Alle Artikel mit dem Schlagwort “Reformation

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Calvin schreibt an Bullinger über Luther

„…Ich höre, Luther sei kürzlich mit furchtbarem Schelten nicht nur über Euch, sondern über uns alle hergefahren. Es ist ja schon an sich traurig, dass wir, gering an Zahl und rings von Gegnern umgeben, noch in unserer eigenen Mitte im Kampf zusammenstoßen. Aber zu unpassender Zeit konnte es wirklich nicht dazu kommen als gerade jetzt. Ich kann mich daher nicht anders ausdrücken als: Gott hat dem Satan die Zügel gelockert. Luther hat darin freilich, außer seinem eigenen, maßlos leidenschaftlichen und kecken Charakter, den Amsdorf zum Ratgeber, einen geradezu verrückten Menschen ohne Nachdenken. Er lässt sich von ihm lenken ,oder besser: Auf Abwege führen. Es ist aber gut, wenn wir anerkennen, dass auch mit dieser Geißel der Herr uns schlägt. Wir werden dann geduldiger tragen, was sonst entsetzlich herb wäre.

Ich weiß nicht, ob Luther durch irgendeine Schrift von Euch gereizt worden ist. Aber wenn ein Charakter wie der seine, der nicht nur reizbar, sondern verbittert ist, auch aus geringfügiger Ursache aufbraust, zu solchem Toben und Lärmen konnte er sicher keinen genügenden Grund haben.

Nun wage ich kaum Euch zu bitten, Ihr möchtet stillschweigen, denn es wäre nicht recht, Unschuldige so schimpflich behandeln zu lassen und ihnen Gelgenzeit zur Rechtfertigung zu verweigern. Auch wäre es schwer zu sagen, es wäre gut zu schweigen. Aber das ist mein Wunsch, dass Ihr Euch darauf besinnt, welch großer Mann Luther doch ist, durch  welche außerordentlichen Geistesgaben er sich auszeichnet. Wie tapfer und unerschütterlich, wie geschickt, wie gelehrt und wirksam hat er bisher gearbeitet an der Zerstörung der Herrschaft des Antichrist und an der Ausbreitung der Lehre zur Seligkeit. Ich habe schon oft gesagt: Wenner mich einen Teufel schölte, ich würde ihm doch die Ehre antun, ihn für einen ganz hervorragenden Knecht Gottes zu halten, der freilich auch an großen Fehlern leidet, wie er an herrlichen Tugenden reich ist.

Hätte er sich doch bemüht, sein stürmisches Wesen besser im Zaum zu halten, mit dem er überall herausplatzt! Hätte er doch die Leidenschaftlichkeit, die ihm angeboren ist, stets gegen die Feinde der Wahrheit gekehrt, statt sie gegen Knechte des Herrn blitzen zu lassen! Hätte er sich doch mehr Mühe gegeben, seine Fehler einzusehen! Am meisten haben ihm die Schmeichler geschadet, da er schon von Natur zu sehr dazu neigt, sich selbst milde zu behandeln. Doch ists unsere Pflicht, was fehlerhaft an ihm ist, so zu tadeln, dass wir seiner genialen Begabung etwas zu gut halten. Denk also vor allem daran, das bitte ich dich wie deine Kollegen, dass ihr es zu tun habt mit einem Erstling unter den Knechten Christi, dem wir alle viel schulden. Ihr werdet ja euch, wenn Ihr in feindlichen Kampf mit ihm tretet, nichts erreichen, als dass ihr den Ungläubigen ein Vergnügen bereitet, so dass sie dann triumphieren werden, nicht so sehr über unsere Personen, als über die Sache des Evangeliums. Wenn wir uns gegenseitig herunterreißen, dann schenken sie uns mehr wie genug Glauben. Wenn wir aber einmütig und einstimmig Christus predigen, dann wollen sie uns die Glaubwürdigkeit absprechen du missbrauchen dazu eben unsere Anschuldigungen gegeneinander, denen sie mehr glauben als recht ist. Ich möchte, du sähest es und bedächtest es mehr als das, was Luther seiner maßlosen Heftigkeit wegen verdiente. Es soll doch bei uns nicht eintreten, was Paulus tadelt (Gal. 5,1), dass wir uns gegenseitig beißen und fressen und dabei selbst verzehrt werden. Auch wenn Luther uns gereizt hat, ist es besser, abzustehen vom Kampf, als den Schaden größer zu machen zum Nachteil der ganzen Kirche…“


Diesen Brief schrieb Johannes Calvin am 25.11.1544 an Heinrich Bullinger. Dieser und viele weitere lesenswerte Briefe Calvins finden sich hier.

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Zwölf Perlenketten meiner Lektüre

Der Artikel „Meine persönliche „Top-Ten“ Auswahl christlicher Werke“ benötigt dringend eine Aktualisierung. Heute kann ich sie endlich liefern:

Zunächst möchte ich aufzeigen, wo die Grenzen meines bisherigen Artikels liegen.  Anschließend erläutere ich das Konzept, dass ich als „Perlenketten“ bezeichne: Das Konzept ermöglicht mir, sich mit zentralen Themen ausführlich zu befassen und doch unterschiedliche Perspektiven einzubinden. Die Frage, die ich dabei bespreche, ist, wie man eine hilfreiche Kette mit einem passenden „Anfangsknoten“ knüpft. Schließlich gewähre ich einen Blick in eine größere Auswahl an Perlenketten.

Was an meiner bisherigen Liste problematisch ist

Im Wesentlichen drei Dinge:

1) Es fehlte Struktur: Vor allem „heilige fromme“ Titel prägten mich, häufig ohne Folgen für das alltägliche Leben.

2) Fehlt Substanz: Vor 9 Jahren war ich einfach kein erfahrener Leser: So kannte ich außer Calvins Bibelkommentaren kaum einen anderen Kommentar. Und obwohl ich diese weiterhin für exzellent halte, denke ich, dass man weiser mit Kommentaren umgehen kann.

3) Ich konzentriere mich ausschließlich auf christliche Werke. Ein Schwerpunkt, der mein Leben auch weiterhin prägt, aber ich habe immer auch gerne Klassiker gelesen, die ich nun mit aufnehme.

Wie Perlenketten entstehen

Am Anfang einiger meiner Perlenketten steht der Predigtdienst von Tim Keller:  Immer wieder finden sich dann Beiträge, in denen er davon spricht, welche Autoren ihn geprägt haben. Er sagt, dass er sich in jungen Jahren mit der Frage konfrontiert sah, wie er Nicht-Christen erreichen kann. In Amerika könne man in vielen Bereichen immer noch die Kirchen voll mit Besuchern bekommen, weil viele noch über das christliche Vokabular verfügen. Er sah sich mit der Frage konfrontiert, wie er das Evangelium auch denen erzählen kann, die mit dem christlichen Konzept von Gott, Schöpfung und Erlösung nicht viel anfangen können und fand dabei viel Hilfe in den anglikanischen Evangelikalen Stott, Packer, Motyer, Lucas und weitere. Schon war mein erster Knoten geknüpft: Ich sehe in meinem Umfeld die gleiche Herausforderung, und ein Abgleichen meines Denkens an einer doch anderen Kultur der Briten der 50er bis 90er klingt verlockend. Weiterlesen

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„Ruhm dem Luther! Ewiger Ruhm dem teuren Manne…“

Durch Heiko A. Obermans Biographie über Martin Luther bin ich auf ein ungewöhnliches Werk Heinrich Heines aufmerksam geworden: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland.

Das Werk ist in drei Teile aufgeteilt, dessen erster Teil die Religionsgeschichte in Deutschland bis einschließlich Luther beschreibt. Hier schildert Heine Luther als einen Nationalheld, der das Christentum überhaupt nach Deutschland brachte. Gleichzeitig möchte er (da er derzeit als Flüchtling in Frankreich lebt) zeigen, dass die radikalen rationalistischen Freiheits-bewegungen Frankreichs bei weitem nicht so viel „Freiheit“ erreichen werden, weil sie nur alter Katholizismus im säkularen Gewand bleiben:

„Jene Persiflage aber, namentlich die Voltairesche,  hat in Frankreich ihre Mission erfüllt, und wer sie  weiter fortsetzen wollte, handelte ebenso unzeitgemäß wie unklug. Denn wenn man die letzten sichtbaren Reste des Katholizismus vertilgen würde, könnte es  sich leicht ereignen, daß die Idee desselben sich in  eine neue Form, gleichsam in einen neuen Leib flüchtet und, sogar den Namen Christentum ablegend, in  dieser Umwandlung uns noch weit verdrießlicher belästigen könnte als in ihrer jetzigen gebrochenen, ruinierten und allgemein diskreditierten Gestalt. Ja, es hat sein Gutes, daß der Spiritualismus durch eine Religion und eine Priesterschaft repräsentiert werde, wovon die erstere ihre beste Kraft schon verloren und letztere mit dem ganzen Freiheitsenthusiasmus unserer Zeit in direkter Opposition steht.“

Verfolgt Heine hier eine Art Prä-Existentialismus? Interessanterweise schreibt Heine im Vorwort zur zweiten Auflage in aller Deutlichkeit über seine Bekehrung zum Theismus. In typischer sehr offener Heine-Art berichtet er: „Ich könnte zwar, wie manche Schriftsteller in solchen  Fällen tun, zu einer Milderung der Ausdrücke, zu  Verhüllungen durch Phrase meine Zuflucht nehmen; aber ich hasse im Grund meiner Seele die zweideutigen Worte, die heuchlerischen Blumen, die feigen Feigenblätter. Einem ehrlichen Manne bleibt aber  unter allen Umständen das unveräußerliche Recht,  seinen Irrtum offen zu gestehen, und ich will es ohne Scheu hier ausüben. Ich bekenne daher unumwunden, daß alles, was in diesem Buche namentlich auf die große Gottesfrage Bezug hat, ebenso falsch wie unbesonnen ist.“ Heine erklärt auch, wie es zu diesem Wandel kam. Die Bekehrung geschah nicht durch ein Wunder, eine Vision oder eine Stimme vom Himmel, sondern „ganz einfach (durch) die Lektüre eines Buches. – Eines Buches? Ja, und es ist ein altes, schlichtes Buch, bescheiden wie die Natur, auch natürlich wie diese; ein Buch, das werkeltägig und anspruchslos aussieht, wie die Sonne, die uns wärmt, wie das Brot, das uns nährt; ein Buch, das so traulich, so segnend gütig uns anblickt wie eine alte Großmutter, die auch täglich in dem Buche liest, mit den lieben, bebenden Lippen und mit der Brille auf der Nase – und dieses Buch heißt auch ganz kurzweg das Buch, die Bibel. Mit Fug nennt man diese auch die Heilige Schrift; wer seinen Gott verloren hat, der kannihn in diesem Buche wiederfinden, und wer ihn nie gekannt, dem weht hier entgegen der Odem des göttlichen Wortes.Heine war ein Popstar seiner Zeit und ähnlich wie bei Bob Dylan heute bleibt wohl unklar ob er sich nun zum Christentum oder zum Judentum bekehrt hatte. Weiterlesen

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„Das Wort hat es alles gewirkt und ausgerichtet“

Summa summarum: predigen will ichs, sagen will ichs, schreiben will ichs. Aber zwingen, mit Gewalt dringen will ich niemand, denn der Glaube will willig, ungenötigt angenommen werden. Nehmt (Euch) ein Beispiel an mir. Ich bin dem Ablaß und allen Papisten entgegen gewesen, aber mit keiner Gewalt, ich habe allein Gottes Wort getrieben, gepredigt und geschrieben, sonst habe ich nichts getan. Das hat, wenn ich geschlafen habe, wenn ich Wittenbergisch Bier mit meinem Philipp (Melanchthon) und Amsdorff getrunken habe, so viel getan, daß das Papsttum so schwach geworden ist, daß ihm noch nie ein Fürst noch Kaiser so viel Abbruch getan hat. Ich hab nichts getan, das Wort hat es alles gewirkt und ausgerichtet.
[Martin Luther: Acht Sermone gepredigt zu Wittenberg in der Fastenzeit. Martin Luther: Gesammelte Werke, S. 2474
(vgl. Luther-W Bd. 4, S. 69) (c) Vandenhoeck und Ruprecht
http://www.digitale-bibliothek.de/band63.htm ]

Luther auf dem Reichstag zu Worms. Kolorierter Holzschnitt von 1556, Bildrechte: gemeinfrei

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Ist es nützlich, bestimmte Wahrheiten zu unterdrücken?

Für die Veröffentlichung vom „Vom unfreien Willen“ bin ich dem Betanien Verlag sehr dankbar. Dies ist die Antwort Luthers auf unterschiedliche Argumente des Erasmus von Rotterdam, der (entgegen der damaligen offiziellen katholischen Meinung) für den Freien Willen schrieb, vor allem aber die Gelegenheit nutzte, Luther und Konsorten zu denunzieren. In seiner Argumentation führt Erasmus unter anderem aus: „Es gibt einige Dinge, die von solcher Art sind, dass es nicht ratsam wäre, sie den Ohren des gemeinen Volkes preiszugeben – selbst wenn sie wahr wären und man sie wissen könnte.“ 

Luther erwidert:

Doch auch dieses Beispiel behandelst du nicht recht und verdammst es als unnütz, darüber öffentlich zu disputieren – ob Gott in einer Höhle oder in einer Kloake sei; denn du denkst zu menschlich von Gott. Ich gestehe zwar, dass es einige leichtfertige Prediger gibt, die ohne Gottesfurcht und Frömmigkeit höchst leichtfertig schwatzen oder scherzen – sei es aus Ruhmsucht oder dem Bestreben, etwas Neues hervorzubringen, oder weil sie schlicht den Mund nicht halten können. Solche Leute aber gefallen weder Gott noch Menschen, selbst wenn sie fest behaupten würden, dass Gott im höchsten Himmel sei. – Wo aber ernste und fromme Prediger mit bescheidenen, reinen und vernünftigen Worten lehren, da ist es ohne Gefahr, sondern von großem Nutzen, wenn sie solches öffentlich lehren.

Müssen wir nicht alle lehren, dass der Sohn Gottes im Schoß der Jungfrau gewesen ist und aus ihrem Unterleib geboren wurde? Inwieweit aber unterscheidet sich der menschliche Unterleib von irgendeinem anderen unreinen Ort? Und wer könnte nicht schändlich oder schmutzig davon reden? Solche Leute aber verdammen wir mit Recht, denn es gibt mehr als genug reine Worte, um von diesem notwendigen Vorgang auch mit Würde und Anstand zu reden. Auch Christi Leib war ein menschlicher Leib wie der unsrige; was aber ist unreiner als dieser? Sollten wir deshalb etwa leugnen, dass Gott leibhaftig in ihm gewohnt habe, was Paulus doch sagt (Kol 2,9)? Was ist unreiner als der Tod? Was schrecklicher als die Hölle?47 Aber der Prophet rühmt sich, dass Gott sogar im Tod bei ihm sei und ihm in der Hölle beistehe (Ps 139,8).

Darum scheut sich ein frommes Herz nicht zu hören, dass Gott im Tode oder in der Hölle sei, was beides schrecklicher und unreiner ist als eine Höhle oder eine Kloake. Vielmehr: Wenn die Heilige Schrift bezeugt, dass Gott überall ist und alles erfüllt (Jer 23,24; Eph 1,23), dann sie sagt nicht nur, dass er an jenen Orten sei; sondern notwendigerweise erfährt und erkennt man dadurch auch, dass er dort ist. Was etwa, wenn ein Tyrann mich gefangen nähme und ins Gefängnis oder eine Kloake würfe, was vielen Heiligen widerfahren ist? Wäre mir dann nicht erlaubt, dort Gott anzurufen oder zu glauben, das s er bei mir sei? Müsste ich dazu erst in einen geschmückten Tempel gehen? Wenn du uns lehren willst, solche Possen mit Gott zu treiben, und an den Orten Anstoß nimmst, wo er gegenwärtig ist, wirst du uns am Ende auch nicht mehr gestatten, dass er im Himmel wohnt; denn auch der höchste Himmel kann ihn nicht fassen und ist seiner nicht würdig (1Kö 8,27). Aber wie ich schon sagte: Du stichelst nach deiner Gewohnheit so gehässig, um unsere Sache schlecht und völlig verhasst zu machen; du hast nämlich erkannt, dass du sie weder überwinden noch widerlegen kannst.

Aus: Martin Luther, Vom unfreien Willen, Betanien Verlag 2016, S. 45-47.

Ein Meisterstück christlicher Apologetik!

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Tipp: Simon und der geheimnisvolle Mönch

Das Buch Simon und der geheimnisvolle Mönch ist ganz aktuell 2016 erschienen. Das Leben des Reformators Martin Luther wird in Form eines historischen, nicht zu umfangreichen Romans Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren nahe gebracht.

Die Geschichte spielt sich im Deutschland des Jahres 1521 ab. Die Hauptperson ist der 11-jährige Simon, dessen Mutter an der zu der Zeit grassierenden Pest stirbt. Der Tod seiner Mutter stürzt den Jungen in Verzweiflung. Er macht sich riesige Sorgen um sie. Seine Gedanken kreisen um die Frage: Wo ist sie wohl jetzt? Im Himmel bei Gott oder in der Hölle? Er setzt sich zum Ziel, Geld zu verdienen und für seine Mutter einen teuren Ablassbrief zu kaufen, um ihre Zeit im Fegefeuer zu verkürzen und ihr ein Leben im Himmel zu ermöglichen. Die Sorgen des Jungen spiegeln die damalige Lehre der Kirche wider. Es zeigt deutlich auf, wie unsicher die Menschen bezüglich der Ewigkeit waren. Da die meisten weder schreiben noch lesen konnten, waren sie den Lehren der Kirche hilflos ausgeliefert. Weiterlesen

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Tipp: Außer Thesen nichts gewesen?

Der Verlag CLV, bekannt für kostengünstige evangelistische Medien, hat zum Reformationsjubiläum ein sehr schönes Verteilheft herausgegeben. Der Autor Jan Klein formuliert in gut verständlichen Sätzen die Wiederentdeckung Martin Luthers: Die Sündenvergebung allein aus Gnade durch Glauben an Jesus Christus.

Zentrale Begriffe sind im Text farblich hervorgehoben. Der Text verwendet den persönlichen „Du“-Stil und ist lebendig-zeitgemäß geschrieben, vermeidet es aber, flapsig-cool zu klingen. Es eignet sich also für nahezu jedes Erwachsenen-Alter. Jede zweite Seite ist grafisch sehr attraktiv gestaltet, das ganze Heft macht einen hochwertigen Eindruck.

Das Heft hat ein handliches Format (12 x 12 cm), 32 Seiten und kostet einzeln 1,50 EUR. Die Mengenpreise beginnen mit 0,50 EUR/Stück.

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CD: Der Meister ist da und ruft dich

Im Gegensatz zum Reformator Martin Luther sind Veröffentlichungen zu den Vertretern der Täuferbewegung eher spärlich gesät. Daher bin ich dem Verlag Hirtenstimme dankbar, der die vorliegende Erzählung über die prägende Gestalt Menno Simons veröffentlicht hat.

Als Baptist und somit konfessionsverwandt mit Mennoniten, interessiert mich das Leben Menno Simons mehr als oberflächlich und so bestellte ich die CD bald nach Erscheinen. Eine Bekannte war die erste Hörerin und ich war etwas überrascht über ihre Reaktion. Sie hört gerne und viele Hörbücher, beendete dieses jedoch nach wenigen Minuten und gab es mir zurück.

Ich konnte ihre Reaktion nachvollziehen. Der Sprecher Gerhard Wölk – ein geschätzter Gemeindediener – hat einen starken russisch-plattdeutschen Akzent, an den man sich gewöhnen muss. Wenn man sich die Mühe macht, den Epilog konzentriert durchzuhören, und die an einigen Stellen etwas umständlichen Formulierungen meistert, eignet sich dieses Hörbuch sehr schön, um einige Episoden aus dem Leben Menno Simons und der Geschichte der Täuferbewegung zu erfahren.

Simons wird nicht als unfehlbar dargestellt, eine Beweihräucherung liegt dem Autor des Hörbuchs merklich fern. Sehr wohltuend ist, dass es nicht nur bei dem Blick in die Vergangenheit bleibt, sondern regelmäßig ein Bezug zur heutigen Gemeinde Jesu genommen wird.

Das Hörbuch ist als MP3-CD für 10 EUR erhältlich, ist für Kinder ab 12 Jahre geeignet und hat eine Spielzeit von 4 Stunden und 22 Minuten.

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Wie Gott einen Reformator beruft

 

Wenn mir der Herr in seinem Wort begegnet,
Wenn ich die großen Gnadentaten seh,
Wie er das Volk des Eigentums gesegnet.
Wie er’s geliebt, begnadigt je und je,

Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher zu
Wie groß bist du, wie groß bist du!
Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher zu
Wie groß bist du, wie groß bist du!
Carl Gustaf Boberg

MartinLuther-workshopCranachElderAls der schwedische Pastor Carl Gustaf Boberg (1859-1940) auf einem Spaziergang war, brach jählings ein Gewitter los, begleitet von heftigen Winden und Donnergrollen. Nachdem sich das Gewitter gelegt hatte und Ruhe eingekehrt war, hörte Boberg in der Ferne die Glocken seiner Kirche läuten. Die Worte „Wie groß bist Du“ wurden in sein Herz gelegt, und daraus entstand das Lied Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte. Gott benutzte ein Unwetter, um das Herz eines Pastors zu bewegen, ein Kirchenlied zu dichten, das bis heute gesungen wird. Dass Gustaf Boberg die Botschaft des Evangeliums der Gnade im Herzen er- und begriffen hatte, beweisen seine Worte: „Wenn mir der Herr in seinem Wort begegnet … “

Boberg gehörte der Svenska Missionskyrkan (Mission Covenant Church of Sweden), einer reformierten Freikirche Schwedens an, die ihre Wurzeln im Pietismus und den christlichen Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts hatte. Während die Svenska Missionskyrkan wie Presbyterianer, Baptisten, Pietisten, Methodisten oder die Brüderbewegung zu den vielen Nebenströmen des Protestantismus gehörte, waren es Reformierte und Lutheraner, die zum bedeutendsten Hauptstrom des Protestantismus zählten. Beim Protestantismus handelt es sich somit nicht um eine Kirche, sondern um eine christliche Strömung.

Die Bezeichnung ”Protestant” geht auf das Protestschreiben, die Protestation, zurück, die 1529 auf dem Reichstag zu Speyer eingereicht wurde. Jene deutschen Fürsten, die der Lehre des Reformators Martin Luther folgten, wollten sich dem Reichstagsbeschluss nicht fügen, der eine Reichsacht gegen Martin Luther verhängt hatte. Zunächst wurde der Begriff ”Protestant” lediglich auf die Anhänger Luthers angewandt, doch bald wurde der Begriff auch auf die Gefährten Johannes Calvins, die Reformierten, und später auf alle Strömungen ausgedehnt, die aus der Reformation hervorgingen.

Eine der Hauptfiguren der Reformation – für manche gar der ”Vater der Reformation” – war Martin Luther. Weiterlesen

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NIMM UND LIES Verlosung 06/2013 *BEENDET*

UPDATE: Die Gewin­ner ste­hen fest und wer­den benach­rich­tigt: Helmut und Konstantin. Herz­li­chen Glückwunsch!

In einigen Bundesländern haben die Sommerferien bereits begonnen. Gerne versorgen wir euch mit Urlaubslektüre. Dazu verlosen wir zwei Exemplare von Der Puritanismus von Joseph Chambon.

Der PuritanismusDer Herausgeber schreibt zu diesem Buch:

Dieser einmalig wichtige Beitrag zur Kirchengeschichte zeichnet ausführlich die englische und schottische Reformation nach und beleuchtet das Wesen der puritanischen Bewegung, deren Weg er, angefangen bei John Knox, über den Pilgervätern, dem Presbyterianismus, John Milton, John Bunyan, Oliver Cromwell und Richard Baxter bis hin zu John Wesley verfolgt.

Weitere Infos zum Buch und eine Einkaufsmöglichkeit: cbuch.de.

Wir wollen von Dir wissen: Hast Du bereits ein Buch von den Puritanern gelesen? JA/NEIN. Wenn JA, welches?

Teil­nah­me­be­din­gun­gen:

  1. Beant­worte die oben genannte Fragen im Kommentarbereich.
  2. Unter allen Ant­wor­ten wer­den zwei Bücher verlost.
  3. Teil­nah­me­schluss: 28. Juni 2013, 23.59 Uhr
  4. Ver­sand kann nur an deut­sche Adres­sen erfolgen.

Los geht’s! Die Ver­lo­sung hat hier­mit begonnen!