehen in den damaligen britischen Kolonien, sehr interessant, um globale Herausforderungen des letzten Jahrhunderts zu verstehen (und heilsam gegen das Denken, Globalisierung wäre ein Syndrom der letzten paar Jahre).
  • Jack London: Die Hörbuch Box 

Ich habe immer wieder längere Romane, wie z.B. Tolstois Anna Karenina, ausprobiert und habe gemerkt, dass ich als Audiomaterial nur den eher kürzeren Erzählungen folgen kann. Weiterlesen

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Kierkegaards Sprung

Heute berichtet Udo Schmitt darüber, wie er durch das Werk Kierkegaards zur Schrift und zum Glauben geführt wurde:

Ein undatiertes Gemälde des dänischen Theologen, Schriftstellers und Philosophen Sören Kierkegaard. (picture alliance / dpa)

Durch die Rezension einer neuen Biographie über den dänischen Philosophen Sören Kierkegaard (Buchhinweis: Der alte Freund Kierkegaard – Hanniel bloggt.) wurde ich daran erinnert, welche bedeutende Rolle dieser Mann in meinem Leben gespielt hat. Viele kluge Köpfe haben schon wissenschaftliche, theologische oder philosophische Abhandlungen über ihn geschrieben. Mein kurzer Beitrag ist dagegen lediglich eine Beschreibung meines persönlichen Erlebens eines kleinen Aspekts seiner Gedanken über den Glauben.

Gleich im ersten Semester meines Philosophie-Studiums begegnete ich dem Werk Kierkegaards. Da er in seinen Veröffentlichungen immer wieder auf die Bibel Bezug nahm, musste ich mich wohl oder übel mit diesem Buch beschäftigen. Also las ich die Bibel innerhalb weniger Tage vom Anfang bis zum Ende.  Als ich nach den letzten Zeilen der Offenbarung das Buch zuschlug, war ich sicher, dass dies das Wort Gottes ist. Nur wenig später wurde ich durch das Wunder der Wiedergeburt gerettet.

Aussagen Kierkegaards wie „Der Glaube beginnt gerade da, wo das Denken aufhört“ erwecken den Eindruck, dass sich Glaube und Vernunft nichts zu sagen haben.  Da es zwischen Glaube und Verstehen keine Verbindung gibt, wird das Christwerden somit zum Sprung ins Ungewisse. Dieser „Sprung des Glaubens“ wird vor allem von konservativen Theologen teilweise scharf kritisiert wird. Für den von mir sehr geschätzten Theologen Francis Schaeffer handelt es sich hierbei um einen Sprung ohne jede Rationalität. Vielen gilt Kierkegaard gar als ein Vordenker des säkularen und religiösen Existenzialismus sowie als Wegbereiter der historisch-kritischen Denkweise.

Doch dieser „Sprung des Glaubens“ war für mich zum Zeitpunkt meiner Bekehrung ganz subjektiv tatsächlich ein solcher. Ein Sprung hinweg über einen Graben, der mich zu etwas bringen sollte, von dem ich trotz angelesenem Wissen eigentlich nicht viel wusste, aber dennoch alles erhoffte.

Natürlich handelte ich einerseits rational, also vernunftgeleitet, indem ich die Bibel systematisch studierte, doch schon bald kam ich an einen Punkt, an dem mir klar wurde, dass das was mich im Moment noch von Gott trennt, nicht durch weiteres Nachdenken überwunden werden kann. Erforderlich war ein Sprung. Ein Sprung ins Ungewisse, denn was auf der anderen Seite des Grabens auf mich wartete, war für mich zuvor undenkbar. Auf der anderen Seite angekommen, konnte ich dann wie Hiob zu Gott sagen: „Bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, jetzt aber habe ich dich mit eigenen Augen gesehen!“ (Hiob 42:5).

Meines Erachtens ist Kierkegaard nicht nur Zeit seines Lebens, sondern auch bis in die heutige Zeit hinein in vielerlei Hinsicht missverstanden worden, was unter anderem an der teilweise überzogenen Kritik am „Sprung des Glaubens“ zum Ausdruck kommt, den ich persönlich aber genauso wie von Kierkegaard beschrieben, erlebt habe.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Christen auch heute noch großen Nutzen aus dem Studium von Kierkegaards Schriften ziehen können, da sie in ihrer Radikalität ein Weckruf für ein eingeschlafenes Christentum sind. Eine kleine und empfehlenswerte Auswahl seines Werks findet sich hier: Tatort Christenheit (clv.de)

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Tipp: Anita – Gottes Weg ist der Beste

Biografische Erzählungen, deren Handlung in Russland stattfindet, erscheinen nicht oft. Der Verlag Friedensstimme hat so eine kleine Biografie aus dem Russischen übersetzt und veröffentlicht. Im Verlagstext heißt es:

Anita ist eine junge Frau, die sich zwischen dem schmalen Weg der Bibel und dem breiten Weg im Trubel der Zeit entscheiden muss. Welcher Weg wird sie glücklich machen? Was bedeutet ihre Entscheidung für die Zukunft. Anita ist hin und her gerissen. Es geht schließlich um mehr als Freundschaft, Ansehen und Liebe – es geht um das ewige Leben.

Der Schreibstil ist einfach und für Leser aktueller Erzählungen und Romane ungewohnt. Aber wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, liest es sich gut. Aus dem Vorwort erfährt der Leser, dass sich das Buch an Jugendliche richten soll. Und tatsächlich dürfte der Inhalt dieses Buches besonders für jüngere Leser fremd und daher interessant vorkommen, da es die Entstehung einer Beziehung zwischen zwei gottesfürchtigen Menschen Mitte des 20. Jahrhunderts aufzeigt.

Junge Menschen aus christlichen – auch konservativen Elternhäusern – sind heute stark von säkularen Vorstellungen geprägt, wie es zu einer Beziehung kommen kann. Das führt nicht selten zu Enttäuschungen und verursacht geistlichen Schaden.

Diese biografische Erzählung zeigt einen völlig ungewohnten Weg als Möglichkeit auf, wie zwei Menschen zusammenfinden können, denen es vor allem daran gelegen ist, Gottes Willen zu tun. In diesem Sinne ist es gerade für Jugendliche eine gute Wahl und hat meine Empfehlung.

Das Buch hat ein Hardcover, 128 Seiten und kostet 8,90 EUR.

Jennifer R.

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Tipp: Simon und der geheimnisvolle Mönch

Das Buch Simon und der geheimnisvolle Mönch ist ganz aktuell 2016 erschienen. Das Leben des Reformators Martin Luther wird in Form eines historischen, nicht zu umfangreichen Romans Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren nahe gebracht.

Die Geschichte spielt sich im Deutschland des Jahres 1521 ab. Die Hauptperson ist der 11-jährige Simon, dessen Mutter an der zu der Zeit grassierenden Pest stirbt. Der Tod seiner Mutter stürzt den Jungen in Verzweiflung. Er macht sich riesige Sorgen um sie. Seine Gedanken kreisen um die Frage: Wo ist sie wohl jetzt? Im Himmel bei Gott oder in der Hölle? Er setzt sich zum Ziel, Geld zu verdienen und für seine Mutter einen teuren Ablassbrief zu kaufen, um ihre Zeit im Fegefeuer zu verkürzen und ihr ein Leben im Himmel zu ermöglichen. Die Sorgen des Jungen spiegeln die damalige Lehre der Kirche wider. Es zeigt deutlich auf, wie unsicher die Menschen bezüglich der Ewigkeit waren. Da die meisten weder schreiben noch lesen konnten, waren sie den Lehren der Kirche hilflos ausgeliefert. Weiterlesen

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Besprechung: Unheilvolle Nähe

9783942258043-frontcoverDieser Roman der Cape Refuge-Reihe war wie auch die ersten 3 Bände mitreißend und spannend zu lesen.

Der Polizeichef Cade und die Journalistin Blair klären in diesem Kriminalroman einen mysteriösen Mord auf. Der Kriminalromanautor Gibson wird schon nach kurzer Zeit zum Tatverdächtigen, da das Opfer genauso aufgefunden wurde, wie er es in seinem Roman schreibt. Er bleibt unter Polizeigewahrsam, aber dennoch verschwinden zwei weitere Mädchen. Eine der beiden wird wenig später an genau dem Ort aufgefunden, wo Cade Blair seinen Heiratsantrag machen möchte. Es wird ein unvergesslicher Tag für die beiden, aber lange nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.

Als ich an dieser Stelle im Buch ankam, war es mir, als hätte ich das Buch schon einmal gelesen. Zum einen war da der verrückte Autor, der sofort verdächtigt wurde und dann wurde auch noch Cade verdächtigt, weil alle Beweise gegen ihn sprachen. Ich sah mir dann nochmal die anderen Bücher der Reihe an und stellte die fest, dass der Verrückte“ der sofort verdächtigt wurde, nicht als Person, aber als Protagonist schon im zweiten Band vorkam und im dritten Band war Cade ebenfalls Hauptverdächtiger. Diese Parallelen fand ich etwas negativ, da man ja eine neue Story lesen möchte und nicht etwas zusammengewürfeltes der letzten beiden Bände.

Dagegen fand ich sehr positiv, das der Mittäter bis zu den letzten Seiten unbekannt blieb. Ich hatte auch bis zum Schluss den Falschen im Verdacht.

Außerdem möchte ich erwähnen, dass die Beziehung von Cade und Blair nicht dem Besten Christlichen Vorbild entspricht. Zum Beispiel die Szene, als Blair zu Cade in die Wohnung mitkommt, er dann duschen geht, während sie ihm einen Kaffee kocht und er sie danach auf dem Sofa zu sich auf den Schoß zieht. Das ist eine sehr intime Nähe, die viele Gefahren in einer vorehelichen Beziehung mit sich bringt und schnell zur Sünde verleitet. Demnach würde ich das Buch verheirateten Krimi-Fans empfehlen. Das Buch ist im BOAS-Verlag erschienen und ist auch als eBook erhältlich.

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Besprechung: Kudus, Kobras, Killeraffen

256274(1)In  dem Buch „Kudus, Kobras, Killeraffen“ berichtet der Autor von seinen langjährigen  Erfahrungen als Tierwärter im Zoo von Los Angeles.

Da Gary Richmond ebenfalls als Pfarrer in einer Gemeinde tätig war und sich deshalb gut im Wort Gottes auskennt, findet er zu vielen seiner Erlebnisse im Zoo einen sehr sinnvollen Bezug auf den Menschen und den Glauben.

In einigen seiner Geschichten erzählt er von Parallelen zwischen Mensch und Tier oder von eigenen Erlebnissen, die ihn zum Nachdenken gebracht haben. Im Grunde besteht das Buch aus seinen Gedanken, die dabei zustande gekommen sind. So berichtet er beispielsweise auch von gefährlichen Situationen, in die er und seine Mitarbeiter geraten sind. Diese Erzählungen verleihen dem Buch sehr viel Spannung und Abwechslung. Am Ende des Buches befinden sich noch einige lustige Begebenheiten, die den Leser zum Lachen bringen sollen.

In einer der 29 Geschichten geht es um eine alte Dame, die den Zoo regelmäßig besuchte. Da sie glaubte, dass die Tiere nicht genug Unterhaltung bekämen, brachte sie kurzerhand Gummibälle mit, die sie in den Käfigen verteilte. Dies wurde dem Löwen des Zoos allerdings zu einem Verhängnis, da einer der Gummibälle auf seinem Zahn stecken blieb. Von Gary Richmond erfährt man, wie die Wärter in dieser gefährlichen Lage zu einer Lösung des Problems kamen.

Ich würde das Buch empfehlen, da es durch den Sprachgebrauch und die unterschiedlichen Geschichten sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Außerdem enthält es viele gute Gedankenanstöße für den Lebenswandel eines Christen, die auf dem Glaubensweg behilflich sein können.

Das Buch ist bei CLV erschienen und hat 144 Seiten.

Philipp Freitag, 13 (fast 14)

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Buchrezension: Bonisa

256238_z1Bonisa hat nicht nur eine dunkle Hautfarbe – sie lebt auch in einem Land, das viele Dunkelheiten kennt: Nächte voller unheimlicher Urwaldgeräusche.
Gefährliche, umherschleichende Tiere in undurchdringlicher Wildnis. Furcht vor vielen Geistern, wenn die Dämmerung über den Busch hereinbricht. Angst vor der Zukunft – vor Dürre, Armut, Hunger, Bedrohung. Angst in dunklen, unruhig suchenden Augen, deren Blick man niemals mehr vergisst …

Bonisa ist eines von diesen afrikanischen Kindern. Auch in ihrem Herzen und ihren Augen ist die Angst vor der Dunkelheit, vor den Geistern der Finsternis, vor dem grausamen Vater. Weiterlesen

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Wilhelm Busch: Kennen Sie Hömpel?

255681001_z1Dieser Tage bin ich auf ein Buch aufmerksam geworden, welches schon viele Jahre in meinem Regal steht. Ich muss zugeben, der Titel hat mich irritiert. „Hömpel“ hört sich so hömpelig an, dass ich Bedenken hatte, ob das Niveau der gebotenen Erzählungen nicht zu primitiv werden könnte. Ich sollte mich gehörig irren.

Hömpel war ein Schlosser der in der NS-Zeit einen ganz raffinierten Trick angewendet hat um dem damals inhaftierten Pastor Busch einen tröstenden Besuch erstatten zu können. Dabei waren alle Besuche strikt untersagt. Hömpel fiel eine List ein. Auf ganz langem bürokratischen Wege bekam er die Erlaubnis, im Innenhof des Gefängnisses Gras für seine Hasen zu mähen. Und dabei lässt er sich besonders viel Zeit. Denn Hömpel hat eine Mission: Während seiner Arbeit fängt er an bekannte Melodien zu pfeifen:

Steil und dornig ist der Pfad, der uns zur Vollendung leitet. Selig ist, wer ihn betrat und zur Ehre Jesu streitet …

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