Alle Artikel mit dem Schlagwort “Martin Luther

Kommentare 0

Können so viele irren?

Eine Argumentation Luthers gegen die Einwände des Erasmus haben wir hier bereits besprochen. Im späteren Verlauf seines Buches, Vom unfreien Willen, widerspricht Luther diesem Einwand:

Denn es bewegt dich doch gewaltig, „die sehr lange Reihe höchst gelehrter Männer, die man jahrhundertelange einstimmig anerkannt hat; undter ihnen waren die besten Kenner der Schrift, ebenso die heiligsten Männer, einige davon Märtyrer, viele berühmte Wundertäter“ (S. 74)

Luther und seine Genossen sind wiederum nur einige Eigenbrötler, die „weder so hoch gebildet sind, noch so hoch begabt, zahlreich oder bedeutend, weder so heilig noch solche Wundertäter, „dass sie nicht einmal ein lahmes Pferd heilen können““ (S.75).

Hat sich nun die Kirche geirrt?

Luther argumentiert mit der verborgenen Kirche, die nicht irren kann.

Zuerst einmal sagen wir nicht, Gott hätte diesen Irrtum in seiner Kirche oder bei irgeneinem seiner Heiligen zugelassen; denn die Kirche wird durch Gottes Geist regiert, die Heiligen von Gottes Geist getrieben, und Christus bleibt bis ans Ende der Welt bei seiner Kirche. (…) Denn so steht es auch in dem uns allen gemeinsamen Glaubensbekenntnis: „Ich glaube, dass es eine heilige, allgemeine Kirche gibt.“ So ist es unmöglich, dass sie auch nur im geringsten Artikel irre. Wenn wir auch zugeben, dass einige Auserwählte ihr ganzes Leben lang in einem Irrtum gefangen waren, so ist es doch nötig, dass sie vor ihrem Tode auf den rechten Weg zurückkehren; denn Christus sagt: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ Hier aber ist Mühund Arbeit nötig, um sicher festzustellen, ob die welche du Kirche nennst, auch Kirche sind, oder besser: ob die, die sich ihr ganzes Leben irrten, zuletzt vor ihrem Tode wieder zurechtgebracht wruden (S.87.f)

Luther argumentiert weiter mit der unsichtbaren Kirche, die in der sichtbaren verborgen ist.

Was geschah unter Christus selbst, als alle Apostel an ihm Anstoß nahmen, und er danach vom ganzen Volk verleugnet und verdammt wurde? Als kaum der eine oder andere übrig blieb- NIkodemus und Josef von Arimathäa, zulietzt der Räuber am Kreuz? Aber wurden denn etwa diese damals „Gottes Volk“ genannt? Allerdings waren sie der Überrest des Volkes Gottes, aber sie wurden nicht so genannt; die, die so genannt wurden, waren es nicht. Wer weiß, ob nicht im ganzen Lauf der Welt von Anfang an dies der Zustand der Kirche Gottes war: Einige wurden Gottes Volk und Heilige Gottes genannt, die es nicht waren; andere aber, gleichsam als Überrest, wurden weder Volk noch Heilige genannt.

Bewegend ist sein Fazit, wie er mit den „Heiligen“ der katholischen Kirche umgehen will:

Ich sage dies nicht, weil ich leugnen will, dass diejenigen, welche du anführst, Heilige oder die Kirche Gottes seien, sondern weil dies nicht bewiesen werden kann, wenn es jemand leugnet, dass sie Heilige seien (und sagt), das bleibe vielmehr ganz ungewiss: darum sei die Lehre von der Heiligkeit derselben nicht zuverlässig genug, um irgend eine Glaubenslehre damit zu bestätigen. Ich nenne sie Heilige und halte sie dafür; ich gebe ihnen den Namen Kirche Gottes und achte sie so, nach der Regel der Liebe, nicht nach der Richtschnur des Glaubens, das ist, die Liebe, welche von jedermann alles Beste denkt, die nicht argwöhnisch ist, die alles glaubt und Gutes vom Nächsten voraussetzt, nennt jeden Getauften einen Heiligen, und es ist keine Gefahr, wenn sie irrt. Denn der Liebe Art ist, daß sie betrogen wird, da sie dem Gebrauche und Missbrauche aller ausgesetzt ist; sie ist die allgemeine Dienerin der Guten, der Bösen, der Gläubigen, der Ungläubigen, der Wahrhaften und der Falschen. Der Glaube aber nennt niemanden einen Heiligen, der nicht durch göttliches Urteil dafür erklärt ist, weil des Glaubens Art ist, dass er sich nicht betrügen lässt. Darum, wiewohl wir alle uns gegenseitig für Heilige halten sollen nach dem Rechte der Liebe, so darf doch keiner für einen Heiligen gehalten werden nach dem Rechte des Glaubens, als ob es ein Glaubensartikel wäre, daß der oder jener ein Heiliger wäre, wie der Papst, jener Widersacher Gottes, der sich an Gottes Statt setzt, seine Heiligen kanonisiert (das ist, für heilig erklärt), welche er nicht kennt.

Kommentare 2

Ist es nützlich, bestimmte Wahrheiten zu unterdrücken?

Für die Veröffentlichung vom „Vom unfreien Willen“ bin ich dem Betanien Verlag sehr dankbar. Dies ist die Antwort Luthers auf unterschiedliche Argumente des Erasmus von Rotterdam, der (entgegen der damaligen offiziellen katholischen Meinung) für den Freien Willen schrieb, vor allem aber die Gelegenheit nutzte, Luther und Konsorten zu denunzieren. In seiner Argumentation führt Erasmus unter anderem aus: „Es gibt einige Dinge, die von solcher Art sind, dass es nicht ratsam wäre, sie den Ohren des gemeinen Volkes preiszugeben – selbst wenn sie wahr wären und man sie wissen könnte.“ 

Luther erwidert:

Doch auch dieses Beispiel behandelst du nicht recht und verdammst es als unnütz, darüber öffentlich zu disputieren – ob Gott in einer Höhle oder in einer Kloake sei; denn du denkst zu menschlich von Gott. Ich gestehe zwar, dass es einige leichtfertige Prediger gibt, die ohne Gottesfurcht und Frömmigkeit höchst leichtfertig schwatzen oder scherzen – sei es aus Ruhmsucht oder dem Bestreben, etwas Neues hervorzubringen, oder weil sie schlicht den Mund nicht halten können. Solche Leute aber gefallen weder Gott noch Menschen, selbst wenn sie fest behaupten würden, dass Gott im höchsten Himmel sei. – Wo aber ernste und fromme Prediger mit bescheidenen, reinen und vernünftigen Worten lehren, da ist es ohne Gefahr, sondern von großem Nutzen, wenn sie solches öffentlich lehren.

Müssen wir nicht alle lehren, dass der Sohn Gottes im Schoß der Jungfrau gewesen ist und aus ihrem Unterleib geboren wurde? Inwieweit aber unterscheidet sich der menschliche Unterleib von irgendeinem anderen unreinen Ort? Und wer könnte nicht schändlich oder schmutzig davon reden? Solche Leute aber verdammen wir mit Recht, denn es gibt mehr als genug reine Worte, um von diesem notwendigen Vorgang auch mit Würde und Anstand zu reden. Auch Christi Leib war ein menschlicher Leib wie der unsrige; was aber ist unreiner als dieser? Sollten wir deshalb etwa leugnen, dass Gott leibhaftig in ihm gewohnt habe, was Paulus doch sagt (Kol 2,9)? Was ist unreiner als der Tod? Was schrecklicher als die Hölle?47 Aber der Prophet rühmt sich, dass Gott sogar im Tod bei ihm sei und ihm in der Hölle beistehe (Ps 139,8).

Darum scheut sich ein frommes Herz nicht zu hören, dass Gott im Tode oder in der Hölle sei, was beides schrecklicher und unreiner ist als eine Höhle oder eine Kloake. Vielmehr: Wenn die Heilige Schrift bezeugt, dass Gott überall ist und alles erfüllt (Jer 23,24; Eph 1,23), dann sie sagt nicht nur, dass er an jenen Orten sei; sondern notwendigerweise erfährt und erkennt man dadurch auch, dass er dort ist. Was etwa, wenn ein Tyrann mich gefangen nähme und ins Gefängnis oder eine Kloake würfe, was vielen Heiligen widerfahren ist? Wäre mir dann nicht erlaubt, dort Gott anzurufen oder zu glauben, das s er bei mir sei? Müsste ich dazu erst in einen geschmückten Tempel gehen? Wenn du uns lehren willst, solche Possen mit Gott zu treiben, und an den Orten Anstoß nimmst, wo er gegenwärtig ist, wirst du uns am Ende auch nicht mehr gestatten, dass er im Himmel wohnt; denn auch der höchste Himmel kann ihn nicht fassen und ist seiner nicht würdig (1Kö 8,27). Aber wie ich schon sagte: Du stichelst nach deiner Gewohnheit so gehässig, um unsere Sache schlecht und völlig verhasst zu machen; du hast nämlich erkannt, dass du sie weder überwinden noch widerlegen kannst.

Aus: Martin Luther, Vom unfreien Willen, Betanien Verlag 2016, S. 45-47.

Ein Meisterstück christlicher Apologetik!

Kommentare 1

Luthers Kommentar zum Galaterbrief

Den Galaterbrief hat Martin Luther gelegentlich seine „Käthe von Bora“ in liebevollem Vergleich genannt: so eng gehörte ihm diese große Kampfschrift des Apostels Paulus in sein persönliches Leben hinein. Der lateinische Kommentar, den wir hier in einer Übersetzung vorlegen, entstand 1519 und war ein wichtiger Markstein auf dem Weg des Reformators vom Thesenanschlag zum Wormser Reichstag. Wer Luther in seinem harten Ringen wirklich verstehen will, lernt ihn hier kennen als den vom Wort Gottes in der Heiligen Schrift überwundenen und Gefangenen. In eindringlichem Bemühen um den Wortsinn klärt sich ihm hier das zentrale und bleibende Thema aller christlichen Existenz: wie der Mensch an der ihm gestellten Forderung (dem Gesetz) scheitert; wie er durch Christus die Erfüllung angeboten bekommt (im Evangelium); und wie er nun in getroster Verzweiflung (weil Sünder und Gerechter zugleich) den Kampf des Glaubens und der Liebe führt, auf den verheißenen Sieg zuversichtlich hoffend. [Buchrückentext der Calwer Luther Ausgabe von 1968]

John Bunyan, der Verfasser von „Die Pilgerreise“ sagte, „Ich ziehe Luthers Kommentar über den Galaterbrief allen anderen Büchern, die ich jemals gesehen  habe, mit Ausnahme der Heiligen Schrift, vor, weil dieses Buch für ein verwundetes Gewissen am besten ist“ [David Pawson, Schlüssel zum Neuen Testament, Kap. 46]

Kommentare 0

Besprechung: Luther für Eilige

Das Reformationsjahr 2017 hat unzählige Bücher über Luther und die Reformation in die Buchhandlungen und Onlineshops befördert. Der Pfarrer Fabian Vogt hat für Wenigleser und Eilige das gleichnamige Buch geschrieben.

Nach einem kurzen Abriss über Martin Luthers Leben stellt der Autor aus dem umfangreichen Werk Luthers zwölf wichtige Texte vor. Vogt zitiert Luther in vielen überwiegend einzelnen Sätzen und ordnet sie ein. Manchmal wird nicht eindeutig klar, ob Luthers Aussagen zusammengefasst werden, oder es sich um Gedanken des Autoren handelt.

Ein Register ermöglicht das Nachschlagen von bestimmten Begriffen. Was ich bedauere, ist die eher bibelkritische Haltung des Autors, die sich an einigen wenigen Stellen niederschlägt. Dass Luther zum Beispiel lehrte, dass nur ein Mann und eine Frau heiraten könnten, ordnet Vogt dahingehend ein, dass er nun einmal ein Kind seiner Zeit war (S 103).

Besonders im „Ausblick“ am Ende des Buches vermisse ich „Allein die Schrift“ als Schwerpunkt in Luthers Leben und Werk. Stattdessen trifft der Leser auf typisch modern-evangelisch-kirchliche Sätze wie „Was von dem, was unsere Gemeinden und Kirchenleitungen tun, bringt Jesu Botschaft von der Liebe und der Freiheit wirklich voran?“ (S.134) „Habe Mut zur Veränderung“, „Reformation heißt, die Welt und den Glauben immer wieder neugierig zu hinterfragen, sich nicht mit Vorhandenem zufriedenzugeben, sondern zu prüfen, ob die tradierten Vorstellungen noch passen.“ (S. 135)

Was besonders die oft glaubenslosen evangelischen Kirchen in Deutschland brauchen ist eine Reformation und ein Zurück zu Gottes Wort. Hier sieht der Autor anscheinend keinen wesentlichen Reformationsbedarf.

Wer sich tatsächlich nur einen Überblick über einige der wichtigsten Texte Luthers verschaffen möchte, wird mit diesem Buch sein Ziel erreichen. Für mich war es ein Appetitanreger um einige der Texte des Reformators in Gänze zu lesen.

Das Buch ist bei Chrismon erschienen und kostet 10 EUR.

Kommentare 2

Luther: Eine einfältige Weise zu beten, für einen guten Freund

Dieses Werk ist äußerst originell, schrieb doch der berühmteste Professor Europas ein Buch für seinen Barbier. An dieser Stelle möchte ich einen Ausschnitt aus einer Buchbesprechung von Pierre Bühler hinzufügen:

„Meister Peter Beskendorf war Barbier und zum Teil wohl auch Arzt. Er gehörte zu den besten und ältesten Freunden Luthers und sprach gern mit diesem über theologische und religiöse Themen. Es ist anzunehmen, dass er von Luther eine Anweisung zum Beten begehrt hatte und Luther seinen Wunsch entsprach mit dieser Darlegung „einer einfachen Weise zu beten.“ Die Schrift erschien erstmals 1535 in Wittenberg, aller Wahrscheinlichkeit nach in den ersten Monaten des Jahres. Auf jeden Fall wird nicht auf das Unglück Beskendorfs Bezug genommen: Er erstach am Ostersamstag 1535 – wahrscheinlich im Rausch – seinen Schwiegersohn Dietrich und wurde dann, von allen bedauert, am 30. Juli 1435 zwar begnadigt, aber des Landes verwiesen. Die einfache Weise zu beten wird am Leitfaden der Bitten des Vaterunsers und der zehn Gebote entfaltet. Noch im selben Jahr erschien eine erweiterte Ausgabe: Hinzugefügt wurde das Beten der Hauptstücke des Glaubensbekenntnisses. Diese Schrift liefert wichtige Aspekte von Luthers Auffassung des Gebets und schenkt zugleich einen Einblick in seine eigene Gebetspraxis: „… ich geb’s euch so gut, wie ich’s habe und wie ich selber mich beim Beten verhalte. Unser Herr Gott gebe es euch und jedermann, es besser zu machen.“

Weiterlesen

Kommentare 0

Martin Luther: Von dem Papsttum zu Rom, wider den hochberühmten Romanisten zu Leipzig

Wieder ein kleiner erläuternder Ausschnitt aus einer Werkseinführung von Pierre Bühler: „Die Bezeichnung „Romanist“ meint hier (…) Römling, Romanhänger, Verfechter des römischen Papsttum. Ein solcher war der Franziskanermönch Augustin Alfeld (…).

Er schrieb im April 1520 eine lateinische Schrift gegen Luther, mit der Absicht, aus der Bibel zu beweisen, dass das Papsttum zu Rom auf göttlichem Recht beruhe. Luther hielt sie nicht einer Erwiderung wert und beauftragte Lonicer mit einer Antwort, die ungefähr zeitgleich mit einer weiteren Erwiderung, durch Bernhardi, erschien. Allfelds Schrift hatte denn auch durch ihre Mängel in den eigenen Reihen Entsetzen gestiftet. Weiterlesen

Kommentare 4

Richard Friedenthal: Martin Luther – Sein Leben und seine Zeit

In meinem Bücherregal stehen fünf verschiedene Biographien über Martin Luther. Obwohl ich nicht alle vollständig gelesen habe, gefällt mir keine mehr als die von Richard Friedenthal.

Ich glaube, heute neigt man dazu, an Luther vor allem seine Fehler zu sehen, allen voran seinem Antisemitismus, der in der Tat abscheulich war. Oder seinem harten Verhalten gegenüber den Widertäufern, die ja, so will es mancher wissen, die Glaubensvorfahren der Baptisten waren. Doch wie viel Positives man im Leben eines Thomas Müntzers finden kann, will auch keiner aufzählen. Andere vermeintlich positive Stimmen sehen einen Rebell, oder einen Frauenrechtler, den Gründer des Kapitalismus und der „schnellen“ Presse.

Weiterlesen

Kommentare 0

Martin Luther: Ob man vor dem Sterben fliehen möge

1525 wütete in Breslau die Pest. Wer konnte, floh vor der Seuche und verließ die Stadt. So entstand auch bei evangelischen Pfarrern das Problem, ob man vor diesem Sterben fliehen dürfe? Man stellte diese Frage Luther zur Klärung, und er verfasste diese Schrift. Als die Pest zwei Jahre später auch in Wittenberg ausbrach, blieb Luther und versorgte als Seelsorger die Bedürftigen. H.C. Knuth schreibt dazu:

„Die Schrift zeigt klar, wie der Glaube die Freiheit zum Handeln, die Liebe aber die Freiheit zum Leiden gibt. Luther geht einen Weg, der Feigheit genauso wie Fatalismus vermeidet.“

Dies ist ein äußerst interessantes Werk, dass ich vor längerer Zeit eigentlich nur des interessanten Titels halber gelesen habe.  Für unser Jubiläumsjahr möchte ich das Buch jedermann ans Herz legen, gelingt es doch Luther aus dieser äußerst spezifischen Frage, einen wichtigen Grundsatz herzuleiten: Hat ein Mensch Verantwortung zu seinem nächsten, da er z. B. Bürgermeister oder Pfarrer ist, so darf er seine Schäfchen nicht verlassen, denn er würde Ihnen schaden und nicht nach der Liebe handeln.

Weiterlesen

Kommentare 0

Tipp: Simon und der geheimnisvolle Mönch

Das Buch Simon und der geheimnisvolle Mönch ist ganz aktuell 2016 erschienen. Das Leben des Reformators Martin Luther wird in Form eines historischen, nicht zu umfangreichen Romans Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren nahe gebracht.

Die Geschichte spielt sich im Deutschland des Jahres 1521 ab. Die Hauptperson ist der 11-jährige Simon, dessen Mutter an der zu der Zeit grassierenden Pest stirbt. Der Tod seiner Mutter stürzt den Jungen in Verzweiflung. Er macht sich riesige Sorgen um sie. Seine Gedanken kreisen um die Frage: Wo ist sie wohl jetzt? Im Himmel bei Gott oder in der Hölle? Er setzt sich zum Ziel, Geld zu verdienen und für seine Mutter einen teuren Ablassbrief zu kaufen, um ihre Zeit im Fegefeuer zu verkürzen und ihr ein Leben im Himmel zu ermöglichen. Die Sorgen des Jungen spiegeln die damalige Lehre der Kirche wider. Es zeigt deutlich auf, wie unsicher die Menschen bezüglich der Ewigkeit waren. Da die meisten weder schreiben noch lesen konnten, waren sie den Lehren der Kirche hilflos ausgeliefert. Weiterlesen

Kommentare 0

Tipp: Außer Thesen nichts gewesen?

Der Verlag CLV, bekannt für kostengünstige evangelistische Medien, hat zum Reformationsjubiläum ein sehr schönes Verteilheft herausgegeben. Der Autor Jan Klein formuliert in gut verständlichen Sätzen die Wiederentdeckung Martin Luthers: Die Sündenvergebung allein aus Gnade durch Glauben an Jesus Christus.

Zentrale Begriffe sind im Text farblich hervorgehoben. Der Text verwendet den persönlichen „Du“-Stil und ist lebendig-zeitgemäß geschrieben, vermeidet es aber, flapsig-cool zu klingen. Es eignet sich also für nahezu jedes Erwachsenen-Alter. Jede zweite Seite ist grafisch sehr attraktiv gestaltet, das ganze Heft macht einen hochwertigen Eindruck.

Das Heft hat ein handliches Format (12 x 12 cm), 32 Seiten und kostet einzeln 1,50 EUR. Die Mengenpreise beginnen mit 0,50 EUR/Stück.