Alle Artikel mit dem Schlagwort “Glaube

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„Eine Predigt für den schlechtesten Menschen auf Erden“
Spurgeons Verkündigung des Evangeliums

Charles Haddon Spurgeon by Alexander Melville.jpgIch sollte häufiger zu den Predigten von Spurgeon greifen. Seine einerseits einfache und nachsichte, aber gleichzeitig entschiedene und saubere Art der Evangeliumsverkündigung ist eine Ermutigung für jeden Christen, aber auch Vorbild für jeden, der im Verküdigungsdienst steht.

Spurgeons Predigt über Lukas 18,13 (Das Gebet des Zöllners) ist mit dem Titel „Eine Predigt für den schlechtesten Menschen auf Erden“ überschrieben. Die vollständige Predigt findet sich kostenfrei in The Spurgeon Library oder in übersetzter Fassung im Band 7 der Spurgeonpredigten vom 3l-Verlag.

Spurgeon zieht aus Lukas 18,13 vier Lehren:

  1.  Die Wirklichkeit der Sündhaftigkeit ist kein Grund zur Verzweiflung;
  2.  Ein Gefühl von Sündhaftigkeit verleiht kein Recht auf Gnade;
  3.  Das Wissen ihrer eigenen Sündhaftigkeit führ die Menschen zu den rechten Taten;
  4.  Das Glaubensvolle Bekennen der Sündhaftigkeit ist der Weg des Friedens.

Gerade das, was Spurgeon im zweiten Kapitel ausführt, fand ich wertvoll und einer Neuentdeckung in unserer Zeit wert. Ich zitiere ausführlich:

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Ein Loblied auf den Jakobusbrief
Die Bibel lesen.

Fast jeder meiner Logos-Kommentare zum Jakobus-Brief nimmt Bezug auf Luthers Geringschätzung des Jakobusbriefes. Luther machte wenig Hehl daraus, dass er nicht viel für diesen Brief übrig hatte. Aber lasst ihn dahin fahren! Ich will lieber Luthers Werk vergessen und von allen Lutheranern getrennt sein, als nicht den Jakobusbrief zu besitzen.

In meiner christlichen Bubble hat man den Jakobusbrief immer wertgeschätzt. Ein kostbares Erbe meiner Kindheit und russlanddeutschen Prägung ist es, dass ich sogar angehalten wurde, diesen Brief auswendig zu lernen. Ein lohnenswerter Invest für gerade mal 108 Verse.

Im folgenden möchte ich skizzenhaft davon berichten, was ich am Jakobusbrief wertschätze und auf ein paar Einwände eingehen, die uns ggf. vom Lesen und Umsetzen des Jakobusbriefes abhalten könnten.

Seelsorgerliche Qualität

Der Brief ist kurz, sehr praktisch und von unerwarteter seelsorgerlicher Qualität. Immer wieder fallen mir neue Perlen auf. Eine Auswahl.

Versuchungen als Grund zur Freude:

Jakobus ist furchtbar realistisch. Versuchungen sind nicht der Ausnahmezustand, sondern die Norm. Ja, Versuchungen und Freude können Hand in Hand gehen: „Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt“, (Jak. 1,2) ruft der Autor uns zu. Er blickt auf das Ziel überstandener Anfechtungen: Vollkommenheit (V.4). In den Versuchungen ist Gott am Werk mit einem Ziel. Die Weisheit hier durchzublicken mag uns fehlen, doch wir wissen wo wir um Hilfe flehen dürfen. Jakobus hat hier unsere Probleme im Blick: Will Gott uns in unseren Anfechtungen etwa wirklich erhören? Natürlich, deswegen sollen wir Zweifel meiden(V.7). Jakobus hat dabei nicht nur feinsinnige oder feingeistige Anfechtungen im Blick, sondern durchaus auch materiellen Mangel (V9-11), aber auch materiellen Erfolg und verweist auf die richtige Reaktion darauf. Der Reiche soll sich nicht durch seinen Erfolg zum Stolz verführen lassen, sondern sich unter Gottes Hand demütigen. Der Arme und Niedrige, braucht nicht zu verzweifeln, sondern darf sich seiner Höhe (in Christus) rühmen.

Immer wenn ich mich über Anfechtungen „aufregen“ möchte und sie als „unfair“ empfinde. Erinnere ich mich an Jak. 1,2-12. Weiterlesen

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Ist der Glaube ein Geschenk von Gott?

Es ist immer wieder bereichernd, manchmal aber auch ernüchternd konfessionelle Schriften zu studieren. So bin ich erst jetzt dazu gekommen, die fünf Punkte der Remonstranten von 1610 zu lesen und habe doch etwas unerwartet Überraschendes entdeckt. Ich übersetzte aus der lateinischen und holländischen Version, die ich von P. Schaff besitze:

Dass der Mensche den selig machenden Glauben nicht aus sich selber besitzt, noch aus Kraft seines freien Willens, da er im Zustand der Auflehnung und der Sünde nichts Gutes (was ja insbesondere der seligmachende Glaube ist) aus sich heraus denken, wollen oder tun kann. Es ist aber notwendig, dass er von Gott, in Christus durch seinen Heiligen Geist wiedergeboren und in der Wiedergeburt, in Vernunft, den Affekten, des Willen und allen Kräften neu belebt wird, damit er nach dem Wort Christi richtig verstehen, denken, wollen und das wahre Gute vollbringen kann. Wie auch Joh. 13,5 sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“

Bei der Recherche ist mir aufgefallen, dass die englische Übersetzung von Schaff, die auch im Weg Grundlage für zahlreiche veröffentlichte Versionen ist, das holländische „´t salichmaeckende Gheloove“ (bzw. in der lateinischen Fassung dieser fünf Punkte mit „salvificam fidem“) interessanterweise mit „saving grace“ wiedergibt. Dadurch geht m.E. der doch wichtige Punkt verloren, dass die Remonstranten an dieser Stelle wirklich vom Glauben als Geschenk sprachen. Lateinisch, was auch so weit ich das verstehe die Veröffentlichungssprache war, ist die Sache eindeutig ausgedrückt: „Homo salvificam fidem non habet a se“ – Der Mensch hat den rettenden Glauben nicht aus sich selbst.

Noch spannender aber: Sie sprechen davon, dass der Glaube auf die Wiedergeburt folgt.

Das bringt mich zu dieser Überlegung: Was meint man eigentlich damit, wenn man meint, dass man „sich nicht festlegen möchte“ und weder „Calvinist noch Arminianer“ sei, sondern irgendwo in der Mitte stehe, da man „beiden Seiten der Medaille“ recht geben möchte. Diese möchte ich dann bitten mir zu sagen, warum selbst die „arminianische“ Position für sie zu deterministisch ist?  (z.B. hier auf apologia.net). Natürlich ist obiger Punkt auch im geschichtlichen Kontext zu sehen, z.B. darin, dass die ganze Debatte um die „Fünf Punkte“ eigentlich nur in einem reformierten Kontext stattfinden kann, und der Arminianismus nur in einem solchen Kontext entsteht. Oder auch darin, dass die lutherische Betonung der Gnadenlehre aufgrund der völligen Verderbtheit hier entsprechend eine Anschlußpunkt sah.

Was mir aber aufs neue aufging, wie furchtbar rational wir von der freien Selbstbestimmung des Menschen ausgehen. Der Mensch ist Herr über sein Schicksal und selbst die Himmel sollen sich ihm fügen. Glaube ein Geschenk? Wiedergeburt als Grundlage für irgend etwas Gutes? Im Bekenntnis meiner Gemeinde klingt es anders. Hier ist die Rede davon, dass Gott uns die Wiedergeburt schenkt, wenn wir uns zu ihm bekehren. Ein Denken, dass im Evangelikalismus weit verbreitet sein dürfte.  Ob wir dann noch Arminianer und nicht vielmehr längst Pelagianer ist dann  ja die eigentliche Frage.

„Homo salvificam fidem non habet a se“

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Wenn Tiere reden könnten

Wenn Tiere reden könnten Manchmal kommt es vor, dass man allgemein bekannte Bücher weniger erwähnt, dabei haben die Bücher von Werner Gitt einen beachtlichen Einfluss auf meine Jugend gehabt. Die positive Schreibweise von Werner Gitt ist einfach ermutigend.  Über die Schöpfung zu staunen ist heute eine vergessene Tugend, dabei wissen wir mehr über die Dinge dieser Welt, als alle Generationen zuvor. Bücher wie Wenn Tiere reden könnten sind hier ein guter Anfang. In zehn einfach verständlichen Kapiteln werden unterschiedliche Wunderwerke der Schöpfung vorgestellt! Halt, eigentlich stellen sie sich selbst vor, darunter der so gewöhnliche Sperling, der total ungewöhnliche Wal und das aus allen Rahmen fallende Schnabeltier.

Eine Kostprobe:

Hätten Sie gewusst, dass mein gesamter Schädel leichter ist
als meine beiden Augäpfel?! Daraus brauchen Sie jetzt nicht
etwa boshafte Schlüsse auf mein Spatzenhirn zu ziehen.
Meine Augen sind weitaus besser als die Ihrigen. Wir Vögel
haben sieben- bis achtmal mehr Sehzellen pro Flächeneinheit
als Sie. Dadurch entsteht in unserem Gehirn ein viel
schärferes Bild. Wenn Sie z. B. einen Gegenstand so genau
erkennen wollen, wie ihn ein Bussard wahrnimmt, müssten
Sie einen Feldstecher (8 x 30) zu Hilfe nehmen. Ich gebe
zu, meine Augen sind zwar nicht ganz so scharf, aber den
Vergleich mit Ihnen halte ich immer noch aus. Ein Biologe
schreibt, dass unser Auge ein Wunderwerk an Bau, Funktion
und Leistungsfähigkeit ist. Es gehört zu den vollkommensten
optischen Organen in der Wirbeltierwelt. Das muss
auch so sein, denn uns darf selbst beim schnellsten Flug
keine wichtige Einzelheit entgehen. (S.14)

Das Beobachten der Schöpfung lenkt den Christen zu Dank und Anbetung. Es sollte uns immer dazu führen, ein Loblied zu singen. Ein Lied das heute zu selten gesungen wird.

Aufgrund des günstigen Preises von 1,90 EUR eignet sich das Buch sehr gut für den Büchertisch und als evangelistisches Verteilmaterial. Die Bedeutung des Schöpfungsberichts für die Evangelisation wurde hier bereits ausführlich diskutiert

Wer etwas tiefgründigere und ausführlichere Betrachtungen zum Wunder der Schöpfung haben möchte, ist mit dem (säkularen) Buch Why US? von James LeFanu gut bedient.

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NEU: Magazin schöpfung.info

Theologische Standpunkte, die unter den Evangelikalen im deutschsprachigen Raum vor wenigen Jahrzehnten noch Konsens waren, wurden bis ins neue Jahrtausend hinein vor allem auf den Ebenen der Verantwortungsträger aufgeweicht und verändert. Teils Jahrtausende alte auf Bibel und Bekenntnis fußende Standpunkte wurden in Frage gestellt und „neu bewertet“.

Ein Ergebnis davon ist die Aufgabe des Vertrauens in die absolute Glaubwürdigkeit der Bibel, die Öffnung für Bibelkritik und letztendlich die Aufgabe der Verbindlichkeit des wörtlichen Schöpfungsberichts. Weiterlesen

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Das andere Evangelium…

Eines Tages, es waren meine ersten Anläufe, durfte ich in meiner Gemeinde das Einleitungswort sprechen. Ich wählte den Text über die Helden Davids und habe dies so angewandt, dass wir als Christen immer danach streben sollten, Gottes Helden zu sein. Wie gesagt, waren es damals die mittelmäßigen Anfänge eines sowieso mittelmäßigen Predigers … Nach dem Gottesdienst wurde ich von einem Bruder angesprochen (von dem ich auch bis heute große Stücke halte), der mir den Text aus Galater 1,6-10 vorhielt. Das Fazit war kurz gefasst folgendes: Ich habe zu sehr die menschliche Verantwortung betont und nicht das „Evangelium“, somit hätte ich ein falsches Evangelium verkündigt. Nun, ich habe damals nicht viel widersprochen, habe aber die Ermahnung damals auch nicht ganz genau verstanden.

Eigentlich geht es mir nicht um die Ermahnung (möglicherweise war sie zu diesem Zeitpunkt durchaus angebracht, ich kann es jedoch so viele Jahre darnach nicht mehr wirklich überprüfen). Es war damals nur das erste Mal, dass ich mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, dass mein Evangelium nicht korrekt sei, ich ein überaus schrecklicher Irrlehrer wäre, und kurz davor stehe verflucht zu werden (Vergleiche Galater 1,6-10). Manchmal traf es auch nicht mich, sondern ich habe nur mitbekommen, welches verkehrte Evangelium denn der ein oder andere Verkündiger betreiben sollte.

Der absolute Klassiker unter Russlanddeutschen ist dieser: Dieser oder jener Bruder predige ein verkehrtes, ja ein falsches Evangelium, denn seine Frau trägt kein Tuch, und über ihre Kleider wolle man erst gar nicht reden. Und wieder wurde die Bibel ausgepackt und natürlich Galater 1,6-10 vorgelesen (Nur ein Deja-Vu?). Das blanke Entsetzen steht den dann im Gesicht, wenn man dann entgegen wirft: Lieber Bruder, nicht nur dass seine Frau kein Tuch trägt, die haben ja auch einen Fernseher im Heim (Bis vor etwa fünf Jahren hat man noch hinzugefügt „und sogar einen DSL-Anschluss“. Aber irgendwie hat sich das Internet auch unter ganz erzkonservativen Russlanddeutschen durchgesetzt, seitdem ist DSL keine falsches Evangelium mehr.) Weiterlesen

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NIMM UND LIES ver­lost 5 x Timo­theus Maga­zin

Im Okto­ber 2010 als rei­nes Online-Magazin gestar­tet und schon die zweite Aus­gabe als Print­ma­ga­zin im Beta­nien Ver­lag. Worum geht´s? Es geht um Timo­theus, das bibel­treue Maga­zin für junge Chris­ten. Drei Aus­ga­ben sind bereits erschie­nen und am 1. Juli folgt das vierte Heft. Jede Aus­gabe beschäf­tigt sich mit einem Thema wobei bis­her Nach­folge, Glaube und Sünde behan­delt wurden.

Die Redak­tion von Timo­theus hat uns fünf Exem­plare der Aus­gabe „Glaube“ gestif­tet. Diese fünf Hefte wer­den wir nun verlosen.

Was musst du tun um ein Heft zu gewinnen? Weiterlesen